Hallo zusammen,

die ersten Schritte richtung Clickertraining habe ich gemacht. Mein großer kennt höflichkeit. Auf Kommando "höflich" geht der Kopf immer weg vom Futter. Auch kennt er "Steh" per Clicker und kann Ballspielen auf Kommando.

Zudem hatten wir Angefangen, dass er auch im Trab auf Handsignal neben mir her läuft. Das geht fünf mal gut- dann buckelt er los und schlägt aus. Auch in meine Richtung. Will ich dann als Strafe den Platz verlassen, wird er etwas unwirsch. Versucht mich zu bedrängen und wieder zu beißen. Kurz um: Er ist wütend.

Wo habe ich einen den Fehler gemacht? Oder ist dieses Losbocken Spaß an der Freude?

Vielleicht fehlt bei mir auch doch noch mehr Basis.

Derzeit lese ich z.B, das Buch "Im Dialog mit dem Pferd". Hier wird immer von einem "Trainingsplan" geschrieben. Den habe ich nicht. Habt ihr einen genauen "PLAN" in dem ihr eure Übungen bereits in kleine Schritte ausgeteilt habt, und nacheinander lernt?

Wie viele verschiede Übungen macht ihr Überhaupt nacheinander? Pro Tag immer nur eine?

Ohne jetzt ein Experte zu sein, würde ich raten einfach nicht 5 Mal Nebenhertraben zu machen, sondern nach dem 2. oder 3. Mal aufzuhören, wenn er noch gut drauf ist. Vielleicht ist es ihm zu eintönig, wenn er es so lange machen muss...

Wir machen verschiedene Übungen nacheinander - wenn´s [sehr] gut war hören wir auf, kurze Pause (wo Pferd tun darf was es will), u machen dann was Anderes.
Früher hab ich den richtigen Zeitpunkt oft übersehen und wollte "dass sie es noch einmal richtig gut zum Abschluß macht" u leider ist´s dann immer schlechter u stressiger geworden (meine kann auch seeehr unwirsch werden  ).
Das war eine Aufgabe für mich, rechtzeitig aufzuhören.

Ich bin ja selbst noch Anfänger, aber kann gerne berichten wie wir unser Training dann aufbauen.
Ich mache in einer Einheit verschiedene Übungen, aber nicht alles durcheinander.
Beispielsweise fange ich mit Höflichkeit an, wenn das gut klappt oder genug ist machen wir Pause (sie darf dann nicht machen was sie will, sondern es gibt ein Kommando "Pause" und sie wird gekrault). Dann fangen wir wieder an und üben an der nächsten Übung z.B. Kopfsenken. Dann kommt wieder eine Pause und so weiter

Ich bin jetzt beim zweiten lesen nicht sicher, ob mizilla das nicht auch so meinte und ich ihr "wir machen verschiedene Übungen nacheinander" evt. falsch interpretiert hatte.

Das Bocken kann meiner Meinung nach viel sein. Übermut, Frust, Langeweile... Finde ich schwer zu beurteilen.

Ok, vielen Dank für die Gedankenansätze!

Übt ihr denn immer in einem speziellen Bereich (z.B. Reitplatz) oder auch mal auf der Weide?

Bei uns hatte sich das "Ball spielen" auf der Weide ergeben- und so kamen auch die weiteren Übungen hinzu. In einem Buch von Marlitt Wendt habe ich jedoch gelesen, dass man nichts auf der Weide machen sollte. Dies ist der "private Bereich" der Pferde.

Also bisher hab ich immer im Roundpen geübt. Einfach weil ich da meine Ruhe hab vor Miteinstallern 

Ich mach auch oft was auf der Weide, aber nur solang die Krümeline frei willig mitmacht. Geht sie weg dann lass ich sie.

Beim Antraben kann es auch sein dass es anstrengend ist oder Verspannungen da sind. Passiert es auf beiden Händen? Frei oder am Strick? Was machst du wenn er nicht antrabt? Wie fragst du das Antraben an?

Sich über solche Dinge bewusst zu sein ist eigentlich die Basis von einem Trainingsplan, was mache ich in welcher Reihenfolge, und wie reagiere ich wenn XY? ... Und dann kann man genau gucken wo man grad ist und wo es hakt.

Ja, es passiert auf beiden Händen. Auf der Wiese sind wir frei- ohne Strick. Wenn er geht, lasse ich ihn ebenfalls in Ruhe.

Ich stehe neben ihm- jogge los und mache eine Kreisende bewegung mit dem Unterarm auf seine Schulter. Zudem schnalze ich.

Trabt er an, bekommt er nach ca. 8-10 Trabschritten den Click und Keks.

Wenn er nicht antrabt, wiederhole ich die Aufforderung...  Ist das der Fehler... Er will gar net mehr- und ich "fordere" das... Nix mit freiwillig...

Ist das der Fehler... Er will gar net mehr- und ich "fordere" das... Nix mit freiwillig...

schau doch mal ob du etwas bestärken kannst was er von sich aus anbietet. Du machst schon sehr viel, damit er losgeht.

ich würde versuchen erstmal zu gucken, wie wenig es braucht damit er sich mit Dir in Bewegung setzt. Und dann für den ersten Schritt clicken, nicht erst nach einigen Schritten. Also damit Du auch das "gemeinsam losgehen" bestärkst und nicht das "gegangen sein".

Oder das Gehen über Handtarget neu erarbeiten, weil das eben nur auf freiwilliger Basis geht, ohne Druck und bisher belegte Signale.

ich glaub ich hab früher schon mal gesagt dass Du ein sehr intelligentes Pferd hast, das Dich gut erziehen wird 
das sind die besten, die uns unsere Fehler so deutlich und kompromisslos zeigen. 

Mhh, ja irgendwie mach ich immer fünf Schritte zu viel... 

Gibt es ein Buch, wo einzelne Übungen im Detail beschrieben sind? Ich weiß dann nämlich auch oft einfach nicht weiter.. Und nichts anderes zu machen..

Wie baue ich am sinnvollsten einen Trainingsplan auf?

Grundübungen:

- Höflichkeit
- Stehen
- Handtarget

Übung: Neben her traben

Anlaufen- Pferd tritt an = C+B
Später nach mehreren Tritten C+B
Kommando integrieren
 Was machen, wenn der gute auch dann losbockt? Strafe durch ignorieren?

So in der Art würde ich ein Buch benötigen.... 

@Muriel: Jaaaa, der ist ein Schlaumbi! Das ist manchmal ganz schön anstrengend... 

Der Ansatz ist doch schon gut  Oft hilft es schon sich VOR der Einheit kurz hinzusetzen, die sprichwörtliche Tasse Tee zu trinken, und sich selbst eben genau diese Fragen zu beantworten. Wertfrei gesehen ist das Bocken ein Zeichen, dass irgendwas im Training (Tempo, Umgebung, Tagesform, körperliche Einschränkungen) nicht gepasst hat, und dann muss man eben gucken was davon.

Empfehlenswert ist auf jeden Fall "Clickerfitte Pferde" von Viviane Theby, Nina Steigerwald, Katja Frey. Hab das Buch leider nicht hier, ich mein aber dass da auch ein Beispieltrainingsplan drin ist

Oder "Pferde gymnastizieren mit dem Clicker", das ist mehr auf die "normale" Ausbildung ausgerichtet, da gibts so mehr oder weniger einen roten Faden wie die einzelnen Übungen aufeinander aufbauen.

Wenn du es lieber greifbarer magst (und gut Englisch kannst), dann könntest du auch den Online-Kurs von Alexandra Kurland machen.

Infos zu allem gibts hier im Forum.

Aufgrund der Menge an Büchern bin ich nun auf den Kindl umgestiegen und ärgere mich ungemein, wenn es die Bücher nicht in kindl Format gibt.  So kann ich gleich zehn Bücher mit zum Stall schleppen. ZUdem hatte ich die DVD von Vivienne Theby und war doch recht enttäuscht über den sehr geringen Umfang.

Nun habe ich mir:  Clickertraining: Positive Bestärkung in der Pferdeerziehung  von Mata Pohl bestellt. Erst mal ein Anfang...

Englisch ist leider so gar nicht meine Welt. 

Das Buch kenne ich nicht.

So, ich hab mal versucht auf die Schnelle einen einfachen Trainingsplan zu skizzieren (den muss man sich nicht unbedingt aufschreiben, aber es ist schon hilfreich sowas in der Art im Kopf zu haben). Das Trainingsprotokoll zu führen ist aber wirklich hilfreich, grade bei Übungen die eben nicht so unbedingt klappen wollen.

[EXTERNER BILDLINK ⤤
http://www.clickertiere.de/pics/trainingsplan.png] 

Wie du siehst gibt es erstmal garkeinen Fokus auf die Dinge die sonst noch so passieren können (Pferd bockt, beißt, steigt, bleibt stehen, wiehert, äppelt, usw.), weil man dann so viele Wenn-Dann's im Kopf haben müsste, das kann sich ja kein Mensch merken. Aber man findet sehr schnell heraus, an welcher Stelle im Plan so etwas gehäuft auftritt, was einem sehr wertvolle Hinweise gibt.

(Natürlich ist der Plan komplett unvollständig weil solche Sachen fehlen wie "ist das Pferd grad im Stand, Schritt, Galopp, Rückwärts?" etc., aber ich hoffe so als kleiner Denkanstoß hilft es dem ein oder anderen weiter).

Guten Morgen Tine und wer hier sinst noch fleißg liest! 

Danke für den Plan! Bislang bin ich stets recht Plan- und Ziellos auf den Reitplatz getapert- und habe geguckt, wie weit wir kommen. Am Wochenende werde ich mich mal ran setzen,und einen Plan für mein Bubbelein erstellen.
Das ist eine wirklich gute Idee!

Ich erhoffe mir aus dem Buch weitere Anregungen zu speziellen Übungen. Denn derzeit weiß ich auch einfach nicht, was ich so machen soll- also was ich mit dem Clickern erreichen möchte. Doch: Ziel wäre das hinlegen aud Kommando. Aber das scheint mir viel zu hoch gesteckt. Also... klein anfangen..

Derzeit lese ich noch: Im Dialog mit dem Pferd von Marlitt Wendt und gebe mir Mühe meine "Anweisungen" leiser werden zu lassen um die freiwillige Mitarbeit vom Bub zu erreichen..