Ist das Handtarget nicht auch eine Aktion, auf die das Pferd reagiert?
So gesehen hast du natürlich vollkommen recht
Ich habe nur festgestellt, dass die Größe unserer Erwartung an das Pferd steigt, je größer unser Körpereinsatz ist.
Ahh, oke! Ich sehe, dass da unsere Annahmen sich dann wohl unterscheiden an der Stelle. Für mich ist es nämlich mit der Körpersprache, wie es dann vermutlich für dich ist, das Target zu benutzen. Grundsätzlich strebe ich nämlich ein Minimum an sichtbarer Körpersprache an, allerdings ist das nichts zwingendes, sondern eher etwas optionales. Mir persönlich ist es nämlich relativ egal, ob ich nun einen großen Schritt auf seine Hüfte beispielsweise zu mache und er dann seine Hüfte rumschwingt, oder ob ich nur minimal meine eigene Hüfte Richtung seiner vorzucken lasse. Denn ob es nun eine Reaktion oder nicht bei ihm auslöst, ist für mich eigentlich erstmal nur ein Indikator dafür, wie gut ich es selbst geschafft habe, ihm körpersprachlich zu vermitteln, was ich gerne möchte. Klappt es also nicht, dann versuche ich meine Gesten und Haltungen so lange zu ändern, bis ich merke, dass er in Ansätzen dahinter kommt was ich meine und bestärke das dann in verschiedenen Varianten, bis es einigermaßen etabliert und verständlich für uns beide ist
Ich fände es auch sehr interessant, ein Thema dazu zu eröffnen!
Das auf dem Video sieht ja schon sehr schön aus. Ich kann auch gut nachvollziehen denke ich, was du mir schildern wolltest. Bei Nathan verhält es sich so ähnlich, nur dass er eher stehen bleibt, als weg zu gehen, wenn er etwas nicht versteht. Interessanterweise allerdingst ist es bei Nathan genau gegenteilig. Ich habe seit ich bewusst frei und auf Basis positiver Verstärkung mit ihm arbeite, eigentlich alles nur durch Körpersprache, Energie und Begeisterung meinerseits erarbeitet. Auf mich wirkt es heute eher so, als ob ihn alle "fremden" Signale, sei es Target oder mechanischer Click, eher irritieren, als wenn ich auf zig Varianten durchteste, wie ich meine Hüfte und Schulter positionieren muss, damit er mit der Vorhand weicht beispielsweise. Ich vermute, das ist einfach Gewohnheitssache und hat sich somit bei uns fest etabliert. Erstaunlich ist aber dennoch, wie gut die anderen Pferde im Stall, die gar nicht oder wenn dann klassisch erzogen werden, auf diese (identischen) Körpersignale reagieren, wie Nathan das auch tut...
Ich vermute, dass das eine eingermaßen speziesübergreifende "Universalkommunikation" ist, wenn auch natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt, von dem man aus nur noch über wiederholen und konditionieren weiterkommt... Zumindest ist das meine Idee dazu