So, da ich mit dem Thema gerade nicht wirklich weiter komme, hoffe ich auf ein paar Ideen von euch
Ausgangssituation: Chance lässt sich auf dem kurzen Stück zwischen Paddock und Stall inzwischen von allen bekannten Menschen am lockeren Strick führen, auf- und abhalftern. Außer am Tag vorher war der Tierarzt da, dann kann es sein dass sie sich nicht anfassen lassen will, und bei allen außer mir und den Stallbesitzern am Strick vollkommen durchdreht.
Alle 2 Wochen haben wir Unterricht nach Tellington, wo sie lernen soll am lockeren Strick zu laufen und selbst ausbalanciert anzualten, auf ein Zeichen mit der Gerte vor der Nase bzw. Brust. Sie hat einen wahnsinnigen Bewegungsdrang und schiebt sich beim Anhalten auch oft selbst auf die Vorhand und damit weiter vorwärts. In den kurzen Übungseinheiten mit der Trainerin (30min, davon die Hälfte stehen, abstreichen, rumblödeln, entspannen) kann sie sich da auch schon ganz gut drauf konzentrieren (solange wir auf dem eingezäunten Platz bleiben).
In der Freiarbeit folgt sie mir super aufmerksam auf Handtarget, in 80% der Fälle hält sie auch an wenn ich das Richtung Brust bewege, auch Handwechsel sind möglich. Das haben wir allerdings bisher nur im Roundpen ausprobiert, da auf dem Reitplatz meist zuviel los ist, und die anderen das dann nicht so gerne haben, wenn ein Jungspund zwischen ihren Beinen hindurchwuselt.
Nun zum eigentlichen Problem -> sobald ich Chance am Strick habe funktioniert alles was frei geht kaum noch, sie hört mir nicht zu, ich kann ihr nicht zuhören, sie rennt vor, zieht mich mit, rempelt mich um, ich komm ins Ziehen und wir gehen uns beide furchtbar auf die Nerven. Nicht selten endet es dann darin, dass sie sich aus Frust erstmal hinschmeißt (wie ein trotziges Kleinkind, hilft ihr wohl beim Stressabbau) und wir schon für die 30m über den Reitplatz mal locker ne halbe Stunde brauchen.
Auf beiden Seiten hat sich da inzwischen soviel Frust angesammelt, dass ich das Gefühl habe, das Führen wird von mal zu mal schlechter. Selbst von Fremden lässt sie sich inzwischen besser führen als von mir (obwohl, jetzt mit dem verlockenden Gras würde vermutlich eh jeder ausgeblendet, das kommt noch dazu).
Auch das Kopf-Tief, was bisher immer als Entspannungsübung funktioniert hat ist momentan so, dass sie zwar so lange den Kopf tief hält, bis der Click kommt, dann aber das Leckerli nicht nimmt, sondern sich selbst durch Loslaufen belohnt
(Ihre Tobepartner auf dem Paddock hat sie, aber selbst die sind glaube ich von ihrem Bewegungsdrang genervt
)
Da ich sie ja erstmal führen MUSS, um irgendwo hin zu kommen, wo wir was zusammen machen können (und wenns nur Blödelkram ist), ist das gerade wirklich ein Teufelskreis, und ich stecke momentan in einem Ideentief. Dazu kommt, dass es in 3 Wochen zur Sommerweide geht (ca. 30min Fußmarsch mit der kompletten Herde), wo ich das gerne zumindest ein bisschen im Griff hätte bzw. haben muss
Im Training klappt das ja immer ganz gut, aber schon meine Hausaufgaben mit ihr kann ich kaum bis garnicht machen...
Also, was kann ich machen, damit wir beide Spaß wieder Spaß am Führen bekommen, welche Übungen mit Halfter und Strick gibt es die sinnvoll sein könnten (gerne auch auf dem Paddock), und wie komme ich aus diesem 'Wut'-Kreis wieder heraus? Links zu ähnlichen Themen nehme ich auch gerne, aber hier gibt es soooo viele zu lesen, dass ich noch nicht das richtige gefunden habe... Wer hat sowas selbst schon durch, und wie seid ihr damit umgegangen?
im Voraus