Linda, das kommt drauf an.
Normalerweise finden ja mehrere Sachen gleichzeitig statt: Der Brustkorb rotiert, wie Manfred beschrieben hat.
dh, in der Bewegung rotieren die Wirbel, sichtbar ist das auch in der leichten Kippbewegung, die die Dornfortsätze am Widerist im Schritt machen. Mal genau hinschauen, ob sie das auch tun - hin und her - wenn nicht, liegt dort schon eine Störung vor.
Dann bewegt sich die Schulter. Dabei bewegt sich das Schulterblatt um einen "Fixpunkt" herum - das ist der Ansatzpunkt der Muskeln, die das Schulterblatt mit dem Rumpf verbinden. In der Vorwärtsbewegung der Schultergliedmaße bewegt sich also das Schulterbuggelenk nach hinten, und das Schulterblatt bewegt sich mit dem oberen Ende nach vorne.
Jetzt kommt es also wieder auf mehrere Faktoren an, ob es nun gut ist, dass der Schulterblattknorpel (das, was man oben vom Schulterblatt in der Bewegung sieht) in der muskulatur verschwindet oder nicht.
Dabei spielen die Stellung des Ellenbogens, das Heben des Widerist, das Anheben des Rückens eine Rolle. Weiterhin die Funktion des Trapezius, und noch das Vorhandensein von verschiedenen Spannungszuständen im gesamten BWS-Bereichs.
Also alles nicht so einfach, und vor allem nicht einfach, etwas zu beurteilen, ohne es tatsächlich gesehen zu haben.
Manfred, die Doppelfunktion des Schulterblatts als Vorhandbeweger und Rumpfhalter macht es nicht so einfach, die Erklärungen zu liefern. Ich werde zuhause mal versuchen, das aufzuzeichnen. Hier kann ich es mangels Programmen nicht.
Inwiefern sind unsere Forderungen was die Schulterfreiheit/beweglichkeit angeht überhaupt realistisch?
Escy, denk an eine Katze oder einen Leopard, der vom Baum springt. Das Pferd kann deshalb springen, weil es kein Schlüsselbein hat und der Brustkorb zwischen den Schultern aufgehängt ist. Das gibt der Schulter eine wesentlich höhere Beweglichkeit als beim Menschen - und die ist schon enorm, wenn man mal imstande ist, die entsprechende Muskulatur locker zu lassen.... dann sind locker 10 -20 cm im entspannten heben möglich.