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Meist unzufriedner Hengstiger Wallach

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lottaziege
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Meist unzufriedner Hengstiger Wallach
« am: 30. Dezember 2013, 21:49:48 »
Hallo, seit dem Fruehsommer, arbeite ich mit Dex zusammen. Allerdings höchstens an 3 tagen, da ich nicht die Besi bin.
Dex steht in Offenstallhaltung, es sind 8 Pferde vom Pony bis zum Kaltblut, alles Wallache und 2 Stute. Die Herde hat sich noch nicht gefunden und lauft deshalb nicht immer komplett zusammen, es wird aus nterschiedli gen Gruenden immer mal gewechselt.
Dex ist 5 Jahre und der absolute  Chef und das hat er sofort klargemacht als er in diesen Stall kam. Seine Besi sagt : das er egal zu welchem Pferd oder in welche Herde er kommt, gleich auf Boss macht. Jetzt stand er eine Weile mit einem Junghengst zusammen, mit dem hat er auch gespielt, aber keine Sozialpflege betrieben, das macht er mit keinem Pferd. Er steht am liebsten alleine hat oft die Ohren angelegt, und wirkt oft einfach unzufrieden.
Bei der Bodenarbeit passt ihm auch oft was nicht, hat dann ach die Ohren meist hinten, drängelt, oder geht ruckwaerts, möchte sch dann entziehen. 
Im Stall droht er, besonders wenn andere Pferde dazukommen.auf Hunde geht er löst und tritt gezielt zu. Er kann auch anders, aber grundsätzlich scheint er eben unzufrieden.
Geritten wird er zur Zeit gar nicht, da er Probleme mit dem Isg Gelenk hat, da ist die Ostheopatin schon drangewesen, sie meint das es wohl seine Baustelle bleiben wird. Dadurch steht das Becken etwas schief, oben Drücken höchstwahrscheinlich die Hengstzaehne, und die Kanten von den Zaehnen sollen noch geraspelt werden.
Wenn er steht entlastet er immer gleich, steht nur sehr selten auf allen 4 Beinen und ist auch nicht im Gleichgewicht. Achja, und seine Schlauchtasche ist auch meist angeschwollen, nach vermehrter Bewegungung wird's manchmal besser.
Oh, man mir wird gerade Bewusst, wie viele Baustellen Dex hat und das ich nur einen kleinen Teil abarbeiten kann , da ich nicht die Besi bin.
Ich möchte ihm aber trotzdem mit Bodenarbeit und CT was Gutes tun insbesondere für den Anfang Höflichkeit, Respekt aber auch Dinge die ihm Freude machen.
Okay, ich hab es mir gerade einfach von der Leber geschrieben, klingt auch alles etwas durcheinander.
Würde mich über Ideen fuer ihn freuen, auch wenn es mal nichts mit CT zu tun hat.
Ich übe mit ihm Futtermanier, Kopf tief, Hula Hupp, und heute habe ich mal versucht Entspannung zu trainieren  nachdem wir mit den Pferden spazieren waren und er sich dabei so aufgeregt hat, das ich immer mit ihm Volten geladen bin, bis ihm das zu viel wurde und er nach mir getreten hat und mich auch getroffen hat, zurück wurde es dann nach in nach besser.
Auf dem Platz habe ich ihn dann toben lassen und danach das erstemal Entspannung geclickert, das Grundprinzip hat er auch im Ansatz schon verstanden.
Wie ihr seht wir sind eine totale BAustelle.
Der Tierarzt soll auch nochmal im Januar dran.
Danke fürs erste im Voraus
LG inka

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Ehemaliges Mitglied 19
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Re: Meist unzufriedner Hengstiger Wallach
« Antwort #1 am: 02. Januar 2014, 21:04:42 »
Wie sieht es aus mit seiner Fütterung?
Schlechte Laune kann auch von Magenproblemen kommen.
Und natürlich von Schmerzen.
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Mannimen
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Re: Meist unzufriedner Hengstiger Wallach
« Antwort #2 am: 03. Januar 2014, 00:16:02 »
Erst einmal herzlich willkommen

Das klingt in der Tat nach sehr vielen Baustellen und so wie dich das gerade überfordert ist auch er damit völlig überfordert. Kein Wunder also, wenn er sich so verhält.

So wie sich das für mich anhört, befindet er sich in einem rebellischen Alter und hat noch nicht viel Sicherheit in seinem Leben erfahren, die ihm Ruhe und Ausgleich bringen könnte. Offenbar sind sich auch die Stallbetreibern da noch nicht ganz sicher, wie sie die Gruppe zusammenstellen.

Hinzu kommen dann noch die körperlichen Probleme, die er mit sich rum schleppt und die ihn natürlich auch zusätzlich belasten. Wie soll er da zufrieden sein?

Kennst Du seine Vorgeschichte? Was führte zu seiner Beckenschiefstellung? Wie ist er aufgewachsen und wie wurde er ausgebildet, wann ist er angeritten worden und wie wurde das gemacht? Wieviel Verständins und Höflichkeit kannst Du unter diesen Umständen von ihm überhaupt erwarten?

Was Du weisst ist, dass er sich unwohl fühlt und auch Schmerzen hat. Die Zähne könnten sicherlich gerichtet werden. Bei dem Becken müsste schon genauer untersucht werden, was damit ist, bzw. warum er es nicht gerade halten kann. Warum entlastet er immer ein Bein? Ist es ständig das selbe Bein, da wo das Becken nach unten abfällt? Es könnte ja auch mit diesem Bein zu tun haben, dass er es ständig entlastet.

Bei solchen Beeinträchtigungen wäre es sehr nett, wenn er in einer gefestigten Gruppe stünde und seine Position nicht ständig unter Beweis stellen müsste. Wenn er andere Pferde angiftet heißt das ja nur, "lass mich in Ruhe" und nicht gleich "Ich bin der Chef hier". Dass er sich unwohl fühlt, wissen die ja nicht gleich und so kommt es zwangsläufig immer wieder zu Kappelleien.

Zu dem kommt er mir ziemlich hilflos vor, so wie Du über ihn schreibst. Er scheint nicht genau zu wissen, was gerade so von ihm verlangt wird und wird dann unsicher bis hin zu einer Überforderung. Als er dich getreten hat, wusste er sich offenbar nicht anders zu helfen, um dir zu sagen, dass es jetzt genug für ihn ist.

Du könntest ihm mehr Sicherheit bieten, in dem Du berechenbar für ihn wirst. Er müsste sich sicher sein, was Du gerade von ihm möchtest oder wann Du einfach nur für ihn da bist. Du könntest immer in seiner Nähe sein und ihn zu dir einladen, wenn er gerne Kontakt möchte. Du könntest ihn auf der Weide begleiten und ihn zum Spielen mit dir animieren, wenn er dazu aufgelegt ist. Und Du könntest ihm Schutz vor den anderen Pferden bieten, wenn die zu nahe kommen, um zu stänkern. Dabei studierst Du dann auch immer mehr seine Ausdrucksweisen und ihr lernt euch besser zu verstehen.

Wenn ihr gemeinsame Spaziergänge unternehmen wollt, dann wäre ein älteres, erfahrenes und sehr gelassenes Pferd, welches er gut kennt und eventuell auch mag, ein guter Wegbegleiter, damit er eben keine Kreise mehr drehen muss und weiß, "Ok, wenn der mit kommt ist alles voll cool". Später solltest Du ihm diesen Halt geben können, damit es für ihn auch mit dir genau so cool wird. Dazu könntet ihr viele Dinge gemeinsam üben, die ihm diese Sicherheit geben.

Ich habe mit meinen Jungspund immer alles genau untersucht, was ihm Sorgen bereitete. Das fing mit einem großen Gymnastikball an und endetet unter einer Plastikplane. Auch draußen im Gelände durfte er sich alles genau anschauen, was ihm suspekt vorkam. Meist fand er dabei schnell versteckte Leckerlies und schon war es super spannend für ihn mit mir auf solche Entdeckungsreisen zu gehen. Doch davon seid ihr noch ein Stück weit entfernt, denke ich.

Daher würde ich am Platz oder in der Halle mit ihm für mehr Vertrauen und Gelassenheit arbeiten. Auch die Höflichkeit ließe sich sicher noch verbessern. Doch dazu müsste sein körperliches (Gesundheit) und seelisches Befinden (Haltungsbedingungen) deutlich verbessert werden. Wie weit dein Einfluss darauf reicht, vermag ich nicht zu sagen aber wünschen kann ich es euch ja und dafür die Daumen drücken. :dd:


« Letzte Änderung: 03. Januar 2014, 00:21:46 von Mannimen »
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lottaziege
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Re: Meist unzufriedner Hengstiger Wallach
« Antwort #3 am: 04. Januar 2014, 20:43:26 »
Okay und Danke ! Muss das erstmal wirken lassen.
Ich denke Vertrauen zu erarbeiten und weiterhin Hoeflichkeit zu trainieren mit Entspannung ist erstmal ein guter Vorsatz. Wenn es meiner wäre würde ich versuchen sämtliche Faktoren die evt zu Unwohlsein führen auszuschließen. Da ich aber nicht die Besi bin kann ich immer nur anregen, ansonsten sind mir da Leider die Hände gebunden.
Das er die anderen aus dem Stall jagt könnte natürlich ein Umstand sein der durch Schmerzen entstanden ist, grundsätzlich macht er auf mich aber keinen kranken Eindruck, zB vom Fell vom Fressverhalten( Achja er bekommt St Hippolyt Hesta Mix)er geht auch klar, zwar nicht ausbalanciert aber eben nicht lahm.
Die Ostheopatin die ihn bearbeitet meinte auch schon das er Hengstverhalten zeigt und diese Unzufriedenheit nicht nur durch evt. Schmerz kommen kann, aber das kann halt nur ein Tierarzt klären. Er ist immer der Erste am Futter und die anderen dürfen erst nach ihm Fressen. E schmeißt alle raus bis auf eine kleine Ponystute die dann manchmal in seiner Naehe am Heu gnubbeln darf, aber nur wenn er Lust hat. Es Ist auch nicht so das die Anderen ihn angiften, die weichen entweder vorher oder werden nach netten Annahrungsversuchen verjagd.
Okay, nachdem ich die ersten Antworten noch wirken lass, wäre ich erfreut über Uebungen zur Vertrauensarbeit und Hoeflichkeit, womit am besten Anfangen ?
Er ist ja manchmal auch guter Laune, Hoffnung stirbt zu letzt und wir stehen Gasanzündern am Anfang. Ich werde nochmal mehr bei der Besi Druck machen damit der Tierarzt Kommt.
Es bleibt spannend, vielleicht geht es Einigen auch sowie mir weil sie nur Reitbeteiligung sind.
Danke inka
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Mannimen
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Re: Meist unzufriedner Hengstiger Wallach
« Antwort #4 am: 05. Januar 2014, 07:03:35 »
Guten Morgen Inka,

das klingt schon sehr nach rüpeligem Hengstverhalten was er da so zeigt. Grundsätzlich spielen Junghengste sehr gerne, um ihre Fähigkeiten auszubauen und zu trainieren. Das heißt aber nicht, dass sie ständig auf andere losgehen und sie vertreiben. Selbst ein Chef tut das nur, wenn er seine Position unter Beweis stellen will und das ist auf Dauer ja auch nicht erforderlich. erst Recht nicht, wenn die anderen Pferde ohnehin schon alle vor ihm zurück weichen. :neinnein:

Von meinem Pferd weiß ich, dass er immer dann verstärkt grantig ist, wenn ihm etwas nicht passt. Meist waren es Schmerzen oder er wurde separiert usw. Ist aber alles ok, dann ist er total nett und lieb. Insofern frage ich mich dann schon, was gerade mal wieder nicht ok sein sein könnte, um es zu ändern. Schade, dass Du diese Möglichkeit eben nicht so hast. :-\

Bei meinen RB-Pferden habe mir dann von den Besis meist das OK geholt, wenn ich selbst etwas unternehmen und andere Leute drauf schauen lassen wollte. Bei einem Wallach, der nicht mehr reitbar war, weil er jeden abbuckelte und auch sonst ziemlich unleidlich war, experimentierte ich ein ganzes Jahr rum, bis wir die Ursache endlich gefunden hatten. Er hatte einen verklemmten Wirbel, der zum Glück wieder gerichtete werden konnte. Danach war er nicht mehr wieder zu erkennen und ein total nettes und liebes Pferd. Er ging wieder auf Turniere (Dressur und Springen) und wurde ein super Pferd zum Voltigieren. Meine Mission war dann beendet, denn ich kam nicht mehr ran an dieses Pferd, weil alle Leute im Verein ihn ständig haben wollten, um Erfolge zu haben. :confused:

Für die Höflichkeit könntest Du Kopf senken und Kopf wegdrehen clicker, auf Abstand stehen bleiben usw. Und für mehr Kopfarbeit und Bewegung könnet ihr am Apportieren arbeiten. Pylonen umschubsen und immer wieder zurück zu einer Matte laufen um dann auf ihr stehend auf dich zu warten usw. Mit fünf wird er ja nicht lange still stehen können. ;)

Viel Spaß dabei
Manni

« Letzte Änderung: 05. Januar 2014, 07:10:09 von Mannimen »
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lottaziege
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Re: Meist unzufriedner Hengstiger Wallach
« Antwort #5 am: 05. Januar 2014, 20:57:42 »
Hi, ja Kopfsenken sind wir dran, Futtermanier auch und Bewegungsmaessig fangen wir gerade mit dem Longen Kurs nach Babette Teschen an.
Heute habe ich zuerst Futtermanier im Offenstall, geübt, also mit Absperrung dahinter, die kleine Ponystute die sich zumindest in seiner Naehe aufhalten darf, stand ca . 2 m weg.
Also hinter der Absperrung Kopf zur Seite C+B ein paar mal, wenn er zu stark die Ohren angelegt hat, weil er zu gierig war, (es gab kleine Moehren) und er machte Drohgebaerde in Richtung zu einem Kaltblutwallach , der aber hinter einer Absperrung ca. 4 m weg stand, dann bin ich weggegangen( kurz) Nach ein paarmal Kopfwegnehmen mit angelegten Ohren, stand dann das Pony seiner Meinung zu nah dran und wurde AD Widerrist Höhe von ihm gebissen dn rausgeschmissen. Da hab ich einen totalen Cut gemacht.
Hab erstmal ein Sechseck mit Dualgassen aufgebaut, ein Podest hingestellt und noch 2 Stangen hingelegt. Nach ca . 15 min bin ich in den Stall hab ihn etwas durchgekrault, das war auch okay, aber zufrieden sah er nicht wirklich aus. Dann mit Halfter auf den Putzplatz gestellt geputzt, bei mir gingen die Ohren während des Putzens auch mal nach hinten, das kommentiere ich immer mit einem strengen Nein, wenn meine Tochter an ihn ranging um ihn zu putzen war er total am Giften. Sie ist 13 und hat dann auch Angst, das merkt er dann auch, wenn sie mit mir gemeinsam putzt und strenger mit ihm, dann wird es auch etwas besser, aber passen tut es ihm nicht wirklich.
Naja, draußen mit Kappzaum geführt, im Schritt, da komme ich dann oft leicht vor ihn, dann lehnt er auch die Ohren an oder ganz ätzend findet er es wenn ich ihn auf Abstand halten will, dann kann es auch mal passieren, das er drängelt, dann vor mich läuft und sich zu mir dreht.
Ich clicker bei dieser Arbeit noch nicht, da ich das selber erst noch üben muss und ich ihn nicht falsch konditionieren möchte. Arbeite ich mit ihm dann mit dem Sechseck aus Dualgassen, wird es besser weil wir uns Beide daran orientieren können, aber auch hier zeigt er mir deutlich wie Doof er auf Abstandhalten findet, wenn ich ihn mit der Gerte ein bisschen an der Schulter anticke oder ich meine Hand oben an den Hals lege, damit er sich besser in Stellung führen laesst so wie Babette Teschen es macht. Nach und Nach wurde es dann besser, bin sehr kleinschrittig vorgegangen auch beim anschraten. Viel mit Stimme gelobt und Moehrchen, und schön von mi weggefüttert. Das war gar nicht schlecht und wir konnten mit einem einigermaßen fuer seine Verhaeltnisse positiven Ergebniss aus der Sache gehen.
Zur Belustigung habe ich dann nochmal Podest rauf - ruhig stehen- runter geübt auch hier wieder mit Futtermanier, das machte er alles super und er sah recht zufrieden aus, sogar als wir die Uebung beendet haben machte er keine Anstalten zu drohen und weiter Futter einzufordern, das war toll!
Bitte entschuldigt meine Schreibweise, es passiert mir immerwieder das ich etwas wuselig schreibe, da ich vom Handy aus tippe und dann nicht so die Übersicht habe, von den Fehlern, weil Tastatur zu klein und der Wortvorhersage mal ganz zu Schweigen☺️
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Mannimen
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Re: Meist unzufriedner Hengstiger Wallach
« Antwort #6 am: 05. Januar 2014, 23:10:41 »
Hi Inka,

dafür dass Du vom Handy aus tipselst, finde ich es überhaupt nicht wuselig. Das geht dir offenbar ziemlich locker von der Hand. Mal sehen ob das mit dem CT auch bald so funzt. 8)

Sehr gut finde ich dabei die Unterbrechungen, wenn der Herr mit seinen Gedanken ganz wo anders ist und Du so auf keinen Fall etwas verstärken möchtest, was nicht gewollt ist. Wenn Du dann sogar komplett dich zurückziehst für einen Moment, hat er Zeit dadrüber nachzudenken, warum Du so reagiert hast und er so eben nicht zu dem gewünschten Ziel kommt. :thup:

Schwierig ist natürlich, wenn sein Umfeld so viel Ablenkung bietet und dann auch noch Pferde in der Nähe sind, die er als störend empfindet. Ist für diese Tiere ja auch nicht toll zusehen zu müssen, wie er Leckerlies einheimst und sie haben diese Möglichkeit nicht. :-\

Vielleicht könntest Du mit ihm an einen ungestörten Ort gehen, eine Box z. B. oder alleine in die Halle und auf Abstand hinter eine Absperrung, was auch immer. Er sollte eben nicht ständig abgelenkt werden und sich voll auf Dich und die jeweilige Übung konzentrieren können. :juck:

Ich würde auch erst einmal auf Übungen verzichten, die sein Selbstbewusstsein heben (z. B. auf das Podest steigen), denn er scheint ja schon sehr von sich eingenommen zu sein. Da würde ich eher mehr Verbeugung (Diener oder Kompliment) üben auch mal einen Schritt rückwärts gehen ohne sich gleich dagegen aufzulehnen (z. B. mit einer Möhre unter dem Bauch zurück füttern). Auf Abstand führen ist auch sehr gut geeignet, um sich besser benehmen zu können. Das natürlich immer gleich loben, wenn er es im Ansatz schon gut macht. Zur Unterstützung könntest Du dazu auch Schaumnudeln auslegen, damit er eine optische Begrenzung bekommt und wenn er diese einhält, schön außen bleibt sofort C/B. :click:

Dabei wird die jeweilige Übung zwar auch ständig immer wieder unterbrochen aber er lernt sicher schnell worauf es Dir ankommt und dann wird er davon schon selbst mehr anbieten und so kannst Du die Intervalle gleich etwas verlängern. Bei dem FIS (Führen in Stellung) bist Du ja dicht dran und kannst nur schönes gehen bestärken. Aber auch das gehört ja zur Höflichkeit dazu, dass bei der Arbeit eben nicht rumgenschnapt oder gar gehampelt wird und muss sofort belohnt werden. Arbeiten lohnt sich auch für ihn. ;)
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Re: Meist unzufriedner Hengstiger Wallach
« Antwort #7 am: 16. Januar 2014, 09:40:07 »
Hallo Inka :)

Jetzt schaffe ich es auch endlich zu antworten.

Zunächst mal zu den Höflichkeitsübungen: mach es ihm einfacher und geh mit ihm zum Üben wo hin, wo die anderen Pferde nicht an ihn ran können. So wie du es beschreibst hat er ja eh ein bisschen Probleme mit zu viel Nähe - das ist etwas zu viel verlangt für den Anfang. Dann kann er sich auch ganz in Ruhe auf dich konzentrieren und sich mit dem neuen Prinzip Clickertraining vertraut machen :)

Für die Longenkursarbeit würde ich auch noch eine Weile mit optischen Markierungen wie Pylonen, Dualgassen o.ä. arbeiten, da hast du ja schon geschrieben, dass euch beiden das hilft :) Wenn er am Anfang das mit dem Wegschicken an der Schulter noch nicht begreift oder umsetzen kann (und das ist wirklich garnicht so ohne), dann warte mit den Anfragen so lange bis er einigermaßen entspannt neben dir laufen kann mit lockerem Hals. Am Anfang musst du auch garnicht direkt die Gerte nehmen, sondern kannst erstmal die Hand oder einen Finger nehmen um ihm den Impuls an der Schulter zu geben. Dabei verknotet man sich selbst auch nicht so furchtbar (davon kann ich ein Lied singen :kicher:).

Ansonsten klingt es schon sehr schön wie ihr euch da ran tastet!

Was den Rest angeht klingt es schon nach Schmerzen irgendwo, im Genick, im Bauch, das ist per Ferndiagnose sehr schwer zu sagen. Dieses Unwohlsein was du beschreibst, auch wenn ihm die Pferde zu nahe kommen, das hat meiner Meinung nach erstmal wenig mit Hengstverhalten zu tun. Auch das die Gruppenkonstellation nicht so glücklich ist, und er einfach noch keinen Anschlusspartner gefunden hat, kann ich mir gut vorstellen. Wie lange steht er schon in dem Stall?

Eigentlich würde ich in dem Alter eher erwarten dass er spielt, stänkert und einen fröhlichen, wachen Eindruck macht.

Wie lange kennst du Dex schon, und weißt du etwas über seine Vorgeschichte? Wie lange hat die Besi ihn schon? Musste er schon öfter den Stall wechseln? War er lange zum Einreiten weg? War er früher anders oder schon immer so?

Die geschwollene Schlauchtasche klingt auf jeden Fall nicht normal.

Berichte auf jeden Fall mal wie es weiter geht :hug:


LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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