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„Mit Pferden sein – Körper, Sinne, Seele“ von Sabine Birrmann

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Re: „Mit Pferden sein – Körper, Sinne, Seele“ von Sabine Birrmann
« Antwort #15 am: 06. Januar 2016, 19:27:14 »
Das finde ich interessant Muriel denn mir ist aufgefallen, dass genau das gleiche "Rückenmuskelbild" zum Beispiel auch entsteht, wenn mein Wallach angespannt etwas am Horizont beobachtet. Oder eben, wenn er eine Runde im wilden Fetzgalopp mit seinen Kumpels tobt.
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Re: „Mit Pferden sein – Körper, Sinne, Seele“ von Sabine Birrmann
« Antwort #16 am: 06. Januar 2016, 19:46:08 »
Allerdings muss ich sagen dass das, was dort unter einem "arbeitenden Rückenmuskel" nach dem Galopp verstanden wird, schlicht zwei hochgespannte (festgespannte) Rückenmuskeln sind, die versuchen den Reiter zu (er)tragen. 
Ich habe einige Bilder von dieser "Galoppmuskulatur" gesehen und bin anderer Meinung.  8)

Danke, das ist auch meine Meinung!  :nick:

Aber das lerntheoretische Prinzip, was dahinter steht (R-/P+) ist dasselbe.

Ja, das überlege ich auch immer wieder, ob dem wohl so ist. Ich war auf zwei Kursen (also "echten"  :confused: Kursen von ihren direkten Mitarbeitern), und habe gesehen, was die Pferde dort für eine Ausstrahlung haben, das ist schon beeindruckend. Schlecht geht's denen nicht, im Gegenteil. Sie sehen quasi wie das genaue Gegenteil eines Horsemanship-Pferdes aus - vielleicht kenne ich aber auch nur "schlecht" gearbeitete Horsemanshippferde. Die NHS-Pferde, die ich kenne, sahen jedenfalls alle todesgenervt bis völlig abgeschaltet aus, die (meisten) MPS-Pferde hingegen wach, stolz. Daher würde ich persönlich sagen, dass es nicht gleichzusetzen mit NHS ist. Ich habe auf die Pferde geschaut, und die sehen halt völlig anders aus.

Das kommt aber, denke ich, auch sehr durch den Umgang. Pferde, die über die Wiese oder den Platz fetzen, sehen halt zwangsläufig "wach" aus. Spitze Ohren, geblähte Nüstern, aufgerichteter Schweif...  ;) Adrenalin eben.

Man lernt dort halt viel, hinzuschauen, sich in das Pferd und seine Situation hinein zu denken, es auch einfach mal in Ruhe lassen oder ihm mal etwas Spannendes zu bieten, oder versuchen zu erkennen, was ihm gut tut.

Mir gefällt, dass die Pferde sich in einem gewissen Maße ausdrücken dürfen, zB Steigen, Buckeln, das wird alles nicht reglementiert. (Es sei denn, man sieht darin ein "Eindringen in den Raum des Menschen, o.Ä.) Und auf eine artgerechte Haltung wird auch viel Wert gelegt. Das ist schon ganz nett.


Allerdings habe ich auch bei einigen Dingen immer wieder das Gefühl gehabt, dass das doch in Richtung negative reinforcement geht (allerdings nie in Richtung positive punishment, muss ich sagen).
 

Ein Schlag mit dem Strick (was definitiv so beim Raumbeanspruchen passiert) ist positive punishment  ;) Ansonsten läufts dort hauptsächlich über R-, das stimmt schon. Finde ich aber auch nicht so g****. Positive Verstärkung kannst Du da lange suchen, ist halt so. Nur, weil da mal gestreichelt oder n Keks reingesteckt wird, ist es noch kein R+.




"Der Klaps ist für das Pferd keine Strafe! Das Pferd liebt Dich, wenn Du ihm mal einen Klaps gibst!"

Also wenn mir jemand sowas ins Gesicht sagen würde, würde ich ihn für bekloppt erklären. Ich muss aber sagen, dass ich weder in einem der beiden Kurse noch sonst irgendwo jemals jemanden aus der Birmann-Ecke so etwas habe sagen hören. (Klingt ja eher fast nach Monty Roberts Geschichten, so à la "Join Up"...)


Ich habe das von Birmann persönlich gehört. Sie sagt es in einem der Videos so ähnlich. Eine Kursteilnehmerin nimmt mittels Seilschlagen "ihren Raum ein" und fühlt sich dabei deutlich unwohl, weil sie ihn halt durchaus auch auf die Nase trifft. Sabine sagt ihr dazu sinngemäß etwas wie: "Das ist okay! Der liebt Dich dafür! Endlich gibt es Regeln!"


Ich war in Hamburg bei Catherin Seib, sie ist Tierkommunikatorin und hat zwei eigene Pferde, mit denen sie seit einigen Jahren nach Sabine Birmann arbeitet. Der Kurs war ein Tierkommunikationskurs, da aber fast nur Leute mit Pferden dabei waren, wurde recht viel über "Mit Pferden sein" gesprochen, gemeinsam die Bücher und Videos beschaut, und halt auch typische "Mit Pferden sein"-Problemlösungen angeboten - "Das Pferd braucht mehr Hafer, das Pferd darf keinen Sattel tragen, ..." usw. usf.
Tierkommunikationstechnisch finde ich Catherin toll! Das betreffend war der Kurs auch super. In Trainingssachen werden wir uns allerdings nicht einig  ;)

Das hätte mich ja ein bisschen irritiert muss ich sagen, wenn ich ein Tierkommunikationskurs buche und dann wird da über Pferdetraining diskutiert  :cheese:


Es wurden halt Gespräche mit den Pferden geführt und für die da erwähnten Schwierigkeiten machte Catherin dann halt Lösungsvorschläge. Und da es halt fast nur Pferdeleute waren, wurde auch darüber hinaus in den Pausen eifrig über MPS diskutiert.


Ach kommst du auch aus Hamburg? Dann sind wir ja fast Nachbarn  :dops:

Ich komme aus Lübeck. Woher kommst Du denn? Vielleicht können wir uns ja mal treffen.  :)


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Re: „Mit Pferden sein – Körper, Sinne, Seele“ von Sabine Birrmann
« Antwort #17 am: 06. Januar 2016, 19:56:55 »
äh nicht mehr als drei Zitatebenene bitte  :confused:  :lol:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re: „Mit Pferden sein – Körper, Sinne, Seele“ von Sabine Birrmann
« Antwort #18 am: 06. Januar 2016, 19:59:55 »
Ich habe das von Birmann persönlich gehört. Sie sagt es in einem der Videos so ähnlich. Eine Kursteilnehmerin nimmt mittels Seilschlagen "ihren Raum ein" und fühlt sich dabei deutlich unwohl, weil sie ihn halt durchaus auch auf die Nase trifft. Sabine sagt ihr dazu sinngemäß etwas wie: "Das ist okay! Der liebt Dich dafür! Endlich gibt es Regeln!"[/color]


Das ist ja krass  :o

Zu dem Rest schreib ich dir mal eben eine PN!
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Re: „Mit Pferden sein – Körper, Sinne, Seele“ von Sabine Birrmann
« Antwort #19 am: 06. Januar 2016, 20:04:50 »
Ich hätte jetzt eher gedacht, dass man seinen Raum eben "einnimmt" und wenn das Pferd in diesen Raum kommt und dabei eben einen Klaps auf die Nase bekommt durch den Strick, dann ist es eben selber Schuld.
Ich finde ehrlich gesagt dass das noch ein klarer Unterschied ist zu Pferde auf die Nase hauen. :juck:

Heike, das mit den Rückenmuskeln ist sehr interessant, danke für diese Sichtweise.  :nick:

Liebe Grüße
Linda, Pony Jim und Pudelkind Zephyr
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Re: „Mit Pferden sein – Körper, Sinne, Seele“ von Sabine Birrmann
« Antwort #20 am: 06. Januar 2016, 20:40:08 »
Ich hätte jetzt eher gedacht, dass man seinen Raum eben "einnimmt" und wenn das Pferd in diesen Raum kommt und dabei eben einen Klaps auf die Nase bekommt durch den Strick, dann ist es eben selber Schuld.
Ich finde ehrlich gesagt dass das noch ein klarer Unterschied ist zu Pferde auf die Nase hauen. :juck:
Ich finde es insofern einen Unterschied, weil es recht emotionslos ist. :nick: Und möglichweise (je nach Ausführung) für das Pferd vorhersehbar, wie nah es kommen darf / kann.

Aber es ist schon auch so ein bisschen wie "Ich hab dem keine reingehauen, der ist mir in die Faust gelaufen." :lol: Will heißen: Im Endergebnis für den Gegenüber (in dem Fall das Pferd) dann aber schon das weitgehend gleiche.



« Letzte Änderung: 06. Januar 2016, 21:18:28 von Bettina »
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Re: „Mit Pferden sein – Körper, Sinne, Seele“ von Sabine Birrmann
« Antwort #21 am: 06. Januar 2016, 23:59:49 »
Was mich an dem Ansatz stört ist schlicht und ergreifend, dass man das Tier bewusst (und wissend was passieren wird) erst den Fehler machen lässt, um es dann dafür zu bestrafen. Das ist in meinen Augen einfach unfair und hat daher (für mich) zumindest mit ernsthaftem Training wenig zu tun.

Ansonsten möchte ich mal vorsichtig darauf hinweisen, dass das hier 1) die Bücherecke ist, 2) im öffentlichen Bereich und 3) Namen im Klartext genannt werden - wir können aber gerne im Methoden-Bereich einen Thread aufmachen, wie es ihn z.B. zum Rai-Reiten (was für mich jetzt mal vom Ansatz her ähnlich klingt, ich kenne beides nicht persönlich), auch gibt  :)
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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