Korrigiert mich, wenn ich da teilweise falsch liege - Buchstudium liegt etwas länger zurück, den auf Halde liegenden Film von Nina hab ich noch nicht geschafft, meine Shettis konnten vor Beginn des konkreten Wippentrainings mit Trainerin schon so allerlei, da haben wir auch nicht ganz von vorn angefangen ...
Wippentraining, ich sag mal so, Original nach Nina, sieht doch eher so aus, dass es es zielführend und im Sinne von "fehlerfreies Lernen" aufgebaut ist (da das Ganze ja gymnastischen Wert haben soll, ohne Zweifel dann auch genau richtig): erstmal freies Gehen und Anhalten und Beine einzeln setzen trainieren, Übungen "instabile Unterlagen" mit Matten vorweg, 1 Bein drauf, 2 Beine drauf , 3 dann 4, ggf. dazwischen immer wieder zurück in die Sicherheit schicken, Wippe zuerst feststellen, dann langsam mehr Spiel zulassen. Ggf. mit Pylonen den Weg zum graden Betreten der Wippe vorgeben usw. Mensch ist fokussiert und konzentriert, hat die einzelnen Schritte vor Augen und einen Plan.
Scharren, schräges Betreten der Wippe, eigenständiges Rüberpoltern, vielleicht auch mal abrutschen sollte vermieden werden. Pferd soll nicht rumexperimentieren, sondern sicher das vom Menschen Gewünschte lernen.
Für Nio
und mich war es dagegen eher, nun ja, Selbsterfahrungsaktion. Nio konnte vorgehen, wie er es für richtig hielt, ist halt auch mal abgerutscht und hat sich kurz erschreckt und sich in seinem Tempo mit dem Teil vertraut gemacht. Hätte er vermutlich auch ohne Kekse. Für mich war es sehr wichtig (alldieweil ich schon ein ziemlicher Schisser bin) zu sehen, mit welcher Souveränität und Selbstsicherheit er das gemacht hat. Das ist schon bei ihm "Voreinstellung ab Werk", aber je öfter ich ihn dabei erlebe und je öfter ich ich mich auch traue, das zuzulassen, umso mehr wächst auch mein Vertrauen darin, dass er immer mehr Situationen auch unterwegs so bewältigen wird.
Gestern habe ich mich in "unserem" Waldstück (gehört unserem Verpächter und wir dürfen da nach Herzenslust rumkraxeln) dann auch wieder getraut, ab vom Weg schon mal in die leichten Steigungen, Senken, liegende Stämme reinzugehen und zu Nio quasi zu sagen : guck`s dir an und probier los, wie das zu bewältigen ist.
Ich war durchaus vorbelastet, bei er bei Aufregung schon gern dynamisch nach vorne springt oder mit dem Kopf schubst. Mir gebrach es also auch noch etwas an Souveränität, aber Pony war so beschäftigt damit, im Laub zu wühlen, rumzuwandern (und Brombeerblätter zu pflücken), dass auch ich zunehmend entspannter wurde.
Gefüttert hab ich natürlich auch - und das ist bei mir wie gesagt auch oft "Streßfüttern", das hoffentlich weniger wird.
So, noch mal deine Frage beguckt - hm ... da stellt sich mir jetzt grade die Frage: War das, was Nio und ich mit Wippe und im Wald gemacht haben, denn jetzt eigentlich "Training" im eigentlichen Sinn ...
Hm. Im Sinne von "auf konkretes Ziel hinarbeiten" sicher nicht. Gelernt haben wir viel.
Und dann stört mich auch noch bei "Tiere (und Menschen) tun was sich lohnt - entweder unangenehmes vermeiden oder angenehmes bekommen", dass eine dritte Möglichkeit außer Acht gelassen wird: tun, weil es einem Spaß macht, Befriedigung verleiht, einem interessant erscheint, körperlich, seelisch, geistig angenehm ist. Ohne das jemand anders dass positiv oder negativ verstärken muss.
Wie vieles sicher Definitionssache - und ganz schwer abzugrenzen.
Aber du hast es schon richtig erkannt: Ich finde vieles super beim Clickertraining - für das was wirklich "trainiert" werden soll/ muss.
Aus der "intensiven Phase" bin ich aber inzwischen raus und interessiere mich derzeit mehr dafür, was es sonst noch für Wege gibt, mit Pferden zu kommunizieren. Außer "mit Druck" und "mit Futter" gibt`s da ja noch so allerlei.
Das ist ist natürlich ein Clickerforum, deshalb bin ich in dieser Richtung wohl eher allein unterwegs. Aber hier sind so viele nette Leute
.
LG
Katja