aber vielleicht ist diese Diskussion ja auch für andere interessant, oder?
Ja aber absolut!!!
ich warte ja schon länger auf ein Gegenstatement von Dir, liebe Steffi, da du immer nur so vage Kritik äusserst, aber nicht mehr. Die Frage ist jetzt, spalten wir die "Kurland-Grundsatzdiskussion" vom Thema ab oder nenne ich das Thema einfach um? *grübel* Vorschläge erbeten.
Kritik ist immer gut, Selbstdenken ist wichtig, und Alex ist kein Guru, dem ich nachlaufe, oder eine "Göttin", im Gegenteil, ich bin sehr kritisch an die Sache herangegangen und bestimmte Dinge sehe ich auch weiterhin kritisch.
Jedoch gibt es im ganzen Internet keine andere Möglichkeit (ausser der Clickerliste von Alex selbst) sich darüber auszutauschen, also nutze ich die Möglichkeit die wir hier haben und freue mich, wenn Interesse daran besteht. Niemand muss das tun, niemand muss das genauso tun, und niemand muss das auch nur gut finden.
Was ich so faszinierend an der Arbeit finde, ist, was die Pferde dabei entdecken. Und das habe ich in der bisherigen Reiterei - trotzdem ich da auch mit Clicker gearbeitet habe - nicht gefunden weil jede andere Reiterei (Solinski vielleicht mal ausgenommen). Dafür nehme ich diesen Anfangsdruck in Kauf. Mir fehlt beim freien Formen die Möglichkeit, die Bewegung des Pferdes so zu kanalisieren, dass tatsächlich die richtigen Muskeln benutzt werden.
Gerade wenn wir CT beim Reiten einsetzen, ist die Gefahr so gross, dass ein bequemer, langsamer, aber vollkommen rückenmuskelfreier Bewegungsablauf dabei herauskommt.
ich kenne einige solcher Pferde, die nur mit freiem Formen und ausschliesslicher Freiwilligkeit gearbeitet wurden. Sie haben den schlechtesten Rücken, den ich bei einem Reitpferd je sah.
Alex' Systematik bietet da zumindest etwas anderes, wenn man sich hineinvertieft und wachen Sinnes ist.
Das Problem ist, das erschliesst sich nicht vom Lesen. Man muss es erleben - genau wie sich den Philippe-Karl-Gegner nicht die Leichtigkeit erschliesst, die ein so gearbeitetes Pferd aufweist.
Esther,
Mich stört, dass das Pferd auf Entlangstreichen am Zügel einmal den Kopf senken soll, einmal rückwärts gehen, dann wieder antreten, dann im Unterkiefer nachgeben, dann ... usw. Das Signal ist halt immer das gleiche, aber das, was ich als Antwort "erwarte" immer unterschiedlich. Und das unterscheidet es für mich schon vom Freien Formen, weil ich da ja nicht ein bestimmtes Signal für verwende, bzw. nicht immer das gleiche.
Das Entlangstreichen am Zügel ist immer ein "Hallo ich möchte etwas". Erst was die Hand dann tut, ist der Hinweis für das Pferd, das Signal.
Und man Schritt für schritt vorgegangen ist, wird das auch für das Pferd ganz klar (und für den Menschen auch).
ich glaube aber es ist furchtbar schwer, das ohne die DVDs vorstellbar zu bekommen. deshalb fahre ich ja so gerne und nach Möglichkeit zu den Leuten hin, damit sie
einmal fühlen, was da eigentlich passiert und wie es sich anfühlt.
Und dann begreift man auch, dass dieser Druck, der aufgebaut wird, als neutraler Druck seine Berechtigung hat. Wenn ich ganz ohne neutralen, physikalischen Druck beim Reiten auskommen möchte muss ich mich in Luft auflösen.
Ich bewundere jeden, der ein feines Reiten mit hohen Zielen nur mit positiver Verstärkung hinbekommt. ich kanns nicht und ich finde den Kurland-Weg die bestmögliche gangbare Zwischenlösung dafür.
Die Gretchenfrage würde mich auch interessieren.
lg Heike