Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Benutzername: Passwort:

Pferd alleine einreiten - was beachten?

  • 168 Antworten
  • 64478 Gelesen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Ehemaliges Mitglied 22
*

Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #15 am: 23. Juni 2010, 14:44:44 »
Hallo Esther und alle anderen,

ich habe eine etwas andere Einschätzung bezüglich der Vorteile, die ein älteres Pferd bieten könnte. Also bezogen auf das Thema: Einreiten/Ausbilden natürlich. Ein schon eingerittenes Tier zu übernehmen und dann neu zu trainieren per CT ist natürlich für das Tier einerseits eine schöne Sache, muss aber für den Menschen keine Erleichterung im Vergleich zur Arbeit mit einem rohen Pferd sein. Ganz im Gegenteil, das Cross-Over Pferd muss sich erstmal umstellen, neue Hilfen kennen lernen, Altes wird gar nicht mehr gefragt, liegt aber irgendwo im Gehirn und im Körper als "Erinnerung" erstmal noch herum. Damit sind auch Probleme durchaus möglich. Und ich gehe jetzt mal von einem Pferd aus, dass keine traumatischen Erfahrungen beim Einreiten gemacht hat, auch das ist leider nicht die Regel.

Will sagen: Reiterfehler, Sitzfehler sind zwar beim jungen Pferd ärgerlich und prägend, aber erstens sind sie nicht zwangsläufig und zweitens weiß ich nicht, ob sie bei einem Cross-Over Pferd nicht doppelt und dreifach zu Buche schlagen, da dieses Pferd ohenhin komplett umlernen muss.
Da halte ich es tatsächlich für genauso sinnvoll, sich für ein Konzept zu entscheiden, bei dem eigene Schwächen minimiert werden und dann braucht es den Mut, an sich zu arbeiten.

Aus Gründen reiterlicher Mängel bei mir reite ich z.b. konsequent gebisslos und war jahrelang vor allem im Entlastungssitz unterwegs. Mein Pferd mochte das dann die letzten Jahre weniger, danach habe ich mich gerichtet. Jetzt aktuell klappt der Entlastungssitz wieder hervorragend für bestimmte Übungen. So habe ich versucht, meine Fehler zu minimieren. Ich glaube übrigens, Reiten beginnt und endet im Kopf und dazwischen sitzen wir auf dem Pferd. Mit der nötigen Konzentration kann man auch dabei dann Fehler minimieren. Und die restlichen sollten wir uns verzeihen. CT erlaubt ja auch dem Pferd Fehler und kann auch uns Menschen da etwas gnädiger mit uns selbst machen, oder?

Grüße
Steffi
  • Gespeichert

  • *****
  • Administrator
  • 12686 Beiträge
Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #16 am: 23. Juni 2010, 14:56:45 »
Hallo Steffi,

Du hast sicher nicht unrecht, mit dem, was Du schreibst.

Dass ich an mir arbeite, dürfte wohl eh klar sein, und auch, dass ich nach Wegen suche, dem Pferd (also jetzt schon Oscar) das Klarkommen mit meinen Fehlern möglichst zu vereinfachen.
Andererseits sehe ich halt, dass es Oscar (und ich denke jedem einigermaßen "erfahrenen" Pferd) nicht allzu viel ausmacht, wenn ich etwas seitlich runter sitze. Klar, er reagiert drauf und läuft in die "falsche Richtung". Aber es haut ihn nicht komplett aus dem Gleichgewicht, was ich mir bei einem jungen Pferd, was gerade an-/eingeritten wird, doch eher vorstellen kann. Das ist eigentlich der Hauptpunkt, der für mich bei mir momentan noch gegen ein junges Pferd spricht.

Gerade wo Oscar momentan immer feiner auf Gewichtshilfen reagiert, merke ich, wie viel ich ihm da die ganze Zeit sage, und wie oft das Falsche. Natürlich ist das für ihn nicht leicht, aber solange ich es schaffe, zu merken, dass er durchaus das tut, was ich ihm sage (wenn das auch nicht das ist, was ich tatsächlich von ihm möchte), und ihn entsprechend nicht strafe, sondern teilweise sogar lobe, und die Übung dann eben nochmal neu probiere, ist das für ihn (vermutlich) einigermaßen okay. Ein Jungpferd, was noch genug mit seiner eigenen Balance zu tun hat, könnte daran schon etwas schneller "verzweifeln", denke ich.
Viele Grüße,
Esther
  • Gespeichert

Celina
*

Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #17 am: 24. Juni 2010, 06:43:25 »
Rabea hatte gestern wieder RU auf Celina. Unsere RL bestärkte uns darin, diesen Weg so zu gehen. Eigentlich ist es bei uns alles nicht sooo günstig. Denn Rabea hat ja nicht so furchtbar viel Reiterfahrung. Sie ist zwar mit Pferden aufgewachsen und hat ein sehr gutes Gespür, aber zum Reiten ist sie ja nie so viel gekommen, weil unsere Mädels (die 4-beinigen) doch häufig mit allerhand gesundheitlichen Problemen zu tun hatten. Und der RU in den umliegenden Reitschulen war nicht so wirklich ergiebig...

Trotzdem "funktioniert" es. Ich war zwar neulich arg verunsichert, denn ich hatte kürzlich eine andere RL hier (die lernte ich durch so lustige Zufällle kennen, dass ich dachte, das MUSS ich probieren...). Sie war  - nun jaaaa - etwas entsetzt davon, wie wir vorgehen. Und Rabea war kurzeitig ganz verzweifelt, weil sie das Gefühl bekam, Celina schlimme Dinge angetan zu haben, weil sie nicht gut genug reitet.

Unsere RL hat uns da aber gestern beruhigt. Es ist wie Steffi sagt: Man darf sich ruhig Fehler zugestehen. Celina hat auch oft ganz viele Fragezeichen überm Kopf schweben. Aber trotzdem denke ich, sie kommt so besser klar, als wenn wir sie irgendwo in Beritt geben würden. Wir haben da nicht viel Auswahl: Niemand hier reitet Pferde nach unserm Konzept clickernd ein. Ich müsste sie also herkömmlich ausbilden lassen. Und all das, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, würde umgeworfen werden.

Also denke ich: Ein paar Unausbalanciertheiten usw sind für Celina leichter zu ertragen als eine schnellere, herkömmliche Ausbildung über mehr Druck.

Wichtig ist: Es dauert eben einfach! Gerade, wenn man selber mit sich zu tun hat, dauert es eben noch bisschen länger. Alles wird sehr kleinschrittig aufgebaut und man muss es dem Pferd vielleicht ein paar mal öfter erklären, als wenn man ein so viel routinierter Reiter ist. Aber wen stört es?  :cheese:

Übrigens habe ich das Gefühl, dass Celina reiterliche Fehler wirklich viel lockerer hinnimmt als schon gerittene Pferde. Sie ist dann wohl mal etwas verwirrt und weiß nicht so richtig.... Aber sie weiß ja, dass ihr für eine Missdeutung der Signale nix passiert. Sie bleibt also locker und entspannt dabei und hat nicht irgendwelche alten Muster, in die sie zurückfallen könnte.

LG Almut
  • Gespeichert

prigal
*

Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #18 am: 24. Juni 2010, 08:38:04 »
@ Almut

Ich bin da voll Deiner Meinung. Meine Einstellung seit dem Kauf eines Abetzers war: An- u. eingereiten wird er von einem "Profi" weil ich zuwenig Erfahrung hab und viiiiel zu wenig kann. Dann bin ich aufs Clickern gekommen und dann war das Problem da. Wer reitet ihn mit CT an? Grade bei uns in der Gegend gibts da niemanden und wegstellen wollte ich ihn nicht. Drum kämpfe ich mich doch selber durchs Anreiten und hab mir eine Trainerin gesucht die mit meiner Clickerei kein Problem hat - ich hoffe es zumindest da wir noch keine Stunde hatten :roll:

Es wird sich eh in der Zukunft zeigen ob mein Plan aufgeht :)
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 160
*

Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #19 am: 24. Juni 2010, 08:52:32 »
So ein Plan kann eigentlich nur gut gehen.

Bei mir bietet sich die Möglichkeit eines Bereiters gar nicht erst.
Felix ist zu klein und ein Kind zum Einreiten kommt nicht in Frage.
Also MUSS ich selber ran.
Wird schon.... soll ja keine Top-Elite-Pony werden, sondern sich nur reiten lassen.
Danach geht es ab vor die Kutsche!  :)
  • Gespeichert

  • *****
  • Administrator
  • 12686 Beiträge
Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #20 am: 24. Juni 2010, 08:53:27 »
Gibt es eigentlich empfehlenswerte Literatur zum Thema Jungpferde-Ausbildung? Literatur gibt es ja sicherlich, aber was könnt Ihr da empfehlen?
Viele Grüße,
Esther
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 5165 Beiträge
    • www.spassmitpferd.bplaced.net
Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #21 am: 24. Juni 2010, 09:23:46 »
von klimke (sowohl vater als auch tochter) und stahlecker gibts da nette sachen - auch in richtung positive verstärkung.
www.spassmitpferd.bplaced.net


A horse without spots is like the night without stars!
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 22
*

Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #22 am: 24. Juni 2010, 10:05:24 »
Hallo Esther,

mir hat auch das Buch von Nathalie Penquitt zur Jungpferdeausbildung gut gefallen. Mein Favorit war allerdings ein älteres Buch von Christiane Gohl dazu. Ich weiß nicht, ob es das überhaupt noch gibt. Außerdem Branderup s ersten und zweiten Band der akademischen Reitkunst und das Buch von Ina Cygon. Die Kombi machts!

Grüße
Steffi
  • Gespeichert

prigal
*

Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #23 am: 24. Juni 2010, 11:38:01 »
Das von Nathalie Penquitt hab ich und finde es durchaus empfehlenswert. Ich glaub ich hab einige - muß mal daheim gucken....

@ Felix

Lieber wär es mir schon wenn ich einen Trainer mit CT hätte der mir Moses ausbildet aber wenn es nicht geht muß ich mich damit abfinden:-)
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 138
*

Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #24 am: 24. Juni 2010, 12:33:14 »
Uii, ein tolles Thema  :dops:.
Bis ich mich ernsthaft mit dem Thema Pferdekauf auseinander gesetzt habe, war ich auch immer der Meinung, dass mein zukünftiges Pferd mind. 6 Jahre alt sein muss und schon geritten. Doch dann habe ich mitbekommen wie einige (Verkaufs- sowie Privatpferde) bei uns am Stall eingeritten wurden (von "Profis") und mit meiner Rb einige schlechte Erfahrungen gemacht was Beritt angeht (eitrige Maulwinkel etc.  :-[), da habe ich festgestellt, das wohl kein (Verkaufs-)Pferd und (ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster  :cheese:) erst recht kein Isländer so eingeritten wurde, wie ich mir das vorstelle. Also was tun? Irgendwann kam dann der Gedanke: "Wieso nicht doch selber machen?", einige Verkaufsanzeigen durchgeklickt, viel gegrübelt und die Entscheidung stand fest: ja es sollte was Junges sein und ich möchte es selbst einreiten  :cheer:.
Tja, ihr wisst ja wie es gelaufen ist: Mittlerweile habe ich seit einem Jahr einen Jungspund im Stall stehen. Er ist gerade 3 geworden und bis jetzt haben wir noch nicht viel gemacht. Bis zum Herbst 09 habe ich ihn nur an Putzen und vom Paddock zum Putzplatz bringen gewöhnt. Im Winter kamen dann erste Spaziergänge dazu und seit Anfang dieses Jahres clickern wir beim Führtraining, der allgemeinen Erziehung sowie einigen anderen Sielereien.
Der Plan sieht so aus, dass er nächstes Jahr die Arbeit an der Hand, sowie Longe und Doppellonge kennen lernt und mit 5 dann langsam den Weg des Reitpferdes einschlägt. Ich möchte ihn selbst einreiten, allerdings möchte ich mir dafür auch eine/einen Rl ins Boot holen, der mir auf die Finger schaut und unterstützend eingreift, falls wir auf eine Wand zusteuern evtl. auch mit Beritt, allerdings nur unter meiner Aufsicht, da bin ich vorgeschädigt  :grmpf:  :watch:.
Erst hatte ich schon etwas Bedenken, ob ich mich da nicht übernehme, aber ich denke mir einfach kein Bereiter der Welt kann sich so viel Zeit nehmen wie der Besitzer selbst. Außerdem kenne ich Blakkur mittlerweile seit einem Jahr, wenn es ans Anreiten geht ist er schon 3 Jahre bei mir, er vertraut mir und wir "arbeiten" gern zusammen, ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein Problem damit hat, wenn ich mich auf ihn setzen will, er kennt mich und meine komischen Ideen ja mittlerweile  :cheese: (eine langsame Gewöhnung ist natürlich selbstverständlich  :nick:).
Durch Blakkur habe ich auch erst richtig die Vielfältigkeit und den Spaß an der Bodenarbeit entdeckt. Natürlich habe ich davor mit meiner Rb schon auch gerne BA gemacht, aber wenn man reiten kann geht das doch gerne mal unter  :confused:.
Ich bereue es ganz und gar nicht mich für ein Jungpferd entschieden zu haben und freue mich auf alles was wir noch vor uns haben, keiner pfuscht mir rein und ich muss nicht die Fehler anderer ausbügeln, nur meine eigenen  :cheese:.

Also schreibt fleißig weiter, eure Erfahrungen interessieren mich auch brennend  :cheese:.
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 160
*

Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #25 am: 24. Juni 2010, 12:59:32 »
Oh unsere beiden sind  ja gleich alt!  :)
Bodenarbeit machen wir auch schon eine Menge... und ein kleines bisschen an der Longe.
Aber in Maßen.
Nächstes Jahr soll das Training dann intensiver werden.
  • Gespeichert

  • *****
  • Administrator
  • 12686 Beiträge
Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #26 am: 24. Juni 2010, 13:06:21 »
Danke für Eure Antworten!  :keks:

Ich befürchte allerdings, dass ich mich zu ungenau ausgedrückt habe (oder nicht?): ich meinte nicht nur Bücher zur "reiterlichen" Ausbildung, sondern generell zum Thema Jungpferd (und interessehalber auch Fohlen). Zum einen in der Richtung: was muss dat Kleen alles lernen?, zum Anderen auch in der Richtung: welche Entwicklungsphasen macht es durch?
Viele Grüße,
Esther
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 81
*

Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #27 am: 24. Juni 2010, 13:24:53 »
Zu diesem Thema kann ich Dir von Renate Ettl das Buch "Die Fohlenschule" empfehlen  :)
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 22
*

Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #28 am: 24. Juni 2010, 14:03:37 »
Hallo Esther,

ich hatte Dich schon richtig verstanden und die meisten der von mir empfohlenen Bücher beziehen sich alle auf die Grundausbildung und die damit in Verbindung stehenden Probleme. Branderup eher weniger, aber gerade das Buch von der Gohl ist da absolut passend.

Grüße
Steffi
  • Gespeichert

  • *****
  • Administrator
  • 12686 Beiträge
Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
« Antwort #29 am: 24. Juni 2010, 14:14:47 »
Super, dann habe ich jetzt ja eine lange Wunschliste. Na, das nächste Weihnachten kommt bestimmt.  ;D
Viele Grüße,
Esther
  • Gespeichert