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Rufsignal

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prigal
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Rufsignal
« am: 02. August 2010, 08:25:03 »
Ich bin seit heute in Besitz einer ganz lieben und braven 4-jährigen Golden Retrieverhündin namens Susi. Nun ist klar daß ich sie clickern will :cheer:

Es gibt ein paar grundliegende Sachen die ich ihr gerne beibringen möchte da das mMn etwas zu sehr vernachlässigt worden ist.

1. Punkt: Ich befürchte daß sie etwas schwerhörig ist (falls nicht wird sich das nächste Woche beim Tierarzt rausstellen da ich sie mal komplett durchchecken lassen will). Falls das wirklich der Fall ist dann brauch ich ein Signal damit ich sie zu mir rufen kann. Hat da wer eine Idee?

Eigentlich ist das mal das wichtigste das sie lernen muß da ich sie gerne auch zum Reiten mitnehmen möchte und da muß sie aufs Wort gehorchen. Das klappte bis dato bei den Vorbesitzern nicht so.
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Re:Rufsignal
« Antwort #1 am: 02. August 2010, 11:12:43 »
Hallo Birgit,

falls sie wirklich nur ein wenig schwerhörig und nicht taub sein sollte, würde ich mir eine Pfeife zulegen, die sind eigentlich sehr deutlich zu hören, auch auf längere Strecken. Aber so eine, die man auch als Mensch hört, nicht so eine "lautlose" Hundepfeife, weil Du so wenigstens auch selbst hörst, wie laut/leise Du pfeifst.

Ansonsten: herzlichen Glückwunsch zum Neuzugang! :thup:
Viele Grüße,
Esther
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prigal
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Re:Rufsignal
« Antwort #2 am: 02. August 2010, 12:58:02 »
Danke - bin ganz happy daß ich sie doch genommen habe und möchte natürlich nix falsch machen.

Ich glaube nicht daß sie taub ist aber das wird sich am Montag rausstellen. Ich werde es mal diese Woche testen ob sie auf ein lauteres Geräusch reagiert. Mal schaun.
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prigal
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Re:Rufsignal
« Antwort #3 am: 21. August 2010, 11:46:35 »
So, mittlerweils haben sich seit Besitz des Hundes ein paar Fragen ergeben. Lt. TA hat/hatte Susi eine Ohrenentzündung schon seit längerer Zeit - ist in Behandlung. Jetzt kann es natürlich sein daß sie etwas schlechter hört aber taub ist sie nur wenn sie nix hören will. Darauf bin ich auch schon draufgekommen.

Es gibt ein paar Sachen die der Vorbesitzer etwas vernachlässigt hat was aber für mich enorm wichtig ist. Susi kann man zu Hause im Garten super abrufen aber beim Spazieren gehen draußen kann ich schreien was ich will. Sie läuft zwar nie weit weg aber folgen muß sie schon. Ich hab ja vor daß sie auch zu den Ausritten mitgenommen wird und in der jetzigen Situation ist es mir einfach zu gefährlich. Ich kann sie ja beim Ausreiten mit meinem Jungpferd nicht an die Leine nehmen.

Da sie auf ihren Namen am Allerwenigsten hört (der Vorbesitzer hat ein lautes Organ und es widerstrebt mir in dieser Lautstärke nach ihr zu rufen - das hört die ganze Ortschaft) hab ich mir eine Bockshornpfeife (ich glaub so heißt das Ding) zugelegt. Ich bin nun etwas unschlüssig wie ich am besten beim Spazieren gehen an der Leine anfange mit ihr zu üben. Wie habt Ihr die Übung aufgebaut? Wie oft sollte man das üben - ich geh nicht jeden Tag mit ihr spazieren weil ich sie mind. 4x/Woche im Stall mithabe - da läuft sie frei. Ansonsten rennt sie bei uns im Garten rum den ganzen Tag und der ist 1ha groß. Also Auslauf hat sie genug. Ist es zwingend jeden Tag mit Hund Gassi zu gehen?

Ach ja, ich habe ab Sep. sowieso vor mit Susi ein paar Einzelstunden bei einer Hundtrainerin zu nehmen die mit CT arbeite. Aber ich hätte halt gerne jetzt schon mit ihr etwas gearbeitet.

« Letzte Änderung: 21. August 2010, 11:52:15 von prigal »
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Re:Rufsignal
« Antwort #4 am: 21. August 2010, 15:34:00 »
Hallo Birgit,

ich würde schon jeden Tag mit ihr spazieren gehen. Das muss nicht lang sein, denn Bewegung hat sie ja tatsächlich genug. Aber es soll v.a. eins sein: spannend. Bei Dir. Mit Dir. Sie muss doch lernen, dass der Spaß da ist, wo Du bist. Auch, wenn sie kein Welpe mehr ist, für den diese Sorte Spaziergänge "erfunden" wurden: mach viele Abenteuerspaziergänge mit ihr, klettert über Holzstapel, "finde" Leckerchenbäume oder Leckerchenverstecke oder Spielzeugverstecke mit ihr. Schließlich muss sie, wie ein Welpe, erstmal lernen, dass sie jetzt zu Dir gehört und dass Du ein Mensch bist, der weiss, wo Spaß und Futter zu finden sind. Oder, wenn sie gerne schmust, setz' Dich mit ihr irgendwo in die freie Wildbahn und kuschle ausgiebig mit ihr.

Oft wird im Haus relativ viel mit dem Hund gemacht, gespielt und gekuschelt. Aber draussen unterhält man sich lieber mit einer Freundin, plant das Abendessen oder hängst sonstwie seinen Gedanken nach. Das ist okay - wenn der Hund schon gut hört und man ein eingespieltes Team ist, dass jeweils aus dem Augenwinkel den anderen beobachtet und mitkriegt, wer wo abbiegt oder abbiegen möchte. Das ist aber halt erst nach einiger Zeit "harter Arbeit" geschafft.
Wenn man von anfang an den Hund draussen "nur so mitlaufen" lässt, braucht man sich nicht wundern, wenn der sich seine eigenen Beschäftigung sucht. Und die ist meist nicht so wirklich im Sinne des Menschen. Gerade bei einem Jagdhund.

Den Kommpfiff würde ich erstmal zuhause üben, und nicht gleich draussen einsetzen wollen. Schließlich kann Susi keine Gedanken lesen, der Pfiff bedeutet also erstmal nur "komisches Geräusch" für sie. Am besten konditionierst du sie auf den Pfiff, indem Du jetzt immer dann pfeifst, wenn Du weisst, dass sie eh kommen wird, z.B. wenn Du ihr Futter vorbereitest. Natürlich dann auch immer belohnen (beim Füttern ja eh gegeben ;) ). Wenn das im Haus gut klappt, dann verlegst Du das nach draussen in Euren Garten, und auch da bitte erstmal nur dann pfeifen, wenn Du sicher bist, dass sie kommt. Würdest Du mir 100 Euro versprechen, für den Fall, dass sie nicht kommt, und sie rufen (bzw. pfeifen), dann darfst Du pfeifen. Wenn Du bei dem Gedanken Bammel um Dein Geld bekommst: nicht pfeifen! Damit würdest Du Dir den Pfiff nur versauen. Wenn das im Garten gut klappt, kannst Du dort die Anforderungen langsam steigern und sie aus schwierigeren Situationen rufen (immer noch im Garten), z.B. wenn sie gerade wo schnüffelt.
Bevor Du draussen den Pfiff einsetzt, sollte sie in folgenden (oder ähnlichen) Situationen auf Pfiff im Garten kommen:
- Du rollst einen Ball an ihr vorbei
- Du wirfst einen Ball über sie drüber
- sie hat was fressbares 1m von sich entfernt

Parallel zu diesen wirklich harten Übungen kannst Du auch draussen schon in einfachen Situationen pfeifen, das sind aber bitte immer noch Übungssituationen, in denen die 100 Euro-Regel gilt. Und bis das nicht alles gut klappt, solltest Du sie grundsätzlich an langer Leine haben, damit Du sie notfalls "einholen" kannst, wenn sie nicht kommt.
Ach ja: natürlich brauchst Du bis dahin ein anderes Komm-Kommando, was dann halt nur so lala und nach Susis Gusto funktioniert. Da würde ich einfach das weiter verwenden, was Du jetzt schon nimmst. Der Name ist dafür wirklich nicht gut geeignet, weil der Name ja meist mehr Bedeutungen hat als "komm her", den hört der Hund während des Tages einfach zu häufig in verschiedenstem Kontext und ist manchmal nichtmal gemeint (wenn man mit jemand anderem über den Hund spricht). "Komm" ist bei vielen Leuten ähnlich unspezifisch, deshalb finde ich "komm her" oder "hier" oder "zu mir" besser.



Ich habe Dir das jetzt alles so ausführlich aufgeschrieben als ehemalige Hundetrainerin. Meiner Ansicht nach ist das das korrekte und einzige wirklich sinnvolle Vorgehen. Ich weiss aber, dass es den meisten Menschen zu aufwändig ist, das so ordentlich zu trainieren, und sie v.a. den Hund nicht so lange an einer langen Leine führen wollen.... :(
Viele Grüße,
Esther
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Anke
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Re:Rufsignal
« Antwort #5 am: 21. August 2010, 15:49:17 »
Hi,

weitere Übung fürs Kommen: Brieftaube-Spiel mit zwei oder mehr Personen, die beim erwachsenen Hund gute 20m und später mehr auseinanderstehen. Alle glotzen unbeteligt in die Luft und ignoroeren den Hund, egal was der tut. Nur einer klatscht, schnalzt, macht irgendwie auf sich aufmerksam und wenn der Hund sich der Person zuwendet gibt es Click und Leckerchen bei dieser Person. Dann ignoriert diese Person den Hund und eine andere klatscht. Hat der Hund es soweit verstanden, dass er sofort zum nächsten Menschen saust, wenn der was tut, dann kann man das Hinlaufen mit dem gewünschten Hörzeichen belegen. Besonders Kinder lieben dieses Spiel... klappt das soweit, kann man Ablenkungen einbauen in dem z.B. die Menschen sich nebenbei einen Ball zu werfen oder sowas.

Ebenfalls draußen machbar, wenn man allein ist: Futter ins Gras streuen und während der Hund frißt sich entfernen. Wenn er dann nach kommt rufen (oder pfeifen) , clicken, belohnen.

Wichtig beim Kommen: unsere Körpersprache, im Sport steht man frontal zum Hund, manche neigen sich ihm auch noch entgegen, das bedeutet aber unter Hunden: bleib blos weg... besser man dreht sich seitlich, macht sich klein, bewegt sich vom Hund weg (man kann durchaus auch mal rennen). Und ernsthaft herzlich freuen, wenn der Hund kommt  :dops:

ciao
Anke
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prigal
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Re:Rufsignal
« Antwort #6 am: 22. August 2010, 09:18:41 »
Danke für die ganzen Tipps. Ich geh sowieso momentan nur an der Leine draußen. Ist mir sicherer. Ich mach es eigentlich eh so wie Ihr es gesagt habt wobei ich eigentlich fast immer alleine bin. Den Sinn der Pfeife dürfte sie im Garten bereits verstanden haben. Als nächstes sind wir gerade dabei es mit Ablenkungsmanövern zu üben. Aber das wird noch etwas dauern. Wir haben ja Zeit:-)

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