Huhu, hier reihen wir uns auch ein

Auf dem Foto sieht man unsere Stallgasse. Von der Tür aus gesehen sind rechts drei halboffene Boxen, links ist eine Wand mit drei offenen Fenstern der Nachbarstallgasse. Am Ende ist ein Deckenhalter, unter dem Mülltonnen stehen, die Mistkarre geparkt ist etc. Die Krümeline kann sich zwar in der Stallgasse drehen, aber es erfordert ein bisschen Konzentration.
https://www.clickertiere.de/pics/chance/2019/3c020f862de6dcfb129fec92c28b8c86.pngWir haben damit begonnen, dass ich sie mit dem Kopf in der Tür gefüttert habe. Zu Beginn war es meistens so, dass sie einen Bissen genommen hat und zum Kauen und Gucken raus gegangen ist. Nach und nach konnte ich die Schüssel immer weiter rein stellen und dann auch mal nebenbei etwas bürsten oder Hufe auskratzen. Ich binde sie bewusst nicht an, da sie in Schreckmomenten immer noch das Bedürfnis hat, rückwärts raus zu laufen, das passiert aber nur noch sehr selten.
Vorteil bei Krümel ist, dass sie Regen echt verabscheut und immer heilfroh ist, wenn man mit ihr dann unter ein Dach flüchtet

Auch wenn der Regen auf dem Wellblech echt richtig Lärm macht überwiegt das Trockene (meistens) als Verstärker.
1. Wenn er gar nicht erst reingeht, was mach ich dann? Locken über Handtarget geht manchmal, aber nicht immer. Ich würde dann einfach ihn nochmal wegführen und einen neuen Versuch starten. Wenn er dann aber gar nicht mehr in die Nähe der Tür will? Wie gehe ich den Schritt vom Wohlfühl-Bereich, in den Unwohl-Bereich?
Mit zwei Schritten vor und einem zurück?

Auf dem Video hatte ich das Gefühl, dass ihm das Reingehen leichter fiel, wenn ihr von (von außen aus gesehen) links gekommen seid und du ihn auch von links geführt hast. Könntest du in der Tür z.B. mal Wendungen machen? Also von einer Seite kommen, mit der Vorhand in die Tür, dann rückwärts wieder raus aber mit dem Po in die entgegengesetzte Richtung... Hast du ein Signal für "mach einen Schritt vorwärts"?
Ansonsten stimme ich Heike zu, Matten können Wunder wirken. Aber den Zwischenschritt müsst ihr erstmal noch so trainieren, wenn ich mich richtig erinnere.
2. Was ist, wenn er ganz schnell wieder rauswill? Bzw. hier würde ich schauen, dass ich ihn rausführe, bevor es soweit kommt. Wenn ich den Moment aber verpasst habe, dann gehe ich einfach mit ihm mit?

Wenn du ihn nicht sicher stoppen kannst, dann hilft es auch nichts, dich quasi vor ihn zu werfen. Das hilft ja allen Seiten nicht. Dann lieber eine Notiz machen, im nächsten Durchgang kleinschrittiger vorgehen und überlegen, was der Auslöser gewesen sein könnte.
3. Wenn wir schon reingehen können, eine Runde drehen und wieder rausgehen, was ist dann der nächste Schritt? Ich habe hier dann entweder Grown-Ups, bzw. teilweise einfach nur rumstehen geklickt. Teilweise Targets abgefragt und teilweise dann mich von ihm entfernt und das Stehen "auf Entfernung" geklickt? Alles mögliche Wege?
Ich finde, das klingt total gut und hat mir auch im Video sehr gefallen. Den Ort als ganzes positiv zu verknüpfen und zu einem Ort zu machen, an dem 10000 Dinge passieren könne. Mit oder ohne Menschen, mit oder ohne Pferde etc. Du könntest auch beginnen, ihn in diverse Richtungen in der Kammer zu manövrieren, vorwärts, rückwärts, seitwärts, damit auch kein so fester Fokus auf "diese eine richtige Position" entsteht. Da muss ich immer an die Hängervideos von Erika denken, wo die Pferde auch mal rückwärts in den Hänger gehen, sich auf der Rampe auf den Sitzsack setzen durften etc.
4. Wie geht der Step zum drin angebunden werden? Ab wann sollte ich das wagen? Erst wenn er drin quasi auch unangebunden stehen bleibt? So lange auch eben durch die "Uhr-Übung" üben, dass ich mich von ihm entferne und er dabei stehen bleibt? Dass er geputzt wird und dabei stehen bleibt?
Theoretisch wäre das freie Stehen ja eine viel bessere Übung, aber es gibt Situationen, da muss er eben angebunden werden und beidseitig kennt er einfach nicht. Die Möglichkeiten geben aber langfristig keine andere Optionen vor.
Ich würde vermutlich erst anbinden, wenn Stehen unangebunden gut geht

Und dann ggf. noch zusätzlich damit arbeiten, erstmal beide Stricke nur durch die Anbinder gleiten zu lassen oder so Sicherheitsstücke zu nutzen. Wie mit einem jungen Pferd eben, das Anbinden nicht kennt. Es ist schließlich eine neue Art der Fixierung, die darf man auch neu trainieren.
Und drinnen fressen lassen (wenn er es halbwegs entspannt kann) hilft, ganz im Sinne der klassischen Konditionierung, natürlich auch sehr gut.