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Eifersucht beim Hund

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Eifersucht beim Hund
« am: 23. Juni 2014, 11:01:18 »
Hallo ihr Lieben,

bei uns zuhause wohnen Kater Lenny (5 Jahre und seit 5 Jahren bei mir) und Hund Maurizio (4 Jahre und seit 2 Jahren bei mir).
Maurizio kam aus Italien (Straßenhund) zu uns. Als er ankam, hatte er deutlich Respekt vor unserem Kater. Doch mit der Zeit merkte er, dass dieser gar nicht so schlimm ist...
Lenny liebt Maurizio... Als er noch klein war hatte er einen Hundefreund mit dem er immer im Körbchen zusammen schlief oder im Garten gespielt hat. Wenn er nach Hause kommt geht er zu Maurizio und "markiert" ihn (reiben mit Kopf). Maurizio weiß damit nicht umzugehen und ist skeptisch. Trotzdem glaube ich, dass Maurizio Lenny auch mag. Er freut sich wenn er mit Gassi geht und wenn Lenny heim kommt, dann leckt er ihn auch. Ganz traut er ihm nicht über den Weg - er legt sich zum Beispiel immer so neben ihn dass er ihn im Auge behalten kann und meidet sonstigen Körperkontakt .

Nun kommen wir zum Problem.
Maurizio beschützt mich! Er beschützt mich vor anderen Hunden und er beschützt mich leider auch vor Lenny...  :-\
Wenn wir abends auf der Couch liegen und Lenny anch Hause kommt und zu uns möchte, dann verliert Maurizio ihn nicht aus den Augen, was für Katzen schon sehr unangenehm ist und oft schneidet er ihm eben auch den Weg ab (ohne ihn jetzt zu bedrohen, aber die Körpersprache sagt schon deutlich dass Lenny nicht ins Wohnzimmer soll...)
Wenn es ganz hart wird, dann greift er ihn auch an, das bedeutet nicht, dass er ihn beißt, aber er rennt schon auf ihn los und knurrt und schnappt auch schon mal in die Luft.  :'(
Das Problem wäre mit Sicherheit gelöst, wenn Lenny nicht so ein geduldiger Kater wäre, der Maurizio einfach wirklich liebt. Er hat ihn noch niemals angefaucht oder ihm eins übergehauen, wie es andere Katzen in seiner Situation schon längst getan hätten.

Wenn ich sehe das Lenny zu uns möchte rufe ich Maurizio auch immer schon zu mir und belohne ihn ausgiebig, aber trotzdem kommen wir aus der Misere nicht heraus...  :'(

Lenny ist mein Herzenskind und ich hätte gern ein entspanntes Zuhause für ihn... Ich überlege auch schon ihm eine zweite Ebene im Wohnzimmer herzurichten, jedoch ist das gar nicht so einfach bei unserer Raumaufteilung...  :-\

Vielleicht wisst ihr ja noch etwas was ich tun könnte... Ich bin wirklich verzweifelt...
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Re: Eifersucht beim Hund
« Antwort #1 am: 23. Juni 2014, 11:20:07 »
guck mal hier vielleicht könnt Ihr auch sowas einbauen? Es gibt da Anbieter von solchen "Katzenstrassen", ich finde das aber auf die Schnelle nicht.
edit: hier sind auch noch gute Ideen

« Letzte Änderung: 23. Juni 2014, 11:23:39 von Muriel »
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re: Eifersucht beim Hund
« Antwort #2 am: 23. Juni 2014, 11:37:33 »
Ja, sowas in der Art hab ich mir ja unter der 2. Ebene vorgestellt - halt eine Art "Katzenstraße" von der Küche zum Wohnzimmer und im Wohnzimmer über der Couch dann ein kleines Katzenparadies - nur weiß ich nicht wie...  :cheese:
Es ist bei uns ein wenig eng im Wohnbereich (noch - irgendwann wollen wir ja nen Wintergarten fürs Esszimmer bauen, dann ist das Thema vermutlich auch nicht mehr so dramatisch) und ich weiß einfach nicht wo ich den Einstieg am klügsten hin machen könnte weil halt immer irgendwo was ist...
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Re: Eifersucht beim Hund
« Antwort #3 am: 23. Juni 2014, 19:42:07 »
Nun kommen wir zum Problem.
Maurizio beschützt mich! Er beschützt mich vor anderen Hunden und er beschützt mich leider auch vor Lenny...  :-\
Wenn wir abends auf der Couch liegen und Lenny anch Hause kommt und zu uns möchte, dann verliert Maurizio ihn nicht aus den Augen, was für Katzen schon sehr unangenehm ist und oft schneidet er ihm eben auch den Weg ab (ohne ihn jetzt zu bedrohen, aber die Körpersprache sagt schon deutlich dass Lenny nicht ins Wohnzimmer soll...)
Wenn es ganz hart wird, dann greift er ihn auch an, das bedeutet nicht, dass er ihn beißt, aber er rennt schon auf ihn los und knurrt und schnappt auch schon mal in die Luft.  :'(
Was machst du denn, wenn er den Kater fixiert oder auch anknurrt / weg jagt? Wie versuchst du, ihm klar zu machen, dass du das nicht möchtest? Hast du ein Abbruchkommando? Ich meine jetzt nicht, ihn einfach anzuscheissen, sondern ein erarbeitets 'Lass es'. Wenn der Hund bei dir ist und Lenny nicht zu dir lässt, kannst du den Hund dann auf seinen Platz schicken und dich um deine Katze kümmern?
Zitat
Wenn ich sehe das Lenny zu uns möchte rufe ich Maurizio auch immer schon zu mir und belohne ihn ausgiebig, aber trotzdem kommen wir aus der Misere nicht heraus...  :'(
Das verstehe ich nicht. Damit lernt der Hund doch nur weiter, dass er bei dir sein soll, wenn der Kater auch bei dir ist. Ich würde den Hund hier auch wieder auf sein Ding machen lassen und wenn er meint, sich um dich und den Kater kümmern zu wollen, auf seinen Platt schicken.

Joerg
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Re: Eifersucht beim Hund
« Antwort #4 am: 23. Juni 2014, 20:07:24 »
Ich kenne Euch und Eure Geschichte nicht - bin ja noch neu hier... Also nix für ungut, wenn ich was vorschlage, das für Euch bereits selbstverständlich ist.

- Belohnen nach Abruf vom Kater finde ich übrigens im Gegensatz zu Jörg sehr gut - wie soll der Hund lernen, die Ankunft des Katers gut zu finden, wenn er dann weggeschickt wird? Das wäre unlogisch für ihn.
- kennst Du das Konzept der Gegenkonditionierung? Dabei klickst Du immer den Moment, in dem hund das Schreckobjekt/den Feind/den Reiz anguckt. Nach einer Weile wird der Anblick des Reizes, also hier des Katers, zum Ankündiger von Belohnung. Und diesen Ankündiger bedroht man nicht, sondern freut sich darüber! Hierzu könnte auch gehören, daß Du Maurizio ganz besonders tolle Sachen anbietest, wenn Lenny dabei ist (ohne Lenny auszuschließen natürlich). Vielleicht darf er abends erst auf´s Sofa, wenn Lenny dazugekommen ist? Kong gibt es nur bei Katzennähe zu lutschen?
- ein gutes Abbruchsignal hilft natürlich auch. Es sollte aber positiv aufgebaut worden sein, um nicht unnötig widerborstige Gefühle bei Katzennäherung zu wecken. Außerdem sollte unbedingt das Abbruchsignal durch ein Alternativverhalten aufgefangen werden, daß Maurizio anschließend für Lob zeigen darf.
- eine feine Sache ist auch das Namensspiel: abwechselnd die Namen nennen und dem Angesprochenen jeweils ein Leckerchen geben. Wenn man das öfters macht, wird die Namensnennung des Kollegen eine Ankündigung für  Leckereien.

Beste Grüße,
Dörte,
Lieber breit grinsen als schmal denken!  (B.Berckhan)
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Re: Eifersucht beim Hund
« Antwort #5 am: 24. Juni 2014, 10:07:37 »
Den Vorschlag von Buschpony kann ich nur unterschreiben. Als ich Peppy neu hatte, wollte sie auch die Katzen und auch Maroula von mir fernhalten. Ich habe gerade in der ersten Zeit jedes Erscheinen der anderen geklickert und belohnt. Peppy hat zwar immer noch die Tendenz, mich als wichtige Ressource zu verteidigen, es hat sich aber stark gebessert.
Viele Grüße
Caroline
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Re: Eifersucht beim Hund
« Antwort #6 am: 29. Juni 2014, 12:28:38 »
Danke euch dreien für die Tipps.
Wenn Maurizio den Kater anschaut versuche ich seine Aufmerksamkeit umzulenken. Das geschieht über die Stimme und Belohnung. Belohnt wird sobald er seinen Blick vom Kater abwendet - die Rate für dieses verhalten ist leider noch nach der doch schon recht langen Zeit sehr gering, da einfach der Drang die Katze fernzuhalten meistens größer ist.

Ich muss zugeben, dass Maurizio keinen festen Platz hat auf den ich ihn schicken kann. Er darf an sich überall hin und eigentlich stört uns das auch überhaupt nicht. (er hat natürlich schon extra Liegeflächen wie ein Kissen vorm Kamin und eine Decke auf der Fensterbank)

Zitat
Das verstehe ich nicht. Damit lernt der Hund doch nur weiter, dass er bei dir sein soll, wenn der Kater auch bei dir ist. Ich würde den Hund hier auch wieder auf sein Ding machen lassen und wenn er meint, sich um dich und den Kater kümmern zu wollen, auf seinen Platt schicken.
Wenn Lenny m Durchgang zum Wohnzimmer ist und Maurizio ihm den Weg versperrt dann rufe ich Maurizio zu uns, damit Lenny ungehindert ins Wohnzimmer kommen kann. Maurizio wird nicht dafür belohnt uns beschützt zu haben, sondern fürs ablassen von Lenny und Aufmerksamkeit auf uns lenken.

Diese Methode habe ich auch beim Bellen angewandt und war dort an sich erfolgreich. Wenn er bellt, rufe ich ihn zu mir und für jeden Abbruch des Bellens und jedes Wegschauen von dem was er anbellt bekommt er eine Belohnung. Im Urlaub haben unsere Freunde auch gemeint "das ist ja klar dass er dann bellt, weil er immer fürs Bellen belohnt wird" aber das stimmt ja überhaupt nicht. Er bekommt zum Beispiel noch mehr Belohnungen wenn er überhaupt nicht anfängt zu bellen obwohl dort gerade irgendwas ist was ihnnormal dazu auffordert...

Zitat
wie soll der Hund lernen, die Ankunft des Katers gut zu finden, wenn er dann weggeschickt wird? Das wäre unlogisch für ihn.
Das sehe ich auch so. Er freut sich ja über die Ankunft von Lenny und begrüßt ihn immer. Darauf will ich einfach noch mehr aufbauen und wenn es eine negative Konsequenz für ihn hat (was nicht heißt, dass sein Platz negativ besetzt sein soll) dann lernt er ja nur noch mehr dass Lenny=schlecht für Maurizio bedeutet.

Zitat
Dabei klickst Du immer den Moment, in dem hund das Schreckobjekt/den Feind/den Reiz anguckt. Nach einer Weile wird der Anblick des Reizes, also hier des Katers, zum Ankündiger von Belohnung.
Das Problem hierbei sehe ich darin, dass es unangenehm für Lenny ist. In der Katzensprache ist das anvisieren ja eine große Bedrohung  :-\
Zitat
Und diesen Ankündiger bedroht man nicht, sondern freut sich darüber!
Das hingegen ist ein sehr guter Einwand für diese Methode...  :cheese:

Zitat
eine feine Sache ist auch das Namensspiel: abwechselnd die Namen nennen und dem Angesprochenen jeweils ein Leckerchen geben. Wenn man das öfters macht, wird die Namensnennung des Kollegen eine Ankündigung für  Leckereien.
Wenn Lenny mittags zuhause ist, dann setze ich mich oft zu ihm auf den Boden, rufe Maurizio zu mir und sage auch oft Lennys Namen. Ich streichle dann beide und lobe Maurizio ganz viel fürs dabei sein. Noch mehr lobe ich ihn, wenn er an Lenny schnuppert oder ihn sogar sauber macht (das ist bisher nur ein schüchternes schlecken  :lol:) Leckerlies bekommen sie auch ab und zu beide. Allerdings habe ich Lenny dann auf der Arbeitsplatte und Maurizio bekommt die Leckerlies am Boden, da Lenny seine Lecekrlies öfters nochmal rausfallen lässt und dann wäre Maurizio schneller  :rotw:


Letzte Woche hatten wir übrigens wieder einen schönen Moment den ich dann ganz besonders genieße... Lenny und Maurizio haben beide ganz dicht mit uns auf der Couch gelegen und dann hat Maurizio sich am Rücken gekratzt (mit den Zähnen) und war dann ganz nah an Lenny und hat dann kurz (3, 4 Mal) Lennys Bein abgeschleckt....
Sowas zeigt mir dann natürlich, dass ihm schon was an Lenny liegt und Lenny genießt diese Momente...
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Re: Eifersucht beim Hund
« Antwort #7 am: 29. Juni 2014, 15:01:33 »
Das klingt doch schon ganz vielversprechend, daß Maurizio selbständig freundlichen  Kontakt zu Lenny aufnimmt. Das wird durch Deine Unterstützung per Streicheln und Leckerligabe bestimmt noch gut unterstützt. Wäre zu überlegen, ob Du vor das Leckerli einen Klick setzt - z.B. für´s  Abschlecken, oder einen ruhigen, freundlichen Blick, oder höfliches Schnüffeln. Leckerchen ohne Klick könnten evtl zu Futterneid führen.

Daß Du Maurizio erst klickst, wenn er vom Kater wegguckt, ist für mein Empfinden einen großen Schritt zu weit im Training. Er zeigt es Dir ja auch, indem er sich nur schwer vom Lenny-Anblick lösen kann.
Wenn Du die Gegenkonditionierung anwendest, also M.´s Blick zu L. markierst, erhältst Du M.´s Blick zu Dir quasi geschenkt: nach einer Weile - kann ein paar Klicks bedeuten, oder auch ein paar Wochen, je nach Reaktionsstärke von M. auf L. - wird M. ganz von alleine erst auf L. schauen und dann gleich zu Dir, weil er den Klick und Lecker erwartet, später dann wird er Dich angucken, L. angucken, direkt danach wieder Dich als Aufforderung, doch endlich zu klicken... Alles vermutlich mit sanftem Wedeln.
Der Blick zum Kater wird bei dem Prozeß immer weicher werden vom Fixieren zum weichen Rundumblick, der für L. auch nicht mehr bedrohlich wirken sollte.

Viel Spaß dabei, und beste Grüße,
Dörte.
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Re: Eifersucht beim Hund
« Antwort #8 am: 29. Juni 2014, 20:41:55 »
Sehe das genauso wie Dörte!
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