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Groooßes Problem mit der Höflichkeit!

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Ehemaliges Mitglied 326
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Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« am: 19. November 2011, 15:07:28 »
Hallooo  :)

ich habe im Moment leider ein sehr großes Problem mit meinem Norwegerwallach.
Ich kann überhaupt nicht mehr mit ihm arbeiten, aus Angst, dass er mir die Finger abbeißt oder mich umrennt.

Sobald ich die Tür vom Stall (Offenstall) öffne und er das sieht kommt er angelaufen, drängt sich nach vorne und rennt ohne Rücksicht auf mich oder die anderen Ponys nach draußen zum Gras.

Als das gestern passiert ist, habe ich danach versucht, ihm ein Halfter aufzuziehen, was sehr lange gedauert hat, da er sich mit dem Kopf nicht einen Zentimeter vom Boden entfernt hat. Als ich dann etwas grober wurde, hatte ich zwar seinen Kopf oben, aber bis ich das Halfter sortiert hatte, hat er sich an der Leckerlitasche bedient, die ich umhatte. Und das immer wieder, obwohl ich ihn auch, leider wieder etwas gröber, weil ich mir nicht mehr zu helfen wusste, zurecht gewiesen hatte.

Auf dem Platz beim Führen versucht er oft mich wegzudrängen und wenn ich dem nicht nachgehe, richtet er sich auf und letztendlich versucht er mich zu beißen.

Das Verhalten zeigt er auch, wenn ich einfach so auf das Paddock gehe und mich hinhocke und darauf warte, dass die Ponys zu mir kommen. Da hab ich ihn letztens dabei erwischt, wie er mir grade in den Arm beißen wollte.

Er ist beim Arbeiten generell ziemlich aufdringlich und schubst mich oft mit dem Kopf zur Seite und schnappt extrem hastig nach den Belohnungen, so, dass schon oft mein Finger dazwischen kam. Auch, wenn die Hand aus Targetgründen in die Nähe seines Kopfes kommt schnappt er oft danach.

Ich reagiere dann relativ aufbrausend, da ich, seit meine Mama bei einem Verladeunfall mit unserer Stute drei Fingerkuppen verloren hat, in der Beziehung recht empfindlich geworden bin.

Wenn meine Mutter abäppelt drängt er sich sogar ihr auf und drängelt sie weg und verfolgt sie extrem, obwohl sie nie Leckerlis oder Ähnliches beim Abäppeln dabei hat.


Ich habe jetzt wirklich ein bisschen Angst, mit ihm zu arbeiten und weiß mir nicht zu helfen.
Ich habe zwar daran gearbeitet, dass er den Kopf abwendet, aber ich habe das Gefühl, das hilft bei dem generellen Problem nicht sonderlich viel. Um überhaupt etwas zu machen, habe ich mich gestern sogar die Fressbremse aufgezogen, damit er mich wenigstens nicht beißen kann, aber gedrängelt hat er trotzdem und das  will ich auf gar keinen Fall so weiterführen.

Wisst ihr vielleicht, wie ich ansetzen kann, um wieder normal mit ihm umgehen zu können?

Achso, und er macht das noch nicht sehr lange, das hat sich in den letzten Wochen immer extremer entwickelt, ich habe da wenig gearbeitet, da ich länger krank war und dann viel mit der Schule zu tun hatte. Deshalb fällt mir das jetzt erst so extrem auf. Ich wüsste auch nicht, dass ich ihn anders behandelt hab als die anderen. Das einzige, was vielleicht hilft, ist, dass er schon immer eine etwas rüpelhafte Veranlagung hatte, aber das jetzt ist wirklich eine extrem extreme Steigerung davon.


Liebe Grüße, Annkatrin
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prigal
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #1 am: 19. November 2011, 15:37:10 »
Wenn er wirklich so extrem ist dann würde ich mal Höflichkeit über eine Abgrenzung clickern und das schrittweise steigern.

Ich hab bei Moses ein Signallaut installiert das ich bei Bedarf - sprich wenn er allzu aufdringlich wird (aber er ist bei weitem nicht so extrem wie Deiner) - anweden. Soll ihm verdeutlichen wenn er so weitermacht gibts was auf die Nuß. Ich weiß nicht clickerkonform aber da geht es um meine Sicherheit bzw die anderer Menschen. Falls Du näheres dazu wissen willst dann schreib mir PN - ich will daß nicht öffentlich hier rein schreiben :) Ich habs nicht oft gebraucht und es wird immer weniger aber ich finds gut. Meine Trainerin hat mich drauf gebracht bei ihrem ersten Besuch bei uns und da hat sie mal einen aufdringlichen 1,65 großen Noriker/Friesen-Mix kennengelernt :rotw:
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Ehemaliges Mitglied 22
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #2 am: 19. November 2011, 21:52:44 »
Hallo Annkatrin,

das hört sich ja ziemlich heftig an. Kann es sein, dass er zur Zeit mehr Hunger hat als sonst (Deine Beschreibung vom Grasen und Deinen Versuchen ihn aufzuhalftern haben mich auf die Idee gebracht)? Hat er genügend Rauhfutter zur Verfügung? Ist irgendetwas anders bei Eurer Fütterung oder der Haltung? Herdenveränderung?

Mich wundert sehr, dass Dein Pferd richtig gehend zubeissen würde. Und das scheinbar grundlos. Wieso hockst Du Dich im Paddock hin? Wie reagiert Dein Pferd wenn Du sehr präsent, gerade und aufrecht stehst? Wie führst Du? Welche Position nimmst Du dabei ein?

Am besten wäre ein Video, da kann man vielleicht genauer verstehen, was los ist.

Ansonsten würde ich auch, wie Birgit schreibt hinter einer Absperrung mit ihm üben. Erst wenn das gut klappt, würde ich weiter machen. Und dann z.b. Übungen wie Frisbeescheibe werfen und er soll sie als Target anstupsen. Das heißt, er bewegt sich und Du bringst nur kurz das Leckerlie nach dem Click und dann wirfst Du schon wieder die Scheibe woanders hin. Wenn Du Sorge hast, dass er Dich beim belonunhsnehmen beisst, würde ich zuerst das Leckerlie in eine Schüssel tun. Erst, wenn er das manierlich nimmt, versuchst Du es mit aus der Hand füttern. Und erst wenn der Kopf höflich zur Seite geht öffnest Du die hand. Aber das hattest Du ja auch schon geübt.

Sehr viel mehr würde ich gar nicht machen zur Zeit, bis Du wieder sicher bist im Umgang mit Deinem Pferd.

Alles Gute!

Grüße
Steffi
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #3 am: 20. November 2011, 08:08:37 »
Hallo Annke!

Steffi hats schon gut auf den PUnkt gebracht.
Ich würd aufs Padock keine Leckerlies mitnehmen. Und dort auch generell keine LEckerlies verteilen. So lernt er evtl. dass er diesbezüglich von dir nichts zu erwarten hat.
lg, ramona
Carpe Diem - denn das Leben ist kurz
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Ehemaliges Mitglied 52
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #4 am: 20. November 2011, 09:52:27 »


Hi Annkatrin,



Zitat
Sobald ich die Tür vom Stall (Offenstall) öffne und er das sieht kommt er angelaufen, drängt sich nach vorne und rennt ohne Rücksicht auf mich oder die anderen Ponys nach draußen zum Gras.

Tür schnell wieder zumachen, warten, bis er ein bißchen zurückgetreten ist, dann erst wieder öffnen (kann dauern, bis das klappt. Also bitte nicht als Voraussetzung betrachten, um mit ihm zu arbeiten, sondern als Arbeit mit ihm an sich). Wenn er zu rasch kommt, Tür wieder zu. Idealerweise geht er so weit zurück, daß du die Türe öffnen und in Deckung gehen kannst, bevor er durchrennt.
Achja, was mir nicht klar ist: Der Offenstall ist durch eine Türe direkt von der Weide getrennt? Und führt ohne Türe in einen Paddock?

Weiters würde ich rückwärtstreten von dir weg üben. Ich persönlich nur mit Clicker und Bestärkung des Ansatzverhaltens, also der Gewichtsverlagerung rückwärts. Allerdings nicht bei der Stalltüre, sondern irgendwo, wo er dich ziemlich sicher nicht umrennt und auch keine anderen Pferde im Weg stehen. Das Büffelproblem tritt auch bei meiner Hafimixlady auf, wenn ich nicht aufpasse. Sie reagiert auf leiseste Hilfen - wenn man sie gibt. Bei Unaufmerksamkeit des Trainers (also von mir) macht sie sich auch gerne selbständig und rempelt. Die Übung sieht bei uns fertig (Stalltüre) so aus:
http://www.youtube.com/watch?v=y-k5X-r38NM

.
Zitat
Als das gestern passiert ist, habe ich danach versucht, ihm ein Halfter aufzuziehen, was sehr lange gedauert hat, da er sich mit dem Kopf nicht einen Zentimeter vom Boden entfernt hat. Als ich dann etwas grober wurde, hatte ich zwar seinen Kopf oben, aber bis ich das Halfter sortiert hatte, hat er sich an der Leckerlitasche bedient, die ich umhatte. Und das immer wieder, obwohl ich ihn auch, leider wieder etwas gröber, weil ich mir nicht mehr zu helfen wusste, zurecht gewiesen hatte

Das ist normal, daß er auch gröber wird. Möglicherweise hat er es sogar als Spiel empfunden.

Zitat
Auf dem Platz beim Führen versucht er oft mich wegzudrängen und wenn ich dem nicht nachgehe, richtet er sich auf und letztendlich versucht er mich zu beißen.

Das Verhalten zeigt er auch, wenn ich einfach so auf das Paddock gehe und mich hinhocke und darauf warte, dass die Ponys zu mir kommen. Da hab ich ihn letztens dabei erwischt, wie er mir grade in den Arm beißen wollte.

Er ist beim Arbeiten generell ziemlich aufdringlich und schubst mich oft mit dem Kopf zur Seite und schnappt extrem hastig nach den Belohnungen, so, dass schon oft mein Finger dazwischen kam. Auch, wenn die Hand aus Targetgründen in die Nähe seines Kopfes kommt schnappt er oft danach

Wie alt ist er? Wie lange hast du ihn? Wenn ich es richtig verstehe, bestand das Problem im Ansatz schon immer, hat sich jetzt aber drastisch verstärkt. Insgesamt klingt es nach normalem Pubertätsverhalten, das man am besten mit gezieltem Training angeht. Ich habe mal mit einem Junghaflinger trainiert, der ebenfalls gerne und hemmungslos biß und rempelte. Viel über eine Absperrung, immer in vollster Konzentration, Paddock verlassen, wenn ich mich nicht auf ihn konzentrieren konnte/wollte. Leckers extrem vorsichtig (Finger nach hinten gespreizt) gegeben. Leider hat der Besitzer so gut wie nicht mit ihm weitergearbeitet, aber ich habe gehört, daß er Futter weiterhin sehr manierlich nimmt und viel weniger rempelig ist.

Zitat
Ich reagiere dann relativ aufbrausend, da ich, seit meine Mama bei einem Verladeunfall mit unserer Stute drei Fingerkuppen verloren hat, in der Beziehung recht empfindlich geworden bin.

Menschlich absolut verständlich, nur leider ziemlich sinnlos...

Zitat
Wisst ihr vielleicht, wie ich ansetzen kann, um wieder normal mit ihm umgehen zu können?

Basics, siehe oben, notfalls wirklich ein paar Trainingseinheiten nur über eine Absperrung, und weiteres Training erst, wenn das sitzt. Viiieeeellll Konsequenz.

Trainingsunterbrechung kann eine massive Strafe sein - wenn er das Training als Spaß empfindet, und außerdem keine Möglichkeit  hat, zu etwas überzuwechseln, das noch mehr Spaß macht.

Es klingt so, als ob ihm das Training durchaus Spaß macht (das Rempeln und Beißen und Leckers klauen). Allerdings macht grasen möglicherweise noch mehr Spaß, und mit einem kräftigen Schubs kann er ja auch das erreichen...

Deshalb auch: Trainingsumgebung so gestalten, daß er sich möglichst nicht selbst belohnen kann, wenn du ihn links liegen läßt. Und das Training so umgestalten, daß es euch beiden Spaß macht ;).

Oben erwähnter Haflinger wandelte sein Verhalten dann so um, daß er, anstatt zu rempeln, ungefragt perfekt bei Fuß ging, weil er dafür oft bestärkt worden war. Das war seine neue Version, den Futterapparat (mich oder seinen Besitzer) zu bedienen.

Viele Grüße

Carola



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Mannimen
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #5 am: 21. November 2011, 08:11:05 »
Hallo Annkatrin,

auch ich sehe das so wie Steffi und würde da eher an den natürlichen Trieb zur Nahrungsaufnahme denken als an Unhöflichkeit. :roll:

Klar gibt es Leute die sagen, dass er dennoch die Rangordnung zu beachten hat und seinen Chef (in diesem Fall dann dich) nicht einfach anrempeln oder gar wegdrängen darf. Doch wenn der Hunger groß genug ist, dann wird auch das gerne mal übersehen, denn es bedeutet das geringere Übel als zu verhungern (aus der Sicht des Tieres). ;)

Wieviel Futter steht ihm denn auf dem Paddock zur Verfügung oder wie lange muss er dort ohne Futter sein? Wenn das mehr als vier Stunden sind, brauchst Du dich über sein Verhalten nicht zu wundern. Auch dass Du seinen Kopf vom Gras nicht mehr weg bekommst zeigt nur, dass ihm das viel wichtiger ist als Du in diesem Moment. :nick:

Insofern würde ich mal abwarten, bis er sich dort satt gefressen hat und dann erneut fragen, ob er nun bereit ist, sich das Halfter anziehen zu lassen und mit dir zu gehen. Dazu solltest Du aber vorher eine Schleuse abstecken, damit er sich nicht noch weiter entfernt und dir einen Stuhl bereitstellen, denn das kann dauern. 8)

Und sollte das dann so sein, wäre es sicher gut, wenn sich an dieser Haltungsbedingung etwas ändern würde. Das hätte mehr Aussicht auf Erfolg als ihm bessere Manieren beibringen zu wollen, denke ich. :-\

Probier es einfach mal aus
Manfred

« Letzte Änderung: 21. November 2011, 08:14:33 von Mannimen »
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #6 am: 21. November 2011, 08:34:18 »
Hallo Annke!

Vieleicht hast du ja mal Zeit in meinem letzten TB von Jack nachzulesen. Das kommt mir doch alles sehr bekannt vor.  :cheese:

Jack war, bevor ich mit Clickertraining angefangen habe, schon recht rempelig und maulaktiv, als ich dann mit CT begonnen habe, hat sich das schlagartig potenziert. Da half nur äusserst konsequentes Bestärken von erwünschten Sachen.
Am erfolgreichsten war die Einführung des Kinntargets (Pferd legt Kinn in meine Hand), da es ihm eine andere Idee gegeben hat, was man machen kann, wenn die Hand in Kopfnähe kommt. Das in Verbindung mit Höflichkeit (Kopf geradeaus und ruhig) hat nun zu einem sehr kontrollierten, bemühten Pferd geführt. Ich habe verstärkt dann geclickt, wenn er das Maul ganz ruhig gehalten hat, also einen kurzen Moment in dem er nicht kaute.
Das habe ich in jeder möglichen Situation gemacht und beim Führen ebenfalls, dazu noch Blick abwenden und Abstand einnehmen.
Auch beim Anbinden, aber da sind wir noch nicht so weit. In nun 1,5 Jahren haben wir es erst einmal geschafft dass ich den Strick unter seiner Nase verknoten kann, ohne dass er nach der Hand schlabbert.  :roll:

Das Ziehen zum Gras ist gerade in dieser Jahreszeit natürlich enorm verstärkt (wobei, gibt es eine Jahreszeit beim Fjord, wo das Gras nicht "zieht" :watch: :juck:  ;)
Da hat mir geholfen, mit der Stricktechnik nach Alexandra Kurland zu arbeiten. Ich baue den Kontakt am Strick auf, während das Pferd am Gras hängt, bringe da ein wenig Druck rein und warte, während ich nun nichts weiter tue als den Druck zu halten, den das Pferd nun hineinbringt durchs Ziehen vom Gras. Irgendwann wird das selbst einem Fjordi lästig  ;) und dann clicke ich sofort jedes Nachlassen, jedes Weggehen, jedes Hochkommen des Kopfes. Wenn er nun wieder runter will, darf er das zu Beginn, denn ich will ja nur das "Weg vom Gras" üben, dafür muss er am Gras sein.
Will ich nun tatsächlich weiter gehen, muss ich den Moment abpassen wo er oben ist mit dem Kopf, weil er sich sein Futter geholt hat, dann den Strick rechtzeitig verkürzen damit er nicht mehr runter kommt, dafür gut stabil da stehen *RUMMS* und sobald er nachschaut was ihn hindert, sofort Click und Futter, weil er den Zug aus dem STrick genommen hat.
Das klingt mühsam, ist es auch, und dauert u.U. recht lange, aber es verbessert sich stetig und inzwischen können wir ohne allzugroßen Aufwand und "Schultern auskugeln" vom Gras weggehen.

Manfred, würde man bei einem Fjordi warten bis er seinen Hunger gestillt hat, könnte es sein dass der Winter um ist  ;) Da muss man schon tatsächlich handeln, blosses Warten reicht da nicht aus.
Aber Jack hat mir selbst gezeigt dass diese Vorgehensweise für ihn ok ist (im Gegensatz zum Wegziehen vom Gras).
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Mannimen
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #7 am: 21. November 2011, 11:00:40 »
Manfred, würde man bei einem Fjordi warten bis er seinen Hunger gestillt hat, könnte es sein dass der Winter um ist  ;)
:augenreib: :umfall:
Oh jeh und ich habe gedacht mein Pferd sein schon mega verfressen und ständig am verhungern. :roll: :juck:
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #8 am: 21. November 2011, 17:55:09 »
Auch beim Anbinden, aber da sind wir noch nicht so weit. In nun 1,5 Jahren haben wir es erst einmal geschafft dass ich den Strick unter seiner Nase verknoten kann, ohne dass er nach der Hand schlabbert.  :roll:
Das war einer der Gründe, warum ich Hylling beigebracht habe, ihre Nase an die Wand zu halten. Nase an der Wand schließt Nase an den Fingern aus ;)
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Ken Ramirez

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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #9 am: 21. November 2011, 18:05:14 »
ja, das ist dann der nächste Baustein.  :nick: Er ist ansonsten jetzt so gut wie immer so musterschülermässig höflich, dass ich da noch ein wenig drüber hinwegsehe. Und es wird auch besser, heute war nur die Nase an den Fingern, ohne dran rumzuschlabbern. :yess:
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #10 am: 22. November 2011, 11:58:37 »
Alles wichtige wurde ja eh bereits gesagt, was mir zusätzlich noch einfallen würde..

Bei Führübungen aus Sicherheitsgründen das Handtarget eher mal weglassen und lieber einen (langen) Targeststick verwenden - so lernt er einerseits Abstand von dir zu halten und kann außerdem höchtens mal den Stick fressen aber nicht gleich deine Finger.  :roll:

Und ich würde mir Übungen überlegen die unvereinbar mit seinem büffeligen und übergriffigen Verhalten sind und diese hoch bestärken. So wie Rückwärtsrichten oder Kopfsenken zum Beispiel.

@all: Wenn bohrender Hunger als Grund für den rabiaten Ausbruch Richtung Gras auszuschließen ist und es nur grenzenlose Gier ist, wäre es da nicht sinnvoll diese Ausbrüche schon im Vorfeld zu verhindern? Also Pferd nicht frei durch das Tor führen sondern schon im Paddock aufhalftern und dadurch den Aktionsradius des Pferdes stark einzuschränken?
Denn meine Überlegung wäre dass das Pferd sich mit der Belohnung Gras ja jedesmal stark für sein rüpeliges Verhalten bestärkt und dieses Verhalten als zielführend abspeichert.
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Mannimen
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #11 am: 22. November 2011, 12:20:50 »
@all: Wenn bohrender Hunger als Grund für den rabiaten Ausbruch Richtung Gras auszuschließen ist und es nur grenzenlose Gier ist, wäre es da nicht sinnvoll diese Ausbrüche schon im Vorfeld zu verhindern? Also Pferd nicht frei durch das Tor führen sondern schon im Paddock aufhalftern und dadurch den Aktionsradius des Pferdes stark einzuschränken?
Denn meine Überlegung wäre dass das Pferd sich mit der Belohnung Gras ja jedesmal stark für sein rüpeliges Verhalten bestärkt und dieses Verhalten als zielführend abspeichert.

Dem muss ich leider zustimmen. :watch:

Mit Antares hatte ich dieses Problem ja wie gesagt auch. Und zum Glückt hatten wir vor jeder Koppel eine Schleuse, sodass er nicht gleich ganz weg war. Aber auf der Koppel aufhalftern ging überhaupt nicht, denn er wurde von den ranghöheren Tieren dabei immer vertrieben. Das war schon blöd, wenn ich ihn am Strick hatte und die anderen erst vertreiben musste, damit wir ungeschoren durch das Tor kamen. :schwingkeul:

Natürlich hatte er den Bogen schnell raus und es gelang mir so ihn schon vorher runter zu lassen, bevor die anderen erst da waren. Das führte natürlich dann auch dazu, dass er sich bei der SB genau so vordrängeln wollte, wenn die die Pferde holte und das brachte ihm jedes mal eine gepfefferten Stromstoß mit der Spannlitze ein, die sie ihm dann gegen die Brust hielt, damit er wieder den Rückwärtsgang einlegt und dort warteten dann die Zähne der anderen Pferde, um ihm gepflegt in den Hintern zu beißen. Er keilte also wild um sich, was ihm noch mehr Ärger mit der SB einbrachte und schlussendlich wollte er dann nicht mehr die Koppel verlassen wenn einer ans Tor kam und verschwand in die andere Ecke. Auch ich hatte fortan große Probleme ihn überhaupt wieder durch das Tor zu bekommen. Und das hat sich bis heute manifestiert bei ihm. Was einmal im Hirn eingebrannt ist geht nicht mehr weg. Also stelle ich mich jetzt immer zwischen die Pferde, die ihn dann zwicken wollen und ermögliche ihm so einen unbedrängten und einigermaßen stressfreien Durchgang. Gleiches gilt auch wenn ich ihn zurückbringe. Da schnappe ich mir erst einmal seinen Boss am Halfter und halte den zurück, damit Antares vorbei kann. Und da bin ich schon froh, dass er inzwischen nur noch mit einem Pferd zusammen steht, denn das kann extrem anstrengend werden auf Dauer. :confused:
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #12 am: 22. November 2011, 12:58:01 »
Zitat
Das führte natürlich dann auch dazu, dass er sich bei der SB genau so vordrängeln wollte, wenn die die Pferde holte und das brachte ihm jedes mal eine gepfefferten Stromstoß mit der Spannlitze ein, die sie ihm dann gegen die Brust hielt, damit er wieder den Rückwärtsgang einlegt und dort warteten dann die Zähne der anderen Pferde, um ihm gepflegt in den Hintern zu beißen. Er keilte also wild um sich, was ihm noch mehr Ärger mit der SB einbrachte und schlussendlich wollte er dann nicht mehr die Koppel verlassen wenn einer ans Tor kam und verschwand in die andere Ecke.
:o :o :o

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Mannimen
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #13 am: 22. November 2011, 14:10:13 »
Ja, nicht die feine Art ihm die nötige Höflichkeit beizubringen. Wir haben einiges durch und ich finde ihn nicht so unhöflich. Aber da gehen die Ansichten eben auch weit auseinander, was ein Pferd darf und was nicht. Inzwischen weiß er das, was er bei wem darf und was eben nicht. War auch ne harte Schule. :-\

« Letzte Änderung: 22. November 2011, 14:11:59 von Mannimen »
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Ehemaliges Mitglied 32
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Re:Groooßes Problem mit der Höflichkeit!
« Antwort #14 am: 23. November 2011, 10:33:57 »
Ich kenn deine Probleme, wenn auch in abgemilderter Form.

Meine Haflingerin ist sehr gierig, großen Hunger schließe ich aber aus. Sie hat auch immer meine Finger mitgegessen, was oft ziemlich weh getan hat und bis zu ordentlichen blauen Flecken geführt hat.
Mir haben die Tipps von Carola (SCVet) vor Ort sehr viel geholfen. Sie hat mir gezeigt, wie man einem Pferd richtig Leckerchen gibt (Hand gut anspannen, Finger nach unten biegen, so wie man es als Anfänger halt lernt). Ich hab trotzdem mit meinem Hafi das CT mal abgebrochen, weil ich mich einfach nur mehr gefürchtet hab.
Im Herbst hab ich es dann ganz neu aufgebaut, weil ich so einfach dann auch nicht aufgeben wollte. Das war eine gute Idee. Ich hab die ersten 5 mal nur hinter einer Absperrung geclick und wiederhole das auch heute noch alle 1-2 Wochen. Leckerchen gibt es auch nach dem Click nur mehr, wenn sie nicht wie ein Krokodil herfährt auf meine Hand. Macht sie es doch, nehm ich die Hand schnell weg und warte bis sie sich beruhigt hat.
Generell clicke ich nur mehr, wenn der Kopf weg ist von meiner Leckerchentasche, die übrigens immer nur so weit geöffnet ist, dass der Hafi ned selbst reinkommt.

Meine Hafistute hat mich auch oft angerempelt, auch schon vor dem CT. Sie ist einfach furchtbar ungeschickt und verletzt sich auch selbst oft mit solchen Aktionen (gegen die Boxentür rennen, am Verschluss anrennen usw.). Ich clicke sie jetzt fürs gehen ca. einen halben Meter neben mir am lockeren Schritt. Da hat sie genug Abstand um ihren Körper selbst in Ordnung zu bringen und rempelt mich bei kleinen Unsicherheiten auch nicht an.

Ich vermeide das Handtarget bei Pferde, wo ich mir nicht sicher bin, dass sie 100% höflich sind. Handtarget macht meiner Erfahrung nach nur Probleme, sogar mein sehr höflicher, ruhiger Ponywallach hat beim Handtarget schon mal probeweise in meine Faust gebissen (nicht fest), nachdem wir vorher geübt haben, Dinge mit den Zähnen vom Boden aufzuheben. War meine eigene Schuld, seit dem passt ich eben besser auf, wann ich das Handtarget verwende. Bei der Haflingerin nehm ich es gar nicht und werd es auch nicht machen.

Ganz schlimm sind für meine Haflingerin neue Übungen. Sind die nicht in sehr kleinen Schritten aufgebaut, wird sie wieder nervös und früher kam es dann oft zum Schnappen. Heute fängt sie halt dann an, hektisch den Kopf auf die Seite zu drehen. Das haben wir aber auch wochenlang geübt.
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