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Clickertraining im Alltag => Medical Training, Pflege und Versorgung => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 1288 am 29. März 2021, 15:21:08

Titel: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1288 am 29. März 2021, 15:21:08
Hallo ihr Lieben,

ich bräuchte mal Hilfe von Euch Profis!
In den letzten Wochen habe ich - gefühlt jedes - Videos über Clickertraining allgemein und besonders über Medical Training angeschaut.
Und vor allem gaaaanz viel trainiert. Da für mich im Moment ja das Spritzen und Blutabnahme im Vordergrund steht, habe ich hierfür folgende Schritte trainiert:
Zuerst habe ich das Target in Form einer Pylone mit Kasperlekopf aufgebaut. Dann mit üben begonnen:
BLUTABNAHME
* Drosselvene stauen
* " und mit Finger pieksen
* " mit leerer Spritze ohne Kanüle pieksen
* " mit Holzstäbchen pieksen
* " mit Bastelspritze mit stumpfer Kanüle pieksen
* Zeckenzange ins Fell hängen
* " an die Haut hängen
AM HALS
* Desinfektionsspray aufsprühen
* " und abwischen
* Hautfalte ziehen
* " und mit Finger pieksen
* " mit 💉 ohne Kanüle
* " mit Holzstäbchen
* " mit Bastelspritze
* Zeckenzange ins Fell hängen
* sehr grosse Spritze ohne Kanüle ansetzen, aufziehen und zudrücken
SONSTIGES
* an der Brust klopfen
* " mit 💉 ohne Kanüle stechen simulieren
* abhören überall am Körper
* Halftergriff
* Ohren berühren
* Augen berühren
* Kopf festhalten
* Schermaschine überall am Körper ansetzen/ angeschaltet
* Haarspitzen am Hals mit Schermaschine gekürzt

Ich glaube, dass war es weitestgehend. Ich habe 2 bis 3 x die Woche geübt und damit ihm nicht langweilig wird habe ich immer die Übungen zum Blut nehmen gemacht (ca. 5 Wiederholung jeweils) und dann abwechselnd die anderen Übungen und zwischendurch dann mal weichen mit der Hinterhand eingebaut.

Es hat alles super toll geklappt und er hat prima mitgemacht.
Natürlich gab es Tage an denen es nicht so gut war, weil es z. B. sehr windig war, außen rum zuviel los war o.s.
Dann war er vielleicht mal nicht ganz bei der Sache, aber mit ein wenig abwarten ging es dann wieder.
Ich konnte sogar meinen Mann aktivieren mit zu trainieren und meine Huforthopädin hat mitgemacht.
Und mein Tierarzt hat bislang 3x mit trainiert.
Es hat super geklappt und beim letzten Mal durfte der Tierarzt ohne Probleme alles machen. Sogar mit der Bastelspritze ohne Kanüle!
Er hat die Übungen gemacht und gefüttert und ich habe geclickt. Es lief total super!!!

Am vorletzten Samstag habe ich wie immer alles trainiert und es lief soweit gut. Als ich die Bastelspritze genommen habe, ist er mir dann komplett ausgestiegen! Er hat nicht nur gesagt " ne, mag ich heute nicht " sondern ganz deutlich "auf gar keinen Fall!"
Er hat angefangen rückwärts zu laufen, weg vom Target, hat den Kopf geschüttelt und gegrunzt!
(Machen das alle Pferde wenn sie was nicht wollen oder ist das so ein Criollo Ding?)

Ich wusste dann nicht wie ich reagieren soll und habe ihn dann zum Target zurück geholt, in deutlich abgeschwächter Form den Vorgang wiederholt (Vene stauen und mit Bastelspritze stechen) und dann den Target weg gestellt und mit Hinterhand weichen weiter gemacht als wäre nichts gewesen! Da hat er dann wieder prima mitgemacht!

In der vergangenen Woche habe ich dann nur andere Sache trainiert (kein Medical Training) und mir den Kopf darüber zerbrochen was ich falsch gemacht habe.
Und vor allem weiß ich nicht, wie ich jetzt wieder einsteigen soll...
Könnt ihr mir vielleicht ein paar Tipps geben???
Soll ich die Bastelspritze jetzt komplett weg lassen? Wie mache ich jetzt weiter?
Bin jetzt total verunsichert....

Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen  :click: :geruehrt: :bitte2:
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: AbbeyWood am 29. März 2021, 17:43:05
Erstmal klingt dein Training ja super! Und auch dass der TA alles machen durfte...
Dass das Pferd einmal nein sagt, würde ich nicht sofort zum Anlass nehmen um alles hinzuwerfen. Da kann ja mehreres zusammenkommen, was eventuell nichts mit dem Training zu tun hat. Es ist gut zu hinterfragen, für den Tag würde ich das Training wohl beenden, die Tage danach eher mit geringeren Anforderungen starten, aber versuchen recht zügig wieder zum Beststand zu kommen.

Was anderes ist es, wenn das Pferd öfter als einmal beim selben Übungsschritt nicht mehr mitmachen möchte  :nick:
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1288 am 29. März 2021, 19:09:29
Hallo,
ich Danke Dir für Deine Antwort.
Ich hatte vorhin etwas falsches geschrieben.
Ich habe nach dem Nein von meinem Pony nochmal in abgespeckter Vision versucht und dann ihn noch abgehört. Das hatte ich vergessen. Das abhören kann er mittlerweile nämlich perfekt und deshalb hatte ich das ausgewählt. Das hatte er auch wieder ganz super gemacht.

Wie reagiere ich den richtig wenn er nochmal Nein sagt???
Ich habe beim letzten mal einfach nach Bauchgefühl gehandelt.
Und ich hatte auch überhaupt nicht mit einer so vehementen Reaktion von ihm gerechnet.
Er hat mich kalt erwischt 🤣.
Morgen fasse ich mal meinen ganzen Mut zusammen und fang wieder an.
DANKE nochmal für Deine Hilfe
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: AbbeyWood am 29. März 2021, 19:17:02
Ich glaube es gibt kein richtig und falsch.
Die Frage ist warum sagt er plötzlich nein?
War ein Schritt zu groß? War er noch nicht bereit und du hast in überrumpelt? War er durch ein anderes Ereignis bereits gestresst?

Das kennt man doch auch von sich selbst, es passiert etwas und man reagiert viel extremer, als man es sonst würde. Weil man schlecht geschlafen hat, Hunger hat, davor grad jemand anders genervt hat.
Wenn dir etwas einfällt, was an dem Tag anders war (gab es vielleicht später Heu? Wetter? Uhrzeit? Wie warst du drauf? ), dann hast du vielleicht die Ursache gefunden.
Wenn nicht, musst du sie rausfinden. Und das wirst du nur, wenn du weitermachst - langsam und achtsam.
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: noothe am 29. März 2021, 22:10:49
:uschreib:
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1288 am 30. März 2021, 00:19:05
🤔 Er war völlig gelassen und überhaupt nicht gestresst.

Wenn er schlecht gelaunt ist merkt man das sofort wenn man sich mit ihm beschäftigt. Dann trainiere ich nicht und steige auch nicht auf weil das dann unweigerlich in einem Fiasko endet 🤣. Aber das kommt zum Glück sehr selten vor - immerhin kenne ich ihn ja schon 17 Jahre.
Ich habe alles genau wie immer gemacht d.h.  gleiche Reihenfolge, gleiches Equipment, Geschwindigkeit, Clickerrate und Clickerfutter (ich bin ein großer Fan von Ritualen 😁) und die Stute stand wie immer auf der anderen Seite der Heuraufe.
Heu haben sie immer zur Verfügung. Ich habe sogar die Reihenfolge ritualisiert. Er kommt immer zuerst dran und danach die Stute. Und ich trainiere immer mit beiden am Trainingstag weil beide sehr eifersüchtig aufeinander sind.

Er war vor und nach dieser einen Trainingssequenz völlig normal. Ich glaube, dass es in diesem Moment nur darum ging, dass diese Spritze doch ein bisschen unangenehm ist oder sogar weh tut. Je nach Schmerzempfinden.
Aber das kann ich doch gar nicht vermeiden 🤔 und muss ich ja auch üben...
Kann Schmerzempfinden tagesform abhängig sein????

Deshalb habe ich mir jetzt auch eine ganze Woche den Kopf zerbrochen, wo irgendwas aus dem Ruder gelaufen ist. Ich hatte auch überlegt ob es einen Zusammenhang mit dem Training mit dem TA haben kann. Allerdings hatte ich nach diesem Termin auch noch alleine mit ihm geübt und da war alles in Ordnung. Ich achte sogar beim Training darauf, wie der TA ihn berührt usw. ( Der TA und ich haben einen Plan gemacht wo er z.B. seine Hand hinlegt oder wie er sonstige Berührungen bei Behandlungen so macht-was er halt für Eigenarten hat). Das haben wir extra an der Stute geübt.
Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger verstehe ich es... 🤣

Aber Du hast mir jetzt wieder Mut gemacht und ich werde wieder anfangen, zunächst die Bastelspritze mal weglassen und schauen wie er reagiert.
Vielleicht sollte ich jetzt vorerst den TA mal aussen vor lassen...
Ich danke Dir nochmal und werde berichten wie es beim nächsten Training klappt.
Liebe Grüße

Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Buschpony am 30. März 2021, 09:17:26
Erstmal vorweg - ich finde deinen Trainingsaufbau super! Ritualisiert zu trainieren ist sehr hilfreich.
2 Anmerkungen habe ich dazu:
1. Evtl hat dein Pferd ausprobiert, ob du sein Nein auch wirklich akzeptierst? Tätest du das nicht, ginge die Freiwilligkeit komplett verloren und damit bei vielen Pferden die Kooperation bei unangenehmen Sachen.
2. Würde ich über kurz oder lang dann doch Varianten in den ritualisierten Vorgang bringen, da es doch immer mal veränderte Umstände geben kann. Dann bricht dir nicht das komplette Verhalten zusammen, nur weil vielleicht die Stute mal woanders als an der Raufe steht, oder der TA sich wegen Rückenschmerzen anders als gewohnt am Pferd bewegt.

laß dir keine grauen Haare wachsen wegen eines einmaligen Neins! Das wird schon wieder, und vermutlich besser als vorher...

Beste Grüße,
Dörte.
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Snoopy am 30. März 2021, 11:43:50
Was genau ist denn die Bastelspritze? Und wann genau hat er nein gesagt? Als du die Spritze in die Hand genommen hast? Als du sie auf ihn zu bewegt hast? Als du ihn damit berührt hast?

Bei so einer krassen Reaktion, die man auch erstmal nicht einordnen kann, hätte ich auch das Training erstmal abgebrochen. Jetzt würde ich weiter trainieren und einfach mal schauen, ob das Verhalten wieder auftritt und dann ggf. auf Ursachenforschung gehen (vielleicht tut ihm was am Hals weh), also insbesondere auch schauen, wann exakt das Verhalten auftritt. Kann auch gut sein, dass es diesmal schon früher auftritt als bei dem Schritt "Bastelspritze".
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1288 am 30. März 2021, 14:29:29
Hallo,

erstmal Danke für eure Hilfe.
Eine Bastelspritze ist eine normale Spritze mit einer stumpfen Kanüle. Damit kann man nicht durch die Haut stechen (außer natürlich mit roher Gewalt) aber sie piekst schon recht ordentlich.
Nein gesagt hat er erst als ich mit der Spritze zugestochen habe. Allerdings war das nicht fester als sonst beim üben.
Ich beginne auch immer mit leichtem Druck und steigere den Druck wenn gut mitmacht.
Und er ist schon beim ersten Versuch ausgestiegen...

Ich werde mich jetzt langsam wieder rantasten und sehen wie er so mitmacht.
Ich werde euch berichten wie es gelaufen ist.

Liebe Grüße und  :danke2:
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: noothe am 30. März 2021, 15:10:52
Danke nochmal für den Tipp mit der Bastelspritze! Das hatte ich mir schon mal notiert, aber wieder vergessen.

Und ansonsten würde ich es auch erstmal abhaken unter "kann mal passieren" und ggf. die nächsten Male mitfilmen, dann kannst du selbst gucken ob noch irgendwas passiert ist, was du so vielleicht gar nicht mitbekommen hast.
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: hyxc am 30. März 2021, 18:58:11
Hallo Susanne,
ich hätte noch eine andere Idee: Vielleicht war die Bastelspritze aufgeladen und hat ihm einen kleinen Schlag gegeben? Dann hat er sie natürlich zurecht gruselig gefunden. Ich hatte vor kurzem etwas ähnliches: Mein Pony, das zuverlässig Ringe apportiert, wollte einen Ring nehmen, ist dann davor zurückgeschreckt und hat ab sofort Sicherheitsabstand gehalten. Ich habe darüber nachgedacht und bin auf folgende Lösung gekommen: Ich habe einen etwas weicheren Ring genommen, den sie aber auch schon öfters apportiert hat, weil ich dachte sie kann ihn bequemer halten als den aus festerem Material. Als sie den Ring genommen und damit etwas zusammen gedrückt hat, ist aus dem Luftloch etwas Luft heraus gedrückt worden. Entweder hat sie sich vor dem Luftstrom, oder vor einem ganz leisen Zischen erschreckt. Ich habe dann den Ring aus dem härteren Material, der eine andere Farbe hat, genommen, dann hat wieder alles problemlos funktioniert.

Ich würde einfach mal davon ausgehen, dass es aus welchem Grund auch immer eine einmalige Sache war und weitertrainieren wie vorher. Vielleicht kannst du ab und zu eine Kamera mitlaufen lassen. Falls es je nochmal passieren sollte, könntest du schauen, ob du einen Auslöser findest.

Die Rituale etwas aufzulösen oder nach und nach ein paar Varianten einzubauen, fände ich auch sinnvoll.

VG
Katja
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1288 am 01. April 2021, 20:01:45
Hallo ihr Lieben,

ich habe gestern einen neuen Versuch gestartet mit dem Bub zu üben.
Ich habe zunächst den Bodentarget hingestellt und mein Pony hat prompt den Rückwärtsgang eingeschaltet, einen Kragen gemacht und ordentlich geprustet.
Dann habe ich mich mal in 2 m Entfernung hingestellt und gewartet. Es hat ein bisschen gedauert, aber schließlich hat sich der Kleine langsam immer näher in Richtung Target geschoben und schließlich ganz vorsichtig mal angestupst.
Das habe ich sofort belohnt und habe dann einige Male das Target berühren geclickert. Mit der Zeit wurde das immer flüssiger und ich habe mal versucht, an seinen Hals zu fassen. Das hat dann auch problemlos funktioniert. Im Laufe des Trainings lies er mich dann wieder ganz ohne Probleme weitermachen. Allerdings habe ich nur mit dem Finger, der Spritze ohne Kanüle und einem stumpfen Holzstäbchen geübt.
Die Bastelspritze und alles weitere unangenehme habe ich im Moment mal zurück gestellt. Und die Trainingseinheit recht kurz gehalten.
Was nun der Auslöser war werde ich wohl nicht herausfinden. Ich bin schon froh, dass er sich wenigstens wieder drauf einlässt.
Ich werde jetzt mal eine Weile ohne unangenehme Hilfsmittel weitermachen, wenn es klappt nochmal die abgespeckte Version mit dem TA zusammen üben und wenn ich das Gefühl habe es könnte klappen wieder mit der Bastelspritze beginnen.
Vielleicht war ja wirklich die Spritze irgendwie aufgeladen oder irgendwas mit dem Target.  :nixweiss:
Mal sehen wie es weitergeht.
Ich Danke Euch allen nochmal und wünsche Euch allen frohe Ostern.
Liebe Grüße
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1304 am 26. April 2021, 22:15:55
Hi Susanne, und? Seid ihr mittlerweile wieder etwas voran gekommen? Meine Trainerin sagte mir heute gerade zu dem Thema, wie schwierig eigentlich Medical Training sein kann, wenn die Tiere etwas „aushalten“ müssen, was in der Vergangenheit eh schon immer ein schwieriges Thema war. Sie sagt, da steigen dir die Tiere einfach aus dem Training aus und du ahnst nicht, warum. Filmst du dich? Das kann dir extrem helfen, im Nachhinein genau zu analysieren, was wann und wobei passiert ist. Es kann ja sein, dass die Aktion mit Tierarzt doch einfach einer zu viel war. Oder das er von der „Pikserei“ plötzlich die Schnauze voll hatte. So ganz endgültig wissen wir ja doch nicht was sie denken.... Aber je mehr Masse (kg Leckerlies ;) ) du auf einem Verhalten hast, desto sicherer wird es und vielleicht bist du irgendwo im Training zu schnell gewesen. Möglicherweise hilft es auch, die einzelnen Verhaltensschritte bis zum „unangenehmen Teil“ soweit zu verdichten und zu generalisieren, wie es geht. Dann fängt man vllt nicht wieder so weit am Anfang an, wenn er dir doch mal wieder so hart aussteigt. In welcher Zeitspanne hattet ihr das alles denn erarbeitet? Kannst du die Stunden schätzen?
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1288 am 29. April 2021, 14:25:59
Hallo,
das mit dem Filmen bekomme ich nicht hin. Bin zu blöd dafür  :grmpf:

Leider hat das ganze mich komplett zurück geschmissen.
Beim letzten Mal hat er wieder sehr viel Abwehrhaltung gezeigt und ich bin wieder um einige Schritte zurück gegangen... Ich habe dann versucht nur unangenehmes zu üben d.h. zwicken am Hals etc.
Die Spritze und so habe ich komplett weg gelassen. Nur mit dem Finger gepiekst, an der Haut gezogen, gezwickt und so was.
Allerdings merke ich, dass bei mir einfach die Luft raus ist und ich mich nicht mehr so richtig traue.
Die Stunden kann ich nicht schätzen- wir haben 3- 4 x die Woche geübt. Über den ganzen Winter.
Zwar noch andere Sachen, aber das Spritzen zw. Blut nehmen war am Anfang des Trainings immer in einer kurzen Einheit mit dabei und dann halt noch so was wie Hinterhand weichen oder abhören. Dinge die er halt super kann und das c+b für ihn somit easy ist.
Ich glaube, im Moment bin ich eher das Problem als er 😭.

Ich denke, ich werde doch nochmal Heike anschreiben ob sie schon wieder Termine machen kann und mir hilft.
Ich bin jetzt in so einem richtigen Tief gefangen weil er so dringend Blut abgenommen bekommen müsste weil er nicht fit ist und irgendwas nicht mit ihm stimmt.
Im Moment bin ich ziemlich frustriert...

Zusätzlich läuft er im Moment auch wieder ganz schlecht und muss Medikamente bekommen weil er auf der Lunge zu ist... er hustet nicht richtig ab und ist allgemein in keinem guten Zustand. Aber solange ich kein Blut bekomme können wir schlecht eine Diagnose bekommen. Alles sch..... gerade
Und ich fühle mich total hilflos im Moment- es kann eigentlich nur besser werden  :click: :regen2:
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: noothe am 29. April 2021, 17:05:00
Support von außen schadet sicher nicht :hug: ansonsten wäre ggf. vor der Blutabnahme auch eine orale Sedierung übers Futter möglich, je nachdem wie ausgeprägt die Abwehrreaktionen sind.
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1304 am 01. Mai 2021, 13:07:03
Moin Susanne, wie wäre es, wenn ihr in dem dringenden Fall den Kontext komplett ändert, so dass dein Pferd behandelt werden kann? Zum Beispiel TA kommen lassen und mit Pferd an einen komplett neuen Ort gehen, und dann „drüberfüttern“ Leckschale o.ä.?

es ist ja auch möglich, dass deinem Pferd die Konzentration und Bereitschaft zunehmend fehlt, WEIL es ihm schlecht geht? Das Gefühl habe ich bei meinem manchmal, wenn ihm irgendwas an die Nieren geht, ist auch das Training deutlich schlechter bei Dingen, die er eh nicht gerne macht. Geht uns ja auch so...

Ist das Problem auf beiden Seiten gleich schlimm? Vllt kannst du ja auf der bis jetzt weniger geübten Seite wieder fahrt aufnehmen?
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1288 am 06. Mai 2021, 00:57:02
Ich habe jetzt Heike nochmal angeschrieben und hoffe das sie mir bald aus dem Tief raus helfen kann.
Das mit dem drüberfüttern haben wir schon versucht. Hat nicht geklappt. In dem Moment interessiert ihn essen dann nicht mehr. Wir haben auch schon versucht dass ich weggehe und mein Mann dabei bleibt der deutlich bessere Nerven hat als ich. Damit ich meine Angst nicht auf ihn übertragen kann. Hat leider auch nicht geklappt.
Er macht das ja schon seit ich ihn habe (17 Jahre) und es hat sich immer mehr verschlimmert weil die TÄte sich halt leider auch nicht sehr geduldig gezeigt haben obwohl sie immer von Anfang an wussten wie er drauf ist. Ich denke die Tierklinik vor ein paar Jahren wo ich ihn wegen Kolik hinbringen musste hat dann das Fass zum Überlaufen gebracht.
Es spielt keine Rolle welche Seite es ist. Sobald er das Gefühl bekommt dass er was tun soll was er nicht will, packt er das Monster aus. Und er tritt gezielt vorne und hinten und steigt.
Möglicherweise könnte die Nadel jetzt gesetzt werden, aber dann explodiert er und die Nadel ist fort ... und dann ist auch gleich rum dann läuft gar nichts mehr... Ich habe jetzt im Training begonnen zu stauen, dann Wäscheklammer zu setzen und dann Röhrchen hinzuheben als ob Blut käme. Das ging recht gut.
Mit der Sedierung werde ich mal mit meinem TA sprechen.
Heute war mein Tierarzt mit einer Kollegin da bei meiner Stute und zu denen ist er freiwillig hin und hat sich streicheln lassen obwohl er die Tierärztin gar nicht kannte.
Schade dass ich es nicht hinkriege zu Filmen. Ich habe es mal versucht aber man hat nicht wirklich was erkennen können und dann bin ich noch ständig im Bild rum gelatscht.
Ich setze meine Hoffnung in den Termin mit Heike- vielleicht kann sie mir meine Fehler ausmerzen und vor allem Sicherheit geben.
Wie schon erwähnt im Moment denke ich bin ich ein großes Problem fürs Training -irgendwie kriege ich mein Kopf nicht abgeschaltet.
Und dann bin ich immer ganz erleichtert das meine Stute so brav ist und sich Blut nehmen lässt und so ohne Theater.
Das baut mich dann auf 🤣
Ach so- er hat ihn heute abgehört und die Medikamente haben super angeschlagen-er war wieder völlig frei auf Lunge und Bronchien. Wenigstens ein Lichtblick
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1304 am 10. Mai 2021, 16:35:56
Oh man... ich drück die Daumen...ich kenne das zu gut mit diesen durch TÄ versauten Pferden... bin selber TA und muss mich dann mit Altlasten beschäftigen und da ich als Zahnarzt spritzen muss, kann ich dir sagen, du bist nicht alleine damit 😅 und es gibt Hoffnung... aber ja, in Pferdekliniken wird teilweise ganz schön misshandelt, weil keiner zuguckt und die Zeit drückt...
Nimmt er Wurmkuren gut? Dann gibts noch die Möglichkeit bei dringendem Bedarf ihn oral mit Domosedal gel vorzusedieren, um die Blutentnahme etwas stressfreier zu gestalten.
Nur so interessehalber: kannst du abschätzen, wie lange ihr schon daran trainiert? Wie schnell seid ihr in den einzelnen Schritten vorangegangen? Du weißt ja noch bei welchem Schritt er austgestiegen ist, oder? Bzw meine ich mich zu erinnern, dass er erst beim nächsten Training dann ausgestiegen ist? Den Punkt merken, diesen Schritt Millionenzahl wiederholen und dann ab da nur noch Mikroschritte mit unendlich vielen Wiederholungen, das wäre meine Idee.
Ich bin zuversichtlich, dass ihr ihn bei irgendeinem trainingsschritt wieder abholen könnt, und dann nochmal von vorn anfangen könnt. Es ist auch gut mgl, dass es gar nicht an dir direkt liegt, ich vermute mal, der arme Jung hat einfach wahnsinnig viele schlechte Erfahrungen und da müssen erstmal ein paar Kilo Futter und einige Stunden dagegen wirken.
Und wenn ihr wieder bei „Hand berührt Hals„ anfangen müsst, es ist bestimmt möglich,! Daumen gedrückt! :dd:
Titel: Re: Medical Training - Schwierigkeiten
Beitrag von: Rüsselnase am 10. Mai 2021, 17:47:57
Puh, diese TA-Phobie kenne ich zu genüge. Wenn ich selbst spritze, geht es ansatzweise, aber nicht gut - einen TA lässt der Kerl gar nicht mehr an sich ran. Selbst ohne Spritze kaum  :roll:

Janna, dieses Gel, wie gut wirkt das? Diese normalen Sedationspasten vom TA wirken bei Lucca so gar nicht, und ich suche eine Möglichkeit, ihn im Notfall wenigstens halbwegs stressfrei spritzen/ Blut zapfen lassen zu können :juck: