Erstellt von: EscyKane
Dieses Thema soll absoluten Clicker-Neulingen einen Einblick in die Hintergründe und Ursprünge des Clickertrainings bieten.
Ivan Pawlow ist der Begründer des Behaviorismus (behavior= Verhalten) und hat mit seinen Untersuchungen die Grundlage für das Clickertraining geschaffen.
Die Klassische Konditionierung
Ivan Pawlow (1849-1936) illustrierte das Prinzip der klassischen Konditionierung erstmals 1889 am Beispiel eines Hundes:
Er setzte einem Hund Futter vor, ließ diesen aber nicht fressen. Futter ist ein „unbedingter Reiz“ und löst Speichelfluss, einen „unbedingten Reflex“ aus.
Dieser Reflex kann nicht unmittelbar von dem Hund beeinflusst werden, er ist angeboren, also „erbkoordiniert“. Hierbei wird der Reiz (hier das Futter) über einen Rezeptor (Sinnesorgan, hier Augen und Nase) aufgenommen und löst direkt über Nervenimpulse die Reaktion (Speichelfluss) aus.
Während des Vorganges hörte der Hund ein akustisches Signal (neutraler Reiz). Diesen Versuch wiederholte Pavlow einige Zeit. Schließlich löste allein das akustische Signal den Speichelfluss aus, ohne dass der Hund Futter sehen oder riechen konnte. Der neutrale Reiz (das Signal) war zu einem bedingten Reiz geworden, der die Funktion des unbedingten Reizes (Futter) übernommen hat. Der unbedingte (natürliche) Reflex, das Speicheln, ist zu einem bedingten, also erlernten Reflex aufgrund des bedingten (erlernten/konditionierten) Signals/Reizes geworden.
Da aber diese Verhaltensweise nicht angeboren, sondern erlernt ist, werden bedingte (erlernte) Signale/Reize, nachdem sie über einen Rezeptor aufgenommen wurden, erst im Gehirn als Reiz erkannt und dieses löst dann erst den Nervenimpuls für die Reaktion aus. Sie nehmen also einen „Umweg“ über das Gehirn. Daher können bedingte Reize wieder „gelöscht“, also vergessen werden.
Diesen Vorgang, die Übertragung von unbedingten Reizen auf bedingte Reize, nennt man klassische Konditionierung.
Weitere Informationen zur klassischen Konditionierung werden folgen!