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Anbinden

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Ehemaliges Mitglied 32
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Anbinden
« am: 02. November 2011, 14:24:59 »
Ich möchte mit Cani im Winter an einem alten Problem arbeiten:
Cani wird panisch und zerrt rückwärts, wenn man sie irgendwo anbindet.

Das erste mal gemerkt haben wir es gleich ein paar Wochen nach ihrem Kauf, als wir sie zum Hufe ausschneiden angebunden haben und sie das erste Halfter zerissen hat und panisch weggelaufen ist. Mit viel Geduld und gut zureden, viel Heu und Leckerchen hab ich es geschafft, sie an 2 Stellen innerhalb der Koppel anbinden zu können. Dann hatten wir ein Einstellpferd da und das ist genau in den Strick reingerannt, mit dem Cani an einem der beiden Plätze angebunden war. Seit dem kann ich sie überhaupt nicht mehr anbinden, sie rennt sofort rückwärts und kriegt Panik. Zu 50% kann ich sie mit "Hooo" beruhigen (unser Universalkommando für stehen bleiben beim Reiten und Longieren, stark positiv besetzt), wenn nicht ist halt wieder das Halfter hin.
Eine Zeit lang hab ich den Strick immer nur über den Koppelzaun gehängt, irgendwann hat Cani gemerkt, dass sie abhauen kann, der Strick hat sich verfangen und sie wurde wieder panisch.

Was der Ursprung für das Problem war wissen wir nicht, lt Osteo und Chiro hat sie eine alte Verletzung im Genick, genau dort wo das Halfter liegt.

Was meint ihr, soll ich am anbinden arbeiten oder ihr gleich freies Stehen lernen? Sie muss nie lange stehen, wir brauchen es auch nur sehr selten aber zum Hufe machen wärs halt schon praktisch weil wir nicht immer zu zweit sind. Sicherheitshalfter hab ich schon bestellt, das mit dem Klettverschluss von barefoot.
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Ehemaliges Mitglied 19
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Re:Anbinden
« Antwort #1 am: 02. November 2011, 14:27:52 »
hmmm.... kannst du nicht einfach mit dem Strick Druck auf das Halfter ausüben und das clickern, bis sie es aushalten kann? Oder hat sie dann keine Panik?

Manchmal ist Anbinden schon nötig. Wie machst du es denn, falls du mal Hänger fahren musst? Unangebunden lassen?

Ansonsten halt das freie Stehen so fest üben, dass es fast wie anbinden ist  :cheese: *leichtredenhab*  8)
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Ehemaliges Mitglied 32
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Re:Anbinden
« Antwort #2 am: 02. November 2011, 14:45:26 »
Im Hänger lassen wir den Strick so lang, dass sie problemlos rückwärts gehen kann. Da hatten wir nie Probleme.

Es geht aber zb nicht, Druck mit dem Halfter auszuüben, also zb wenn sie rückwärts will und ich dagegen halte, dann zuckt sie voll aus. Clickerempfänglich ist sie dann nicht mehr, da verdreht sie richtig die Augen.
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Ehemaliges Mitglied 22
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Re:Anbinden
« Antwort #3 am: 02. November 2011, 14:46:12 »
Hallo Coco,

wenn das freie Stehen gut funktioniert und auch in verschiedenen Umgebungen funktioniert würde ich das zuerst üben. Dann kannst Du darauf aufbauend auch clickern, wenn über einen Strrick leichter Druck am Halfter ausgeübt wird (ohne anzubinden). Wenn man aufs Anbinden verzichten kann, würde ich es akzeptieren, dass Cani es nicht mag. Wenn Du es nicht akzeptieren willst/kannst, Zeit und Nerven genug hast, daran zu arbeiten, gibt es sicherlich genügend Clicker-Übe-Möglichkeiten.
Meine Freundin hatte ein Pony, dass ähnliche Erfahrungen gemacht hatte, wie Cani. Der Wallach durfte nie angebunden werden und ist jahrzehntelang als Schulpferd gegangen. War kein Problem, das war halt seine Besonderheit.

Grüße
Steffi
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Ehemaliges Mitglied 32
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Re:Anbinden
« Antwort #4 am: 02. November 2011, 14:52:45 »
Das freie Stehen klappt 100% nur in der Koppel, wo ich es meist brauche zum Satteln usw.
Draußen klappt es zu 70%, aber daran arbeiten wir.
Ich richt mir halt vor dem Reiten wirklich alles her, dann muss ich ned 5 mal weggehen von ihr und sie muss kaum herumstehen.

Ich selbst bräuchte das anbinden nicht so wirklich, aber mein Freund meinte, sie sollte es lieber schon lernen, man weiß ja nie was kommt.
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Mannimen
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Re:Anbinden
« Antwort #5 am: 03. November 2011, 08:48:50 »
Hi Coco,

mit Antares habe ich genau das gleiche Problem schon seit Jahren. Das dumme ist halt, dass er bereits gelernt hat sich erfolgreich vom Anbinder zu befreien, weil das Halfter oder der Strick nachgeben, wenn er nur doll genug zerrt.

Mir wurde dann als Tip gegeben, ihn mit absolut reißfestem Material anzubinden, welches eben nicht mehr nachgibt. Nur so würde er dann lernen, dass das bereits erlernte eben nicht immer zutrifft und er sein Verhalten ändern muss. Mir war das damit verbundene Verletzungsrisiko jedoch viel zu groß und deshalb habe ich mich für das freie Stehen entschieden. Allerdings bedingt dies, dass ich ihn eben nicht alleine lassen kann, um noch mal etwas zu holen. Doch damit kann ich gut leben und muss halt vorher alle Sachen bei einander haben.

Als das freie Stehen dann problemlos ging, habe ich das Führseil lose über den Anbinder gelegt. Es hatte dort die gleiche Funktion, als würde es am Boden liegen. Er hätte also jederzeit weggehen können. Im nächsten Schritt, nahm ich mir dann das andere Ende und übte so über die Anbindestange wieder etwas Druck aus, den ich jedoch selbst steuern und bei Bedarf auch nachgeben konnte.

Mit dem CT besteht außerdem noch die Möglichkeit über das Mattentraining am Anbinder einen hoch bestärkten Ort einzurichten. Dies in Kombindation mit dem lose um den Anbinder gewickelten Strick, könnte ein weiterer Schritt in Richtung angebunden Stehen bleiben sein. Ich habe das nicht mehr üben müssen, weil schon die Schritte zuvor erfolgreich gewesen sind und er inzwischen auch wieder angebunden stehen kann. Aber ich lasse ihn immer noch nicht lange alleine und sehe zu, dass er schnell wieder davon los kommt, um keinen Rückfall zu riskieren.

Vielleicht ist ja da auch etwas für euch dabei
Manfred

PS. Ich verwende auch ein Knotenhalfter für den Fall eines Falles, wenn er rückfällig wird, dass er damit dann nicht gleich wieder Erfolg hat und der Strick wenigstens so lange hält, bis ich ihn selbst gelöst habe. Antares hat nämlich ein Technik entwickelt, bei der er schon ganz bewusst alles zerfetzen kann. Dazu gehet er leicht auf Vorspannung und ruckt einmal heftig mit dem Kopf dagegen. Das reicht bei normalen Halftern locker aus, um sie zu sprengen.

« Letzte Änderung: 03. November 2011, 08:57:32 von Mannimen »
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Ehemaliges Mitglied 19
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Re:Anbinden
« Antwort #6 am: 03. November 2011, 09:22:15 »
Zitat
Ich verwende auch ein Knotenhalfter für den Fall eines Falles, wenn er rückfällig wird, dass er damit dann nicht gleich wieder Erfolg hat und der Strick wenigstens so lange hält, bis ich ihn selbst gelöst habe.

Hmmm... mit Knotenhalfter anbinden halte ich für recht gefährlich. Vor allem, wenn du dann den Knoten des Stricks nicht schnell lösen kannst.

du schreibst doch selber zu dem Tipp, dass du reissfestes MAterial zum Anbinden verwenden sollst

Zitat
Mir war das damit verbundene Verletzungsrisiko jedoch viel zu groß

Und jetzt machst du das doch? oder verstehe ich das falsch?

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Faboula
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Re:Anbinden
« Antwort #7 am: 03. November 2011, 09:25:28 »
 :neinnein: bitte nie nie nie am Knotenhalfter anbinden  :neinnein:  das ist total gefährlich  :oma:

lieber ein kaputtes Halfter als ein kaputtes Pferd....wenn ein Pferd richtig in Panik ist bekommt man in der Regel den Strick nicht mehr gelöst  :-[

Den Tipp mit dem reisfestem Material finde ich wirklich ganz ganz gefährlich  :o

Ich hatte das Problem auch:

http://www.clickerforum.info/index.php?topic=775.0




« Letzte Änderung: 03. November 2011, 09:27:58 von Faboula »
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Mannimen
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Re:Anbinden
« Antwort #8 am: 03. November 2011, 10:06:56 »
Ich finde das auch super gefährlich. Doch Rückwärtssaltos sind nicht weniger gefährlich. Mein Pferd hat sich mehrmals überschlagen wenn das Material zerrissen ist.  Daher lasse ich mein Pferd am Anbinder nur ungern unbeobachtet.

Und mein Tip war das Seil lose um den Anbinder zu wickeln wenn ich das Pferd dort anbinde. Das Knotenhalfter verhindert nur die Zerfetztechnick beim Rucken. Zerren ist so nicht möglich, weil das Seil sich dabei vom Anbinder dann abwickeln würde.

Man sollte den Strick auch nur einmal rumwickeln, denn sonst besteht die Gefahr, dass er sich festziehen und so eben nicht schnell wieder gelöst werden kann. Insofern würde ich auch den Panikknoten bevorzugen aber dann muss ich immer in der Nähe sein, um schnell eingreifen zu können.

« Letzte Änderung: 03. November 2011, 10:18:41 von Mannimen »
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Re:Anbinden
« Antwort #9 am: 03. November 2011, 10:31:58 »
Ich habe das Problem ja auch, und wir konnten uns gaaaaanz langsam herantasten, indem ich den Strick (extra lang) nur durch den Anbindering gezogen habe, und das Ende in der Hand behalten. So konnte ich selbst steuern bis wie weit ich gegenhalten kann und wann ich (wenn sie rückwärts läuft oder den Kopf hochnimmt) anfangen lassen kann, das Seil durchzugleiten. Dann brauchte ich es lange nicht, und jetzt im neuen Stall kann ich das Seil schon durch den Anbindering ziehen und hängen lassen (ich mache einen Knoten ans Ende, so dass der Strick nicht ganz durchrutschen kann). Zusätzlich hab ich vom Krämer noch dieses Ding, damit im Not-Not-Notfall das dann auch noch aufgeht.

Wichtig ist immernoch, dass der Strick so lang ist, dass sie den Kopf hochreißen kann ohne Zug drauf zu bekommen. (Aber auch etwas gefährlich, weil so wieder die Gefahr des Drauftretens und selber fixieren besteht  :roll:)

Durch die Stricktechnik und das damit verbundene nachgeben auf leichtesten Strickkontakt kann ich jetzt ganz langsam anfangen, die Stricklänge zu verkürzen. Und mich auch mal ein kleines Stück entfernen. Sobald sie aber Grundanspannung mitbringt, löse ich alle Knoten wieder und gehe zurück zu Strickende in der Hand. Das alles hat in Summe ein Jahr gedauert... ich hoffe ich kann nächstes Jahr anfangen sie anzubinden  :cheese:
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

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Faboula
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Re:Anbinden
« Antwort #10 am: 03. November 2011, 10:55:50 »
Man sollte den Strick auch nur einmal rumwickeln, denn sonst besteht die Gefahr, dass er sich festziehen und so eben nicht schnell wieder gelöst werden kann. Insofern würde ich auch den Panikknoten bevorzugen aber dann muss ich immer in der Nähe sein, um schnell eingreifen zu können.

Ich konnte damals den Panikknoten nicht mehr lösen  :-\ :-[
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Mannimen
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Re:Anbinden
« Antwort #11 am: 03. November 2011, 11:39:30 »
Ich habe das Problem ja auch, und wir konnten uns gaaaaanz langsam herantasten, indem ich den Strick (extra lang) nur durch den Anbindering gezogen habe, und das Ende in der Hand behalten. So konnte ich selbst steuern bis wie weit ich gegenhalten kann und wann ich (wenn sie rückwärts läuft oder den Kopf hochnimmt) anfangen lassen kann, das Seil durchzugleiten.
Genau so habe ich es gemeint (nur dass wir eben keinen Ring sondern nur eine Stange haben). :five:

Übrigens sollte auch der Anbinder als solches sicher befestigt sein. Denn wie ich später dann erfahren habe, war das genau der Ursprung des Problems bei Antares gewesen. Ihm sollten als Fohlen die Hufe gekürzt werden und dazu wurde er an einen Anbindebock befestigt, den er beim Zerren dann komplett aus dem Boden gerissen und damit am Strick hängend dann die Flucht antrat. Zu blöd, dass das Teil an ihm hängen blieb und er es so über die ganze Weide mitschleppte, bis er seine Flucht endlich aufgab. :o :confused: :umfall:
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Re:Anbinden
« Antwort #12 am: 03. November 2011, 12:07:55 »
Mit der Stange (zumindest nicht mit diesen beliebten Holz-Dingern) klappt das leider meiner Erfahrung nach nicht wirklich gut. Da rutscht der Strick nicht gut genug durch  :juck:
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

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Mannimen
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Re:Anbinden
« Antwort #13 am: 03. November 2011, 12:09:41 »
Mit der Stange (zumindest nicht mit diesen beliebten Holz-Dingern) klappt das leider meiner Erfahrung nach nicht wirklich gut. Da rutscht der Strick nicht gut genug durch  :juck:

Ja, das glaube ich auch. Unsere ist aus Stahl und fest einbetoniert. Da geht das ganz prima so.
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penelope
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Re:Anbinden
« Antwort #14 am: 03. November 2011, 22:39:22 »
Keine Ahnung, wie viele Halfter ich in meinem Leben schon gekauft hab - ich kann das Problem  :confused:

Meine Stute anfangs war kein klitzekleines Stück panisch, sondern wusste schlicht um ihre Kraft. Die hat sich in völliger Ruhe im bestimmten Winkel sich mit ihrem Gewicht ins Halfter gelehnt, bis dann irgendwass gerissen ist und trottet dann in völliger Ruhe dahin, wo sie eben hin wollte. Die ist aber auch nicht ganz normal - die hat auch mit dem Kopf ne Massive Tür aus den Angeln gedrückt, einfach weil sie rossig was und zum Hengst wollte  :confused:

Mein junger Wallach dagegen schien einfach ein risenproblem mit der Einengung zu haben. Sobald er gemerkt hat, dass da irgendwas im Genik drückte, gingen die Augen erst mal so  :o, man hat ihm auch genau angesehen, wie er kurz noch versucht, sich zusammen zu reißen und ihn dann doch die Panik überrollt hat.

Beide Pferde hab ich erst mal einfach NICHT angebunden.
Ich finde das einfach viel viel zu gefährlich - für Pferd UND Mensch. Ein Pferd kann sich ganz böse im Genick verletzen dabei und ich kenn mittlerweile zwei Leute, die Finger dabei verloren haben, als die bei einem zerrenden Pferd noch meinten, am Strick was machen zu müssen!

Beide Pferde stehen mittlerweile ruhig angebunden (Merlan allerdings vorerst nur in bekannter Umgebung). Bei beiden hat es nicht viel gebracht, direkt an dem Probelm zu arbeiten sondern ist mit der restlichen Arbeit quasi "von selbst" besser geworden. Witteke hat irgendwann mehr Gelassenheit gewonnen und kann es akzeptieren, dass mal nicht alles nach ihrer Nase geht und das ihr dabei kein Zacken aus der Krone bricht.

Merlan hat sich vom Exterieur her in den letzten Monaten noch mal recht viel verändert (meine alte RL meinte, dass Pferde mit bestimmten Exterieurmerkmalen grundsätzlich eher dazu neigen, sich in ihr Halfter zu schmeißen) und hat überhaupt mal das Gleichgewicht, stillstehen zu können (wenn er will  ;)). Auch ist es nicht mehr der Weltuntergang, wenn der kleine Möchtegern-Araber mal nicht den Horizont im Blick hat.
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