So der Kurs ist vorbei und ich würde mich gerne an einem Bericht versuchen. Falls das hier nicht rein passt bitte verschieben.
Am Theorieabend konnte ich leider nicht teilnehmen und so begann der Kurs für mich Samstagmorgen um 10 mit einer Vorstellungsrunde, in der alle Teilnehmer ein bisschen von ihren Erfahrungen, Erwartungen und Plänen berichtet haben. Es waren insgesamt 4 pferdige Teilnehmer (1x Isi, 2x Tinker, 1x Äppi) mit ihren Menschen, 4 Teilnehmer ohne Pferd und dazu Nina und Isiaron mit zwei von Ninas Pferden. Die Spanne reichte von seit 2 Wochen clickern bis zu mehrjähriger Clickererfahrung. Besonders gefreut habe ich mich, die lieben Foris wiederzusehen bzw. neu kennenzulernen. Bis zur Mittagspause kamen nacheinander alle Teams dran und wir haben gemeinsam geschaut, wie weit die Pferde und Menschen schon sind und an welchen "Baustellen" noch gearbeitet werden sollte. In dieser ersten Einheit wurde bei fast allen Pferden sehr viel Höflichkeit trainiert. Ein besonderes Highlight war für uns alle Ninas Pferden beim Training zuzuschauen. Die beiden kamen auf den Reitplatz, die Halfter kamen ab und sie waren einfach voll DA.
Selbst als 30 beschlagene Isis auf dem Weg zur Weide über Asphalt direkt neben dem Reitplatz entlang fegten, blieben die beiden jederzeit ansprechbar und konnten sie sich recht gut auf ihre Aufgabe konzentrieren. Über Slalom, gemeinsam galoppieren, wippen in allen möglichen Varianten, Körpertargets bis zum freien Longieren durften wir uns alles wünschen und dann staunend und ein klein wenig neidisch zuschauen. Zwischendurch hat Nina uns immer wieder auf die kleinen, für uns kaum sichtbaren, Details aufmerksam gemacht und alle Vorgänge vor dem Hintergrund der Lerngesetze erläutert. Die recht theoretischen Hintergründe wurden mit Bildern aus dem alltäglichen Leben illustriert und so auch für die "Neulinge" gut verständlich.
Nach der Mittagspause, in der wir Nina nochmals Löcher in den Bauch fragen konnten
, ging es dann in die zweite Runde. Bei den meisten stand das freie Longieren mit Pylonenkreis auf dem Programm und es war absolut erstaunlich, wie schnell Mensch und Pferd mit der richtigen Anleitung Fortschritte machen können. Für uns alle gab es interessante und zum Teil recht amüsante Anregungen, wie man dem Pferd helfen kann, die richtige Idee zu bekommen und möglichst fehlerfrei zu lernen. Dabei hat oftmals eine zweite Person eine wichtige Rolle gespielt, deren Hilfe dann nach und nach wieder abgebaut wurde. Der Anblick der mit einem Futtereimer vor dem Pferd herumhüpfenden Nina bei dem Versuch, es zu etwas mehr Tempo zu animieren, war einfach köstlich
Darauf folgte die Schlussbesprechung, bei der es darum ging, wie man Verhalten leicht erzeugen kann und wie wichtig es ist, sich ein Endziel und einen Plan, um dieses Ziel zu erreichen zurecht zu legen, bevor man mit dem Pferd arbeitet. Dabei kam die schöne Metapher eines Kochrezeptes auf, das uns ein Trainer vermitteln kann und das wir auch erstmal brauchen bis wir genug Erfahrung haben auch ohne Rezept ein gelungenes Gericht zuzubereiten. Nach dem ganzen Gerede vom Kochen hatten wir dann doch Hunger und machten uns auf in ein nahegelegenes Restaurant
Der Sonntag begann mit einem kurzen Feedback des vorherigen Tages und dem Pläne schmieden für die beiden kommenden Einheiten. Drei der Pferde beschäftigten sich mit der Ganzkörper- bzw. Zweibeinwippe und unsere tolle Gastgeberin durfte endlich mit ihrem grünen Glitzerzauberstab am Hüfttarget arbeiten
Besonders die Erklärungen zu den Körpertargets haben mir für mein eigenes Arbeiten viel Input gegeben. Da mein Pony selten auf die Idee kommt ihren Körper aktiv irgendwo hin zu bewegen könnte die Möglichkeit, dass zunächst eine Hilfsperson von der anderen Seite das schon bekannte Signal zum Weichen des jeweiligen Körperteils gibt, sodass das Pferd automatisch ans Target andockt, für uns eine recht elegante Lösung sein, bei der das Pony hoffentlich nicht so schnell frustriert wird.
Ninas Ponys sollen lernen sich im Slalom zu begegnen, sodass wir erstmal die Begegnung mit einem, dann zwei und schließlich drei hintereinander laufenden menschlichen Pferden geübt haben. Nachdem ich ein paar Mal mit dem Kleinen zusammengestoßen bin, hatte ich dann auch den Dreh raus
Am Ende der Einheit hat die Begegnung der beiden echten Pferde dann auch schon recht gut geklappt.
Außerdem gab es zwischendurch noch zwei mal wieder sehr lehrreiche Trainerspiele.
Ninas Lieblingsspruch "Lächeln, Atmen, Weiter" durfte im Kurs natürlich auch nicht fehlen. Nachdem dann alle Pferde total problemlos verladen waren ging es für uns alle wieder mit qualmenden Köpfen nach Hause. Für mein Training konnte ich sehr viele neue Impulse mitnehmen und das Wochenende hat mir nochmal ganz klar gezeigt, wie wichtig es ist wirklich sauber zu trainieren und ganz ganz viel Wert auf Höflichkeit zu legen. Gut sitzende Basics zahlen sich einfach enorm aus.
Vielen Dank nochmal liebe Safirfreundin, dass du den Kurs so toll organisiert hast und bis zum nächsten Mal