Druck als Information haben wir hier sicher auch irgendwo als Thema und ich glaube kaum jemand hier ist der ernsthaften Überzeugung, dass Clickern nur "freies Formen und den ganzen Tag machen was das Pferd halt gerade so will" ist
Ich denke, egal ob mit positiver oder negativer Verstärkung, konzentriertes Training und Detailarbeit wird immer sehr ruhig und emotionslos wirken. Einfach schon allein deswegen, weil man sich selbst sehr auf seine Atmung, Körpersprache, Signale etc konzentriert. Interessanterweise höre ich das oft als Argument für "Clickertraining ist so technisch" muss aber sagen, dass die normalen Reiter bei uns auch die meiste Zeit schweigend unterwegs sind.
Ich feuere meine Pferde übrigens laufend quietschend an und gehe ihnen damit vermutlich mehr auf die Nerven als dass es ihnen hilft
Ich hab für mich vor Ewigkeiten schon beschlossen, dass gutes Training anspruchsvoll ist, egal mit welcher Methodik und ich daher das Alltagstraining mit negativer Verstärkung schlichtweg nicht mit dem Perfektionsanspruch der offensichtlich oft an das Training mit positiver Verstärkung gestellt wird, vergleichen will und werde.
Ich selbst bin auch in der Praxis wirklich meilenweit davon entfernt, perfekte Ergebnisse und die dann auch noch ausschließlich positiv verstärkt zu erreichen. Ist in dem Umfeld in dem meine Pferde leben und mit den Trainingsbedingungen die wir haben auch ein illusorisches (gibt es das Wort
) Ziel.
Genauso wäre ich schon längst an einem Alltag rein mit negativer Verstärkung verzweifelt, wenn ich das gekonnt hätte, dann wäre ich nämlich nicht beim Clickern gelandet. Und wenn ich mein Mini longieren will kann ich es mit beiden Varianten nicht
Am Ende muss man wohl schlichtweg sagen, dass der größte Unterschied zwischen Clickern und nicht Clickern wohl ist, dass man sich stärker seiner eigenen Unzulänglichkeiten bewusst wird, weil der Fokus irgendwann ein anderer ist.