Was für ein uralter Thread
Seit 2011 hat sich bei mir ja so einiges getan. Wo fang ich an?
Zunächst mal ist Merlan ganz schlicht ja nochmmal viel gewachsen und ein gutes Stück seiner Schlagsigkeit aus jungen Jahren hat sich schlicht von allein gegeben.
Dazu liegt ja zwischen der Zeit in der ich den Thread erstellt habe und jetzt eine komplette Physio-Ausbildung meinerseits. Das hat natürlich sowohl in meiner Wahrnehmung als auch in Bezug auf meine Einstellung zur Arbeit mit dem Pferd einen sehr großen Einfluss gehabt.
Erstmal würde ich jetzt mittlerweile, wo ich mehrere Gangpferde unter den Fingern gehabt habe, Merlan auch in Form von damals wohl gar nicht mehr als soooo übermäßig beweglich einstufen. Wenn man erst mal Pferde in der Hand gehabt hat, wo man beim Test des Buggelenks wirklich denkt, man könnte jetzt ohne Probleme das Bein abschrauben, relativiert das doch einiges
Ich bin auch entspannter geworden und würde eine auffällig hohe, vielleicht auch eine auffällig geringe, Beweglichkeit jetzt nicht unbdingt als Problem einstufen, so lange das Pferd in sich "stimmig" ist und damit für sich und in Bezug auf die gestellen Anforderungen gut klar kommt. Behandlungsbedürftig finde ich viel eher, wenn das Pferd in sich ungleichmäßig ist. Etwa eine eher steife Halswirbelsäule, dafür aber eine ganz auffällig bewegliche Lendenpartie. Da befürchte ich dann eher, dass hier die eine Region die andere kompensieren muss und es dann langfristig wirklich zu Problemen kommen wird.
Und dann hat mich das Wissen aus der Physio-Ausbildung, und eben besonders die neu ausfkommenden Erkenntnisse aus der Fazienforschung, und auch ganz erheblich die Rückmeldungen von meinem eigenen Pferden in den letzten Jahren doch wieder sehr "Back to Basics" gebracht. So wie am Anfang des Threads beschrieben würde ich heute nicht mehr arbeiten.
Mit mehr Wissen um alle Zusammenhänge im Körper erscheint es so im Nachhinein doch erschreckend naiv, dass man damals noch fest davon überzeugt war, dass man meinte, man lokalisiert ein bestimmtes Defizit, sucht sich eine entsprechende Übung und trainiert das dann halt weg. Schon irgendwie hochmütig, so mit etwas Abstand betrachtet
Je mehr ich mich mit der Physiotherapie auseinander gesetzt hab, gerade im Bereich Neurologie und Fanzienforschung, desto mehr sind mit wieder zwei Autoren in die Hände gefallen: Tellington und Solinski. Erstere um ein Pferd überhaupt erst mal in einen entspannten Tonus zu bringen und ein gutes Körpergefühl herzustellen und letzerer für ein natürliches und eben auch besonders auf den Faszienkörper ziehlendes Training (du kennst ja die seitenlange Abhandlungen über leichtfüßigkeit, federn, ermüdungsfreies Laufen, steady-state-Gleichgewichte...). Da waren beide Ihrer Zeit weit voraus.
Zu Maren Diehl kann ich jetzt im Detail nichts sagen. Ich kenn nur Ihre Homepage/Blog. Aber allein von dem, was es da so zu lesen gibt, erscheint mir ihre Arbeit durchaus interessant.