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Osteopathie und Co.

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lindalotze
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #15 am: 18. Februar 2010, 13:51:58 »
Ich hatte einmal eine Osteopathin da, die gleichzeitig TA ist und Physio-Zusatzausbildung hat. Das war okay, hat mir einige große Bedenken bezüglich Rückengesundheit genommen und ich war dadurch dann sicher, dass wir reiterlich weiter machen können. Pferd hat die Behandlung in weiten Teilen genossen, wenn es jetzt auch nicht der Mega-Durchbruch war. (Wie auch, es wurden keine nennenswerten Blockaden gefunden, und die paar alten Muskelrisse konnte die Frau auch nicht wieder kitten.) Ich hab zwar 100 € allein für die Anfahrt geblecht, aber ich glaub, in dem Fall hat es sich gelohnt, nach jemand mit gutem Leumund und mit Erfahrung zu suchen.

Eine junge Physio, die ich vor Jahren mal für Taika da hatte, hat das Pferd zwar ganz glücklich massiert und wohl auch die Probleme erkannt, allerdings waren ihre Anweisungen zum Wiederaufbau für mich fast nicht umsetzbar und entsprechend lang hat der dann gedauert. Longieren auf bucklig gefrorenem Ex-Matsch mit halbseitig blindem Pferd, das panische Angst vor Peitschen und langen Gerten hat...so'n Krampf, wahrscheinlich hätten wir mit Führen am Fahrrad mehr erreicht.
Außerdem wollte sie mich überreden, sie zum Wohlbefinden des damals 18-jährigen Pferdes alle zwei Wochen kommen zu lassen. Das fand ich dann doch ein bißchen heftig und habs abgelehnt.

Ansonsten gehts mir wie Penelope: wenn ich einen akuten Anlass sehe, kommt jemand. Aber an meinen und des Pferde körperlichen Defizitien zu arbeiten, ist auf Dauer mein Job, bei dem mich eine Reitlehrerin anleitet.
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EscyKane
*

Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #16 am: 18. Februar 2010, 14:06:05 »
Ich hol die Therapeuten, welche auch immer, inzwischen auch nur noch wenn ich über einen längeren Zeitraum das Gefühl habe, dass was hakt.
Blockaden entstehen ständig, schon eine Muskelverhärtung, die das Gelenk "blockiert" ist eine Blockade. Normalerweise kann ich die Wegreiten, oder durch Gymnastik lösen. Daher warte ich ein paar Tage und schaue ob sich das nicht wieder gibt. Habe ich über einen längeren Zeitraum Probleme mit einer bestimmten Sache, dann rufe ich den Therapeuten.

Ich halte auch nix davon, bei jeder Kleinigkeit sofort jemanden zum Renken zu holen.
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Janika
*

Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #17 am: 18. Februar 2010, 17:07:35 »
Bei uns ist es ja grad leider akut - Traberli hat sich scheinbar kurz vorm Longenkurs Ende November irgendwie vertreten, und der Kursleiterin war denn auch aufgefallen, dass sie hinten links kürzer tritt. Ich sollte dann mal schauen, wie es nach 4 Wochen Longieren aussieht. Wegen der schlechten Bodenverhältnisse und des damals nicht passenden Kappzaums und dann auch noch des Lieferengpasses bei dem Onlineshop, wo ich mir den passenden Zaum bestellen wollte (hatte das gleiche Modell auf dem Kurs anprobiert, es saß wie angegossen und kostete auch kein Vermögen) haben wir dann ja eine Zeitlang nur clickern und spazierengehen können, und mein ungeübtes Auge sah die Taktunklarheit auch nicht wirklich.
Letzten Samstag fiel es unserem Hufpfleger, der grad auch noch eine Ausbildung zum Osteopathen macht, aber auch auf. Nun warte ich auf einen Termin bei der Osteopathin unseres Vertrauens, die aber leider immer viel um die Ohren hat, was natürlich gewisse Wartezeiten mit sich bringt.

Ich habe zwar noch eine Alternative gefunden, die auch gut sein soll, aber besagte Osteopathin kennt Ylaria schon von den Vorbesitzern und war auch einmal hier, als Traberli ziemlich dolle Rückenprobleme hatte, was zum Glück schon fast 5 Jahre her ist. Damals wurde akkupunktiert, und die Rückenprobleme (ursprünglich hervorgerufen durch den alten Sattel, den wir mit übernommen hatten, der aber bald nicht mehr passte) gehören bis heute der Vergangenheit an. Damit das auch so bleibt, werde ich wohl auch den Sattelanprobetermin nach hinten verschieben, falls kein Osteo-Termin zu haben ist. Aber da ist mir die Gesundheit meines Pferdes auch wichtiger.
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Melle
*

Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #18 am: 18. Februar 2010, 18:27:17 »
Untersuchung heute:

Also ich hab schon super Erfahrungen mit cranio sacral Therapie gemacht und bin mit unsere Osteopathin jetzt am Hof auch sehr zufrieden. Den Vorteil seh ich bei ihr, das sie eigentlich energetisch arbeitet, aber in manchen Fällen "den nötigen Ruck" braucht um hartnäckige Sachen wieder hin zu bekommen. Deshalb hat sie noch den Osteopathen (Dorntherapie) dazu gemacht.

und genau von der steffi spricht, diese war heute an lucky dran.

was soll ich sagen, was sie gemacht sah ich nicht wirklich, aber es war toll. sie streichte ihn überall ab, war überall dran auch an den wirbeln und meinte was von knien, dass dort sein problem säße, sie es beim nächsten mal näher untersuchen würde. heute wollte sie erstmal schauen, auf dem energetischem gebiet  :watch:

das er immer wieder was am becken hat bzw. im HH bereich ist mir klar. er steht schief und er stand auch nach der ersten behandlung schief, weil sie ja erst energetisch und nicht osteopatisch gearbeitet hatte, aber lucky war brav, merkte dass man ihm half und ich war dann später echt baff. sie sagte, geh spazieren, der muss alles verarbeiten und er braucht bewegung. das betonte sie, nach dem motto: "wer rastet, der rostet" und siehe da, lucky lief so locker (warum auch immer, denn die hüfte war zwar bissel besser, aber noch schief)  neben mir und überholte mich und trabte von alleine los. der wollte nur laufen. der spielte mich auch an. ich erkannte meine trahntüte echt nicht. ich war nur baff  :happy:

ich hoffe, sie bekommt ihn wieder hin  :nick:
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krümelzwerg
*

Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #19 am: 18. Februar 2010, 20:10:47 »
Hm, mein Thema  :happy:

Ich arbeite ja als Hufpflegerin und Pferdeosteopathin und dort in erster Linie nach der Dorntherapie am Pferd. Das ist eine prima Kombination wie sich immer wieder herausstellt, denn oft hängt beides miteinander zusammen. Schiefe oder kranke Hufen resultieren aus Blockaden und Verspannungen oder Blockaden/Verspannungen resuliteren aus einer suboptimalen Hufsituation. Natürlich spielen die passende Ausrüstung, die Haltung, die Bewegung (auch das Reiten und ggf. körperliche Probleme des Reiters) mit eine Rolle.

Bei der Dorntherapie am Pferd gefällt mir gut, dass viele Gelenke in Bewegung deblockiert werden. Man macht sich so die Muskelbarbeit ein Stück weit zu nutze (anspannen/entspannen). Das macht die Sache recht sanft.

Damit ich nicht alles nochmal schreiben muss, kopiere ich einfach mal den Textabschnitt von meiner HP:

"...
Mich überzeugt dabei die Sanftheit und Wirksamkeit der Behandlungsmethode im Vergleich zu anderen Hau-Ruck-Methoden und die Ganzheitlichkeit mit der auf die Pferde eingengangen wird. Es werden nie nur einzelne Symptome behandelt sondern immer das komplette Pferd auf Blockaden, Muskelverspannungen und andere Probleme hin untersucht und behandelt. Zudem findet bei dieser Art der Therapie auch die Beinlängendifferenz des Pferdes Beachtung und wird behandelt.

Diese Therapieform wird durch Techniken aus dem Bereich der manuellen Therapie und der Osteopathie sowie Massagetechniken ergänzt.

Bei dieser Form der Behandlung entstehen keine Mikrotraumen, Bänder und Sehnen werden nicht überdehnt. Durch langsame Bewegungen und Griffe wird nicht "gerenkt" sondern "deblockiert". Darüber hinaus wird bei dieser Art der Therapie auch die Beinlängendifferenz - falls vorhanden - behoben."


Dazu muss man aber sagen dass meiner Meinung nach trotzdem noch ergänzend andere Dinge sinnvoll und wichtig sind, z. B. speziell auch das Eingehen auf muskuläre Probleme.

Die Krux ist wie ich finde folgende:
Osteos arbeiten mehr direkt am/mit dem Gelenk, Physios wiederum eher muskulär. Idealerweise sollte das kombiniert werden.
Ein verspannter Muskel wird nicht mehr ideal versorgt, Schlacken nicht mehr abgebaut. Das wirkt sich dann wieder auf das umliegende Gewebe, die Strukturen und Gelenke aus. Blockaden entstehen. Das Gelenk wird nicht mehr ideal versorgt, was sich wiederum auf die umliegenden Strukturen auswirt...Ist also ein Kreislauf.

Deshalb halten Behandlungen häufig nicht so lange vor bzw. werden tlw. mehrmalige Nachbehandlungen nötig. Wenn ich nur die Verspannungen in der Muskulatur löse, bestehen die Gelenksblockaden u. U. weiter fort.
Habe ich nur die Gelenksblockade gelöst, aber nicht die verspannte Muskulatur, besteht die Gefahr dass das Gelenk von der Verspannung wieder in die Blockade gezogen wird.

Ich hoffe ich habe es halbwegs verständlich erklärt *g*.

Meine Erfahrung damit ist bisher ziemlich gut. Aber ich denke es gibt keinen Therapeuten der mit Sicherheit sagen kann dass er bei seinem Termin immer und alles optimal lösen konnte, denn oftmals sind die Dinge, die man fühlen kann so minimal...
Deshalb finde ich aber auch gut dass bei der Dorn immer das komplette Pferd gemacht wird. So erwischt man auch Blockaden, die bisher noch recht minimal und kaum tastbar waren.




 

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Mannimen
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #20 am: 09. August 2010, 07:33:01 »
Hallo zusammen

Habe diesen Beitrag mal ausgegraben, weil ich nun nach einer neuen Ostheo suchen muss. Sie ist nicht mehr bereit für ein Pferd so weit zu fahren. :( Daher habe ich nun mal geschaut, wer da so noch in Frage kommen könnte und bin durch Zufall auf eine Tierphysiotherapeutin gestoßen. Im ersten Gespräch hat sie mir etwas von ganzheitlicher Therapie und über das Lösen der Faszien erklärt. Ziel ist es also, den Bewegungsablauf wieder frei zu bekommen. Natürlich muss auch darauf geachtet werden, dass durch das Reiten etc. keine neuen Verfestigungen entstehen.

Ich möchte der Frage mit dem Lösen im Genick und der freien Schulter nachgehen. Mir erscheint beides recht fest bei Antares. Und bei unserem letzten Ausritt hatte ich auch das Gefühl, dass er im Rücken fester geworden ist. Das hat das Reiten sehr unangenehm werden lassen und so habe ich es auch abgebrochen. Meine Frau sagte mir, dass er im Galopp auch dreispurig, also über die äußere Schulter geht, was mir selbst nicht so aufgefallen ist. Nur das Durchparieren zum Trab war äußerst holperig. Da stimmt was nicht und ich werde erst einmal vom Reiten Abstand nehmen.

Hoffentlich kann die gute Frau bald kommen. Dem letzten Termin, ganz in unserer Nähe, konnte ich mich schon nicht mehr anschließen, weil sie da bereits fünf Pferde in Behandlung hatte und mehr selber nicht schaffen würde. Nun ist also Warten angesagt, bis sie wieder in unserer Nähe ist. Das sind eben die Nachteile, wenn man so weit ab vom Schuss seine Pferde zu stehen hat. :confused:

Ich kenne mich auch nicht so mit den vielen Unterschieden bei solchen Behandlungen aus und muss schon froh sein, wenn überhaupt Jemand zu uns raus kommt, der da etwas helfen kann. Wir hatten ja schon irre Probleme überhaupt einen anständigen Hufbearbeiter zu finden, geschweige denn einen guten Ostheopaten. Die sind ja noch weniger vorhanden. Und noch weitere Leute zu finden, die sich da mit ihren Pferden anschließen würden, habe ich auch aufgegeben, da die meisten Leute bei uns in so "Handauflegern" und Co. nur eine reine Geldschneiderei sehen. Da wird allenfalls der TA gerufen, wenn gar nichts mehr geht. Und ansonsten ist halt Massenabfertigung angesagt, damit es sich auch lohnt für den Fachmann, der sich die Mühe macht und zu uns raus fährt.

Da werde ich es wohl auch so machen müssen wie unsere HB, die ihre Pferde zu den Fachleuten immer hinkutschiert. Allerdings sollte nach so einer Behandlung dem Tier immer Ruhe gegönnt werden. Ist ja bei uns auch so, wenn wir mal unserem Körper etwas Gutes tun möchten. Insofern sind Hängerfahrten und fremde Umgebung da nicht gerade förderlich. Aber man soll ja die Hoffnung niemals aufgeben. Es wird sich schon Jemand finden, der uns weiter hilft. :roll:

Gruß Manfred

« Letzte Änderung: 09. August 2010, 07:47:51 von Mannimen »
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #21 am: 09. August 2010, 09:45:49 »
Hm, ich möchte die Wirksamkeit der Faszientechnik nicht in Frage stellen, ich hab damit auch schon viel erreicht, aber wenn Blockierungen vorliegen, muss man da schon etwas gezielter drangehen. :nixweiss: Wenn es bloß Verspannungen sind, kann man mit solchen Techniken auch schon viel erreichen.
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Mannimen
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #22 am: 09. August 2010, 12:48:24 »
Hm, ich möchte die Wirksamkeit der Faszientechnik nicht in Frage stellen, ich hab damit auch schon viel erreicht, aber wenn Blockierungen vorliegen, muss man da schon etwas gezielter drangehen. :nixweiss: Wenn es bloß Verspannungen sind, kann man mit solchen Techniken auch schon viel erreichen.

Und wie kann ich das Eine von dem Anderen klar unterscheiden?
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #23 am: 09. August 2010, 22:13:10 »
Tja, das ist schwer. Aber meines Wissens ist das Thema Wirbelsäulenmobilisation nicht unbedingt Inhalt der Tierphysiotherapeutenausbildung. Oder sie hat Zusatzfortbildungen gemacht - einfach nachfragen.
Dennoch, eine gute Massage kann auch Wirbelblockierungen beseitigen, nur eben nicht so gezielt und effektiv.
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Mannimen
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #24 am: 10. August 2010, 08:25:53 »
Guten Morgen Heike

Nun, sie hatte gemeint, dass sie auch die Nervenstränge innerhalb der Wirbelsäule damit erreichen würde, als ich sie fragte, wie weit sie denn durch das Einsinken ihrer Hände in den Körper gelangen könnte. Und sie erklärte mir, dass es dort auch Faszien gäbe, die die Nerven vom Knochen isolieren würden genau so wie zwischen den Muskelfasern, damit deren Rauheit keine Reize auslösen würden. Es geht im Grunde nur darum, die ursprüngliche Beweglichkeit an diesen Stellen wieder herzustellen und dazu gibt es halt zwei Wege in der Ostheopatie. Der klassische führt über die Dehnung und ihrer über die partzielle Lösung durch punktuelle Aktivierung. Das sei auch der schwierigere aber angenehmere Weg, weil man die betreffende Stelle sehr genau lokalisieren müsse, um sie behandeln zu können und das kann man mit viel Übung ertasten und spüren.

Also ich fühle da überhaupt nichts und sehe nur an der Reaktion meines Pferdes, dass da was sein könnte. So weiß ich z. B. dass er im Lendenbereich auf Fingerdruck den Rücken anspannt und den Kopf hebt. Da ist auf jeden Fall etwas, was ihm unangenehm ist, was ja auch der Grund dafür ist, dass größere Sättel immer ein Problem für ihn waren und immer noch sind.

Bei den Schultern bilde ich mir ein, dass sie mit der Zeit immer fester geworden sind, weil einfach mein Gewicht zu hoch für ihn ist. Und da er noch nicht lange versammelt gehen kann und somit mehr Gewicht auf die Hinterhand verlagert, wird sie weiter stark belastet. Beim Traben schmeißt er z. B. die Vorderfüße extrem nach vorne, was sicher zur Überwindung dieser festen Schulter dient.

Und im Genick macht er sich auch gerne fest, was mir halt beim Stellen immer wieder auffällt, da er sich dagegen gerne wehrt und ich mehrmals nachfragen muss. Gibt er dann nach, wird das sofort mit einem prostestierenden Schweifschlagen quittiert. Bei der Arbeit an der Hand (Führen in Stellung) schnappt er dann schon mal nach meiner Hand, der Longe oder was er sonst so erreichen kann. Es geht nicht ohne eine Gegenreaktion ab.

Doch ich finde nicht die Gründe dafür und kann sie somit auch nicht auflösen bzw. abstellen. TTouches mag er sehr und lässt sich da gerne fallen, doch sie helfen nicht an diesen Stellen. Da muss in der Tat mehr passieren. Wenn ich nur wüsste wie ich ihm da helfen kann.

Als die klassische Ostheopatin das letzte Mal da gewesen ist, war sie total begeistert von ihm und hat nichts Nennenswertes feststellen können, obwohl die Sattelprobleme da auch schon bestanden. Sie meinte halt, dass sein Rücken einfach zu kurz sei. Nur Kopf und Schultern haben sich durch das Reiten immer mehr verschlechtert, meine ich. Ich bin auch kein Topreiter aber ich denke, dass es hauptsächlich an meinem Gewicht liegt, das zusätzlich auf der Vorhand lastet. Das ist an der Zunahme der Muskulatur in diesem Bereich deutlich zu erkennen. Allerdings hat auch die Hinterhand gut zugelegt, was ich eher dem Schub zuschreiben würde, der verstärkt von dort kommt. Und das Nackenband ist sehr kräftig geworden, was sicher auch damit zu tun hat, da es ja den Rücken zu tragen hilft.

Bent Branderup lehrt auch, dass ein Pferd erst geritten werden sollte, wenn es mit seinem Körper in Balance ist. Bei ihm bedeutet das, dass die Kruppe sich soweit gesetzt haben sollte, dass sie eine Linie waagerecht mit dem Rücken bzw. dem Wiederrist bildet. Das dekt sich auch mit der Vorgehensweise von Solinski. Antares war schon als Fohlen deutlich überbaut und das hat sich nicht wesentlich geändert. Seine Kruppe ist noch immer deutlich höher als der Rücken. Demnach dürfte er auch noch nicht geritten werden und müsste erst durch die Bodenarbeit lernen, seine Hanken zu beugen und mit der Hinterhand mehr Gewicht aufzunehmen, also in die Versammlung zu gehen. Da dies noch nicht der Fall ist, habe ich durch mein vorzeitiges Reiten die Vorhand zu sehr belastet mit den daraus resultierenden Folgen. Auch wären die Sattelprobleme nicht so arg vorhanden, wenn der Rücken gerade getragen werden würde.

Zu dumm, dass es immer erst soweit kommen muss, bis man seine Fehler erkennt.
Manfred

« Letzte Änderung: 11. August 2010, 04:48:13 von Mannimen »
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #25 am: 10. August 2010, 09:03:29 »
Na, da habt Ihr ja schon ein ganzes Bündel an Problemen. Dass ein Ostheopath nichts feststellt, heißt aber doch nicht dass da nix ist. Dein Pferd sagt es Dir ja.

Zitat
Bent Branderup lehrt auch, dass ein Pferd erst geritten werden sollte, wenn es mit seinem Körper in Balance ist. Bei ihm bedeutet das, dass die Kruppe sich soweit gesetzt haben sollte, dass sie eine Linie waagerecht mit dem Rücken bildet. Das deckt sich auch mit der Vorgehensweise von Solinski. Antares war schon als Fohlen deutlich überbaut und das hat sich nicht wesentlich geändert. Seine Kruppe ist noch immer deutlich höher als der Rücken. Demnach dürfte er auch noch nicht geritten werden und müsste erst durch die Bodenarbeit lernen, seine Hanken zu beugen und mit der Hinterhand mehr Gewicht aufzunehmen, also in die Versammlung zu gehen. Da dies noch nicht der Fall ist, habe ich durch mein vorzeitiges Reiten die Vorhand zu sehr belastet mit den daraus resultierenden Folgen. Auch wären die Sattelprobleme nicht so arg vorhanden, wenn der Rücken gerade getragen werden würde.

wow, dh. danach dürften nur max. 5 % der Pferde geritten werden.   :o Ich hab gerade gelernt, dass ein Pferd, dessen Kruppe so stark gesenkt ist, starke Rückenschmerzen hat.  :roll: Diese Forderung halte ich für nicht haltbar. Es kommt natürlich drauf an, was er eigentlich meint - meint er dass die Kruppe in der Piaffe so gesenkt werden soll, und damit die perfekte Hankenbeugung gemessen werden soll - oder dass ein Pferd mit dieser tiefen Kruppe da steht?
Solinski hat das Maß der Reife zum Reiten an der Stellung der Hinterbeine festgemacht, also ob die Sprunggelenke im Lot unter den Sitzbeinhöckern stehen. Das ist für mich ein großer Unterschied zu deiner Aussage.

Fakt ist jedenfalls, dass Dein Pferd Verspannungen hat, die es zu lösen gilt. Und der Ansatz der Therapeutin, so wie Du es jetzt ausführlicher beschreibst, klingt ja nicht schlecht.

Und ein Satz zum Nachdenken: Wenn man ein Pferd immer in seiner gewohnten Haltung gehen läßt und ja nie wo "anfaßt" beim Reiten, kann es sich jahrelang in einer Schonhaltung bewegen, die die Probleme verdeckt und verstärkt.
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Mannimen
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #26 am: 10. August 2010, 11:52:17 »
Hmm Heike,

Dein Satz zum Nachdenken ist genau mein Thema, wobei ich schon der Ansicht bin, dass Antares nicht nur in einer Schonhaltung unterwegs war. Er ist sehr fleißig und arbeitet viel mehr als Paco z. B. Das sieht man auch an dem Schweißbild im Schritt, welches sich bereits nach 15 Min. dort schon abzeichnet.

Sicherlich ist eine Piaffe das Maß der Dinge, wenn es um die Hankenbeugung geht. Sie wird in der Stufe "C" jedoch noch nicht verlangt und wird erst in Prüfung klassisch "B" abgefragt. Und in Stufe "A" hast Du dann die Levade, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Insofern geht es wohl eher in die Richtung der Beinstellung nach Solinski aber dort natürlich auch mit entsprechender Lastaufnahme, da eine Gewichtsverteilung nach hinten ja sonst nicht möglich wäre.

Und die von Dir geschätzten 5% sind durchaus realistisch. Nicht ganz ohne Grund haben so viele Pferde durch das Reiten so ihre Probleme. Allerdings spielt das Gewicht des Reiters neben seinen Reitkünsten da auch eine nicht ganz unwesentliche Rolle und nicht alle sind so schwer wie wir. ;)

Das ist also relativ
Manfred

« Letzte Änderung: 10. August 2010, 12:01:43 von Mannimen »
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Mannimen
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #27 am: 15. August 2010, 21:48:25 »
Hier kurz ein Zwischenbericht

Nachdem nun einige Leute (incl. TA) sich mein Pferd angesehen haben, war keiner der Meinung, dass ihm auch nur das Geringste fehlen würde. Doch er spricht eine ganz andere Sprache und wollte schon nicht mehr von der Koppel zu mir kommen und mit mir gehen. Vielleicht war ihm auch das viele rumgedockter zu viel.

Ich musste ihn also regelrecht von der Weide abschleppen, was mir richtig gegen den Strich ging. Dann haben wir nur Bodenarbeit in der Halle gemacht und ich dachte, dass ich damit ihn gedanklich weg vom Reiten hätte. Er hat auch super mitgemacht und auch ich konnte keine Einschränkungen erkennen. Dennoch verlief der nächste Besuch genau wieder so und ich ließ ihn dann auf der Weide stehen und fuhr unverrichteter Dinge wieder nach Hause.

Dieses Wochenende kam er mir dann zumindest den halben Weg entgegen, was ich schon als Erfolg sah. Leider konnten wir nicht in die Halle, weil dort eine Veranstaltung lief. Auf dem Hof war es auch total unruhig und so lies ich mich dann doch dazu hinreißen mit ihm ins Gelände zu gehen. Im Schritt war noch alles ok aber im Trab erkannte ich mein Pferd nicht wieder. So stockelig und holperig ist er noch nie gegangen und ich habe die Aktion auch sofort wieder abgebrochen. Er ist danach dem Sattel regelrecht ausgewichen und hat auch mich nicht mehr an seine Seite gelassen (egal ob von rechts oder links).

Damit hat sich das nun endgültig erledigt und ich werde ihn solange nicht mehr reiten, bis die Ursache gefunden ist. Kennt Jemand einen Ostheopaten in Mecklenburg Vorpommern, der bis an die nördliche Grenze von Brandenburg fährt? Aus Berlin habe ich inzwischen zwei Absagen bekommen, Weil sich nur ein verspanntes Pferd nicht lohnen würde! :o Wenn ich Keinen finde, muss ich mit ihm in die Klinik fahren und werde dort vermutlich auch ausgelacht, weil mein Pferd bei mir seinen Willen durchsetzen darf oder so ähnlich. Diese Sprüche kommen mir inzwischen schon zu den Ohren raus und ich kann darauf gut verzichten.

Ich weiß auch nicht was sich die Leute eigentlich dabei denken oder ob sie es in der Tat nicht nötig haben. Für mich bedeutet das jedoch einen Arbeitstag ohne Einnahme und zusätzlicher Ausgaben (doppelter Verlust). So ähnlich war das auch bei der Suche nach einem Hufbearbeiter. Es kotzt mich echt an und ich bin ziemlich sauer, dass ich nun wegen einer möglichen Verspannung mit meinem Pferd in eine Klinik fahren muss, nur weil rd. 200,- Euro zu wenig sind, um mal 100 km zu fahren! Selbst wenn das ein Zeitaufwand von drei Stunden bedeuten würde, dann sind das immer noch rd. 50,- Euro pro Stunde und mögliche Auslagen von rd. 50,- Euro.

Das kann ich nicht verstehen
Manfred
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #28 am: 15. August 2010, 22:04:31 »
Hallo Manfred,

tut mir sehr leid, dass Du da gerade so gegen Mauern rennst...  :( Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, Antares für ein paar Tage in einen Stall zu stellen, der näher an einem (guten!) Osteopathen ist, so dass Du diesen Osteopathen kommen lassen kannst, Antares aber nicht direkt wieder heimfahren musst? Ist natürlich die Frage, ob Du einen Stall findest, in den Du ihn für ein paar wenige Tagen stellen kannst, ohne gleich Unmengen dafür löhnen zu müssen....
Viele Grüße,
Esther
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Mannimen
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Re:Osteopathie und Co.
« Antwort #29 am: 16. August 2010, 05:37:46 »
Ja Esther,

das wäre sicher möglich, denn um Berlin rum gibt es zahlreiche Ställe. Doch dann kann ich ihn ja auch gleich in die Klinik bringen, sofern sie ihn dort überhaupt nehmen würden. Ich werde all diese Möglichkeiten nun prüfen, kann deswegen auch nicht schlafen.

Ich frage mich auch, wie er sich in fremder Umgebung und bei fremden Leuten überhaupt entspannen soll. Da ist ja noch mehr Unruhe als bei uns am Stall. Und dann wäre noch die Frage nach sicheren Weiden, die leider kaum zu finden sind. Überall sind sie meist nur mit E-Litzen abgesperrt und das ist für ihn kein Grund solche Einfriedungen nicht zu überwinden oder zu durchbrechen. Und dann rennt er durch eine Gegend voller Gefahren und soll sich von Leuten einfangen lassen, die er nicht kennt. Und das alles nur, weil rd. 100km Anfahrt für einen Menschen schon zu viel verlangt sind, ob das nun ein Hufpfleger, ein Sattler oder sonstiger Fachmann ist. :nixweiss:

In solchen Fällen bin ich halt immer wieder auf mich selbst gestellt.
Manfred

PS: Habe nun einen Termin mit der Pferdeklinik vereinbart

« Letzte Änderung: 16. August 2010, 18:54:25 von Mannimen »
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