Hallo!
Das Anziehen von Dingen klappt beim Dinokind schon ziemlich gut. Beim Ausziehen sieht das ganz anders aus . Sobald ich an eine Schnalle oder so möchte, und sei es nur beim Aufmachen des Karabiners am Halfter, schmeißt er seinen Kopf gegen mich/ gegen die Hand.
Wie fange ich am besten an, ihm das beizubringen, den Kopf dabei stillzuhalten?
Das sind schließlich Dinge, die den Alltag doch erleichtern würden 

Hat er kein Problem damit, von dir am Kopf angefasst zu werden? Wenn nicht würde ich kopf still halten gezielt clcikern. Also du näherst deine Hand der Schnalle und clickst, so lange er ruhig hält. Dann erweiterst du den Handlungsradius deiner hand immer weiter.

Eine andere Möglichkeit, die mir einfallen würde, ist ihn auf ein Target zu trainieren, an das er mit der Nase andocken kann. Z.B. etwas, das an der Anbindestange hängt. Also so, dass er eben mit der nase das Target berührt, während du das Equipment ausziehst. Das musst du natürlich vorher üben und auch da die Dauer langsam steigern.

So, das sind kurz meine Gedanken dazu, habe gerade nicht viel Zeit.

Bei Jack war das ganz genauso, sowohl An- als auch Ausziehen war ein Ringkampf 

Ich habe unter anderem mit den Kopftargets gearbeitet, und Kopf ins Halfter stecken intensiv geübt. Dazu noch die "Pose", als hochbestärkte "Bettellektion", damit er mir immer "stillhalten" anbieten kann, und was dafür bekommt, und ich dann dafür ein Signal habe, so dass ich das in solchen Situationen auch abfragen kann.

Das wichtigste für mich war, sein "Dagegenmachen" als eine Kopfscheuheit anzuerkennen, und dass er ein Problem damit hat, und nicht einfach "doof" ist.

Am Kopf anfassen und knuddeln ist tatsächlich wirklich gar kein Problem, das genießt er total.
Aber sobald er angezogen ist (und trensen geht zum Beispiel auch überhaupt nicht), hab ich das Gefühl, es juckt ihn wirklich - er muss das loswerden. Vermutlich hält er deshalb auch beim Abmachen nicht still. Am Anfang war auch alles ein Problem, bei dem ich mit einem Riemen über seine Augen musste, das hat sich jetzt aber gegeben und ist in der Regel kein Thema mehr.
Wie sieht denn die "Pose" aus, Muriel?

Wen am Kopf anfassen kein Problem ist, dann sind Kopftargets vielleicht nicht so zielführend, oder? Vor allem, wenn er eh schon den kopf gegen die Hand rammt? Es sei denn, man würde sie erstmal unter Signalkontrolle bringen und dann halt nicht abrufen.
Aber die Idee, die Pose zu trainieren, finde ich gut, da braucht man kein Target.

Meiner Stute konnte übrigens das Ausziehen der Trense auch nie schnell genug gehen, weil es sie juckt darunter. Sie neigts dann dazu, sich vehement an mir zu schubbern, was schmerzhaft war. Wir haben daher ein Ritual etabliert. Nach dem Reiten ziehe ich ihr als erstes die Trense aus und schrubbe ihren Kopf mit einem Gumminoppenhandschuh. Das liebt sie und da sie weiß, dass die Kratzeinheit kommt, wartet sie, bis die Trense unten und der Handschuh da ist.

Die Pose ist eine "schöne Haltung", die das Pferd einnimmt. Der Kopf soll dabei wie in Imponierhaltung, also mit gewölbtem Hals, gehalten werden. Schau mal, da gibt es ein Video:
http://www.youtube.com/watch?v=gmCzt3LxQVs

Wen am Kopf anfassen kein Problem ist, dann sind Kopftargets vielleicht nicht so zielführend, oder? Vor allem, wenn er eh schon den kopf gegen die Hand rammt? Es sei denn, man würde sie erstmal unter Signalkontrolle bringen und dann halt nicht abrufen.

Doch, gerade dann. weil die Kopftargets dazu führen, dass das Pferd eben nicht "wilde" Sachen mit dem Kopf macht, oder ihn zum Frustausdrücken einsetzt, sondern darüber nachdenkt und hinhorcht und zulässt, dass am, um, und mit dem Kopf auch nette Sachen passieren können.

Ich trainiere die Pose erst mal ohne den größeren Körpereinsatz wie in dem Film oben, weil mir da die Verkürzung des Halses nicht so gefällt.
Hier in dem Film sieht man es teilweise.

ah, hab noch ein Bild gefunden:
[EXTERNER BILDLINK ⤤
https://dl.dropboxusercontent.com/u/3770591/pose.JPEG] 

Ich habe es so ähnlich gemacht wie  Muriel es  am Anfang des  Filmes zeigt.

 Luke lernte das ziemlich schnell in etwa 2 Wochen. Mehrmals am Tag für je ca. 5 min geübt. Jedes Pferd ist da unterschiedlich. Luke lernt am besten wenn man es öfter macht dafür aber nur kurze Sequenzen und dazwischen was anderes machen.

 Auf  Komando *Kopf* stellt Luke seinen Kopf grade zum Körper und hält still .

Ich benutze das Komando um ihm Zaumzeug abzunehmen oder anzulegen und zu schließen, zum Satteln (denn ansonsten steht er schief oder es kann sein das er sich selbst wieder absattelt)  oder ihn drauf aufmerksam zu machen das ich seinen Kopf nichts in meinen Taschen zu suchen hat. Sehr pracktisch.

Ich wollte nur mal kurz berichten, wies aussieht:
Unser Problem besteht immernoch. Mittlerweile kristallisiert sich heraus, dass das ein generelles Nach-der-Arbeit-Pproblem ist *Seufz
Halftern vor der Arbeit am Putzplatz, vorm morgendlichen Rausgehen auf die Koppel in der Box etc. ist beispielsweise kein Problem, aber nach der Arbeit.... Nach der Arbeit ist er hibbelig, steht nicht ruhig, ... Dabei hätte er bei der Arbeit bei weitem genügend Möglichkeiten, sich auszupowern und sollte danach eigentlich erschöpft sein. EIGENTLICH...

Machst du zum Ende der Arbeit hin beruhigende Übungen? Matte, Schmusen, Fressen lassen o.ä.? "Auspowern" pusht generell meistens nur noch mehr hoch, grad bei den Jungstars 

Momentan steht zum Ende des "Trainings" meistens Reiten auf dem Plan. Beim Longieren legt er selbst momentan, würd ich sagen, den Fokus sehr aufs Auspowern. Mir ist aber aufgefallen, dass grundsätzlich stillstehen am Trainingsende nicht mehr so ganz drin ist - da hab ich wohl selbst auch geschlampt  - üben wir jetzt. Sind solche Sachen wie Ohrentarget denn besser zum Runterfahren oder durch die Nähe zum Kopf auch kontraproduktiv?
Ich hab heute erfahren, dass er auch beim Bruder vom SB (der ihn jeden Tag unter der Woche rausbringt) sich nicht mehr halftern lässt, speziell das Halfter sich nicht über die Ohren ziehen lässt. Bei mir, dem SB etc. geht das aber 

Ja, zum Ende der Einheit würd ich wirklich den Fokus auf sowas legen wie Kopf-Tief, oder Kopftargets, evtl. einfach noch ein paar Minuten ruhiges Schrittführen in der Halle mit Wälzen, eine kleine Massage. Einfach alles was euch beide auch wieder ein wenig runterfährt. Das ist mit so einem jungen wilden (vllt auch manchmal minimal gestressten - gibt ja auch positiven Stress weil er grad alles voll toll fand und noch viiiiiel mehr machen will) Hüpfer wirklich wichtig. Alles am Kopf ist find ich persönlich gut, weil das ja nicht mehr so viel mit Action sondern eher mit Konzentration und Kleinschrittigkeit zu tun hat - Ohrentarget find ich aber schon anspruchsvoll und würde evtl eher mit Nasen oder Kinntarget anfangen wenn er die noch nicht kennt. Oder Kopf in den Arm nehmen und Click gibts nur fürs Stillhalten und nicht kauen. Das ist eine ganz innige und (für mich) meditative Übung.

Und vielleicht auch wirklich mal Kopf-Einheiten machen, am Ende Pylonen schubsen, oder Futter unter was verstecken, einen Teppich ausrollen, oder oder oder. Und natürlich -> Halfter an- und ausziehen zur Lieblingsübung machen 

Den Bruder vom SB würd ich vllt mal beim Halftern zugucken, evtl. passiert da ja auch was, weswegen er das ein wenig negativ verknüpft...

Danke 
Ohrentarget kann er übrigens (mit wenig Abstand) und macht das auch sehr gerne  Er fand das nicht schwer und hatte das in seiner Rekonvaleszensphase innerhalb von 3 Clicks gelernt 

Ich trainiere die Pose erst mal ohne den größeren Körpereinsatz wie in dem Film oben, weil mir da die Verkürzung des Halses nicht so gefällt.
Hier in dem Film sieht man es teilweise.

Tolles Video! 
Die Kopftargets kommen definitiv mit auf unsere To-Do-Liste. Aber inwiefern entwickelt man daraus denn dann die "Pose"? Versucht man das Kinntarget zu halten? Oder ist die Pose eher frei geformt?

Im Jack von früher habe ich mein Pony von vor noch gar nicht allzu langer Zeit (letzte Woche ) wiedererkannt, jetzt haben wir zumindest ein Ziel auf das wir hinarbeiten können.

danke für das Lob 

Aber inwiefern entwickelt man daraus denn dann die "Pose"? Versucht man das Kinntarget zu halten? Oder ist die Pose eher frei geformt?

Das Kinntarget wird erst mal so weiter geformt, mit Hand hin halten. Dann nehme ich die Hand etwas mehr zurück und lasse ihn "andocken". Dann habe ich das zu einer recht hochbestärkten Lektion gemacht, und irgendwann kommt der "vorauseilende Gehorsam", dh der Kopf geht schon in Position, bevor ich meine Hand dahinhalte.  und ab da wird die Pose dann mehr frei geformt. 

Kinntarget funktioniert bei uns inzwischen auch, auch, wenn er recht abgelenkt ist, aber generell nicht nach der Arbeit - woran kann das liegen? 
An sich wird das Ausziehen aber generell besser, aber Zügel im Genick liegend bringen ihn dazu völlig außer sich zu sein und alles abschütteln zu wollen - denn das ist ja die Vorstufe zum Trense-Ausziehen- hab ich wohl irgendwo mittendrin aus Versehen ne falsche Verhaltenskette aufgebaut