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Allgemeiner Hufethread

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mizilla
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #750 am: 09. März 2015, 11:37:28 »
Achtung, bin nur interessierter Laie!!
Ich weiß´nicht, ob das der Winkel beim Fotografieren ist, aber irgendwie kommen mir die Vorderhufe unterschiedlich steil vor  :juck: Die Zehe würd ich auch ein wenig zu lang finden, an den Seitenwände sieht man mMn durch die "Rillen", dass sie zum Tracht-Unterschieben neigt (jedenfalls schaut das bei uns so ähnlich aus  ;) ). Bei einem der Hi-Hufe sieht man in der Mitte zu, wie der Huf unten leicht auseinandergeht. Eckstreben könnte man glaub ich machen, aber das seh ich nicht so genau...
Hufe find ich ganz ok im Allgemeinen .. ist die etwas zehenweite Stellung rassebedingt?


Ich tippe auf Biernat-HO  :cheese:
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #751 am: 09. März 2015, 11:38:38 »
Ich tippe auf Biernat-HO  :cheese:

Ich auf NHC  :)
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #752 am: 09. März 2015, 11:53:08 »
Ich glaube ihr liegt beide nicht so falsch. Ich meine er hätte mal gesagt, dass er nach Biernat gelernt hat, aber nicht ganz 100% "zufrieden" war und sich dann viel mit NHC beschäftigt hat.

Ja, zu lang sind die Hufe wieder. Das liegt aber weniger an der Bearbeitung als vielmehr daran, dass man dem Pony beim Wachsen der Hufe zuschauen kann  :-X

Die Rillen wurde mir von einer Bekannten mit Jungpferdeerfahrung erzählt, KÖNNEN auch davon kommen, dass die Hufkapsel und das Pferd generell noch wächst und dadurch zwischenzeitlich Bewegung und Hufstellung nicht zusammenpassen. Ob das stimmt keine Ahnung  ??? Ich kann nur sagen, dass sie Ende der Weidesaison keine Rillen hatte, weil ich da noch mit meinem Hufpfleger gesprochen hatte darüber. Woher die jetzt kommen, wollte ich ihn mal fragen.

Dass sie zehenweit steht hat sie leider schon immer. Es ist vielleicht auch teilweise rassebedingt - ja. Wir haben da eigentlich immer versucht gegenzuarbeiten mit der ersten Huforthopädin (damals bei der Züchterin) und im Moment finde ich es wieder extrem  :P Deshalb hatte ich auch hauptsächlich die Fotos gemacht. Woran kann das liegen? Kann man was machen? (ich spreche natürlich auch eh noch mit meinem Hufpfleger, aber ein bisschen Input vorher schadet nix ;) )
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mizilla
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #753 am: 09. März 2015, 12:08:10 »
 :ichich: Ich hab nicht gemeint, dass die "Rillen" irgendwie dramatisch wären oder was Besonderes aufzeigen, sondern nur, dass man eben sehen kann, dass sie zur Tracht hin eher nach unten zeigen (u das zeigt bei der Mirzi das "Ich schieb mich da gern drunter" an).
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #754 am: 09. März 2015, 12:48:31 »
Nein, alles gut  :lol:
War nur generell Infos die ich bisher dazu bekommen habe. Ich hab ja eh keine Ahnung und sammel in meinem Kopf nur Infos, um dann den Hufpfleger drauf anzusprechen, was das sein könnte. Also auch zu den Trachten  :nick:
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #755 am: 09. März 2015, 14:08:55 »
Die Stellung ist doch einfach passend zum Pferd, oder? Da die Brust ja doch recht schmal ist, muß ja irgendwie für Standfestigkeit gesorgt werden... Ich habe ein Pferd mit "Überbreite" - bei dem stehen die Vorderbeine zum Ausgleich eng.
Möglicherweise wächst sich die Stellung noch zurecht, wenn das Pferd eine breitere Brust entwickelt.

Beste Grüße,
Dörte.
Lieber breit grinsen als schmal denken!  (B.Berckhan)
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #756 am: 09. März 2015, 14:33:55 »
Ah interessanter Ansatz  :nick:
Das klingt schon logisch! Ich werde mal berichten, was der Hufpfleger sagt. Sie wächst auch gerade und ist vom Gleichgewicht nicht gut, vielleicht fällt mir deshalb diese Charlie Chaplin Stellung grad doller auf als sonst  ???
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #757 am: 09. März 2015, 14:34:20 »
Ich find sie steht ganz gut.
Man könnt schon wieder dran, aber nach vier Wochen und dem Frühjahrswachstum auch eher normal würd ich sagen.
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #758 am: 09. März 2015, 14:43:05 »
Ja, bearbeitet werden müsste sie wieder. Ich habe Freitag meinen Hufpfleger nicht ans Telefon bekommen, versuche es gleich nochmal.
Aber danke für die Einschätzungen, das klingt ja im Prinzip alles nicht katastrophal. Ein paar kleine Sachen, wo ich ihn mal fragen werde warum und so weiter, aber keine große Schäden. Das ist gut  :cheese:
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EscyKane
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #759 am: 31. März 2015, 00:21:13 »
Hey ihr, ich hab mal ne Frage zu den Eckstreben.
Meiner bekommt wahre Monster-Eckstreben! An allen vier Hufen ist das so. Die sind so dick (also von der "Wanddicke" her, Eckstrebe ist ja nichts anderes als eingefaltete Hufwand), dass die sich nie ausreichend abnutzen.
In Schmiede-Zeiten wurden die einfach - so wie die ganze Unterseite des Hufs - stark getrimmt.
Danach hatte ich eine NHC Pflegerin am Huf, die hat sie wachsen lassen mit der Begründung, wenn die so wuchern, dann braucht er die auch. Und da er vorn immer sehr flache Hufe hatte,  hat sie mir erklärt, kann es durchaus sein, dass der Huf innen "zu wuchern" will mit Eckstreben und Sohle, um den Huf zu unterstützen, und es könne durchaus sein, dass, wenn sich genug Material unterm knöchernen Teil aufgebaut hat, das Material durch den Bodengegendruck die inneren Strukturen weiter nach oben in den Huf drückt (sie hat wohl aus dem eigenen Kundenkreis einen Rehe-Fall mit Hufbeinabsenkung, der nachweislich (durch Röntgenbilder bewiesen) rehabilitiert ist auf diese Weise, und ich hab ähnliche Fälle im WWW gefunden).
Allerdings ist mein Pferd in dieser Zeit nie wirklich gut über harte Böden und Schotter gelaufen. Ich habs auf die fehlende Hufwölbung geschoben. Da ich ein ordnungssüchtiger Mensch bin und diese Eckstrebencanyons nicht sehen konnte, habe ich oft zwischen den Bearbeitungen dann heimlich die Eckstreben weg geschnitzt (auf 1mm über Sohlenniveau) und jedes Mal mit schlechtem Gewissen erwartet, dass er am Tag drauf noch fühliger läuft, weil ich ja "ausgedünnt" habe. Das Gegenteil war der Fall - er lief jedes Mal nach dem Wegnehmen der Eckstreben aus dem Bodenkontakt besser!
Die NHC Frau ist weit weg gezogen und da ich in der Zeit davor auch immer mehr selbst gemacht habe, und sie oft bei ihren Besuchen dann sagte "da ist nix zu machen, alles prima", habe ich dann irgendwann die Hufbearbeitung ganz übernommen (im Wesentlichen nach NHC).
Ich habe dann einen Ausflug in die sektenartigen Strukturen der ABC Hoofcare gemacht, die der Strasser-Methode sehr ähnlich sind. Die ABC'ler haben die Eckstreben zu ihrem Feind erklärt und schieben überlangen Eckstreben so ziemlich die Schuld für alles in die Schuhe. Als ich Fotos von meinem postete, kam natürlich der Hinweis, dass die Eckstreben viel zu lang sind (Stichwort bar pool, jammed up bars etc). Mit eindrucksvollen Querschnitten durch Hufe mit langen Eckstreben konnte man auch sehen, dass selbige bis weit in die inneren Strukturen hinein reichen.
Daraufhin habe ich eine lange Zeit die Eckstreben stark zurückgeschnitten (zwar immer noch leicht über Sohlenniveau, aber die komplette Kante der Eckstreben deutlich zurückgesetzt).
Angeblich würde der von den Eckstreben gequetschte Strahl sich dann bald deutlich weiten etc., und zunächst sah es auch so aus, auch die "herzförmige" Hufform durch zu lange Trachten/Eckstreben wurde besser, aber irgendwann wurden die Hufe ziemlich schnell steiler und enger.
Über das steiler habe ich mich erst gefreut, da uns ja immer Sohlenwölbung gefehlt hat, aber als der Strahl begann, enger zu werden, habe ich die Schnitzerei gelassen und die Eckstreben wieder wachsen lassen.

Das Ding ist, ich weiß immer noch nicht genau, was ich damit machen soll  :( Am Hinterhuf ist eine Eckstrebe so lang geworden, dass sie sich, habe ich heut gesehen, am unteren Ende umgebogen hat. Wenn ich die gar nicht bearbeite, werden die so lang und massiv, dass sie vollen Bodenkontakt haben, und bis vorne an die Strahlspitze gehen - die Strahlfurche ist entsprechend tief und anfällig für Gammel. Im Winkel Eckstrebe-Trachte-Hufwand sitzt das Sohlenhorn fest, sodass die Eckstreben trotz Bodenkontakt erstmal nicht zu lang aussehen, nach einer Feuchtperiode dann bröckelt das Sohlenhorn raus und ein massiver Überstand der Eckstreben kommt zum Vorschein.
Durch die Massivität der Eckstreben, die ja im Bereich der Trachte mit dem Wandhorn verbunden sind und den Abrieb verlangsamen, werden auch die Trachten schnell zu lang und der "Eckstreben-Wand-Winkel" wandert nach vorne, wenn ich hier nicht regelmäßig kürze.

Habt ihr auch so Kandidaten mit Stahleckstreben?  :P
Schneidet ihr die dann auch soweit zurück, dass sie keinen Bodenkontakt mehr haben, oder lasst ihr die bis runter wachsen? Ich hab irgendwie nicht das Gefühl, dass es gut für die Hufe ist, wenn die ES am Boden aufliegen...
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mizilla
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #760 am: 31. März 2015, 22:10:54 »
Das ist so ein spannendes Thema, und da mag wirklich keiner was (öffentlich) dazu schreiben :juck: ?
Mich würden Fotos des jetzt-wieder-engen Strahles sehr interessieren... weil wir so ein ähnliches Thema haben.
Derzeit sind wir auch am ABC-angehauchten Trip die Zehe zu kürzen - Eckstrebenfanatiker war ich schon davor, weil die bei uns -wie ws. bei den meisten der in Mitteleuropa gehaltenen Pferde- einfach umkippen und auf der Sohle zu liegen kommen, wenn sie ungehemmt wachsen. Und das kann laut meinem Prä-Billa-vorhandenen Hausverstand nicht gesund sein.
Daher schneid ich die ES schon immer auf +/- Sohlenniveau. Das hat an der Strahlenge bisher aber nix verändert, erst, seitdem ich die Zehe bis zur WL gekürzt hab, merke ich ein Weiten des Strahls.

Was mir an deinem Beitrag auffällt ist das "sektenhafte ABC... " - da möchte ich noch anmerken, dass jegliches "Sektenhafte" für mich nicht ganz koscher ist. Das trifft meiner Erfahrung nach aber genauso auf Strasser, NHC, Biernat uÄ. zu.
Schlußendlich liegt´s halt an einem selber (und dem Prä-Billa-ausgeprägten Hausverstand) sich von den vorhandenen Informationen das rauszupicken, was in der aktuellen Situation hilft, das kann einem keine "Sekte" abnehmen....
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EscyKane
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #761 am: 01. April 2015, 00:08:24 »
Mizilla, danke für deine Antwort!

Fotos hab ich, die muss ich aber erst noch raussuchen... leider hab ich nach dem Beginn des Engerwerdens keine mehr gemacht, d.h. vom engsten Stand habe ich keine, erst als der Strahl wieder weiter wurde.
Zeitgleich damit hatten wir übrigens das erste mal seit Kauf (2003) wieder eine sehr tiefe mittlere Strahlfurche mit Berührungsempfindlichkeit, evtl. Pilzbefall.
Daher bin ich nicht ganz sicher, ob der Strahl enger wurde und deshalb sich eine Infektion in die mittlere Furche setzen konnte, oder - nach ABC Theorie - die mittlere Strahlfurche Pilzbefall hatte, schmerzempfindlich wurde und durch andere Belastung/keine Lastaufnahme im hinteren Hufbereich der Huf enger wurde.

Jedenfalls hatte ich sicherheitshalber meine "Experimente" sein lassen und jetzt sehen die Hufe wieder aus wie früher.

Stimmt, sektenhaft sind fast alle Bearbeitungsschulen. Was mich zB an der DHG/DifHO stört, ist dass man auf deren Webseiten kaum Aussagen über ihre Bearbeitungsmethoden/Philosophie findet, immer nur schwammige Aussagen wie "den Hufen entsprechend". Mag ja sein, dass jeder Huf anders bearbeitet werden muss. Aber trotzdem haben die ja auch bestimmte Techniken, um zB untergeschobene Trachten zu korrigieren.
Ich hab mich mit so vielen Hufschulen beschäftigt, bin auch schon oft auf die Nase gefallen, dass ich niemanden mehr an die Hufe lassen würde, der mir keine Strategie nennen könnte, wie er dieses oder jenes korrigiert, denn so kann ich ja garnicht beurteilen, ob diese Strategie meiner Meinung nach funktionieren kann.
Das wiederum finde ich sehr positiv an Cheryl und ABC - sie bietet massenhaft Infomaterial und Fallbeispielen in ihrer Gruppe an, beschreibt genau was sie machen würde und warum, und unterbaut das dann mit Fotos von sezierten Hufen/X-Rays.
Trotzdem - hier ist leider auch nicht alles Gold was glänzt. Ich war einige Monate SEHR aktiv in dieser Gruppe, habe eigene Bilder gepostet und mich an Diskussionen beteiligt. Habe tausende Fragen gestellt. Bestimmte Fragen wurden dabei immer wieder übergangen, egal wie oft ich sie gestellt habe. Oder sie hat ihre Follower antworten lassen, die sich tlw. selbst nicht einig waren.
Auch meine immer wiederkehrende Bitte, neben "Setup-Trims" auch mal längere Bearbeitungszeiträume zu posten (jeder Hufbearbeiter kann einen völlig aus der Form geratenen Huf innerhalb einer Bearbeitung 'in Form' schnitzen und raspeln, dabei sind die Probleme aber längst nicht behoben) - die sie ja dank langjähriger Erfahrung haben müsste - wurde nie erfüllt, ich wurde immer mit "ich muss welche raussuchen" hingehalten.
Ihre Theorie hat einige krasse Lücken, ich habe einige Unstimmigkeiten angesprochen und wirklich entkräftet hat sie keine. Sie hat einfach ihre Theorie dazu wiederholt, aber nie Beweise angebracht. Das Problem ist hier nämlich wie so oft, die Frage nach Ursache und Wirkung, ich behaupte, vieles, was sie als ursächlich für Probleme ansieht, ist nur eine Folge von Problemen, die eigentlich ganz woanders liegen.
Was garnicht geht, ist dass sie absolute Laien darin bestärkt, empfindlich tief in den Hufen herumzuschnitzen. Zwar sagt sie immer, man soll aufhören, bevor es blutet- trotzdem posten zahlreiche Doityourself-Pferdebesitzer dann Fotos mit Blut, und von ihr kommen dann Aussagen wie "kann mal passieren, keine Sorge" oder "siehste mal, wie deformiert der Huf schon war, dass die Blutgefäße sich bis dahin verzogen haben." Bezeichnend ist auch, wie viele Mitglieder von zappelnden Pferden beim Ausschneiden berichten...
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #762 am: 01. April 2015, 08:34:53 »
Ich habe meine Ausbildung bei H. Biernat gemacht. Und tatsächlich ist es so, dass er zu Anfang meinte, sie werden mich immer wieder fragen, was machen wir wen? Und sie werden keine Antwort kriegen, weil es Wenn=Dann nie so gibt. Wir haben gelernt individuell hinzuschauen.

Die Eckstreben sollen auf Sohlenniveau, wenn nicht sogar ein bißchen weiter ab (außer das Pferd hat verknöcherte Hufknorpel, dann schadet man dem Pferd damit : da hätten wir wieder Wenn=Dann gibt es so nicht). Und zwar aus folgendem Grund, hinter den Eckstreben befinden sich die Hufknorpel, hat die Eckstrebe dauerhaften Bodenkontakt dann ist der Hufknorpel (der ja ein Teil des Hufmechanismus ist) dauerhaft Bewegung. Dafür ist sie nicht konzipiert und fängt an zu verknöchern (Hufemechanismus ist geschwächt). Ein weiteres Problem bei unbeschnittenen Eckstreben, sie drängen die Hufwand nach außen. Guck dir den Hornröhrchenverlauf an, der geht bei umgeklappten Eckstreben nach außen. Die Hufwand wird bei jedem Bodenkontakt nach außen gezogen. Und die Eckstreben legen sich auf die Sohle, dazwischen kann Dreck und Bakterien eindringen und du hast eine sehr anfällige Stelle für Hufgeschwüre.
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EscyKane
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #763 am: 01. April 2015, 22:08:02 »
Huhu Steffi, danke für deine Anmerkungen. Sehr spannend das Ganze!

Deine Ausführungen bzgl der Eckstreben spiegeln meine Praxiserfahrungen sehr gut wieder! Dass aufliegende Eckstreben für Hufknorpelverknöcherungen sorgen können, wusste ich aber noch nicht. Die Hufwandverbiegungen und auf die Sohle geklappten Eckstreben kenne ich leider zu gut!
Also habe ich doch weiter Schnippelerlaubnis, das Pferd läuft wie gesagt auch besser, wenn ich die leicht schwebend schneide.

Was mich jetzt noch interessiert: Warum schreibst du: "außer das Pferd hat verknöcherte Hufknorpel"? Warum sollen die Eckstreben dann bleiben? Ich frage deshalb, weil ich nämlich genau so einen Fall kenne: Der hat verknöcherte Hufknorpel und geht sofort lahm, sobald jemand die Eckstreben weg schneidet. Die arme Besitzerin hat schon Kämpfe mit den Hufbearbeitern gehabt, die immer "ihre" Philosophie durchsetzen wollten, obwohl sie gesagt hat, dass die nicht angerührt werden dürfen.
Dieser Wallach reagiert genau umgekehrt wie meiner, der den Bodenkontakt ja nicht mag.


Generell hast du natürlich Recht, nach einem Schema F bearbeiten ist keine gute Idee. Aber letztlich kann man eben doch (meiner Meinung nach) Wenn - Dann Sätze bauen, denn man kann die "Ausnahmen von der Regel" ja benennen und auch begründen, warum die normale Technik dann nicht funktioniert...
Und wie soll ich mich als interessierter, besorgter Pferdebesitzer denn von der Qualität einer Hufschule überzeugen, wenn die ihre Theorien nicht offenlegen sondern das Geheimnis nach außen hüten wie einen heiligen Gral? Für einen nicht-Profi mit grundlegenden Anatomie-Kenntnissen klingt eben jede Huftheorie erstmal logisch, jede Hufschule begründet ihre Dogmen  mit scheinbar plausiblen Argumenten. Ob diese Theorien korrekt sind, zeigt dann nur die Langzeiterfahrung (die dann aber auch auf Kosten der Pferdegesundheit gehen kann), oder der eigene Verstand, mit dem man die Theorien versucht zu durchdenken und auf Fehlschlüsse zu prüfen.
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Re: Allgemeiner Hufethread
« Antwort #764 am: 02. April 2015, 07:21:15 »
Ich rate mal:
Verknöcherter Hufknorpel: Wenn der Hufknorpel so fest geworden ist, dass er verknöchert, kann er nicht mehr nachgeben, somit dem Hufmechanismus nicht mehr folgen (und der Huf gibt bei Belastung na etwas nach unten nach). Wenn ich die Eckstrebe da stehen lasse, unterstütze ich den Hufknorpel, er muss nicht nachgeben, weil er gestützt wird. Schneide ich die Eckstrebe, ist die Unterstützung von unten weg und bei Hufausdehnung will der Hufknorpel nach unten mitgehen, kann aber nicht = tut weh.
Oder so ;)
Carpe Diem - denn das Leben ist kurz
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