Ich schreibe mal was ich sehe (aus meiner subjektiven, interessierten aber nicht ausgebildeten Sicht):
Für mich sieht es aus, als würde der Huf immer flacher werden.
Denn wenn ich dieses merkwürdige bullnasig raspeln und Wandverlauf schönen am unteren Drittel der Hufwand außer acht lasse und mir den Verlauf des oberen Drittels Hufwand anschaue (und gedanklich zum Boden verlängere), dann hat der obere Huf den steilsten Winkel der Zehenwand und nur die untere Hälfte ist schnabelförmig vorgezogen.
Etwa genauso sahen die Hufe einer Stute einer Freundin mal aus, sie war zuvor beschlagen und sehr eng und eigentlich viel zu klein fürs Pferd. Sie hat diese Hufe mit einer deutlichen Mustang Roll an der Zehe - kleiner werdend zu den Seiten bis etwa breiteste Stelle des Hufes - versehen und ich habe eine ganz tolle Bilderbuchfotoreihe, wie sich die viel zu engen kleinen Hufe zunächst in einen steileren Wachstumswinkel begeben haben (und dann auch diesen "Schnabel" hatten zeitweise, der dann runter gewachsen ist) bis sie eine steilere, kürzere Zehe (dem Fesselstand gemäß) hatten und in der Breite deutlich aufgeweitet sind.
Von daher finde ich war Bild 1 viel versprechend und zeigte im oberen Bereich einen schönen Ansatz, auch die Kronsaumlinie verläuft recht gleichmäßig.
Bild 2 finde ich nicht mehr so gut. Der Kronsaum weist nun eine deutliche Rundung nach oben auf, nach hinten zu den Trachten hin kippt er ab - Zeichen für untergeschobene Trachten. Selbige sind auch deutlich zu lang! Die untere Beraspelung der Hufwand wirkt auf mich irgendwie planlos - was ich aus dem Biernat-Buch kenne, sollte diese Rietdachstruktur so angelegt sein, dass sie den Stauchungsrillen folgt und auf einem der erhabenen Stauchungsringe endet, hier ist sie irgendwie über den gesamten Tragrand einfach 1-2cm hoch gemacht worden ungeachtet des Verlaufs der Rillen. Außerdem wirkt der Huf insgesamt deutlich länger als zuvor, fast schon so, als wäre er um den Teil zu lang, der außen beraspelt wurde... das macht die Zehe natürlich nochmal erheblich länger, was noch stärker an den Trachten zerrt.
Bild 3 - ich finde es wieder ein wenig besser, Trachten etwas weniger flach und Hufwand gleichmäßiger, aber der Huf ist hier auch nicht exakt von der Seite sondern minimal von vorn aufgenommen worden, was den Eindruck verfälschen könnte. Finde den Huf nach wie vor zu lang!
Bild 4 - finde ich wieder deutlich schlechter. Die Zehe wirkt kürzer, aber wenn man vom Kronsaum ab die Zehenwand verlängert, sieht man wie lang die eigentlich wäre, wenn die HO nicht so stark von außen beraspelt hätte... Die Trachten sind auch deutlich länger geworden und flacher.
Obwohl die HO die Zehenwand von außen so stark beraspelt hat, dass die unpigmentierte Schicht frei liegt, ist der Weg, den das Pferd über die Zehe abrollen muss, immer noch sehr lang... ich versteh nicht warum in solchen Fällen keine Mustang Roll gemacht wird, von unten eine Berundung die Hufwand hinauf. So kann man den Abrollpunkt deutlich weiter zurücksetzen ohne die Zehe "abhacken" wegraspeln zu müssen, was die Hebelwirkungen deutlich reduzieren würde.