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Allgemeine Pferdethemen => Mein Pferd ist krank => Thema gestartet von: Shotlandpony am 12. August 2021, 08:27:24

Titel: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: Shotlandpony am 12. August 2021, 08:27:24
Hallo, kann hier jemand mit medizinischen oder politischen Hintergrund zu sagen?

https://www.tieraerzteverband.de/bpt/presseservice/meldungen/2021_08_09_bpt-unterschriftenkampagne.php

Nach deren Ausführungen sollen, wenn`s ganz übel kommt,  ab Januar 2022 auch für nicht lebensmittelproduzierende Tiere, also Muschi, Bello, Fury und Co., keine Antibiotika mehr eingesetzt werden dürfen.
Ich kann das irgendwie gar nicht glauben und hab gestern auch das erste Mal von einer Bekannten davon gehört. Die mich nach einer unerfreulichen Whatsapp-Diskussion jetzt quasi bezichtigt, am zukünftigen Tod vieler Tiere schuld zu sein, wenn ich nicht unterschreibe  :roll:

Habe zum Glück aktuell keinen Tierarzttermin bevorstehend, sonst würde ich meine  Tierärztin direkt fragen.

Falls jemand hier in Kürze einen Doc vor Ort hat oder einfach so fragen kann, wäre interessant.

Ich google mal ein bisschen weiter

Gruß
Katja

Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: noothe am 12. August 2021, 08:55:38
Ich hab gestern mal etwas drüber gelesen und es so verstanden, dass es grundsätzlich drum geht auf EU-Ebene zu entscheiden, welche Antibiotika auf die Liste der so genannten Reserveantibiotika kommen und damit erstmal dem Menschen vorbehalten sind. Diese sollen dann eben nicht im großen Stil an lebensmittelproduzierende Tierhaltung gehen, um Resistenzen entgegen zu wirken. Das wird ganz generell so oder so passieren auf Basis von WHO Empfehlungen. Dazu gab es dann wohl einen Entwurf, der aber zu viele Schlupflöcher enthielt, weswegen nun ein Veto eingelegt wurde, mit einem Vorschlag zur "Verschärfung" dieses Entwurfes, in dem aber dennoch auch klar steht, dass diese Antibiotika weiterhin zur Einzelfallbehandlung zur Verfügung stehen sollen, wenn es keine alternative Behandlungsmöglichkeit gibt. Und irgendwie wird jetzt kritisiert, dass das so in der Form im aktuellen Entwurf nicht steht oder so. Mal ganz laienhaft zusammen gefasst  :tuete:

Ich hatte mir dazu den Aufruf vom Tierärzteverband durchgelesen

https://m.tieraerzteverband.de/bpt/aktuelles/meldungen/2021_08_09_kampagne-therapienotstand.php?redirectResize=1

und das Positionspapier

https://www.martin-haeusling.eu/images/210629_H%C3%A4usling_Positionspapier_FINAL_Reserveantibiotika_II.pdf

Ehrlich gesagt steig ich aber auch immer noch nicht so ganz durch und weiß grad nicht, ob das eher unter Panikmache läuft oder tatsächlich so begründet ist :juck:

Falls sich damit also jemand besser auskennt, bitte klärt uns auf  :rotw:
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: eboja am 12. August 2021, 09:07:10
Der Aspekt des neuen TAMG ist komplett an mir vorbei gegangen  :o. Ich weiß nur, dass es voraussichtlich ab Januar verboten sein wird, sein Tier mit apothekenpflichtigen (nicht nur verschreibungspflichtigen) Arzneimitteln zu behandeln, welche nur eine Zulassung für den Menschen haben, ohne eine Verschreibung durch einen Tierarzt.

Klingt erstmal ganz vernünftig, schließt aber auch eine große Menge an homöopathischen Mitteln und Kräuterpräparaten ein (und Blutegel, um die es mir persönlich sehr leid tut).
Was den Aspekt angeht, bereitet ein Verband von Tierheilpraktikern auch schon ein Vorgehen gegen den (deutschen) Gesetzentwurf vor.
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: Shotlandpony am 12. August 2021, 09:11:00
So geht`s mir auch  ???
Die "Ärzte gegen Massentierhaltung" z.B. unterstützen das Vorgehen von Häusling ausdrücklich.
Es geht ja wohl "nur" um Reserve-AB, die inzwischen aber wohl schon 50 % ausmachen.

Weitere Links z.B.
https://www.wochenblatt-dlv.de/politik/antibiotika-eu-ausschuss-lehnt-kommissionsvorschlag-ab-566062
https://www.merkur.de/politik/antibiotika-tiere-resistenzen-gruene-tieraerzte-eu-verordnung-streit-tierhaltung-90914811.html
https://www.dlg.org/de/lebensmittel/themen/publikationen/expertenwissen-foodchain/antibiotikaresistenzen
https://www.aerzte-gegen-massentierhaltung.de/

Meine Zossen haben bislang nur selten AB `s bekommen (Cello 2 x mal wegen hohem Fieber/ Infekt obere Atemwege) und Nio im Rahmen der Kastration, hab mir aber die Packungen natürlich nicht aufgehoben und also keine Ahnung, ob die unter die unten aufgelisteten fallen würden:

"Würde dieser Entschließungsantrag auch in der Plenarabstimmung angenommen, könnte das laut FVE und dem Bundesverband praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) bedeuten, dass die Tiermedizin mehr als die Hälfte der antibiotischen Produkte auf dem Markt verlieren würde – mit desaströsen Folgen für die Tiergesundheit. Antibiotika mit höchster Priorität (WHO) sind Polymyxine, Makrolide, Fluorquinolone sowie Cephalosporine der 3. und 4. Generation. Der Bundesverband praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) betont insbesondere, dass von einem generellen Verbot nicht nur Nutztiere betroffen wären, sondern auch Hunde, Katzen und Pferde. Viele Erkrankungen bei Tieren könnten nicht mehr angemessen behandelt werden."

Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: Honey am 12. August 2021, 09:16:51

https://www.martin-haeusling.eu/images/210629_H%C3%A4usling_Positionspapier_FINAL_Reserveantibiotika_II.pdf

Ehrlich gesagt steig ich aber auch immer noch nicht so ganz durch und weiß grad nicht, ob das eher unter Panikmache läuft oder tatsächlich so begründet ist :juck:

:uschreib:

Ich habe mir auch das Positionspapier durchgelesen und finde das nicht eindeutig. Der Verfasser Martin Häusling hat auf seiner FB-Seite nun gefühlt hundertmal geschrieben, dass diese Einschränkungen nicht für Einzeltierbehandlungen und erst recht nicht für die Behandlung von Haustieren gelten sollen.

Auch wenn ich nichts zur allgemeinen Glaubwürdigkeit dieses Herrn sagen kann, ich denke, es wird so kommen wie er es sagt. Einschränkungen des Antibiotikaeinsatzes in der Massentierhaltung halte ich für wichtig.
Und ich glaube wirklich nicht, dass der sinnvolle Einsatz von Antibiotika für "nicht-Lebensmittel-produzierende-Tiere" verboten wird. Auch die EU-Politiker wollen doch nicht, dass Bello und Miezi sterben müssen...

Die Petition habe ich nicht unterschrieben, mir ist so großes Social-Media-Drama immer eher suspekt.
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: noothe am 12. August 2021, 09:18:52
Ich finde es super schwierig - auch in der Diskussion mit dem Tierarzneimittelgesetz - das so richtig einzuordnen. Immer wenn ich nachlese finde ich Entwürfe oder Vorschläge und Empfehlungen, die eigentlich voll durchdacht klingen und nicht so recht zur Aufregung passen wollen. Aber wirklich durchsteigen, was jetzt genau wie beschlossen wird oder ist und inwiefern dann eine Umsetzung in Deutschland nochmal von der EU abweicht (was ja oft bei Gesetzen so ist), da geh ich komplett verloren.

Beim TAMG hatte ich eine sehr ausführliche Analyse gelesen, ob diese starken Einschränkungen einem Berufsverbot für THPs gleichkommen und damit unverhältnismäßig sind und da war zb das Fazit eher in Richtung Ja und es klang so, als ob das alles noch gar nicht so in Stein gemeißelt ist.

Natürlich ist politische Beteiligung generell gut, aber ich fühle mich hier schon wieder eher überfahren als so richtig informiert :shy:
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: eboja am 12. August 2021, 09:30:02
Meines Wissens nach wird das TAMG (bezüglich Homöopathika usw.) mit Sicherheit kommen, weil es kommen muss, weil Deutschland sonst irgendwelche "Strafen" auf sich zieht (EU-Recht muss umgesetzt werden, Zeitraum dafür läuft ab - oder sowas in der Art).

Das mit dem Berufsverbot für THPs ist zweischneidig zu sehen: wir dürfen ja weiterhin reine Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel "verschreiben" (empfehlen), Akupunktur, Lasertherapie, Bioresonanz und andere Therapien sind auch weiter erlaubt. Nur diejenigen, die sich auf klassische Homöopathie spezialisiert haben, schauen zumindest solange in die Röhre, bis die Hersteller von Homöopathika mehr Mittel auch für Tiere zulassen.
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: Honey am 12. August 2021, 09:37:29
Ich habe hier noch einen offenen Brief von Martin Häusling (Mitglied im Europäischen Parlament) an den Bundesverband praktizierender Tierärzte von gestern (11.08.2021) gefunden:

Die Pressemitteilung: https://www.martin-haeusling.eu/presse-medien/pressemitteilungen/2762-offener-brief-an-bundesverband-praktizierender-tieraerzte-bpt.html

Und der offene Brief: https://www.martin-haeusling.eu/images/210811_Brief_an_bpt_.pdf

Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: Osirii am 12. August 2021, 11:21:39
Ich fand den Beitrag hier ziemlich gut erklärt und einleuchtend:

https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21261
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: eboja am 13. August 2021, 10:09:16
Ich habe gerade mal das Häusling- Positionspapier überflogen und finde diesen Abschnitt interessant:

Zitat
Ich fordere, den Vorschlag der Europäischen Kommission so zu überarbeiten, dass die von der WHO
als global am allerwichtigsten eingestuften Antibiotika:
• prinzipiell für lebensrettende Maßnahmen in der Humanmedizin reserviert sind,
• nicht mehr für die problematische Gruppenbehandlung von Tieren eingesetzt werden können,
• dagegen jedoch eine Einzeltierbehandlung mit diesen Antibiotika über die
Tierarzneimittelverordnung zu ermöglichen und zu regeln, wenn folgende Bedingungen erfüllt
sind:
o Klinische Diagnostik einer schweren, lebensbedrohlichen Krankheit, die bei unzulänglicher
Behandlung zu schwerer Krankheit oder dem Tod führen könnte
o Die Krankheit lässt sich nicht durch eine alternative Behandlung, alternative
Managementstrategien oder verbesserte Tierhaltung vermeiden, behandeln oder kontrollieren
o Eine Antibiotika-Empfindlichkeitsprüfung (Antibiogramm) hat stattgefunden

Daraus lese ich, dass eine Behandlung mit jedwedem Antibiotikum weiterhin für ein Einzeltier möglich ist, wenn es an einer (schweren) Krankheit leidet, deren Behandlung nur mit Antibiotikum möglich ist und gezeigt wurde, dass das Antibiotikum der Wahl auch tatsächlich gegen diesen Erreger wirkt.
Das finde ich grundsätzlich ein sinnvolles Vorgehen. :nixweiss: Ich werde mal schauen, ob ich im TAMG-Entwurf was dazu finde - sind ja nur 210 Seiten... :umfall:
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: Sanhestar am 13. August 2021, 10:17:24
Ich habe gerade mal das Häusling- Positionspapier überflogen und finde diesen Abschnitt interessant:

Zitat
Ich fordere, den Vorschlag der Europäischen Kommission so zu überarbeiten, dass die von der WHO
als global am allerwichtigsten eingestuften Antibiotika:
• prinzipiell für lebensrettende Maßnahmen in der Humanmedizin reserviert sind,
• nicht mehr für die problematische Gruppenbehandlung von Tieren eingesetzt werden können,
• dagegen jedoch eine Einzeltierbehandlung mit diesen Antibiotika über die
Tierarzneimittelverordnung zu ermöglichen und zu regeln, wenn folgende Bedingungen erfüllt
sind:
o Klinische Diagnostik einer schweren, lebensbedrohlichen Krankheit, die bei unzulänglicher
Behandlung zu schwerer Krankheit oder dem Tod führen könnte
o Die Krankheit lässt sich nicht durch eine alternative Behandlung, alternative
Managementstrategien oder verbesserte Tierhaltung vermeiden, behandeln oder kontrollieren
o Eine Antibiotika-Empfindlichkeitsprüfung (Antibiogramm) hat stattgefunden

Daraus lese ich, dass eine Behandlung mit jedwedem Antibiotikum weiterhin für ein Einzeltier möglich ist,

so, wie ich es verstehe, soll eben genau das nicht mehr möglich sein, wenn die EU NICHT die WHO-Empfehlungen umsetzt.
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: eboja am 13. August 2021, 10:29:15
Bedeutet das dann, dass auch Deutschland dann seinen Gesetzentwurf erneut anpassen muss?

Ich habe ihn mir jetzt mal an den entsprechenden Stellen durchgelesen. In dem Gesetzentwurf, den ich (als einzigen) gefunden habe (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/GuV/T/TAMG_GE_Kabinettfassung.pdf) steht davon noch überhaupt nichts drin. Dort beziehen sich die "Antibiotika-Paragraphen" rein auf die gewerbsmässigen Tierhalter, die Schweine, Rinder, Hühner oder Puten halten (§54).
Ich steige echt nicht durch :nixweiss:.
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: eboja am 13. August 2021, 10:45:23
Ich habe gerade nochmal nach dem vom bpt angeprangerten Entwurf gesucht, finde aber nichts. Komischerweise verlinken sie auf ihren Seiten immer alles mögliche, aber den Entwurf selbst nicht.  ??? Falls ihn jemand findet, würde ich mich freuen, wenn er verlinkt würde.
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: Shotlandpony am 13. August 2021, 10:59:27
Ich habe (als treue Leserin) die Links zur Petition und Häusling an die STERN-Redaktion gemailt. Vielleicht hat da ja wer Lust und Zeit zu recherchieren - immerhin sollte das Thema einen großen Teil der Leserschaft interessieren, insbesondere der Besitzer von Bello, Muschi, Fury und Co ...
Auf Pferdemagazine braucht man wohl eher nicht zu hoffen, schon wegen der monatlichen oder noch längeren Erscheinungsweise
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 878 am 01. September 2021, 23:30:30
Zitat
CAVALLO: Im September wird das EU-Parlament darüber entscheiden, ob Tiere weiterhin mit Notfall-Antibiotika behandelt werden können. Was hieße das konkret für Pferde?

DR. ANDREAS PALZER: Es gibt derzeit grundsätzlich ohnehin nur noch 14 für Pferde zugelassene Antibiotika. Wenn ein Resistenztest ergibt, dass nur noch bestimmte Präparate wirksam sind, werden Reserveantibiotika bei schweren Atemwegserkrankungen, Wundinfektionen mit Staphylokokken oder bei Nabelentzündungen bei Fohlen eingesetzt. Diese Medikamente würden dann unter das Anwendungsverbot für Tiere fallen, auch für Pferde.

Das heißt, Sie könnten Pferde nicht mehr behandeln, obwohl es Medikamente gibt?

Ja, darauf würde es hinauslaufen. Wenn das Verbot kommen sollte, können Tierärzte den Haltern von schwer erkrankten Tieren nur noch raten zu beten oder das Pferd einschläfern zu lassen, selbst wenn man die Erkrankung therapieren könnte. Kommt dieses Anwendungsverbot, dürfen Tierärzte auch keine Wirkstoffe mehr umwidmen. Derzeit ist es ja noch möglich und häufig nötig, dass wir für Pferde mit Equidenpass Antibiotika verwenden, die für Schweine oder Rinder zugelassen sind.

Was ist der Hintergrund für die geforderte Neuregelung?

Die Neuvorlage ist im Rahmen der Diskussion über die neue EU-Verordnung entstanden. Hier werden antimikrobielle Mittel festgelegt, die für die Behandlung im Human- bereich reserviert werden sollen. Die Neuvorlage wurde von den Grünen eingebracht. Sie befürchten, dass in der industriellen Tiermast zu viele Antibiotika missbräuchlich eingesetzt werden. Das entspricht allerdings nicht dem aktuellen Wissensstand. Ein solches willkürliches Verbot würde bedeuten, dass alle Tiere, auch Haustiere, nicht mehr mit der noch einzigen therapeutischen Möglichkeit behandelt werden können.

Quelle: https://www.cavallo.de/medizin/bald-keine-notfall-antibiotika-fuer-pferde/?fbclid=IwAR2uh-fjKCFb6mI3opSfiShOr8-oinQFh_2IRaprcJiK26kIk0EhR2fSYo0 (https://www.cavallo.de/medizin/bald-keine-notfall-antibiotika-fuer-pferde/?fbclid=IwAR2uh-fjKCFb6mI3opSfiShOr8-oinQFh_2IRaprcJiK26kIk0EhR2fSYo0)

Klingt jetzt für mich nicht so, als wäre das schwer erkrankte Einzeltier eine Ausnahme, welche behandelt werden dürfte. Unsere Stall-Tierärztin hat jedenfalls eine Petition zum Unterschreiben dagelassen.
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: eboja am 02. September 2021, 09:58:25
Danke für das Update!
Titel: Re: Verbot Antibiotika-Einsatz bei Tieren ???
Beitrag von: Shotlandpony am 02. September 2021, 16:23:35
Da wollte ich eigentlich einen zornentbrannten Leserbrief loslassen, konnte mich aber nicht aufraffen. CAVALLO ist ja nun mal ein eher oberflächliches unreflektiertes Bilderheft. Trotzdem, ein so komplexes Thema derart einseitig, unreflektiert  und panikmachend auf einer halben Seite abzuhandeln ...

Mir sieht das immer mehr wie wahlkampforientiertes Grünen-Bashing aus. Eine grüne Kanzlerin (nicht, dass das aktuell realistisch erscheint) wäre ja der Worst Case für alle, die mit industrieller Tierhaltung Reibach machen - einschließlich diverser Tierärzte. Wenn man so sieht, wer da alles tränendrüsendrückend zum Unterschreiben der Petition aufruft: tierärztliche Vereinigen sowie diverse Bauernverbände, agrar heute, topagrar ...

Ich schenke inzwischen diesen Herren mehr Glauben:

https://martin-haeusling.eu/images/210813_FAQ_Tiermedizin_final.pdf
http://tierarzt-toennies.de/aktuell/

Allerdings haben meine insgesamt 12 Ponys in über 40 Jahren Pferdehaltung sehr übersichtlich AB`s benötigt, von daher bin ich persönlich recht entspannt.
Nachvollziehen konnte ich für Cello (hohes Fieber, Infektion obere Atemwege) und Nio (Kastration) jeweils Equibactin mit den Wirkstoffen Trimethoprimum und Sulfadiazinum.
Rauszufinden, ob die zu den 3 von 35 Wirkstoffgruppen gehören, die künftig "gesperrt" sein sollen, übersteigt allerdings meine Möglichkeiten ...

Ziemlich kopfschüttelnd inzwischen
Katja