ein weiteres video von sophia yap:
http://www.youtube.com/watch?v=_f77lDaAsoQIs punishment a functionally feasible method of causing change in behavior? In this video, we will explore some of the functional limits with using punishment as a tool to effect behavioral change and what these implications mean.
da geht`s darum, den einsatz von strafe nicht nur unter ethischen und moralischen aspekten zu durchleuchten, sondern auch hinsichtlich effizienz und wirksamkeit.
sie erklärt den unterschied zwischen pos./neg. strafe - etwas unangenehmes addieren/etwas angenehmes entziehen - und was passiert, wenn man einen konditionierten stimulus mit einem unkonditionierten aversiven reiz kombiniert, nämlich genau das, was auch im echten leben passiert fernab von laborbedingungen: der mensch wird zum konditionierten signal für strafe, was sich zb. darin bemerkbar macht, dass tiere unter abwesenheit unerwünschtes verhalten zeigen, da das nichtvorhandensein des menschen ein signal für die abwesenheit von strafe ist.
das beeinträchtigt die beziehung zwischen tier und mensch, da hier eine starke emotionale komponente mitspielt.
weiters zeichnet sie einen vesuch auf, in dem einer ratte das betätigen eines hebels abtrainiert werden soll, das zuvor gelernt wurde.
in versuch eins geht dem strafreiz - in dem fall ein elektroschock - ein signal, ein konditionierter stimulus, voraus, in versuch zwei wird der schock ohne vorankündigung ausgeführt. eine verhaltensänderung wird vor allem in versuch zwei statt finden, da das tier keine information erhält, ob strafe stattfindet. lernen ist stark mit überraschenden elementen und unvorhersehbarkeit verknüpft (was auch mit ein grund dafür ist, warum man das futter vor dem click nicht in die hand nehmen sollte, anm. von mir ;-)).
in der praxis ist es relativ schwierig bis unmöglich, strafe frei von konditionierten reizen zu halten, da man selbst als mensch selten strafe einsetzen kann, ohne selber physisch anwesend zu sein. (selbst beim gebrauch von sprühhalsbändern oder shock collars geht dem aversiven reiz das konditionierte signal halsband voraus, was zb. den einsatz eines halsbanddummies notwendig macht, damit der hund nicht weiß, wann er ein sprühhalsband oder teletakt trägt und wann nicht - anm. von mir).
strafe ist dann effizient, wenn jede ausführung abgestraft wird. im echten leben wird das nicht klappen, weil man nicht anwesend ist oder nicht schnell genug beim tier. in dem fall ist +s kein effektives werkzeug, um ein verhalten einzudämmen, wenn man es nicht jedes mal korrigieren kann. (im gegenteil, es wird sogar noch variabel verstärkt - anm. von mir).
strafe kann habituiert werden. setzt man tiere schwachen stromreizen aus, findet eine gewöhnung daran statt.
strafe sollte deshalb von der ersten ausführung an stark und heftig sein, damit keine gewöhnung stattfinden kann.
es ist nicht effizient, strafe in milder form zu geben und dann zu steigern, da man dadurch habituation provoziert.
strafe alleine genügt nicht - es müssen altrnativen zur verfügung stehen, die stattdessen in anspruch genommen werden können und belohnt werden.
strafe wird nicht immer richtig interpretiert bzw. kann auch belohnend wirken. wenn man tiere nur dann korrigiert, wenn sie etwas falsch machen, nicht aber für richtiges belohnt, kann dieses schenken von aufmerksamkeit, das es nur für unerwünschte handlungen gibt, ein verhalten sogar verstärken. klassisches beispiel: hund liegt unter`m tisch, wird ignoriert, hund springt auf, bekommt aufmerksamkeit.