Tine, wir haben uns überschnitten
Mann kann sich schon viel selbst aneignen, da gehört dann im Idealfall aber auch etwas an Chemie- und Biologiewissen dazu..
Man kann schon mal grob eine gegenüberstellung machen:
1.) Was füttere ich rein und
2.) was braucht das Normalo-Pferd mit 500kg (das ist halt meistens in den Tabellen angegeben).
@1.) Für Heu/Gras gibt es massenhaft Tabellen, mit Energiegehalt abhängig vom Aufwuchs, Vegetationsphase etc. - die aber meistens Durchschnittswerte sind - kann also je nach Standort, Wetter, Weidepflege etc mehr oder weniger stark abweichen
Und ob man sich eine Bestandsbeurteilung (zB.: Wieviel Energie/Protein hat das Gras auf Wiese X?) nur durchs Internet beibringen kann - ich weiß es nicht.
Mit einer Analyse vom Heu (was ja eh meistens den Großteil ausmacht) kann man da aber viel Info herbeizaubern um den IST Stand zu rechnen. Sonstige Futtermittel haben ja eh immer alle Angaben.
@2.) Die meisten haben kein 500kg Durchschnittspferd - deswegen würd ich da wohl auch mal die Literatur befragen: Bibliotheken von Vetmed/ Google Scholar, Web of Science, OnePlos und wie sie nicht alle heißen. Ich kann mir vorstellen, dass es da schon auch noch bessere Werte gibt, die sich zB auf Kleinpferde beziehen.. Ich hab immer nur mit dem allgemeinen Lehrbuch aus der Uni gearbeitet, aber ich hatte ja ein 500kg Durchschnittspferd
Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass die Werte der Spurenelemente nicht ganz zu Abbey passen..
Und dann gibt es ja noch die Verdaulichkeiten, Unterschiede in der Absorption von Nährstoffen, und es gibt Krankheiten und Stoffwechselzeug.
Ich denke, die guten Berater leben von ganz vielen Erfahrungswerten und vielen Daten über Heuanalysen etc. Die haben ja im idealfall 10 Heuanalysen aus der Gegend da, die beobachten evtl Heuwerte in Abhängigkeit der Witterung schon mehrere Jahre. Sich sowas anzueignen ist halt schwierig mit Stichprobe n=1
Also Fazit nach meinem Roman:
Wenn man das gerne macht und wirklich Interesse (und viel Zeit) hat, dann kann man für ein gesundes Pferd bestimmt eine recht passende Ration berechnen. Wenn sich die Ration aus Heu und MiFu zusammensetzt ist das ja auch relativ überschaubar...
Oder man investiert 200€ in eine Beratung und kann seine Freizeit beim Pferd verbringen
Und: man kann damit auch viel falsch machen: Ich hatte da selbst auch schon Schockmomente: Vor allem aber, weil es beim kranken Pferd doch schnell mal große Mengen und mehrere Mittel werden. Also wenn man da nicht Basis-Verständnis der Materie oder seeehr viel zeit und Motivation hat, würde ich eher abraten..