Schrittgehen hat ja sehr viele Aspekte.
Als Gelände- und Wanderreiter baue ich damit, wie Penelope schon sagte, das Grundtraining auf.
Dabei werden Sehnen, Bänder, Muskeln, Gelenke und Knochen trainiert, dh auf eine erhöhte und veränderte Belastung vorbereitet.
Dabei gilt für Muskeltraining 3 Wochen, für Sehnen 3 Monate und für Knochen 3 Jahre.
Bei den Gelenken erhöhe ich durch eine gleichmässige Bewegung den Aufbau der Gelenksflüssigkeit und erhalte sie damit gesund.
Wichtig ist ebenso das Trainieren der Aussenreize für das Pferd, wechselnde Belastung für die Gelenke und Muskeln durch unterschiedliche Untergründe etc.
Als Mirko jung war sind wir regelmässig zwischen 1,5 h und 4 h gelaufen. Dadurch hatte er schon eine sehr gute Kondition gewonnen, die uns auch ins Anreiten hinein sehr lange erhalten blieb und die er erst verlor, als er durch meine Schwangerschaft eine längere Pause hatte.
Schrittreiten als Vorbereitung zur Reitarbeit hat wieder andere Aspekte, die vor allem die Muskelarbeit betrifft. Schon im Schritt kann sich der Stoffwechsel langsam aufbauen, so dass ich in den aeroben Stoffwechsel gelange, und in einer besseren Voraussetzung an Trab und Galopp gehe.
Bei Mirko hab ich früher auch nicht viel und lange Schritt geritten, weil er sich einfach immer so durchlässig anfühlte. Das änderte sich mit dem Alter von etwa 16 Jahren, wo ich merkte dass er eine deutlich längere Aufwärmphase brauchte, um die gleiche Durchlässigkeit zu erreichen.
Heute hab ich ganz andere Ansprüche an Durchlässigkeit und "echte" Muskelarbeit - bei Jack achte ich von vorneherein auch meistens auf eine gründliche Schrittvorbereitung, bevor ich ihn traben lasse.
Durch die Kurlandarbeit habe ich auch Wege kennengelernt, wie ich ein Pferd ausschliesslich im Schritt gymnastizieren und gesunderhalten kann, ohne es zu traben oder zu galoppieren. Was nicht heisst dass das nicht auch wichtige Gangarten sind