Als Susies Mensch schreibe ich jetzt auch mal etwas dazu, auch wenn ich die fachlich qualifizierten Antworten Heike überlasse
Vorab: ich finde es auch noch sehr schwierig, diese vielen kleinen Bewegungen zu sehen, auch wenn ich diese Größenordnung gewohnt bin. Live ist das (für mich) noch schwieriger, da orientiere ich mich v.a. am "wie fühlt es sich an?", deswegen bin ich immer sehr froh über diese Videos. Und ich finde, ihr seht sehr viel und alles trifft irgendwo zu. Ich mag zu ein paar Dingen aber noch etwas schreiben:
Vorne links ist der Huf, bei dem die Zehe immer schnell zu lang wird (das passiert bei allen Hufen, aber vorne links besonders). Das liegt zum Einen an ihrer Physiologie und der allgemeinen Fußung, zum Anderen wird das Gangbild auf dem Video sicherlich auch davon beeinflusst, dass ich es versäumt habe, rechtzeitig nachzuarbeiten. Das hole ich aktuell stückchenweise nach. Aber das ist vielleicht eine interessante Info bzgl. eurer Beobachtungen.
Für mich ist immer die Frage, wodurch/durch welche Änderungen kam die verändete Kopfposition und etwas mehr Leichtigkeit im Pony mit leicht erhöhter Körperspannung.
Richtige Frage
Ich kann die insofern beantworten, dass nicht vorrangig die Longierpeitsche daran schuld ist. Susie ist sehr empfänglich für meine Energie, Körperspannung, -haltung und Balance und legt sehr viel Wert auf saubere Ausführung meinerseits, wenn ich etwas frage. Generell fällt uns beiden eine „körperliche“ Kommunikation leichter, wenn wir mehr Abstand zueinander haben – da kann ich sie aufgrund unserer Größenverhältnisse nicht ganz so leicht aus der Balance bringen (aber auch hier hat sie klar definierte Ansprüche an mich). Die Veränderung im Pony zwischen „Laufen neben mir“ und „Laufen an der Longe“ lässt sich zum Teil allein schon dadurch begründen. Die Longierpeitsche spielt da eher später eine Rolle, wenn es um die Veränderungen an der Longe geht, aber auch dafür brauche ich sie nicht unbedingt, ich übe das abseits des Unterrichts sehr oft ohne Peitsche in der Hand. Aber natürlich ist auch meine Körperhaltung anders, ich bin alleine schon dadurch aufgerichteter, weil ich an der Longe nicht nach „unten neben mir“ gucken muss, um das Pony überhaupt zu sehen.
Einfluss auf das Laufen an der Longe nehme ich über das Treiben (da reicht ein Schnalzen, Peitsche unterstützt, um das in unser Kommunikationsrepertoire aufzunehmen) des inneren Hinterbeins, und zwar während der ersten Stützbeinphase, um das Aufrichten in der Vorhand zu unterstützen. Gleichzeitig denke ich in meine Longenhand hinein, wenn das innere Hinterbein auffußt. Allein das reicht bei Susie, um eine Änderung herbeizuführen. So konnten wir uns auch eine neue Idee von Stellung erarbeiten, die sie für sich nun auch bei anderen Gelegenheiten anwenden kann (weil sie verstanden hat, dass sie das nicht nur so jetzt kann, sondern dass damit alles besser geht) und Abwendungen in die Volte gehen darüber ganz leicht und an der (scheinbar) durchhängenden Longe.
Zum Thema Nackenband und lockerem Genick darf Heike dann etwas schreiben, das muss ich selbst erst noch weiter bearbeiten