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Allgemeine Pferdethemen => Pferdehaltung => Thema gestartet von: prigal am 05. November 2014, 07:52:16

Titel: Leinsamen
Beitrag von: prigal am 05. November 2014, 07:52:16
Ich hab eine Sack braunen Leinsamen im Lagerhaus gekauft. Eine Zeitlang täglich mit viel Wasser abgekocht gefüttert. Nun überlege ich ob man den auch ungekocht füttern kann. Pferde bekommen sicher nicht mehr als 2-3 Eßlöffel pro Tag. Hat da jemand Erfahrung damit?
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 05. November 2014, 08:03:56
bis 100 gramm ist ungekocht unbedenklich. So ist mein Infostand. Skessa kommt auch immer mal ne Handvoll ungekocht übers Futter.
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Muriel am 05. November 2014, 08:56:49
dunklen Leinsamen sollte man kochen, goldgelben Leinsamen kann man auch ungekocht verfüttern.
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: prigal am 05. November 2014, 10:56:34
dunklen Leinsamen sollte man kochen, goldgelben Leinsamen kann man auch ungekocht verfüttern.

Das hab ich befürchtet :-\ - na dann geht im Winter, wenn es kalt wird, das große Kochen bzw. Rumgeschlatze los :cheese:
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: lokkehoved am 06. November 2014, 11:33:50
unsere kriegen auch im winter ab und an leinsamen-schlabber zu fressen...sie lieben es!
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: cinnamon am 06. November 2014, 11:37:49
2-3 EL kannst du problemlos ungekocht geben.
nur ev. schroten vorher, damit`s nicht einfach nur so durchrutscht.
ich koche für meine alte auch täglich einen halben liter leinsamen ;-)
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Rüsselnase am 08. Mai 2019, 11:45:04
 :feg: :wegfeg:
Aus aktuellem Anlass hole ich das Thema mal wieder hoch.

Eine Stallkollegin hat gefragt, ob jemand Interesse daran hat, sich mit ihr einen Sack Leinsamen (gold und gecrackt) zu teilen. Da ich bekennend skeptisch, aber gleichzeitig auch sehr anfällig für "Mein Pferd muss das jetzt unbedingt essen" bin, wälze ich seit Tagen das Internet und finde nur widersprüchliches Zeugs  :confused:
Grundsätzlich finde ich eine Leinsamenfütterung ziemlich gut, weil tolle Inhaltsstoffe (Omega-3) und lecker. Zumal eine kurweise Fütterung bei Lucca sicherlich für den Darm auch gut ist bzw. zumindest nicht schadet. Und Lucca steht auf Samen zum Frühstück :hunger:
Jetzt hirne ich hin und her, ob der gecrackte Leinsamen denn überhaupt Sinn macht, weil Ölsaaten nach dem Öffnen ja schnell ranzig werden :juck: Wie schnell? Ist das Cracken anders als Schroten?
Und was ist dran an der Geschichte, dass die Schleimstoffe im Darm die Nährstoffaufnahme verhindert? :juck: So richtig schlau werde ich aus all dem nicht... Der Mensch futtert im Müsli doch auch ungeschroteten Leinsamen, aber wahrscheinlich ist das wieder eine Mengenfrage... Die Blausäure-Sache wird ja weniger heiß gegessen als gekocht, da besteht also keine Gefahr, zumal das Abkochen die wichtigen guten Omega-3 zerstört, kommt für uns also nicht in Frage. Mehr als 2-3 Esslöffel würde ich glaube ich eh nicht füttern, auch wenn bis zu 100 gr unschädlich sein sollen, aber das quillt ja im Darm :panik:

Habt Ihr da Erfahrungen? :help:
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: noothe am 08. Mai 2019, 13:12:38
Also wegen dem cracken habe ich keine Ahnung, aber die Krümeline bekommt schon viele Jahre Goldleinsamen (pur, nicht geschrotet, nicht eingeweicht) so ins Futter (auf damalige Empfehlung der Ernährungsberaterin). Ich hab mir jetzt nirgendwo aufgeschrieben wie das genau ist, aber es wurde auf mehreren unabhängigen Seminaren bestätigt, dass man das sehr gut so machen kann. Da kamen auch die Fragen die du gestellt hast, aber dazu müsste ich alte Folien wiederfinden.
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Rüsselnase am 08. Mai 2019, 13:29:04
Vielen Dank für die Info  :keks:
Wie viel bekommt denn die Krümeline so?
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: noothe am 08. Mai 2019, 14:19:16
Die bereits erwähnten 100g :kicher: als 500kg Durschschnittspferd.
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: AbbeyWood am 08. Mai 2019, 14:44:45
Leinsamen schleimt und ist gut für Magen und Darm, dass es die Nährstoffaufnahme behindert hab ich noch nie gehört.
Geschroteten /Gecrackt (ich denke das ist grob das gleiche) würde ich nicht nehmen. Lieber ganzen und den mich kochendem Wasser übergießen und kurz ziehen lassen. Wenn man nur wenig füttert ist das ausreichend und er muss nicht gekocht werden, woberi kochen natürlich besser ist :juck:
Wenn geschrotet, dann selber und ganz frisch.. Ich hab die Samen (Lein, Hanf und Sonnenblume) für Abbey immer mit einer Kaffeemühle zerkleinert.. für ein Pferd mit Zähnen ist das aber eigentlich sinnlos, und er wird nur schneller ranzig.

Ich gebe ihn Abbey immer im Winter ins Müsli - mit heißem Wasser ergibt das dann etwas Mashartiges... Ich gebe aber immer nur 30-50g am Tag  :nick:
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Muriel am 08. Mai 2019, 15:38:38
den goldenen Leinsamen kann man so direkt füttern, ohne Einweichen oder kochen.
Gecrackt würde ich nicht nehmen :neinnein: da muss man schon große Mengen füttern, dass er nicht schlecht wird, und den Sinn sehe ich darin auch nicht wirklich

Ein "glänzendes" Fell macht der Leinsamen übrigens auch deshalb, weil er viel Öl enthält, dass dann einfach über die Haut und das Fell wieder ausgeschieden wird :pfeif:
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Rüsselnase am 09. Mai 2019, 08:43:07
Danke für Eure Meinung dazu :herz:

Glänzendes Fell brauchts nicht, das wäre nicht der Fütterungsgrund, sondern tatsächlich die Omega-3-Fettsäuren. Wegen entzündungshemmend fürs Ekzem. Die Schwarzkümmelsamen werden nämlich langsam schon wieder aussortiert, dann braucht er die vermutlich nicht mehr (oder sie schmecken einfach nicht mehr), und da fände ich eine Alternative gar nicht so blöd.

 :danke2:
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Muriel am 09. Mai 2019, 08:59:46
Wie stark ist denn die Entzündung aktuell?
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Rüsselnase am 09. Mai 2019, 09:06:50
Mähnenkamm ist mittig ein etwa handbreiter verdickter Bereich, der wohl auch etwas juckt, wenn ich seitlich davon kratze gibt's den Tapirrüssel. Und am Popo sind links in der Falte neben der Schweifrübe zwei Stiche, die offensichtlich arg jucken. Sonst ist alles ruhig, Bauchnaht und Schlauch sind top, Ohren ist gar nichts und Gesicht heilt auch wieder zu. Aber er ist schmusig gerade, das zeigt mir, dass schon was im Gange ist. Kein Vergleich zum letzten Jahr :bittebitte: , aber auch nicht ganz weg.
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: SaBo am 16. Januar 2020, 09:06:44
Ich hänge mich hier mal ans Thema an, weil ich meinem Pferd etwas Gutes für den Magen tun will und in diversen Tagebüchern gelesen habe, dass deswegen Leinsamen verfüttert werden.

Ich würde hier also auch vermutlich die gekochte Variante des dunklen Leinsamens (ganz) verwenden. Die Frage ist nur, wie ich das koche und in welchem Abstand das dann verfüttert werden muss. Wie handhabt ihr das ganz praktisch? Bspw. zuhause kochen, zum Stall fahren und sobald es abgekühlt ist, verfüttern?

Welches Leinsamen/Wasser-Verhältnis nehmt ihr da? Ich habe gelesen 2l auf 100g Leinsamen. Das kommt mir dann aber wie eine extrem hohe Menge vor? Wieviel Gramm verfüttert ihr? Mein Pony wiegt ungefähr 450kg.

Und bei der Recherche bin ich dann noch hierauf gestoßen: Leinsamen für Pferde von Masterhorse (https://www.masterhorse.de/expertentipps/pferd/haltung-fuetterung-allg./leinsamen-in-der-pferdefuetterung) Da wird drin berichtet, dass Kochen gar nicht notwendig sei. Mit heißem Wasser übergießen reicht auch völlig aus... wie im Mash quasi.
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Muriel am 16. Januar 2020, 09:10:07
da fehlt ein Link :lupe:
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: noothe am 16. Januar 2020, 09:11:57
Wenn es goldener Leinsamen ist - den muss man tatsächlich nicht kochen.
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: SaBo am 16. Januar 2020, 09:12:18
Oh, ups.  :lol:

Habs korrigiert.
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: noothe am 16. Januar 2020, 09:14:35
Der Link ist auch interessant  :)

Die Krümeline bekommt entweder Goldleinsamen, der einfach mit den Heucobs mitquillt oder Leinöl über die fertige Portion.
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: SaBo am 16. Januar 2020, 09:18:39
Und ich glaube, ich kann mir die Frage schon selbst beantworten: Aber Leinöl hat nicht die gleichen Eigenschaften wie Leinsamen? Also was die Schleimbildung und damit verbunden den "Magenschutz" betrifft? :juck:
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: noothe am 16. Januar 2020, 09:21:32
Ja mir geht's hauptsächlich um die Inhaltsstoffe, deswegen ist das wahrscheinlich nicht ganz zu vergleichen. Dazu müsste man ihn ja auch pur füttern  :)
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Mauna am 16. Januar 2020, 09:34:40
Interessant find ich dass da im link steht:
"Das Hauptargument für die Fütterung von Leinkuchen ist unangefochten der besonders hohe Anteil an Schleim- und Quellstoffen."
Ich hatte immer der Eindruck dass so Leinkuchen sehr wenig Schleim bildet ...
Wie ist eure Erfahrung diesbezüglich? Ich hatte Leinpellets von einer Ölmühle hier in der Nähe die wirklich nur kaltgepresstes Leinöl machen und somit die Leinreste nicht irgendwie sonstig verschandelt behandelt sind
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 878 am 16. Januar 2020, 09:44:51
Interessant find ich dass da im link steht:
"Das Hauptargument für die Fütterung von Leinkuchen ist unangefochten der besonders hohe Anteil an Schleim- und Quellstoffen."
Ich hatte immer der Eindruck dass so Leinkuchen sehr wenig Schleim bildet ...
Wie ist eure Erfahrung diesbezüglich? Ich hatte Leinpellets von einer Ölmühle hier in der Nähe die wirklich nur kaltgepresstes Leinöl machen und somit die Leinreste nicht irgendwie sonstig verschandelt behandelt sind

Also meine Minis bekommen ja Leinpellets (gepresster Leinkuchen) und wenn die mal Wasser abbekommen, werden die schon recht glitschig :kicher:

Ansonsten habe ich Leinsamen noch nie richtig gekocht, sondern immer mit frisch gekochtem Wasser übergossen und das dann ziehen lassen  :juck: Wird der Leinsamen in Maßen gefüttert, dürfte da wegen der Blausäure keine Gefahr bestehen.

Hier steht das z.B. auch: (https://www.pferderevue.at/magazin/haltung_fuetterung/2017/11/leinsamen_vielseitigessuperfood.html)
Zitat
Im Leinsamen ist die Konzentration an cyanogenen Glucosiden höher als in vielen anderen Nahrungspflanzen. Trotzdem wird das damit verbundene Risiko für die Pferdegesundheit als gering angesehen. Zumindest bei einer maßvollen Fütterung. Schon der deutsche Pferdefütterungs- Papst Prof. Dr. Dr. Helmut Meyer führte in seinem 1995 veröffentlichten Standardwerk „Pferdefütterung“ aus, dass eine tägliche Aufnahme von 100 bis 120 g der Ölsaat im rohen Zustand für Pferde unbedenklich sei.

Diese Angabe bestätigt auch ein kleines Rechenbeispiel: Beim erwachsenen Pferd gelten 4 mg Blausäure pro Kilogramm Körpergewicht als tödlich. Das wären bei einem 500 kg schweren Pferd umgerechnet 2 g reine Blausäure. In einem Gramm Leinsamen befinden sich etwa 0,2 mg Blausäure. Ein durchschnittliches Warmblutpferd müsste somit schon mehrere Kilogramm Leinsamen auf einmal zu sich nehmen, um sich ernsthaft zu vergiften. In der Praxis sind derartige Mengen völlig unrealistisch.
Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: AngelaZ. am 16. Januar 2020, 10:18:55
Ich finde auch, dass die Leinkuchen, die mein Bub bekommt, nett schleimig und glitschig werden, wenn sie nass werden.  :nick:

Titel: Re: Leinsamen
Beitrag von: JeyChey am 16. Januar 2020, 11:51:58
Eine Freundin von mir ist gelernte Futterberaterin und daher meine Quelle.
(Fast)Alles folgende Geschreibsel basiert auf ihren Tipps ;)

Gelb oder Braun ist recht unerheblich, da Mengen über 200g/Tag eh nicht gefüttert werden sollen. Da ists durchaus egal, ob gekocht oder nicht. Ansonsten reicht 20 Grad warmes Wasser um die Giftstoffe zu zerstören.

Empfohlen wurden mir für Jollys Magen, 200g Leinsamen in ca 2L heissem, nicht kochendem Wasser aufzuschleimen.
Das in mehrere Portionen abfüllen und im Kühlschrank zwischenlagern. Zu Beginn warens 3 Portionen, mittlerweile, nach 2 Monaten, hab ichs auf 5 gestreckt. Mehr als 4 Tage würde ich es nicht lagern.
Die erste Portion ist noch Herdwarm, die weiteren strecke ich mit heissem Wasser aus dem Kocher, damit es nicht eiskalt durch die Speiseröhre muss. Das findet Jolly nämlich sehr unangenehm.

Bei mir ist das Zeugs eine ganze Pfanne voll, mehr Wasser dürfte es nicht sein ^^