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Warum reitet ihr (nicht)?

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Warum reitet ihr (nicht)?
« am: 11. April 2023, 16:06:55 »
Mich würde mal interessieren wer hier im Clickerforum reitet und wer nicht und was da jeweils die Beweggründe dafür sind?  :rotw:

Ein bisschen ist das angeregt durch die (geplante :juck: ?) Diskussionsrunde von Rütter zum Thema "Darf man Pferde reiten"? Aber auch durch meine eigene derzeitige Situation, dass ich das Gefühl habe, ich "müsste" wieder mehr Reiten, weil es meinem Pferd vielleicht gut tun würde.
Und weil ich auch eine interessante Diskussion in einem anderen bekannten Pferdeforum gesehen habe, in der sich gefragt wird, ob man durch die heutige Art zu reiten, die Pferde eher "kaputt" macht.

Kurz zu mir: Ich reite eigentlich recht gerne. Aber ich war noch nie so super ehrgeizig und ich hatte auch ab und zu das Gefühl, wenn ich "zu viel" reite - also mehr als 3-4x pro Woche - dann kommen andere Dinge zu kurz.
Ich glaube auch, dass gutes Reiten meinem Pferd gut tun, weil ich nur so gewährleisten kann, dass er eine längere Strecke geradeaus in seinem Spaßtempo gehen kann. Und weil ich glaube, dass ich durch gutes Reiten auch dafür sorgen kann, dass ich mein Pferd gesund erhalten kann, so dass es auch im Alter gesünder dasteht.

(Das "gute" Reiten ist deswegen immer betont, weil ich in der Theorie weiß, wie gutes Reiten funktionieren müsste, aber zu wenig Übung darin habe, es auch wirklich umzusetzen - was mich wieder dazu bringt, eigentlich "müsste" ich mehr reiten).

Hier in diesem Forum spielt Reiten aber (gefühlt) eine untergeordnete Rolle und ich frage mich warum. Ist es ein ethisches Thema? Oder gibt es zu viele andere Möglichkeiten (insbesondere im Clicker-Kosmos), sich mit Pferden gesunderhaltend und spaßmachend zu beschäftigen?

Was sind denn so eure Beweggründe für oder gegen das Reiten?

Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #1 am: 11. April 2023, 17:07:07 »
ich reite total gerne... ich hab aber kein Pferd, das ich wirklich reiten kann. Jack findet, er ist mein "Reitpferd"; weil ich ungefähr einmal im Jahr draufsitze  :lol:  Aber mal sehen, vielleicht können wir ja zum Winter hin mal wieder ein bisschen dahingehend trainieren.
Aber mit der Arthrose, die immer mal wieder aufflammt, und dem aus äußeren Gründen sehr mangelhaften Trainingszustand, sowie meinem (aus ähnlichen Gründen) Übergewicht setz ich mich eben nicht mal eben drauf.

Und als ich soweit war, nach einem weiteren reitbaren Pony zu gucken, ist mir Amadeus passiert  :lol:  und der ist nunmal zu klein, also wars das mit meinem Thema noch mal ein Jungpferd auszubilden.

Hachja
[EXTERNER BILDLINK ⤤
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wir sind auch sehr gerne gehüpft (Gelände), aber die Bilder hab ich gerade nicht mehr auf dem Rechner

« Letzte Änderung: 11. April 2023, 17:12:42 von Muriel »
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #2 am: 11. April 2023, 17:36:14 »
Ich reite auch sehr gern aber nicht um jeden Preis und ich hab halt auch an so vielen anderen Unternehmungen mit dem Pferd so arg Freude - irgendwann ist dann halt Zeit alle.

Aktuell schaut's z.B. so aus, als könnten die Unterrichtsstunden doch bald richtige Reitstunden werden, hatte ich doch letztens direkt ein "Aber, aber, aber ... wann longier ich denn dann oder arbeit an der Hand oder ...  :'( "
Liebe Grüße Angela und das Traberbübchen
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #3 am: 11. April 2023, 18:19:46 »
Ich bin früher mit Titum viel geritten (meist mehrstündige Geländeritte), aber mache das seit 2007 so gut wie gar nicht mehr. Also nur noch, wenn ich im Gelände mal zu faul zum Laufen bin, zum Beispiel wenn es irgendwo steil bergauf geht (was bei uns am Elbhang durchaus mal vorkommen kann).

Zunächst mal interessiert mich Reiten nicht besonders, vor allem seit ich durch R+ die Möglichkeit für eine Interaktion mit Pferden habe, die mich total ausfüllt. Die relevanten Faktoren dabei sind für mich einerseits die Möglichkeiten der detaillierten, zweiseitigen Kommunikation und andererseits die Möglichkeit, mit der Initiative des Pferdes zu gehen. Beides ist für mich total beglückend und keins davon hab ich in dem Maße beim Reiten. Unser Reiten war zwar ähnlich minimalistisch wie unsere körpersprachliche Kommunikation vom Boden aus (viel am Halsring, viel mit Cues wie Ausatmen oder Anspannen), aber es war eben vor allem eine Einbahnstraße: ich gebe Anweisungen, egal wie fein, und das Pferd setzt diese um. Vielleicht geht es auch anders und Reiten kann eine Interaktion mit ähnlich viel Kommunikation und Vorschlägen und Entscheidungen und aufeinander hören in beide Richtungen sein. Aber nicht mit mir, dafür reite ich dann wohl nicht gut genug.

Passend dazu hatte ich nie das Gefühl, dass meine Pferde unbedingt geritten werden wollen. Sie haben das zwar bereitwillig mitgemacht, aber diese Euphorie, wie ich sie aus unserer Bodenarbeit kenne, habe ich beim Reiten nie erlebt. Wie froh sie tatsächlich sind, wenn ich wieder absteige, hat mir ein Thema aus dem AND-Forum eindrücklich vor Augen geführt. Ein alter Amerikaner, der früher professioneller Trainer war, hat davon erzählt wie er seinen Reitschülern beigebracht hat, für besonders tolle Leistungen des Pferdes sofort aus dem Sattel zu springen, sozusagen als „ultimate pressure release“, wie sie es genannt haben. Die Pferde sind dadurch zu Höchstformen aufgelaufen. Ich dachte mir, na klar, die sind ja auch traditionell mit viel Druck geritten... bis ich es mit Titum probiert habe und genau die gleiche Reaktion bekam. Nie war eine Futterbelohnung so effektiv gewesen wie das Verlassen seines Rückens. So eine Lernrate habe ich beim Reiten vorher und nachher nie erlebt. Seither bin ich noch ein Stück skeptischer angesichts von Aussagen, dass Pferde so gerne geritten werden.

Außerdem kommt noch hinzu, dass ich keine überzeugende Evidenz dafür kenne, dass Reiten gut fürs Pferd sei. Das könnte ich mir noch als Motivator vorstellen, doch zu reiten, obwohl es mich langweilt und auch nicht gerade die Lieblingsaktivität meiner Pferde ist. Aber das bisschen an Untersuchungen, was ich dazu immer mal wieder aufgeschnappt habe, zeigt eher in die andere Richtung, also weist auf nicht so positive körperliche Effekte des Reitens hin. Hier bin ich aber wirklich nicht gut informiert – vielleicht gibt es tatsächlich überzeugende Studien, die nachweisen, dass Reiten für Pferde gesund ist. Dann würden mich allerdings die Kontrollgruppen interessieren, also mit welchen anderen Aktivitäten das verglichen wurde.

Selbst wenn es gesund wäre, dann aber wahrscheinlich nur in einer bestimmten Art und Menge und wenn ich mir vorstelle, nicht nur ab und zu, sondern dann auch noch regelmäßig reiten zu müssen, fällt das für mich sowieso aus. Wie Angela schon schrieb: auf das, was ich alternativ mit meinen Pferden mache, würde ich nicht verzichten wollen – auch nicht für die Hälfte der Zeit, die wir miteinander haben.

Mein einziges Argument pro Reiten, also konkret auf meine Pferde und mich bezogen, ist die Möglichkeit, viel weitere Strecken zurücklegen zu können. Also sie schneller und weiter rennen lassen zu können, als wir es momentan tun. Hier ist meine bevorzugte Variante aber, doch endlich mal mein Fahrrad reparieren zu lassen und dann können wir das auch ohne Reiten machen. 

Insgesamt führen diese Punkte alle dazu, dass ich nicht weiß, ob ich die Araber überhaupt einreiten werde. Vielleicht machen wir das zu Übungszwecken, also einfach um eine neue Herausforderung zu haben. Oder um bei Bedarf (Verletzung, Faulheit) prinzipiell die Möglichkeit zu haben, fix aufzusitzen und sich ein Stück tragen zu lassen. Vielleicht lassen wir es aber auch einfach sein.
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #4 am: 11. April 2023, 20:06:24 »
Anfangs bin ich nicht geritten, weil ich Gismo erstmal vom Boden trainieren wollte, damit er mich gesund tragen kann (und da er zu dick war und ich mein Gewicht nicht noch zusätzlich drauf packen wollte). Tja, das mit dem Abnehmen hat nie so richtig funktioniert, ich saß ab und zu dann trotzdem mal drauf (mit Gismos Ok, das haben wir trainiert, weil ich auch nicht sicher war, ob er überhaupt geritten werden will). Aber daraus ist nie was kontinuierliches geworden. Mittlerweile ist er offiziell nicht mehr reitbar wegen kaputten Fesselträgern. Die werden ihn schon ne ganze Weile beeinträchtigt haben, was sicherlich auch dazu beigetragen hat, dass wir nie eine richtige Reitkarriere hatten.
Zwischendrin bin ich stattdessen mal ein Pferd von einer Einstellerin geritten. Nach 2 Monaten fand das Pferd meine Hilfengebung wohl logischer und hat angeblich bei seiner Besitzerin nicht mehr so gut reagiert, weswegen ich nicht weiter reiten durfte.
Letzten Oktober habe ich einen neuen Versuch mit einer Reitbeteiligung gestartet, da hat eine Ostheo jetzt aber gesagt, dass wir erstmal Muskeln aufbauen sollen, bevor wir wieder reiten, weswegen ich jetzt wieder ein Bodenarbeitspferd habe.

Also per se reite ich schon gerne, aber an Reitgelegenheiten mangelt es. Aus meiner Erfahrung kann es Pferden schon gut tun geritten zu werden und dass die auch durchaus Spaß daran haben. Ich denke aber nicht, dass bis auf die (schnelle) Bewegung im Gelände man den Pferden was Gutes tun kann, was man nicht auch vom Boden aus erreichen könnte.
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #5 am: 11. April 2023, 22:24:42 »
Ich reite. Viel. Aus. Weniger Reitplatz. So abwechslungsreich wie möglich. Nach Hyllings Druse bin ich mit ihr viel spazieren, auch getrabt und galoppiert, soweit es meine Kondition erlaubt hat. Hylling musste sich immer nach mir richten :confused: , auch wenn ich tatsächlich bisschen besser geworden bin. Als ich das erste Mal wieder aufgesessen bin, habe ich beim ersten Trab quasi eine Sprechblase über dem Kopf „endlich kein Bremsanker mehr“ gesehen. Mag sein, dass andere da mehr Kondition haben…
Mein Ausbildungsziel für Dásemd ist auf jeden Fall auch Reitpferd. Zwischenziel Handpferd, aber da bin ich noch nicht sicher, ob das mehr am Reit- oder am Handpferd scheitern könnte…

Ich habe schon das Gefühl, dass Hylling und ich und beim (Aus-)Reiten unterhalten:
Hier lang oder da lang? Was meinst du zu dem Weg? Der Weg sieht schön aus, ausprobieren? Nehmen wir die Anhöhe  im Galopp? Hier ist eine Pfütze, ich höre einen Bach, da ist ein Bach: Trinken? Bist du sicher, dass wir in den Bach rein können? Lass uns den Bachlauf erkunden. Der Weg sieht einladend aus. Schneller? Noch schneller? Reicht schon, jetzt wieder langsam. Ich glaube, das sind jetzt alles Aussagen, die von mir oder von Hylling kommen könnten.
Hylling erkundet sehr gerne fremde Wege. Auch wenn wir immer mal wieder Sackgassen erwischen, haben wir schon sehr schöne Wege gefunden. Ohne zu reiten, hätten wir einen deutlich kleineren Radius. Ich glaube, dass sie (und ich) es auch geniesst, in schnellerem Tempo unterwegs zu sein. Um den Radius noch erweitern zu können, fahren wir manchmal mit dem Hänger in ein anderes Gelände und treffen uns mit anderen dort (ganz allein hab ich das noch nicht gemacht).

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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #6 am: 11. April 2023, 23:12:04 »
Hm, ich hatte ja jetzt keinen Sattel, und bin deshalb in den acht Monaten vielleicht 20x auf dem Pferd gesessen.
Mir fehlte das Reiten aber schon, ich will Abenteuer erleben und neue Wege erkunden und Strecke machen. Und ich glaube, Dori freut sich auch, auch wenn sie im Grunde ihres Herzens eine faule Socke ist.
Ich hab das Pferd aber (auch), um es zu reiten, wobei bei uns halt noch dazu kommt, dass wir jetzt, wo der Sattel endlich da ist (nach vier Monaten Warten) und wir ENDLICH das geile Gelände in mehr als 12 km Radius erkunden könnten, den Stall wechseln müssen und das deprimiert mich schon ein wenig.
Außerdem könnte ich jetzt auch wieder Unterricht nehmen, das ging ohne Sattel halt auch nicht.
Andererseits muss ich sagen, dass das Clickern irgendwie total in den Hintergrund getreten ist, ich hatte meine Tasche glaube ich zuletzt vor vier Wochen oder so um. Ich weiß gar nicht wieso eigentlich. Vermutlich, weil die Anderen so aufdringlich sind und es (im Stall) keine Möglichkeit mehr gibt, abzutrennen.
Viele Grüße Eva
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #7 am: 12. April 2023, 09:08:03 »
Ich würde durchaus gerne reiten, aber für mich war es schon früher immer so, dass ich reiten wollte, um Zeit mit Pferden zu verbringen und nicht umgekehrt. Die Krümeline wäre ich damals sehr gerne geritten, da war aber schon zum Kauf klar, dass das für sie gesundheitlich vermutlich nie geht. Spaß gemacht hätte es ihr aber glaub ich, zumindest in dem Sinne, in dem ich "Spaß" beim Pferd interpretieren kann. Zumindest unsere x Variationen von Aufsteigen üben hat sie ausgiebig verfolgt und stellt sich auch bis heute sofort an die Aufstiegshilfe. Zu mehr als einem Zirkel am Stück sind wir aber nie gekommen.

Alkmene habe ich schon mit dem Ziel gekauft, sie reiten zu können, falls das für uns passt und gesundheitlich geht und so, aber wenn es nicht gehen würde, wäre es mir eigentlich auch ziemlich egal. Wenn ich bei Lisa zum Unterricht bin und da auf einem gut ausgebildeten Pferd sitzen darf, das feine Anfragen umsetzen kann und das ich wiederum mit dem was ich tue, darin unterstützen kann, sich "schön" zu bewegen und wo das Pferd zum Ende hin besser läuft als zu Beginn und auch mit Energie und so dabei ist, dann macht das schon Spaß. Genauso steige ich aber auch ab, wenn ich merke, dass ich das an dem Tag überhaupt nicht zustande bekomme und das Pferd mich quasi ertragen muss. An dem Punkt sind meine Reitbeteilung und ich dann ja auch gescheitert, weil ich ihn aus unterschiedlichen Gründen (Umfeld, Können) nicht so reiten konnte, wie ich es mir als zielführend vorstelle. Das erhoffe ich mir bei Alkmene natürlich anders, wenn es denn so weit kommen sollte.
LG Tine
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Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #8 am: 12. April 2023, 09:54:55 »
Ich bin früher eigentlich recht gerne geritten. Jetzt nahezu gar nicht mehr. Ich habe das Gefühl, dass Frodur beim Reiten eigentlich am meisten das Geradeausrennen durch's Gelände im Renntrab gefallen hat, und dafür haben wir hier kein Gelände, ergo hat er keinen Mehrwert (mehr) durch das Gerittenwerden. Er trägt mich mal ein paar Minuten um die Weide, wenn ich ihn danach frage - weil er einfach ein lieber Kerl ist und sich kräftig genug dafür fühlt, gibt aber auch Bescheid, wenn ich wieder absteigen soll (und das kann auch mal nach 15 Metern sein).

Da ich mir sicher bin, dass es für ihn auch körperlich eher eine Belastung ist, mich herum zu schleppen, habe ich das nun schon seit Monaten nicht mehr angefragt.

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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #9 am: 12. April 2023, 10:05:57 »
Okay, das Stimmungsbild hab ich irgendwie vermutet.

Ich glaube auch, dass es Pferden Spaß machen kann. So wie ihnen auch andere Aufgaben Spaß machen können. Ich glaube auch, dass es Pferde gibt (domestizierte Tiere im Allgemeinen vielleicht?), die gern eine Aufgabe haben. Viele der Pferde sind ja auf ein bestimmtes Ziel hin gezüchtet worden und sind da vielleicht ähnlich wie Hunde schon so selektiert worden, dass eben die, die Spaß und einen gewissen Ehrgeiz mitgebracht haben, eher zur Zucht eingesetzt wurden.

Klar, dass Reiten dabei nicht die einzige Aufgabe ist. Gerade vom Boden aus kann man viele tolle Sachen machen.

Warum ich glaube, dass es meinem Pferd Spaß macht zu reiten ist, dass es hinterher irgendwie in sich ruhender wirkt. Zufrieden, könnte man meinen. Es ist weniger aufgedreht, weniger hibbelig.
Vom Boden aus könnte ich nicht die Strecke machen, die ich vom Sattel aus machen würde. Hat ja auch schon jemand gesagt. Ich bin dazu einfach zu langsam oder habe zu wenig Zeit, regelmäßig mehrere Stunden unterwegs zu sein. Auch wenn das sicherlich einen ähnlichen Effekt hätte. Trab hab ich zwar auch schon beim Spazierengehen eingebaut, aber das reicht nicht, um diese Zufriedenheit zu erreichen. Im Gegenteil, da müsste man schon fit genug sein, um längere Strecken zu joggen. Ansonsten lächelt mein Pferd nur müde  :lol:

Für mich bringt Reiten dann eine Abwechslung rein. Klar, ich kann auch viele Dinge vom Boden aus machen. Aber mir persönlich fehlt da vielleicht manchmal die zündende Idee, was ich  machen könnte. Bei 2-3 Tagen pro Woche reiten, bleiben immernoch 3-4 Tage für andere Dinge. Ich denke, so möchte ich es auch zukünftig wieder umsetzen.

@Heike: Das sind zwei tolle Bilder :love: So toll möchte ich auch mal reiten können. Und Wanderreiten ist ja auch noch ein kleines Ziel von mir, auf das ich irgendwann mal hinarbeiten möchte. :sigh:
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #10 am: 12. April 2023, 10:12:58 »
früher sehr gerne und viel geritten.

Jetzt sind a) die Ponies nicht in Kondition, b) bin ich zu schwer und c) kriege ich auch beim Reiten meine Angstschübe, gerade im Gelände. Und es fehlt die Zeit für so vieles.

Ich würde unheimlich gerne wieder Handpferdreiten, lange Trekkingritte mit Packpferd machen, Bogenschiessen vom Sattel aus lernen.

Ich finde aber auch, dass z.B. die Arbeit am Boden in allen Facetten unheimlich viel Spaß macht.
Sabine
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4 Highlandponies, 4 Zughunde und 5 Packziegen auf Tour

„A horse can't do "nothing", so it makes sense to choose the "something" he's be doing when he's around me.“ (Alexandra Kurland)
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #11 am: 12. April 2023, 10:32:26 »
Ich bin Donna gerne geritten, allerdings nie so richtig kontinuierlich (wegen körperlicher Einschränkungen). Nach ihrem Tod war da irgendwie ein Bruch und ich hatte lange gar keine Lust mehr zu reiten. Langsam kommt das aber wieder   :cheer:

Gjonna möchte mich oft nicht als Reiter haben. Lustigerweise lieber meine Mutter, die vor Donnas Tod eigentlich sonst gar nix oder nur im Notfall was mit ihr machen durfte  :lol:  So war sie vor der schweren Krankheit auch mehr ihr Reitpferd und ich kann mir vorstellen, dass das auch dieses Jahr wieder so wird. Vielleicht entscheidet sie auch, dass ich sie dann wieder mehr reiten darf, mit mir macht sie aber lieber andere Dinge. Besonders Handarbeit liebt sie sehr. Macht mir auch viel Spaß, also alles okay! Ich nehme das wie es kommt. Sie ist auf jeden Fall ein sehr angenehmenes Reitpferd, wenn sie mich reiten lassen mag  :lol: Grundsätzlich findet sie aber geritten werden sehr gut und wichtig  :nick:

Bei Sky hoffe ich noch, dass sie dann mein Reitpferd werden mag. Wir werden es sehen. Das Ziel ist es jedenfalls erstmal  :lol:

Allerdings werden bei mir Pferde idR höchstens 3x die Woche geritten, da ich (außer in seltenen Ausnahmesituationen) die Regel habe, dass meine Pferde nicht 2 Tage hintereinander geritten werden. Da ich aber denke, dass ich sie auch (bzw. sogar besser) vom Boden gut trainieren kann, passt das für uns.
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #12 am: 12. April 2023, 10:48:06 »
Hach so viele schöne Gedankenanstöße wieder ... so hab ich z.B. nochmal darüber nachgedacht, wieso ich tatsächlich auch gern reite, obwohl diese Form der Aktivität mit dem Pferd meine Kontrollverlustängste wirklich arg triggert.

Reiten hat für mich noch ein Mal eine andere Stufe von Gemeinsamkeit. Mit dem Seligen habe ich es unglaublich genossen, wenn er mir seine Kraft geliehen um gemeinsam eine Geschwindigkeit zu erleben, die ich alleine auf meinen zwei Beinen niemals erleben könnte. Ja, das könnte ich auch auf einem Fahrrad, Motorrad, Auto - aber das Gefühl unserer verbundenen Körper, sein Körper der meinen bewegt ... Und beim Seligen hatte ich auch immer wieder das Bild, dass er genervt ist, von meiner Unzulänglichkeit auf meinen Beinen so schnell zu sein, wie er das gerne hätte. Rein objektiv betrachtet, ist er in unsere letzten Reitjahren bestimmt öfter über seine körperlichen Einschränkungen hinweg gegangen, wenn er mich aufsteigen lies, obwohl er das definitiv nie musste. Und das Glücksgefühl beim einem schnellen Trab oder Galopp war so überwältigend, das konnte nicht allein von mir stammen.

Beim Buben ist diese Gemeinsamkeit anders. Bei ihm habe ich bisher nicht den Eindruck, dass ich bitte reiten soll, damit wir uns schneller bewegen können. Allerdings habe ich in letzter Zeit immer mal das Bild, dass er gern können würde, was die anderen Pferde so können. Er wohnt ja in einem Reitschulbetrieb. Vor allem, dass die Jungpferde mittlerweile mit dem Reiter mehr können als er, scheint ihn zu ärgern. (Falls euch das zu esoterisch ist, überlest das bitte.)
Wenn wir reiten und jeder von uns so ganz bei sich ist und wir bei uns und die Welt um uns rum nur noch am Rande stattfindet - das ist wirklich etwas ganz Unbeschreibliches und das hält auch lange an, nachdem ich abgestiegen bin.
Liebe Grüße Angela und das Traberbübchen
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #13 am: 12. April 2023, 10:53:57 »
Ich reite momentan mangels Pferd nicht  :cheese: (Und Pferd habe ich keines, weil ich momentan nicht die stabilen Haltungsbedingungen umsetzen kann, die ich mir vorstelle.)

Sinnvoller Unterricht auf Lehrpferden ist nicht so einfach zu finden, gerade wenn die Haltung auch passen soll.
Seinerzeit mit Reitbeteiligung bin ich sehr, sehr gerne geritten und war vom Sattel aus auch viel selbstbewusster als am Boden. Bei meinen jüngsten Testversuchen Unterricht zu finden habe ich bemerkt, dass das immer noch so ist und ich mein *muss immer alles komplett bis ins kleinste Detail kaputt denken* einfach am Boden lassen kann, weil ich mit Fühlen komplett ausgelastet bin. Spricht vermutlich nicht sehr für meine Reitkenntnisse, bringt aber für das alltägliche Training erstaunlich viel und lässt sich zumindest für kurze Zeit auch auf den Boden mitnehmen.
Andererseits habe ich durch diverse Seminar- und Ausleihpferde auch bemerkt, dass mir Clickern vom Boden aus mehr Spaß macht als konventioneller Reitunterricht. Das entspannt die Pferdesuche, die hoffentlich in ein paar Jahren ansteht, weil die Grundidee 'reitbar' zwar vermutlich sein darf, es sich aber nicht per se schlimm anfühlen würde, wenn das dann doch aus irgendeinem Grund nichts wird.
LG
Susanne
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #14 am: 12. April 2023, 12:12:37 »
Ich bin definitiv Vielreiter. Das war Naizak-bedingt lange anders und wir haben uns auch nicht gelangweilt, aber mir hat etwas gefehlt. Layla habe ich bewusst als mein REITpferd gekauft.
Die hat auch ganz eindeutig vom vielen Laufen v.a. im Trab geradeaus profitiert - der Rumpftrageapparat ist stärker geworden, ihre Lahmheit verschwunden und ihr Gewicht nicht mehr gesundheitsschädlich. Abgesehen davon bekommt sie schon gerne mal Außenreize. Und Gerittenwerden macht ihr mehr Spaß, als mit mir joggen zu gehen.
Natürlich machen wir auch andere Sachen, aber der Fokus liegt schon auf Strecke.
Liebe Grüße
Anett

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