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Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau

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Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« am: 28. Januar 2021, 13:56:16 »
Ich möchte mal ein vielleicht banales Thema aufgreifen. Den Targetstab. Ich habe nicht den Eindruck, dass er hier von den meisten Usern noch groß genutzt wird. Vielleicht täuscht das aber auch.

Da ich aber mir überlegt habe, ob ein solcher Stab helfen könnte, Signale für Trab und Galopp einzuführen oder generell den Start von Freiarbeit einläuten könnte, wollte ich mal fragen, wie ich den konkret aufbaue und für welche Zwecke der genutzt werden kann.

Ich würde den Stab ausschließlich als "Folge-Target" installieren, so dass er eigentlich nie berührt werden soll. Macht das Sinn? Ich hab das Gefühl, so könnte ich Frust vorbeugen, wenn vielleicht nicht klar verstanden wird, wann er berührt und wann ihm nur gefolgt werden soll. In der Vergangenheit konnte ich meinem Pony irgendwie nicht vermitteln, dass "Stilles Target = berühren" und "Bewegtes Target = Folgen" bedeutet... :juck:

Da würde ich den Stab dann mit gerade so viel Abstand, dass das Pferd ihn nicht erreichen kann aber nah genug, dass er trotzdem interessant ist vors Pferd halten und erst jede Annäherung, dann den ersten Schritt, dann zwei Schritte etc. bestärken. Gibt es Fallen, auf die ich achten müsste? Wie steigert man da am besten? Ähnlich wie 300 Pick Pigeons (oder wie das heißt), also erst einen schritt, dann zwei, dann drei etc.? Oder am besten variabel?

Und wenn der Stab dann soweit verstanden wurde, dass ihm gefolgt werden soll, kann ich den dann "einfach" etwas schneller bewegen, um schnellere Bewegungen zu erhalten?
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #1 am: 28. Januar 2021, 16:42:29 »
Ich oute mich als Nicht-Target-Stick-User bei Pferden. Ist mir zu mühsam, ihn mitzuschleppen. Bei (kleineren) Hunden und Katzen finde ich ihn dagegen sehr praktisch (rückenschonend  :cheese:).

Wir arbeiten mit Handtarget, aber davon abgesehen, daß man die Pferde mit dem Stick mehr auf Abstand hat, ist es m. E. dasselbe.

Wann clickst du beim bewegten Target? Während er darauf zugeht? Berührt er es am Ende doch? Was passiert nach dem Click mit dem bewegen Target? Läßt du es verschwinden (einfachste Methode, eindeutig zu sagen, daß das Ziel erreicht ist). Bleibst du stehen oder gehst du weiter? Präsentierst du das Target dann neu?
Kriegst du selbst ausreichend Tempo und Koordination hin für Trab/Galopp, um noch seriös bestärken zu können? (Der Vorteil von Arbeit auf Zirkel oder Volte: der innere Kreis ist kleiner...)

Hast du dich schon mal dabei gefilmt? Ist tatsächlich das Target ein Signal für ihn, oder reagiert er auf etwas anderes, das vielleicht unbewußt von dir - und möglicherweise noch inkonstant - angeboten wird. Falls der Verdacht besteht: andere Signale weglassen und probieren, ob er auf diesen >Verdachtskandidaten< reagiert bzw. verschiedene Teile, die als Signal wahrgenommen werden könnten, isoliert testen (wird auch gerne bei Hunden gemacht. Reagieren sie tatsächlich auf "Sitz"? Auch wenn man anders steht, sich umdreht...)

Wenn da im Aufbau was schief läuft, bist du bald beim selben Ergebnis wie bei deinem bisherigen Target.

Mein Eindruck ist, daß variable Bestärkung (als nach unterschiedlicher Schrittanzahl) gut funktioniert, wenn er es zumindest mal bis 5 Schritte aufbauend geschafft hat. Nur nicht übertreiben.

Was genau meinst du mit Stick >einfach schneller bewegen<? Du läufst schneller? Du malst schnelle Kringel in die Luft?

Trab und Galopp läßt sich super mit Körpersprache initiieren. Ich glaube, die Hüftbewegung (des Menschen) ist da ausschlaggebend.
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #2 am: 03. Februar 2021, 11:52:07 »
So wie es aussieht, nutzt ihn hier kaum einer  :cheese:

Es war nur mal eine fixe Idee von mir.

Bislang hab ich es so gemacht: Bewegtes Target, ich clicke wenn er darauf zuläuft und er berührt es am Ende nicht. Das Target lasse ich anschließend verschwinden und präsentiere es wieder, wenn ich erneut ein Folgen möchte.

Ich hab es aber tatsächlich noch nie soweit geschafft, dass wir mal traben oder galoppieren und genau dafür wollte ich es ggf. einsetzen. Für die Freiarbeit bspw.
Da würde aber der Click dann das Verhalten beenden, also durchparieren. (Nicht wie einer der Clickermenschen auf Facebook, der sogar im Galopp füttern kann.  :lol: )

Ich dachte nur einfach, wenn ich das Folge-Target soweit bestärkt habe, dass er zuverlässig hinläuft und nicht frustriert ist, weil er es nie erreicht, kann ich einfach, indem ich es schneller von ihm wegbewege, auch eine schnellere Gangart von ihm auf positive Art erarbeiten...
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Sarah
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #3 am: 03. Februar 2021, 12:17:45 »
doch, ich  :) ich bin nur schreibfaul :)

mit Mirko hatte ich ein paar Signal erarbeitet, dass eine kleine Bewegung nach oben mit dem TS die nächsthöhere Gangart einleitet  :nick: Irgendwo hab ich auch noch ein Video dazu, wo man das ganz gut sehen kann.
Ich mag auch den langen TS, weil man damit schön daran arbeiten kann, das Pferd von sich weg nach außen zu bekommen.
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #4 am: 03. Februar 2021, 14:37:41 »
Wir nutzen es auch.
Ich clicke nur die Berührung. Heisst ich muss immer schneller "weg" sein als Gjonna mit der Nase dran ist, sonst gibts Dauerkekse  :P
Habe es natürlich im Schritt über kleine Strecke aufgebaut. Da sie das aber (früher) sehr gerne gemacht hat, ging es ganz schnell auch im Trab (Galopp nicht  :lol: ). Momentan findet sie es eher doof.

Versteht man, wie ich es meine?
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #5 am: 03. Februar 2021, 15:21:37 »
Ich verstehe wie du es meinst, aber führt das bei ihr nicht zu extremem Frust? Also, dass der Stab sich wegbewegt, obwohl sie ihn berühren muss? Bei uns war das so. Oder hast du das einfach so kleinschrittig aufgebaut und langsam die "Dauer" quasi verlängert?
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #6 am: 03. Februar 2021, 17:05:02 »
Sylvia Czarnecki hat da mal einen guten Artikel darüber geschrieben, wie man das aufbaut, vielleicht schaust du auf der Motionclick seite mal danach.

Im Grunde genommen führst du den TS ein Stück weg und sobald sich das Pferd bewegt, clickst du sofort. Lässt du das Pferd anstubsen, ist "anstubsen" das Kriterium. Wenn du beim Loslaufen clickst, ist "Laufen" das Kriterium.
Also schaust du, dass der TS einen gleichbleibenden Abstand hast und beendest nicht mit Anstubsen, sondern immer mit dem Click fürs Laufen.

Erst wenn das ganz sicher im Schritt sitzt, kann man anfangen, etwas zu "ziehen". Generell muss man darauf achten, den TS nicht zu tief zu halten, sonst kommt das Pferd aus der Balance und eilt nach vorne. Es sollte den Kopf am besten auf Buggelenkhöhe, nicht tiefer, haben.
Klappt das Folgen gut, kann man das Pferd vorsichtig mal in den Trab "ziehen". Auch hier sofort clicken, sobald mehr als Schritt kommt. Das Pferd darf nie das Gefühl haben, dass ihm der TS wegläuft. Da braucht es guten Fokus auf die eigene Haltung, damit der TS nicht plötzlich ganz woanders oder am Boden ist.
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #7 am: 03. Februar 2021, 17:11:54 »
Mir und der Krümeline hat es übrigens noch geholfen, vor dem Beschleunigen mit Targetstick erstmal das langsamer gehen als Kriterium zu nehmen. Dann ploppte beim Targetstick wieder etwas weiter vor nehmen automatisch auch "Beschleunigung" raus und das konnte wunderbar geclickt werden und war nicht so mit "das Target rennt weg" verknüpft.

Heute benutzen wir hauptsächlich mal eine Poolnoodle als Target, die ist eh so wabbeligt, dass sich Anstupsen als Kriterium nicht so anbietet (maximal streifen mit der Nase), da clicke ich auch in Bewegung und lasse sie beim. Click sinken, dann fehlt das Berühren können eigentlich auch nicht.
LG Tine
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #8 am: 03. Februar 2021, 17:27:13 »
Da ist das Video, hab jetzt doch eine Weile suchen müssen... immer diese beiden Accounts  :lol:

Mirko Balancearbeit mit Targetstick

Bei 3:25 etwa sieht man das Galoppsignal (TS einmal hoch und wieder runter), was sich aus der Arbeit selbst entwickelt hat (Galoppbewegung mitgemacht).

Hachja *geht das Pony noch ein bisschen anhimmeln* soo schön, wie leicht und tänzerisch er da war  :princess: :wolkenherz: :wolkenherz2: :wolkenherz: :wolkenherz2: :wolkenherz: *winkt mal nach oben* :hug:
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #9 am: 03. Februar 2021, 20:42:28 »
Ich verstehe wie du es meinst, aber führt das bei ihr nicht zu extremem Frust? Also, dass der Stab sich wegbewegt, obwohl sie ihn berühren muss? Bei uns war das so. Oder hast du das einfach so kleinschrittig aufgebaut und langsam die "Dauer" quasi verlängert?

Gjonna fand das Spiel einfach so lustig, dass sie gar nicht frustriert war.  :lol:

Aber wir haben es schon kleinschrittig aufgebaut. Also beim antraben zB anfangs immer direkt die Möglichkeit zum berühren gegeben, etc. Also dass man dann quasi das antraben direkt clicken konnte.
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #10 am: 04. Februar 2021, 06:37:32 »
 :juck: Ich meine dass wir das Thema mit dem Targetstab auch mal bei einem Sadykurs hatten.
Da konnte zwischen "folgen" und "anstubsen" unterschieden werden, indem einfach eine andere Seite des Targetstabs - was in dem Fall meine ich ein Schwamm mit einer blauen und einer gelben Seite war - gezeigt wurde. Das selbe in grün könnte man auch für die Gangarten machen: quer gehalten = Schritt, gelbe Seite = Trab und blaue Seite = Galopp. Muss man nur koordinatorisch zu in der Lage sein... :kicher:...und es natürlich sinnvoll aufbauen, dass das als Signal erkannt wird.  :nick:

Ich habe auch zwei Targetstäbe: einen zum anstubsen und einen zum folgen. Die sehen sehr unterschiedlich aus und das Folgetarget wurde noch nie nicht angestubst, weil es ja kein Ansubsgegenstand ist und der Click dazu immer vorher kommt.  :cheer: Bei der Stuhlübung habe ich das Folgetarget mal angewendet, um ihm den Weg zu zeigen, aber sonst benutzt ich es tatsächlich recht wenig...
Gewinke von Sonja
Winzis Tagebuch

Gandalf:   Ja, aber wissen wir das?  Aragorn:   Was sagt dein Herz dir?
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Re: Targetstab - Möglichkeiten und Aufbau
« Antwort #11 am: 04. Februar 2021, 10:44:47 »
Vielen Dank euch allen. Da waren auf jeden Fall sehr viele gute Tipps dabei. Danke auch Heike für das Video  :keks: (wo ich erstmal sehr lachen musste, als Mirko dir erstmal die Pylone bringen wollte :kicher: ) Ich schaue mir das aber nochmal in Ruhe an.

Ich schau auch nochmal in Ruhe bei Sady.

Ich werde jetzt wohl so vorgehen: Mein Kriterium wird immer Laufen sein, gar nicht erst berühren (ich befürchte, das bekomme ich selbst sonst nicht klar genug hin und möglicherweise hat auch das in der Vergangenheit zu Frust geführt). Der erste Impuls vom Pferd wird vermutlich aber trotzdem berühren sein, das kennt er ja. Dabei werde ich aber direkt beim ersten Schritt clicken, den Stab optisch wegnehmen und füttern. Wieder präsentieren usw.

Ich denke auch, dass ich bevor ich Trab o.ä. dazu nehme, den Stab so gut auflade, dass er quasi intuitiv zum Folgen führt.

Danke für den wertvollen Input. Ich werde berichten, wenn ich hier vorangekommen bin.  :dops:
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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