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Kurse/Unterricht zum Thema Clickertraining / Re: Der Besitzer wird zum Trainer ??
« Letzter Beitrag von vermouth am 05. Juni 2024, 23:14:08 »Als ich zum Clickern kam, war mir direkt klar, dass ich nicht alles suuuuuper-kleinschrittig über eine lange Zeit hinweg aufbauen kann und vor allem nicht meine Pferde in all zu viele Entscheidungen einbeziehen kann und möchte. Ich forme von Anfang an sehr viel aktiv am Pferd und fordere tatsächlich auch viel - zur Not auch mal über v-. Dabei ist mir aber wichtig, dass V- in einem kleinen, für mich vertretbaren Rahmen bleibt, den ich mir zuvor selbst gesteckt habe. In meinem Alltag mit meinen Pferden gibt es einfach Dinge, die müssen - z.B. bei dem Jungpferd die Vorbereitung auf Tierarztbesuche / Kontrollen / Versorgung und bei den Ponys der Sport wegen Husten / Diät. Gesunderhaltung und Reha steht bei mir über allem, weswegen mir u. A. auch wichtig ist, dass das Training mit dem Pferdekind nun langsam schonend ebenfalls in „mehr Bewegung“ übergeht, um hier hoffentlich vorbeugen zu können, was bei den Ponys nicht mehr rückgängig zu machen ist. Das heißt nun für mich, dass ich das Clickern vor allem dafür nutze, diese Muss-Dinge positiv aufzubauen und / oder angenehmer und verständlicher für die Pferde gestalten zu können.
Im Alltag heißt das z. B., dass die Ponys nun mal traben und galoppieren müssen, ich hierfür an nicht so guten Tagen v+ und v- mische. Sie reagieren sehr prompt auf die Signale und um das zu erhalten, clicke ich das auch immer wieder mal. An nicht so guten Tagen, wenn sie nicht auf die eingeübten Signale reagieren, gibt es im Sinne von v- eine Steigerung des ausgeübten Drucks - wie gesagt, bis zu einer von mir festgelegten Grenze. Sollte mehr nötig sein, muss ich doch abbrechen, aber das kam nicht vor bisher. (Und klar, ich überhöre kein „nein“, sondern passe das Training schon entsprechend der Lautstärke an).
Mir ist auch immer wichtig, dass die Pferde in einer V- Welt ohne mich „funktionieren“ würden. Ich kann von heut auf morgen von der Bildfläche verschwinden und die Tiere müssen trotzdem versorgt werden. Die allermeisten Menschen arbeiten halt mit v- und wenn das Pferd nicht gleich mitmarschiert, bekommt es zur Not eine mit der Gerte (etwas überspitzt, aber gerade erst wieder gesehen). Da find ich es schon gut, wenn meine Pferde Sowas wie ziehen, schieben usw. kennen und wir das sogar noch mit Keksen einstudiert haben. Vor allem, wenn sie dann so reagieren, dass gar keine weitere Steigerung des Drucks notwendig ist.
Ich hab jetzt sehr weit ausgeholt, um zu erklären, warum ich v+ und v- bis zu einem gewissen Teil mische, weil die Gründe dahinter etwas sind, worüber ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht habe (und beim Pferdekind wieder mache).
Was will ich wie erreichen?
Bei welchen Dingen möchte ich es so frei wie möglich / mit so viel Einverständnis vom Pferd wie möglich trainieren? (Bei und alles was Richtung „Tricks“ und „Zirkuslektionen“ geht).
Was MUSS in meinen Augen möglichst schnell funktionieren?
Und wie schnell muss es weshalb funktionieren?
Möchte ich das trotzdem rein mit v+ trainieren oder kann ich v- nutzen?
Bis wohin kann ich v- nutzen, sodass ICH kein schlechtes Gewissen bekomme, dass es nun negative und nicht positive Verstärkung ist?
Usw.
Wenn man sich darüber Gedanken macht und sich das beantwortet, findet man sehr gut seinen Weg. Und dafür muss man vielleicht einfach viele verschiedene Trainer und Mitmenschen kennenlernen und schauen, wie die das so machen. Da bekommt man schnell ein Gefühl von „das möchte ich so!“ und „das will ich aber nicht!“. Und ja, das kann unter Umständen dauern… Aber ich denke, grundsätzlich hat man von Anfang an eine Tendenz und ein Bauchgefühl, mit dem man solche Fragen für sich beantworten und das Training erst mal starten kann… und dann wird man mit der Zeit immer weiter ins Detail gehen.
Ich selbst kann zB mit Kurland und den allermeisten anderen Clickertrainern bisher nichts anfangen und orientiere mich eher viel an nicht-clickernden Trainern, die grundsätzlich gut mit Pferden umgehen (und schaue dann, wie ich meine Methode und deren Methode sinnvoll vereint bekomme). So hatten wir eine Weile eine Trainerin der akademischen Reitkunst da, die selbst gar nicht geclickert hat, aber auch nichts dagegen hatte, mir zu sagen, welche Reaktion/Bewegung einen Click wert wäre.
Wenn ich einen Trainer (zu anderen) sowas sagen höre wie „der hat keinen Respekt vor dir!“ oder ähnliches, dann ist der für mich direkt raus, genau so wie jemand, der meine moppeligen Hustenpferde wochenlang wegen Kleinschrittigkeit nur Schritt gehen lassen würde.
Im Alltag heißt das z. B., dass die Ponys nun mal traben und galoppieren müssen, ich hierfür an nicht so guten Tagen v+ und v- mische. Sie reagieren sehr prompt auf die Signale und um das zu erhalten, clicke ich das auch immer wieder mal. An nicht so guten Tagen, wenn sie nicht auf die eingeübten Signale reagieren, gibt es im Sinne von v- eine Steigerung des ausgeübten Drucks - wie gesagt, bis zu einer von mir festgelegten Grenze. Sollte mehr nötig sein, muss ich doch abbrechen, aber das kam nicht vor bisher. (Und klar, ich überhöre kein „nein“, sondern passe das Training schon entsprechend der Lautstärke an).
Mir ist auch immer wichtig, dass die Pferde in einer V- Welt ohne mich „funktionieren“ würden. Ich kann von heut auf morgen von der Bildfläche verschwinden und die Tiere müssen trotzdem versorgt werden. Die allermeisten Menschen arbeiten halt mit v- und wenn das Pferd nicht gleich mitmarschiert, bekommt es zur Not eine mit der Gerte (etwas überspitzt, aber gerade erst wieder gesehen). Da find ich es schon gut, wenn meine Pferde Sowas wie ziehen, schieben usw. kennen und wir das sogar noch mit Keksen einstudiert haben. Vor allem, wenn sie dann so reagieren, dass gar keine weitere Steigerung des Drucks notwendig ist.
Ich hab jetzt sehr weit ausgeholt, um zu erklären, warum ich v+ und v- bis zu einem gewissen Teil mische, weil die Gründe dahinter etwas sind, worüber ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht habe (und beim Pferdekind wieder mache).
Was will ich wie erreichen?
Bei welchen Dingen möchte ich es so frei wie möglich / mit so viel Einverständnis vom Pferd wie möglich trainieren? (Bei und alles was Richtung „Tricks“ und „Zirkuslektionen“ geht).
Was MUSS in meinen Augen möglichst schnell funktionieren?
Und wie schnell muss es weshalb funktionieren?
Möchte ich das trotzdem rein mit v+ trainieren oder kann ich v- nutzen?
Bis wohin kann ich v- nutzen, sodass ICH kein schlechtes Gewissen bekomme, dass es nun negative und nicht positive Verstärkung ist?
Usw.
Wenn man sich darüber Gedanken macht und sich das beantwortet, findet man sehr gut seinen Weg. Und dafür muss man vielleicht einfach viele verschiedene Trainer und Mitmenschen kennenlernen und schauen, wie die das so machen. Da bekommt man schnell ein Gefühl von „das möchte ich so!“ und „das will ich aber nicht!“. Und ja, das kann unter Umständen dauern… Aber ich denke, grundsätzlich hat man von Anfang an eine Tendenz und ein Bauchgefühl, mit dem man solche Fragen für sich beantworten und das Training erst mal starten kann… und dann wird man mit der Zeit immer weiter ins Detail gehen.
Ich selbst kann zB mit Kurland und den allermeisten anderen Clickertrainern bisher nichts anfangen und orientiere mich eher viel an nicht-clickernden Trainern, die grundsätzlich gut mit Pferden umgehen (und schaue dann, wie ich meine Methode und deren Methode sinnvoll vereint bekomme). So hatten wir eine Weile eine Trainerin der akademischen Reitkunst da, die selbst gar nicht geclickert hat, aber auch nichts dagegen hatte, mir zu sagen, welche Reaktion/Bewegung einen Click wert wäre.
Wenn ich einen Trainer (zu anderen) sowas sagen höre wie „der hat keinen Respekt vor dir!“ oder ähnliches, dann ist der für mich direkt raus, genau so wie jemand, der meine moppeligen Hustenpferde wochenlang wegen Kleinschrittigkeit nur Schritt gehen lassen würde.