Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Clickertraining allgemein => Thema gestartet von: cännsi am 04. Juli 2011, 09:28:27

Titel: Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 04. Juli 2011, 09:28:27
Die Frage klingt ja mal recht trivial - dann halt nix am Reitplatz machen :roll:

tatsächlich gibts bei uns seit dem frühjahr wirklich probleme mit dem ort reitplatz...

wir sind nun seit märz 2010 in dem stall, im jahr 2010 war eigentlich alles ganz problemlos...ich hab mir dinah allerlei kram am reitplatz geclickt. über den winter hab ich mehr am putzplatz gemacht und als wir im frühjahr wieder am reitplatz loslegen wollten, gabs anfangs eigentlich kaum einen tag, wo dinah nicht mit unwillen, stress vielleicht sogar angst im geringen ausmaß reagiert hat. bis dahin ist aber nie was negatives (bzw. was ich bewusst so interpretieren könnte) da vorgefallen. wenn sie frei war, stand sie nur am tor rum und wollte wieder raus...ich hab dann auf anraten von cinni (die ganz am anfang im frühjahr mal da war) probiert sie im reitplatz viel variabler damit zu belohnen, dass wir, wenn sie ruhig wird, den reitplatz verlassen, hab die clickerrate runtergesetzt, damit sie net durchs futterlob noch angestachelter wird und probiert sie einfach mit richtungswechseln etc. konzentriert zu halten, wenn sie wieder anstalten machte sich hochzspulen. leider wurde das problem zunehmend schwieriger: plötzlich ging gar nix mehr - sie schoss völlig unverhofft los, fing plötzlich an zu steigen oder rückwärtsrotieren, wurde schnappig etc. ich hab damals in meiner hilflosigkeit und vor allem auch sorge, dass sie mich mal niederbugstiert am reitplatz (sie nahm ja überhaupt keine rücksicht mehr, ob ich da im weg herumstehe, rempelte mich an oder riss mir den arm halb aus) sie ein paar mal versucht mit einem ruck am halfter und anschreien und auch mal mit einem ordentlichen klapps mit der gerte :roll: wieder in die bahnen zu lenken. gut, im nachhinein war das der situation und stimmung dort sicher nicht zuträglich und mir tats auch leid, aber mir riss nach so langer zeit des "objektiv-bleibens" einfach mal der geduldsfaden und ich hatte es einfach satt, mich der verletzungsgefahr auszusetzen :roll: komischerweise schnaubte sie nach solchen extremen eskapaden, die ich dann mal mit strafe quittierte, ab - da fiel offenbar auch stress von ihr ab

ich hab dann geschaut, ob es futtertechnisch bedingt ist und die nervenversorgung wohl adäquat ist. - daran liegts nicht.
haltungsmäßig bekommt sie soviel auslauf wie es ein pferd in ihrem alter wohl nur haben kann - in der gruppe mit spielen etc.
die leute haben mir dann gesagt, dass ich mich zuviel auf sie konzentriere - ich hab also angefangen, punkte am reitplatz zu fokussieren und darauf zuzugehen...
ich baute stangen ein...
wenn sie im begriff ist loszuschießen, auf einen minikreis abzuwenden und sie fleißig marschieren zu lassen...bis sie den kopf fallen ließ und sich entspannte...
ich fing an mitzuzählen, damit ich net die luft anhalte...
ich ließ sie bewusst vorher am reitplatz laufen, damit sie sich abreagieren konnte, was halt auch blöd war, weil von allein lauft sie ja net - da muss man sie auch treiben :P...
ich betrat den reitplatz in anwesenheit eines anderen pferdes...
hab mir ihr apportieren bis zum reitplatzeingang gemacht, und sowieso die einheiten nur in reitplatz betreten und wieder umdrehen zerpflückt...
ich wusste, dass es sicher auch hormonbedingt ist und wollte es auch net überbewerten...

die argen ausmaße des "ausflippens" flauten nach einigen tagen vom extrem in "aushaltbar" ab - wahrscheinlich bedingt durch die höheren temperaturen, noch größere weiden etc. wenn sie sich wälzt und nachher zum ausgang marschiert, lässt sie sich auch abrufen zum halfteranziehen... wir konnten dann etwas am fis und übertreten arbeiten, allerdings kommt es immer wieder vor, dass sie "aufdreht" und lossprintet. inzwischen kann ich es soweit unquittiert lassen bis auf eine verbales "he" oder so. aber alles andere bringt ja eh nix und beschert mir nur ein kack.gefühl und erschüttert nur das vertrauen zu mir. das hab ich also nach vereinzelten ausrutschern wieder abgestellt.

ich mach nach den ersten wochen, wos mal darum ging 1 runde ruhig neben mir zu gehen :roll: auch abwechslungsreichere dinge am platz, mach auch tagelang nix am platz, geh spazieren, mach was im hof. aber ich hab das gefühl, dass sie trotz allem dort ständig unter strom steht - vor allem, wenns keine 30°C hat. sie ist ständig am glotzen, steht oft unter spannung und kann sich einfach net fallen lassen. das "arbeiten" ist so nur sehr eingeschränkt möglich und zudem mag ich einfach nicht mehr, wenn ich das gefühl hab, dass es ihr keinen spaß macht, sie stress und womöglich auch angst hat. sie wird dann leicht ärgerlich.

generell ist zu sagen, dass sie sowieso ein sehr reaktives pferd ist und sich leicht schreckt. allerdings in sichtweite der anderen pferde ist sie wie ausgewechselt - da fühlt sie sich sicher. mir ist das auch völlig klar, nur möcht ich halt nicht durch permanentes üben im hof sie noch "klebriger" machen, sondern die übungen dann allmählich weiter weg und auf den reitplatz verlegen. sie ist halt auch leicht reizbar und schnell frustriert und äußert das dann unterschiedlich in tempermentsausbrüchen, schnappig sein, festwurzeln...also manchmal hab ich schon den eindruck, wenn sie ihren schädel net durchsetzen kann, dann outet sie sich als prinzessin auf der erbse (ich versuch das dann aber nicht so zu sehen 8) )

außerdem ist im hof üben nur eingeschränkt möglich, da da die autos parken, in der gruppe gar net, weil da nicht mehr gefüttert werden darf. der reitplatz ist halt außer sichtweite der anderen pferd und sicher deshalb einfach sowieso schon schwierig für sie...

so lange geschichte, kurzer sinn:

wie sähe bei euch so ein trainingsplan aus, den reitplatz auf lange sicht wieder zu einen wohlfühlort zu machen. würdet ihr den reitplatz erst mal völlig meiden - mir wurde ja schon empfohlen das pferd einfach das nächste jahr in anderen situation und umgebungen zu arbeiten, wenn das immer für stress sorgt. mir ist auch völlig klar, dass unter stress lernen nicht möglich ist und ich will auch net, dass er auf lange sicht völlig vergiftet wird (wenns net schon zum teil der fall ist) nur legt sich das dann wirklich oder ist das nur problemverschiebung? ich hab ja auch mit dem zeitfaktor gepokert, aber ganz aufgelöst hat sich die problematik dadurch net. hab heute mit der matte am platz gearbeitet, aber es ist ganz egal, welche übung und wie gut sie die kennt - wenn sie einen "ambivalenten" tag hat, dreht sie trotzdem unverhofft mal auf und an ein entspanntes arbeiten ist nicht zu denken.

inzwischen fehlts mir offenbar einfach schon an kreativität mit dem thema umzugehen, ich möcht uns beiden net immer wieder diese situation zumuten, dass sie mal flippt. womöglich bestärke ich die abneigung auf den platz noch zusätzlich durch schlechtes timing, wenns ums ideale platzverlassen geht, zu spätes auflösen gewisser übungen und situationen und natürlich die tatsache, dass ich inzwischen halt ein paar mal die fassung verloren hab und sie das sicher auch zum teil abgespeichert hat, dass es eben auch negative konsequenzen gibt wenn sie sich so aufführt, was sie dann erst recht aufspult...

ich kanns echt net hören, wenn man dann von auswärts hört: ja, der reitplatz ist sowieso net so gern gesehen bei pferden - da müssens ja arbeiten. clickerpferde sind da anders motiviert und generell ist sie sehr eifrig und auffassungsschnell, nur halt nicht am reitplatz...allmählich zweifel ich dran, dass wir das jemals wieder hinkriegen dort :-[
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 04. Juli 2011, 09:33:49
Ok nur eine Idee. Ihr habt ja schon sehr früh angefangen zu "arbeiten". Evtl. ist sie - trotz das sie immer schön mitgemacht hat - trotzdem überfordert gewesen.

Ich glaub ich würde auf dem reitplatz einfach gar nichts machen. Sie mal putzen, wenn sie das toll findet, ihr das Futter dort geben. Aber alles "ohne Gegenleistung" verlangen.

Weißt du was ich meine? So das der reitplatz zu nem Ort wie jeder andere wird.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 04. Juli 2011, 09:45:50
hi stefanie,
danke für deine idee.
ja, wir haben in der tat früh angefangen dinge zu machen. allerdings hab ich fast ausschließlich nur frei mit ihr da gearbeitet und da lag der fokus auch auf tricks etc. also etwas, wo sie sowieso gern bei der sache war. inzwischen gabs aber immer wieder phasen, wo sie wochenlang nix außer putzen, hufeheben gemacht hat und monatelang den reitplatz nicht betrat. in meiner ausbildung hatte sie auch teilweise wochenlang pause. ich hab schon versucht sie ja nicht zu überfordern (weils eh regelmäßig den mahnenden zeigefinger gab: jundpferd soll jungpferd sein dürfen), aber natürlich kanns der fall gewesen sein, dass es trotzdem mal passiert ist, allerdings kann ich mir schwer vorstellen, dass es nur daher kommt, dass es so ortspezifisch schwierig ist.

füttern am reitplatz hat schon nicht die qualität, wie füttern im hof. außerdem bin ich nie zu den futterzeiten da - das wird schwierig werden. ich könnt ihr höchstens einen kübel mit äpfel etc. herrichten und nur mal auschließlich zum verputzen dieser rauf...aber ändert sich dadurch ihre grundmotivation dort? wenn sie nämlich stress hat, kann ich mit futter brausen gehen...putzen genießt sie sowieso net sooooo sonderlich wie andere pferde - das als bestärkung einzusetzen, weiß ich nicht, ob sie das überzeugt...

Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 04. Juli 2011, 09:50:45
Ist nur ein ansatz, ist ja auch aus der Ferne immer schwierig zu "bewerten".

Klar hast du viel Pause gemacht, aber wenn war der Reitplatz schon der Ort der "Arbeit" oder?
Von daher würd ich es einfach jetzt gegenteilig versuchen, auf den Platz gehen ohne dort was zu wollen. Wenns nicht füttern ist, dann vielleicht einfach nichts tun, krabbeln. Evtl. ein anderes Pferd mitnehmen und sie einfach zu zweit bißchen dort lassen?

Grundsätzlich ist es ja schon so, dass der Reitplatz ein Ort ist wo irgendeine Art von Leistung oder nennen wir es Konzentration gefordert wird. Skessa zeit mir heute noch deutlich wenn sei meint, es wäre zu viel gewesen. Dann ist der Weg dort hin gleich etwas "zäher" wie sonst...
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 04. Juli 2011, 10:00:38
Ist nur ein ansatz, ist ja auch aus der Ferne immer schwierig zu "bewerten".

Klar hast du viel Pause gemacht, aber wenn war der Reitplatz schon der Ort der "Arbeit" oder?
Von daher würd ich es einfach jetzt gegenteilig versuchen, auf den Platz gehen ohne dort was zu wollen. Wenns nicht füttern ist, dann vielleicht einfach nichts tun, krabbeln. Evtl. ein anderes Pferd mitnehmen und sie einfach zu zweit bißchen dort lassen?

Grundsätzlich ist es ja schon so, dass der Reitplatz ein Ort ist wo irgendeine Art von Leistung oder nennen wir es Konzentration gefordert wird. Skessa zeit mir heute noch deutlich wenn sei meint, es wäre zu viel gewesen. Dann ist der Weg dort hin gleich etwas "zäher" wie sonst...

ja - deshalb stell ichs nun ja endlich mal hier rein, auch wenns schwer fällt sich das einzugestehen, dass man eventuell fehler gemacht hat.

wenn ich am reitplatz war, hab ich schon sachen gemacht mit ihr - das stimmt. einfach, weil ich sie dort frei hab herumlaufen lassen können. wirklich gern hat sie den reitplatz aber noch nie gehabt in dem neuen stall - ich geh schon stark davon aus, dass die fehlende sicht zu den pferden eine große rolle spielt. ich hab eben dann bewusst den weg dorthin mit aufgaben bestückt, wie apportieren und so und auch den weg zum ziel gemacht. ich musste halt auch aufpassen, dass sie mir nicht jeden click aus der tasche zieht und keinen schritt mehr ohne :keks: tut. sie blieb ja dann schon regelmäßig stehen, um fürs angehen :keks: zu kassieren.

aber ich denke, dass es einfach am besten ist, mal den reitplatz wegzulassen. ich mag ja auf dauer so nicht. so sind halt die trainingsmöglichkeiten eingeschränkter, aber an ein longieren (womit ich ja langsam anfangen wollte heure) ist unter den bedingungen eh net zu denken. ich glaub am besten wird sein, völlig loszulassen und in einigen monaten oder so nochmal zu testen und gegenbenfalls dann neu anzusetzen.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 04. Juli 2011, 10:03:35
Ok nur eine Idee. Ihr habt ja schon sehr früh angefangen zu "arbeiten". Evtl. ist sie - trotz das sie immer schön mitgemacht hat - trotzdem überfordert gewesen.

Ich glaub ich würde auf dem reitplatz einfach gar nichts machen. Sie mal putzen, wenn sie das toll findet, ihr das Futter dort geben. Aber alles "ohne Gegenleistung" verlangen.

Weißt du was ich meine? So das der reitplatz zu nem Ort wie jeder andere wird.
DANKE!
das war mein erster gedanke!
rauf aufn platz, füttern ohne was zu wollen, solange, bis sie gerne hin geht und gerne dort bleibt. und dann langsam mit was völlig neuem beginnen. NICHTS was sie schon kennt und eventl. mit der vergangenheit in verbindung bringt.

aber auch sonst würde ich, außerhalb des platzes wenig bis garnix mit ihr machen, so dass der reitplatz der highlight des tages wird.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 04. Juli 2011, 10:06:43
ähm, was mir noch grade einfällt (hatte vorhin den beitrag nicht fertig gelesen  :rotw:)
wie ist denn der reitplatz für dich besetzt??? was für ein gefühl hast DU wenn du oder ihr gemeinsam den platz betretet?

@füttern: ich würd kl. kübel oder schüsseln aufstellen, mit verschiedenstem futter drin, die sie dann selbständig (OHNE bestätigungslobworte usw) aufsuchen und ausputzen kann. nicht einfach nen küble platzieren und fertig...... (okay, vielleicht ganz am anfang)
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 04. Juli 2011, 10:21:34
aber auch sonst würde ich, außerhalb des platzes wenig bis garnix mit ihr machen, so dass der reitplatz der highlight des tages wird.

das wird er aber nicht. genau damit hab ich es ja versucht und nix mehr außerhalb gemacht. ganz einfache dinge gemacht und viele klicks, kraulen etc. aber lieber ging sie deshalb nicht rauf. da darf ich die nächsten wochen/monate überhaupt nichts mit ihr machen, wenns danach geht, dass ich außerhalb alles bleiben lassen soll. kann ich zwar damit leben, wenns so sein soll, aber ist es tatsächlich zielführend?

@meine einstellung reitplatz ist für mich reitplatz - ich hab damit überhaupt kein problem und freute mich eigentlich immer drauf, aber wenn ich mir ansehe, wie es jetzt da läuft, mag ich eigentlich net mehr, weil sie ja permanent stress hat. das beeinflusst mich sicherlich unbewusst.

schüssel platzieren mit untereschiedlichem futter ist eine gute idee - das notier ich mal.

@dinge, die sie schon kann und nicht mehr am reitplatz üben zwecks verbindung mit vergangenheit.
grad bei der matte zb...die hab ich an einem positiven ort ganz toll besetzt. wenn ich die dann irgendwann (nach einer pause, wo ich wirklich nichts mehr von ihr verlange dort und sie allemählich einen anderen bezug dazu bekommt) einsetze, ein ding, was ihr sicherheit gibt, was sie kennt und super akzeptiert - kann mir das dann nicht helfen den ort mehr zum wohlfühlort zu machen? oder dinge, die ich inzwischen abseits vom reitplatz erarbeite mit einem neutralen background.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 04. Juli 2011, 10:31:27
matte hast du ja schon probiert - und hat nicht so geklappt..............

nein, ich würde nichts bekanntes machen, zumindest ne zeitlang. so ne art "reset" fürn reitplatz.

zu deinem ersten absatz:
in der zeit hast du aber a) bekanntes am platz gemacht, b) auch anderwärts mit ihr gearbeitet. mir ging es in meinem post einfach darum, quasi "von vorne" zu beginnen...... und dazu muss man halt erstmal alles bekannte weglassen um es dann später scheibchenweise wieder hervor zu holen. die jahre davor sind ja nicht "verloren"...........

das wäre zumindest mein ansatz gewesen.  weil, alles andere, was mir noch eingefallen wäre, hast ja schon ausprobiert  :rotw:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 04. Juli 2011, 10:37:55
ja stimmt. auf der matte wars gut, nur rundherum net so :confused:

zum rest, ok.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Darleene am 04. Juli 2011, 10:57:52
Geh blöd is das..  ich dachte das klappt jetzt besser... die letzten male als ich euch gesehen hab, wo ich auch am Reitplatz war, war sie find ich klasse...  sehr konzentriert und hat super mitgemacht.  Vielleicht is es für sie leichter wenn andere Pferde am Reitplatz sind? Das mit den Futterschüsseln find ich auch keine schlechte Idee...
Vielleicht als Alternativprogramm wieder öfter spazieren gehen?
Mir kommt vor das macht ihr sehr viel Spass und sie war in der Zeit auch ruhiger? Und da ist sie ja wirklich sehr, sehr brav..
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 04. Juli 2011, 11:27:33
hi sylvia :)

ja, es klappt nun deutlich besser als noch in der extremphase vor 3 - 4 monaten. da hab ich ja seit der winterpause erstmals wieder was am reitplatz gemacht und von mal zu mal wurde sie unrunder bis es schließlich jedes mal eskalierte.

es ist ganz verschieden - ich weiß nicht so recht woran das liegt. an manchen tagen ist sie super dabei und konzentriert, dann spannt sie sich bei jedem mückenfurz, findet keine ruhe, "nutzt" jeden grund, um an die decke zu gehen. eine rolle spielen sicher auch die temperaturen - je wärmer, desto ruhiger. je kälter, desto knackiger. jedoch: generell steht sie am platz aber einfach unter spannung, wenn sie net (aufgrund der wärme und verausgaben auf der koppel) sowieso für ihre verhältnisse sehr ruhig ist.

ich hätte halt gerne da angesetzt, dass sie mit dem reitplatz per se was positives verbindet und das nicht immer so hin- und herschwankt. so bestärkt sie sich ja selber drin, dass da was "faul" ist, wenn sie immer wieder die möglichkeit bekommt ein drama draus zu machen (was es für sie in dem moment ja zweifellos ist - angst? unsicherheit? hormonschub?)....vielleicht würde es sich langfristig trotzdem allmählich ausschleichen - das "flippen" - allerdings mag ich bis dahin net ständig damit konfrontiert sein und für sie wärs auch besser, wenn sie einfach mehr ruhe findet. ganz schwierig finde ich einzuschätzen, wie sie grade drauf ist. manchmal merk ich schon am reitplatz betreten: ok, heute besser nicht zuviel. dann macht sie einen völlig relaxten eindruck und haut beim nächsten mal, wenn ein auto vorbeifährt , auf die pauke. ich kann das "aufdrehen" also ganz schlecht vermeiden oder in ein alternativverhalten umlenken, weil ich es zu spät merke (oder ich bin halt einfach zu dämlich dafür :roll:). gelingt mir zwar oft, aber net immer. und in den meisten fällen ist es sicher schreckhaftigkeit oder etwas, was mir verborgen bleibt, was sie in aufruhr versetzt...

pferde am reitplatz tun der sache an sich keinen abbruch. das ist ganz egal - wenn sie stress hat, sind ihr 1 - 2 andere egal. nur die herde sehnt sie sich dann denk ich herbei - merk das ja an ihrem verhalten bzw wenn wir wieder in den hof kommen ist sie wie ausgewechselt.

spazieren möcht ich nun sowieso mehr - ich denk, dass mir der abstand nun auch gut tut. ich wollt halt heuer einfach mehr reitpferdespezifisches machen, aber vielleicht sollt ich es einfach mehr auf uns zukommen lassen...
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: sparko am 04. Juli 2011, 11:37:22
ich erkenne mich (uns) in gewissen dingen sehr wieder. und ich muss sagen als wir letztens eine wirklich tolle therapeutin da hatte, die uns mehr oder weniger die augen geöffnet hat - seit dem gehts uns wesentich besser!!
spark kann geistig nicht "runterkommen" - dabei muss ich ihm helfen (ich kann es auch nicht so schnell - bin ein "machter" mensch  :cheese: )! er kann es alleine nicht..und durch meinen "druck"/stress wird er noch mehr gepusht und war geistig relativ überfordert!

mein erster ansatz wäre eher bei dina das futter "einzustellen" - mir kommt es vor als wäre: futter=stress (hirnkastel arbeitet, wie kann ich wieder dazu kommen... niedrige tolleranzgrezen, hoher stresspegel = explosion... hatte das selbe problem). du bist doch fertige physiotherapeutin - behandlest du dina? versuche  mal herauszufinden was ihr gut tut... überleg was auch DICH entspannt und auch ihr beid entspannend findet!
ich lege jetzt regelmäßig einen "wellnesstag" ( ca. 1x die woche), wo ich ihn behandl und schau dass er sich sichtlich entspannen kann ohne dass ich nur irgendetwas von ihm WILL!
auch sehr geholfen hat uns der jörg bei seinen kursen (als er "mental" mit uns beiden gearbeitet hat... unseren stresspregel deutlich reduziert hat!!) - wahnsinn wie sich spark auswärts ruhig verhalten hat können... war wirklich begeistert. er sagt "einfach mit dem pferd SEIN und nicht wollen" .... das beginnt bei von einfachem "herumstehen" mit einer simplen berührung bis hin zu drauf sitzen und das pferd zu kraulen. erst wenn wenn sich beide entspannen DANN wird losgeritten, vorher nicht!

vielleicht muss dina generell auch ihne "stresspregel" runterfahren und lernen sich "fallen zu lassen" - dann kannst du auch mit konzentrierter arbeit beginnen!
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 04. Juli 2011, 12:40:16
spark:  :thup:

siehste, an spark hab ich bei der ganzen sache garnicht gedacht....... der is ja auch so einer, der dann nur noch hampelt und hüpft......... und, wenn ich das so offen sagen darf, der spaß, war vor der therapeutin auch nicht mehr wirklich gegeben.......

wenn man sich den knaben jetzt anschaut, und dann mal ca. 2 monate zurück denkt, dann ist er ja wirklich kaum wieder zu erkennen.

Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: sparko am 04. Juli 2011, 13:44:36
ja jetzt hüpft er wieder aus "spaß" (so wie gestern beim longieren, "furzt" sich einfach buckelnd weg lustighalber *g*) vorher war alles pööööse und jeder mücke einen sprung wert, einfach irre gestresst und immer "auf absprung".

aber ich kann dich trösten - auch in der "gagphase" war er immer ein braves reitpferd und die "schweinerein" hat er nie unter mir ausgelebt (zumindest nicht in dem ausmaß, mal ein hüpfer ok..aber sonst nix)
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: eboja am 04. Juli 2011, 14:00:21
Ich kann Dir momentan etwas nachfühlen. Capitan hat auch Phasen, in denen Halle / Platz (da macht er kaum einen Unterschied) ganz fürcherlich sind, und an anderen Tagen ist er super-konzentriert. Freundlicherweise bringt er mich mit seiner Rennerei, Glotzerei, Hüpferei u.ä. aber nicht wirklich in Gefahr (wobei ich ihm teilweise schon nochmal in Erinnerung rufe, dass ich gerade neben ihm stehe; ob ich das muss oder nur aus eigener Unsicherheit mache, weiss ich nicht).

Fürchterlich viel raten kann ich Dir nicht. Für mich habe ich überlegt (entschieden ist noch nichts, das wird sich wohl erst im Laufe der Zeit rauskristallisieren), erstmal nur noch kurze Einheiten zu machen, so 10 Minuten lang. Davon dann vielleicht je zwei in der Zeit, die ich da bin. Und nicht unbedingt alles auf dem Platz / in der Halle, sondern auch im Hof (ruhiges Stehen am Waschplatz wäre mal von Nöten). Wobei er dann eh überall nervös ist, ausser auf seinem Paddock und der Koppel.
Vielleicht wäre das auch was für Euch? Vermutlich dann sogar noch viel kürzer, erstmal nur für eine Minute hin, bisschen rumstehen ohne was zu wollen (wie ja schon vorgeschlagen wurde), und dann direkt wieder weg. Erst, wenn eine Minute zuverlässig ruhig funktioniert, steigern auf zwei Minuten. Usw.

Bei Capitan merke ich auch, dass es sehr viel davon abhängt, ob ich WILL oder nicht. Da gefällt mir sehr, was Jörg zu Steffi gesagt hat: "mit dem Pferd sein, nicht wollen". Genau das scheint Capitan mir auch verzweifelt ins Hirn "prügeln" zu wollen. Sobald ich mich einfach am Zusammensein erfreue, ohne eine Erwartungshaltung zu haben, läuft es. Wenn ich in ein "wir sollten endlich mal xyz schaffen" komme, macht er dicht und die Hampelei fängt an. Sicher nicht ganz so 1 zu 1, aber schon tendentiell deutlich erkennbar.
Vielleicht musst Du Deine Pläne wirklich nochmal ganz zurückstellen und es mehr so sehen, als würdest Du mit Klein-Dinah auf den Spielplatz gehen. Wenn sie dort spielen mag: schön, wenn sie mit Dir zusammen spielen mag: noch schöner, wenn sie heute nicht spielen mag: auch in Ordnung, morgen können wir es nochmal probieren.

Sicher nicht sehr hilfreich, und v.a. nichts neues zu dem eh schon Geschriebenen :rotw:. Im Wesentlichen wollte ich Dir eh nur mitteilen, dass ich Dir gerade sehr gut nachfühlen kann und für diesen Thread sehr dankbar bin, weil er mir auch noch einige Anregungen gibt.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 04. Juli 2011, 14:32:39
"Wenn ich in ein "wir sollten endlich mal xyz schaffen" komme, macht er dicht und die Hampelei fängt an. Sicher nicht ganz so 1 zu 1, aber schon tendentiell deutlich erkennbar."

oooooooooohhhhhhhhhhhhhh JA!!!!!

DAS kenn ich auch - von allen 3 mädls hier (korrigiere - von allen 4! nichtmal evita spielt mit mir, wenn ich in der absicht "wir gehen spielen, das gibts doch nicht, dass sie den ball ignoriert" auf den platz gehen)

natürlich in unterschiedlichen ausprägungen.
die elfe wird vollkommen irre, fällt in alle alten muster und ich muss mich SEHR schnell an der nase nehmen, um nichts zu zerstören.

morghain wird stoisch-stur-grantig - total doof, wenn man ein freundliches, williges, bemühtes, angenehmes pferd gewöhnt ist.

moirin wird suuuuuuuuper giftig und unzufrieden und garstig
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 04. Juli 2011, 14:34:38
hi,
ich danke euch erst mal für das objektive feedback allerseits.

ich muss zugeben, dass ich mich inzwischen etwas von meinen prinzipien entfernt hatte, weil ich plötzlich vor solchen problemen stand, die ich so nicht vorhergesehen hab. ich hab ihr immer das mitspracherecht eingeräumt, aber plötzlich schien es sie übrhaupt nicht mehr zu interessieren, dass da jemand danebenstand. die "intensität" mit der sie dann reagierte, machte mich halt vereinzelt wirklich so verzweifelt, dass ich halt meinen ärger mal luft machen musste. ich musste erst mühsam wieder den weg zurück zu meiner clickerphilosophie finden :P

ich wollte halt mal meine klare absicht verfolgen und gewisse ertappenziele (altersgerecht und kleinschrittig) erreichen und mich nicht immer von ihr den ablauf "dirigieren" lassen. ich bin da sicher das ein oder andere mal ungeduldig geworden.

als es ganz arg war, hab ich auch freunde und bekannte mit den problemen zugequatscht - da kam dann von "wenn sie so tut, WILL sie ja es nicht anders als bestraft werden" bis hin zu "wegstellen". irgendwie war das für mich auch unbefriedigend - ich hätte halt schon gerne mal was erreicht, ohne dass permanent "einspruch" kommt. aber inzwischen denk ich mir auch, dass ich mir da zuviel druck machte mit diesem "das sollte funktionieren". ich hab nun meine erwartungshaltungen ganz zurückgeschraubt, wenn ich dran denke, was andere mit ihren pferden in dem alter machen...aber die grundspannung bei ihr an dem ort blieb dennoch bestehen.

ich arbeitete und arbeite auch an mir selbst, aber sie ist einfach ein total sensibles pferd, noch dazu mit einem gewissen "eigensinn" und extrem explosiv - da werd ich manchmal einfach net schlau draus, was grade in ihr vorgeht :confused:

die idee mit den vorgegebenen zeiteinheiten werd ich jetzt sowieso mal umsetzen - ich bin da wieder so inkonsequent geworden. und die idee mal ganz kurze einheiten am platz ohne was zu verlangen und wieder raus find ich auch gut. das ließe sich ja super mit cat/bat verbinden - da hab ich in letzter zeit auch mehr drüber nachgedacht.

ein wellnesstag, wo ich einfach nur mal bei ihr bin, lässt sich auch realisieren. es ist halt immer selbstdisziplin gefragt, weil als einsteller komm ich eh schon net jeden tag und dann hab ich eine lange anfahrt - dann macht man auch meistens was. wenns gleich mal so ums eck stehen würde, würds mir wahrscheinlich leichter fallen, nur zu sein. noch hab ich nichts wirklich ausmachen können, wo sie lieber mal eine viertel stunde richtig genießt statt rumzuhampeln, weils stillstehen muss. aber ich werd mich da noch mal dezidiert auf die suche begeben...

je mehr ich zu diesem thema hier schreibe, desto mehr wird mir klar, dass ich wirklich wieder völlig loslassen sollte - was ich inzwischen eh schon zu weiten teilen tu - und einfach ganz unbefangen wieder unser zusammensein gestalte. schwierige situation - einerseits sollte man einen plan haben, um die richtung zu kennen, andererseits sollt es auch net in verbissenheit umschlagen. mir fällts halt manchmal echt schwer eine situation einfach abzubrechen und eine halbe stunde später noch mal von vorne zu beginnen :roll: aber ich denk, ich muss mich dazu mal bewusst ermahnen und auch einfach mal was sein lassen, ohne es nochmal probieren zu wollen. :confused: sie ist mir halt schon sehr ähnlich :roll: deshalb akzeptier ich das auch, wenn es so ist momentan. ich brauchte halt nur ansätze, wie ich jetzt nochmal von vorn anfange, weil ich echt schon betriebsblind bin...
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 04. Juli 2011, 14:41:04
Ich weiß nicht obs dich tröstet, aber das ist völlig normal.
Ich prall auch immer wieder an die gleichen Grenzen, obwohl ich hinterher immer wieder weiß, das es genau an der stelle aus dem gleichen Grund schon öfter gehakt hat. Man kommt halt doch immer nicht ganz raus aus seiner Haut!
Bei Skessa steht immer das Übergewicht bißchen im Vordergrund "das bewegen müssen", da kommt mir sehr schnell die Leichtigkeit und das "einfach nur mit dem Pferd sein" abhanden. "sie muss ja zumind. ne halbe Stunde ordentlich bewegt werden". Ich weiß es. Aber ich schaff es selten, ich muss mich sehr zwingen auch einfach mal nur rumzublödeln oder sie stehen zu lassen, wenn sie mal gar nicht mag.
Ich steh mir gerade auch wieder selbst im Weg, weil ich "Bewegung und Arbeit" ganz oben auf die Prioliste gesetzt hab. Nun ist das Problem wieder, dass sie nicht immer mit will vom Paddock. Ich jeden Schritt rausclickern muss und sie dementsprechend schnell wieder einschnappt wenn was ned so gut klappt.
Ich weiß es, komm nur sooo schlecht gegen die Stimme "du musst doch aber..." an. Ich erhoffe mir wieder viel Input vom Clickerwochenenede...
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 04. Juli 2011, 14:48:28
@stefanie,
doch das tröstet mich schon :nick:
ich hab hier im umkreis halt 2 wirklich tolle clickervorbilder (eni und cinni) ich frag mich, ob ich selbst jemals diese disziplin, objektivität und flexibilität mit situationen umzugehen haben werde. ich steh mir da manchmal selber im weg und dinah ist auch net grad die unkomplizierteste in gewissen belangen - da kommen dann 2 individualisten zusammen :cheese:
 :confused:
ich möcht eben nicht, dass diese "leichtigkeit" flöten geht - dafür verzichte ich lieber mal auf ein paar dinge auf meiner prioritätenliste bzw. stell sie hinten an. letztendlich möcht ich freude am zusammensein haben und net stress und krankhaften ehrgeiz was erreichen zu müssen. wieso kann ich mir net endlich mal den spruch: alles kommt zu dem, der warten kann. hinter die ohren schreiben :roll:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 04. Juli 2011, 14:55:39
ja den sollte ich auch öfter lesen. !!
Ich bin mit mir selber immer total streng, hab immer nen Plan und will mich selber ned mit Mittelmaß zufrieden geben und lad mir gern viel zu viel auf. Ich neige dazu das auf meine Umwelt, mein Pferd und meine Mitmenschen zu projezieren. Ich kann einfach ned verstehen, wenn jemand sich mit dem Minimum zufrieden gibt usw.
Beim Pferd steht mir das sehr im Weg. Auch wenn die kleine Ponyfrau mein "ebenbürdigster Gegner" ist und mir immer sehr deutlich macht, wenn ich übers Ziel hinaus schieße. Ich glaub sie findet mich ziemlich dämlich, dass sie mir immer wieder das gleich erklären muss  :confused: :lol:

Das hast du schön geschrieben. Prioritäten verschieben. Ich muss mir das noch ein paar Mal laut vorsagen!!

Tante Edith meint: immer toll wie man anderen tipps gibt, wo man es selbst nicht auf die Reihe kriegt...  :pfeif: :tuete:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: eboja am 04. Juli 2011, 14:59:47
schwierige situation - einerseits sollte man einen plan haben, um die richtung zu kennen, andererseits sollt es auch net in verbissenheit umschlagen.
Ja, das ist auch das, womit ich mir so schwer tu! Ich würde wahnsinnig gerne endlich mal mein Pferdchen reiten (okay, der passende Sattelgurt fehlt mir dazu eh noch :lol:), habe für mich da aber eine gewisse "Vorarbeit" vorne dran gestellt, wie dass er das Gebiss gut akzeptiert, wenn ich am Boden was damit mache, oder dass er an der Longe schon was mehr und "anständiger" (im Sinne von gymnastisch wertvoll, nicht im Sinne von brav, denn das ist er eh) läuft. Nur an den Stellen komme ich nicht weiter, weil ich da zu viel will, und er dann dicht macht. Da braucht es momentan auch immer wieder größere Mengen :omm:, das so hin zu nehmen und zu versuchen, einen Weg zu meinem Ziel zu finden, mit dem er auch einverstanden sein kann.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 04. Juli 2011, 15:21:21
nachdem mich ganz liebe pm's von den leuten erreichen, die hier nach der finde-deine-innere-mitte-wende nix mehr dazusenfen wollen, bitte back to topic!

eine freundin und gast dieses forums hat mir auch schon einen lösungsansatz übermittelt. ich danke euch allen für die konstruktiven vorschläge und muss erst mal alle meine gedanken sortieren und mit dann ein konzept zusammenstecken :cheer:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: eboja am 04. Juli 2011, 15:24:20
Schade, dass nach den Posts manche nichts mehr schreiben wollen. Mich würden andere Ansätze nämlich durchaus interessieren! Ich bin mir keineswegs sicher, dass "Finde-Deine-innere-Mitte" allein hilfreich ist, es ist halt ein Ansatz, den ich momentan verfolge. Allerdings halt auch aus Mangel an anderen Ideen. Also bitte: schreibt doch hier auch was! :bitte2:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Nadja am 04. Juli 2011, 15:31:25
Das hast du schön geschrieben. Prioritäten verschieben. Ich muss mir das noch ein paar Mal laut vorsagen!!

Ich finde es kommt n bisschen drauf an worums bei den Prioritäten geht ...
Will ich ne besonders tolle Lektion erarbeiten und es klappt nicht - stimme ich der Sache voll zu ...

Gehts um die Gesundheit des Pferdes muss ich da wiedersprechen. Beim Dicken-Problem würde ich die Prioritäten nicht verschieben. Das Corn bewegt sich auch nicht besonders gern, meine Motivationsmöglichkeiten sind begrenzt (außer ich stecke so viel Kraftfutter da rein, dass das mit der Bewegung eher kontraproduktiv ist) - also: muss sie leider durch, so Leids mir tut und so wenig das vielleicht mit der Clickereinstellung zu tun hat. Und ich stelle immer wieder fest, wenn sie mit jemand anderem unterwegs ist, der sich über Mitleid gar keine Gedanken amcht (und auch nicht darüber ob sie das nun doof findet oder nicht, sie geht ja artig mit) dann geht das auch ... auch ohne Murren und Knurren.
Alternative ist vielleicht später mal n krankes Pferd. Leider kann man das demselbigen so schwer erklären.

So, und jetzt finde deine innere Mitte  ;) :cheese: ...  :grinwech:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 04. Juli 2011, 16:10:41
Ich bin mir keineswegs sicher, dass "Finde-Deine-innere-Mitte" allein hilfreich ist

das glaube ich auch. ich glaube nicht, dass es alleinig ein 2-beiner-problem ist. das kann die sache natürlich ungemein fördern, wenn man wieder objektiver die dinge betrachtet und sich in seinen erwartungen etwas zurücknimmt. aber bei uns gehts sicher noch um andere faktoren. die praxis beweists ja: manchmal gehts ohne zucken (obwohl ich mich von heut auf morgen nicht verändert hab) und dann wieder überhaupt nicht.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Malika am 04. Juli 2011, 16:29:51
Ich kann leider auch nicht viel dazu beitragen, außer, dass ich die vielen Beiträge super hilfreich fand.
Genau ähnliche Gedanken wie Conny hatte ich die letzten Tage und Wochen auch, auch wenn es bei uns ein anderes Problem ist, nämlich ähnlich diesem hier:

Nun ist das Problem wieder, dass sie nicht immer mit will vom Paddock. Ich jeden Schritt rausclickern muss und ...

Glaube, es hat ähnliche Ursachen wie das beschriebe "nicht wollen sollen"...

Zitat
erhoffe mir wieder viel Input vom Clickerwochenenende...

Oh ja, das hoffe ich auch :jaja: Ich glaub, wir müssen uns mal unterhalten  :cheese:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 04. Juli 2011, 22:16:03
hmmm, ich finde es echt verdammt schade, dass da "hintenrum" pm't wird............... standpunkte, ideen, sichtweisen, lösungsansätze sind doch immer interessant.
wenn sowieso nicht hier, innerhalb dieses forums, offen und frei diskutiert und gedanken ausgetauscht werden können, dann frag ich mich, wozu so eine frage überhaupt hier stellen? dann könnte man doch genausogut sowas per telefon, email oder persönlichen kontakt durchnehmen................
sehr sehr schade - und ich finde, das gehört eigentlich sogar irgendwie in den benimm-thread.

ich hab mir hier wirklich schon viel für meine arbeit rausholen können, genauso, wie ich manche dinge momentan sicher nicht ausprobieren werde, aber wer weiß, was die zukunft bringt.

das sowas ein reines 2-beiner-problem ist, glaub ich genauso wenig, wie das es sein reines 4-beiner-problem ist.....
es hilft niemandem, wenn du vollkommen in deiner mitte bist und das pferd komplett daneben (im kopf)  - und umgekehrt.  will sagen: man wird vom pferd gespiegelt, reflektiert............. und das gnadenlos.............. und man ist bestens beraten, wenn man das NICHT persönlich nimmt!!!! (jedenfalls nicht, wenn man mal in ruhe drüber nachgedacht hat) man hat halt in dieser oder jenen situation genau für dieses eine pferd falsch reagiert............ ja und? fehler sind da, um gemacht zu werden............... und dann daraus zu lernen.

ich glaub, es gibt niemanden, der nicht schon viele anläufe, wege, umwege, kehrtwendungen und neuanfänge gebraucht hat, um mit seinem pferd ein ziel zu erreichen.

wenn du schreibst: "ich wollte halt mal meine klare absicht verfolgen und gewisse ertappenziele (altersgerecht und kleinschrittig) erreichen und mich nicht immer von ihr den ablauf "dirigieren" lassen."
da schoss mir sofort in den kopf........... 1) das eine schließt das andere absolut nicht aus - es gibt IMMER vieeele wege, die "nach rom führen" und 2) eigentlich gibst du dir damit selber die antwort auf euer "problem"............ wie wärs mit dem goldenen mittelweg? umsichtig, offen und flexibel und trotzdem ein klares ziel vor augen. (einer meiner lieblingsleitsätze ist: ich kenne mein ziel ganz genau - den weg und die dauer dorthin bestimmt das pferd)

Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 04. Juli 2011, 23:02:12
nachdem mich ganz liebe pm's von den leuten erreichen, die hier nach der finde-deine-innere-mitte-wende nix mehr dazusenfen wollen, bitte back to topic!

eine freundin und gast dieses forums hat mir auch schon einen lösungsansatz übermittelt. ich danke euch allen für die konstruktiven vorschläge und muss erst mal alle meine gedanken sortieren und mit dann ein konzept zusammenstecken :cheer:
hab jetzt extra nochmal alles nachgelesen und frage mich grad intesiv, WER hat geschrieben, du sollst deine innere mitte finden?
(mal abgesehen davon, dass das immer fein ist - aber das steht doch nirgends)
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: verena am 04. Juli 2011, 23:27:40
Hi Conny!
Ich finde, daß es so übers Forum ganz ganz schwer ist, Dir und Dinah zu helfen. Ich finde es deshalb so schwer, weil es, so emfinde ich es nach Deinen Beschreibungen, nicht so ganz klar ist, warum Dinah so reagiert. Irgendwie ist da keine Regelmäßigkeit dieses explosiven Verhaltens zu finden, wo man dann ansetzen könnte. Mal ist sie voll konzentriert am Platz , mal rastet sie aus. Ich habe Euch ja auch schon oft am Platz gesehen  und hatte nie den Eindruck, daß Du Dinah mit dem was Du von ihr verlangst, sie in irgendeiner Art überforderst, so daß der Reitplatz aufgrund Deiner Arbeit mit ihr vergiftet wurde. Auf mich wirkte sie (ich hab sie da ja früher öfters als in letzter Zeit gesehen) immer motiviert, nicht gestresst. Aber das ist jetzt ja auch schon wieder eine Weile her. Natürlich kann es sein, daß Du in irgendeiner Situation den Reitplatz unbewusst vergiftet hast. Die Trennung von der Herde kann ich mir als alleinigen Grund auch nicht wirklich vorstellen, sie ist doch auch mit Dir alleine schon recht brav spazierengegangen, oder? Dagegen spricht ja auch, daß sie auch in Anwesenheit eines anderen Pferdes am Platz genauso explosiv reagieren kann. Vielleicht sind es auch einfach bestimmte Gerüche, Geräusche, was auch immer, die sie fallweise dort wahrnimmt und die sie beängstigen, etwas was unseren Sinnen verborgen bleibt?
Ich kann Dir jetzt leider auch keinen großartigen Rat geben, ich würde (aber das machst Du ja eh) generell weiter an der emotionalen Selbstkontrolle (von Dinah!) arbeiten, das hat meiner Gloa sehr geholfen ruhiger, konzentrierter und frustrationstoleranter zu werden, ich würde schon auf den Platz weiter gehen, aber im Moment Dinah entscheiden lassen, ob sie an dem Tag dort sein will oder nicht. Sollte es nicht gehen, dann geh einfach wieder runter, mach ein paar Sachen am Hof und akzeptiere es einfach wertlos daß es heute nicht gegangen ist. Vielleicht schreibst Du Dir auch eine Art von Tagebuch, wo Du eintragst wann sie explosiv, ängstlich, was auch immer war, Tageszeit, Hitze, Kälte, Wind, Geruch (kommt eigentlich aus der Hühnerfarm gelegentlich Geruch raus??)- vielleicht findest Du doch irgendeinen gemeinsamen Nenner? Ist halt nur so eine Idee...
Und sonst:
 :knuddel2:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Muriel am 04. Juli 2011, 23:52:14
Hi,
erstmal meine Hochachtung für das Anschneiden dieses Themas!! :thup:
Gerade wenn man für sich selbst so hohe Ideale hat, ist es superschwer zuzugeben dass davon mit dem eigenen Pferd nicht alles klappt.  :resp:

Gedanke Nr. 1 (ganz weg von der inneren Mitte und völlig profan): Hast du mal ein Blutbild machen lassen?
Gedanke Nr. 2: Trägt sie noch die Ekzemerdecke und ziehst Du sie nur für den Reitplatz aus?

Gedanke Nr. 3: Was bekommt sie an Futter (siehe Nr. 1)

Ich bin ganz arg der Meinung das Pferde auch einfach irgendwelche Umweltprobleme haben dürfen und nicht nur 100% dafür da sind, ihren Menschen zu spiegeln.
Und dann wollte ich noch fragen wie alt Dinah gerade ist, ich hab da keinen Überblick.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 05. Juli 2011, 07:00:20
DANKE!!

das es doch noch wer für wert befunden hat, bei diesem überaus interessanten thema mit zu senfen.................  :keks:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Mannimen am 05. Juli 2011, 08:12:38
Hallo Cännsi,

Hab jetzt nur dein Eingangsposting gelesen und das hat mich sehr an Undine erinnert. Sie war einfach jeglichen Trainings völlig überdrüssig und hat mich total ignoriert. Sie wollte immer nur eines und zwar zurück zur Herde. Von dort war sie auch nur sehr schwer weg zu bekommen.

Anfangs habe ich ihr dort einfach nur Gesellschaft geleistet und dafür die erste Abmahnung vom Hof erhalten. Die Weide durfte nur zum Holen der Pferde betreten werden. Also setzte ich mich an den Rand und las ein Buch. Nach und nach kamen die Tiere näher und nahmen Kontakt zu mir auf, so auch Undine. Als sie mich berührte, lobte ich sie und gab ihr ein Leckerchen. Ihr Interesse an mir nahm zu und so gelang es mir sie ohne jeden Widerstand auch von dort weg zu führen.

Auf dem Reitplatz, in der Halle und im Roundpen brach dann bei ihr die Panik aus. Auch vom Hof weg führen ging überhaupt nicht. So spazierten wir auf den Hof in jede Ecke, wofür ich mir erneut Ärger mit der HB einhandelte. Ich musste sie also nötigen mit mir etwas zu tun, was sie nur sehr widerwillig tat. daran hatte auch ich keine Freude und ließ sie auf dem eingefriedeten Platz frei laufen. Erst stand sie nur am Tor, doch als das nichts half durchbrach sie den Zaun und kehrte zum Stall zurück.

Es half also alles nichts und ich musste mir etwas anderes einfallen lassen. Da sie verfressen war wie sonst noch was habe ich sie fressen lassen und mich dabei klamm heimlich vom Hof entfernt. Sie war so mit Grasen beschäftigt, dass sie dies erst draußen mitbekam. Nun war guter Rat teuer und ich hatte alle Hände voll mit ihr zu tun, bis sie sich wieder einigermaßen eingekriegt hat. Aber dann hat sie sich zum ersten mal mir anvertraut und ist mirzwar total angespannt gefolgt. Wieder wurde sie heldenhaft gelobt.

Die Zweikämpfe mit ihr nahmen stetig ab und sie zeigte zunehmend Bereitschaft etwas mit mir zu tun. Allerdings intersseierte sie sich nur für Dinge, die neu für sie waren. Bei alt bekannten Sachen wendete sie sich gelangweilt ab. Da hätte ich sie schon massiv unter Druck setzen müssen, damit sie tut was ich verlangt habe. Also ließ ich mir ständig was einfallen, womit ich sie fordern konnte.

Nun muss es mit mir für sie wohl so spannend geworden sein, dass sie mir auf der Weide schon entgegen kam, mir auf den so verhassten Platz folgte, in die dunkle Halle und in die finstere Stallgasse hinein ging und auch in das super gefährliche Gelände mit all den vielen Gespenstern. Nur mit dem Roundpen hatte sie weiterhin ein sehr massives Problem und dorthin sind wir dann einfach nicht mehr gegangen.

Ich weiß nicht, ob da nun was für euch mit dabei war aber das ist mir halt dazu eingefallen.

Wünsche Euch alles Gute
Manfred
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 10:11:25
hallo ihr lieben,
ich bin ganz froh, dass nun doch noch mehr anregungen gekommen sind. danke für eure mühen :keks:

hab jetzt extra nochmal alles nachgelesen und frage mich grad intesiv, WER hat geschrieben, du sollst deine innere mitte finden?
(mal abgesehen davon, dass das immer fein ist - aber das steht doch nirgends)

das hab ich völlig unvoreingenommen so betitelt und war eher hypothetisch gemeint.

ich glaub, es gibt niemanden, der nicht schon viele anläufe, wege, umwege, kehrtwendungen und neuanfänge gebraucht hat, um mit seinem pferd ein ziel zu erreichen.

 :nick:

ich kenne mein ziel ganz genau - den weg und die dauer dorthin bestimmt das pferd

 :keks: werd ich gleich in mein nähköfferchen aufnehmen. wie gesagt, es fällt mir halt schwer meine ziele nicht zu verbissen zu verfolgen, sondern es einfach kommen zu lassen. ich bin ansonsten nämlich durchaus ein ehrgeiziger mensch, aber ich versuch das am pferd zu kontrollieren und in zukunft wieder viel gelassener zu nehmen.

Ich finde es deshalb so schwer, weil es, so emfinde ich es nach Deinen Beschreibungen, nicht so ganz klar ist, warum Dinah so reagiert. Irgendwie ist da keine Regelmäßigkeit dieses explosiven Verhaltens zu finden, wo man dann ansetzen könnte. Mal ist sie voll konzentriert am Platz , mal rastet sie aus.

 :-\ genau das bedrückt mich ja. ich finde keine regelmäßigkeit in dem verhalten, etwas, wo ich sagen könnte: dieser faktor ist so - pferd reagiert drauf. wie gesagt, es ist durchaus möglich, dass mir die gründe verborgen bleiben, sie aber hochgradig unter stress steht.

einige dinge kann ich schon eingrenzen: wärmere temperaturen - pferd ist gelassener, wind - je nach tagesverfassung relaxt bis schwierig. mir ist klar, dass sie bei fehlendem koppelgang und nur paddockaufenthalt spanniger ist, aber da ziehe ich es inzwischen vor was anderes zu tun. es ist halt oft so: wir marschieren aus dem hof raus, in den platz rein: pferd ist plötzlich auf 180. inzwischen blieb sie dann auch immer wieder mal stehen, wollte nicht mit rauf. ich hab ja schon das antreten auf gertensignal installiert, was wunderbar funktioniert, aber in der situation reagiert sie halt überhaupt nicht drauf. na ich hab mich dann halt dazu hinreißen lassen, mal etwas "intensiver" zu touchieren :roll: da gings dann schon, aber so mag ich ja nicht. hinterher hätt ich mich dann ohrfeigen können, aber ich durchblick das manchmal halt nicht, sodass ich ungeduldig geworden bin :-[ dann hab ich eben begonnen mit apportieren und besonderer bestärkung den weg zum platz zu zerpflücken. rein in den platz, gleich wieder raus etc. die letzten wochen ging sie immer anstandslos mit, aber motivation sieht halt anders aus. ich mein, wenn ich wollte, könnt ich ja auf diesem level weiterarbeiten und den stress oder die spannung hin und wieder einfach hinnehmen. seh ich ja auch immer wieder bei anderen pferden, was da alles in kauf genommen wird. aber das möcht ich halt nicht - ich möcht, dass es ihr genausoviel spaß macht wie mir.


Ich habe Euch ja auch schon oft am Platz gesehen  und hatte nie den Eindruck, daß Du Dinah mit dem was Du von ihr verlangst, sie in irgendeiner Art überforderst, so daß der Reitplatz aufgrund Deiner Arbeit mit ihr vergiftet wurde. Auf mich wirkte sie (ich hab sie da ja früher öfters als in letzter Zeit gesehen) immer motiviert, nicht gestresst. Aber das ist jetzt ja auch schon wieder eine Weile her. Natürlich kann es sein, daß Du in irgendeiner Situation den Reitplatz unbewusst vergiftet hast.

eben. das war auch nicht immer so - letztes jahr war schon eine kleine "skepsis" teilweise am reitplatz vorhanden, aber, dass sie so extreme anfälle bekam, wie es inzwischen der fall war - ich war einfach überrumpelt davon. anfangs wollte ich eben noch den ansatz umsetzen: warten bis sie ruhig wird und reitplatz verlassen. aber die aussetzer kamen so intensiv und überraschend für mich, dass ich echt hilflos einfach nur mehr reagierte, um das ganze irgendwie zu begrenzen. gebracht hats nix, aber das glaubt man vorher eh nie. ich schließe nicht aus, dass ich ihr dadurch dann noch den rest gegeben hab und sie in ihrer unsichrheit bestärkt hab und sie das abgespeichert hat. und deshalb diese restspannung an gewissen tagen bis heute erhalten blieb ??? ich hab dann einige zeit halt viel weniger frei oder unabhängiger geformt und sie mehr "modelliert", dass sie ihre "führung" mehr an mich abgibt und dadurch ruhiger wird, aber im nachhinein weiß ich auch net, ob manche neu erarbeiteten übungen dadurch vergiftet wurden. (vielleicht kann man da ja beim nächsten besuch mal einen blick drauf werfen? muss ja nicht am platz sein) und dazu kommt halt schon, dass ich manchmal den eindruck hab, dass sie halt gleich mal protestiert, wenn etwas nicht nach ihrem kopf geht. da immer den kompromiss zu finden, der für beide passt - echt schwer für mich.

@herdentrennung
genau dieselben gedanken hab ich auch. aber es ist schon auch beim spazieren am anfang ein thema, dass sie gerne klebt. wenn wir erst mal über der schwelle drüber sind, dann marschiert sie auch brav mit, aber an gelassenheit fehlts halt schon noch sehr. ich bin schon der meinung, dass das eine wesentliche rolle spielt - die fehlende sicht am platz zu den anderen pferden. ich hab ja auch den vergleich zum vorigen einstellbetrieb. da war der platz innerhalb der koppeln platziert - das paddock in sichtweite. sie hielt sich damals auch schon vorzugsweise in der pferdezugewandten hälfte auf, allerdings von der führarbeit her (damals haben wir ja noch nicht viel gemacht) waren solche unmutsbekundigungen die ausnahme. kann nun auch am alter liegen, aber die tendenz ist für mich schon ersichtlich.

ich würde schon auf den Platz weiter gehen, aber im Moment Dinah entscheiden lassen, ob sie an dem Tag dort sein will oder nicht. Sollte es nicht gehen, dann geh einfach wieder runter, mach ein paar Sachen am Hof und akzeptiere es einfach wertlos daß es heute nicht gegangen ist.

 :nick:

@tagebuch
das ist eine gute idee! das mach ich!


@blutbild: nein, hab ich nicht. was könnte denn da eine rolle spielen? ich hab halt zusatzfutter gegeben, damit die synapsen- und nervenfunktion net inadäquat funktioniert - aber da merkte ich keine veränderung.

@ekzemerdecke: die trägt sie eigentlich nur bei der "arbeit". sie ist ja kein ekzemer, reagiert nur äußerst zickig bei schon wenigen bremsen außerhalb der koppel. allerdings im feber/märz, wo es am schlimmsten war, spielten die fliegen ja noch keine rolle.

@futter: sie bekommt auf das heu abgestimmte mineralstoffe und apfeltrester mit ema. mehr nicht.

@alter
sie ist jetzt 3,5 jahre alt.

@manni
dinah ist eigentlich sehr aufgeweckt und neugierig. es ist auch nicht so, dass ich sie von der koppel zerren muss, selbst jetzt beim gras nicht. sie kommt auf pfiff und ruf angedackelt und marschiert auch problemos mit. es ist also nicht per se der mensch mit dem sie was ungutes verbindet. allerdings - als ich inzwischen eben wenige male die fassung verloren hab - hob sie nicht mal den kopf, als ich kam. und da wusste ich, dass es so nicht weitergehen konnte - da haben alle alarmglocken geschrillt und ich hab eben versucht das wieder völlig abzustellen, so zu reagieren und mich mehr und mehr wieder in demut geübt.

das mit dem gras fressen ist ein guter ansatz. ist bei uns halt nur eingeschränkt möglich. die pferde dürfen auf den grasflächen rund um den stall inzwischen nicht mehr fressen - da muss ich schon ein stück raus. hab ich mir aber inzwischen auch vorgenommen das herdenkleben damit und in kombination dann mit spazierengehen allmählich zu verbessern. es wird auch zusehends besser. ich denke, dass grade da auch routine eine rolle spielt.

inzwischen hatte ich auch damit begonnen den reitplatz grasend mit ihr zu umrunden, um mal zu sehen, obs an dem standort generell liegt. wenn sie gras frisst, ist es kein thema an dem ort zu verweilen, aber, dass sie unter einer höheren spannung als sonstwo steht, merkt man trotzdem. eben: je weiter von den anderen weg, desto spanniger.

ich hab inzwischen auch den verdacht, dass sie am anfang letztes jahr halt noch nicht so in die herde integriert war, dass sie sich halt länger an das angeschlossen hat, was sie kannte: mich. zunehmend - je besser die beziehungen innerhalb der herde gefestigt waren - entschied sie sich halt immer wieder mal dafür, dass der platz grade nicht ihr place to be sein sollte.

ich denke, dass ich parallel zu allem anderen sicher auch daran arbeiten sollte, dass ihr die herdentrennung leichter fällt.

aber erst mal hat mir eine freundin empfohlen, mich einfach wieder mehr auf dinah einzulassen, ohne an aufgaben-lösen und problembewältigung zu denken. ich denke, das wird der erste schritt sein, wo ich dann langsam anknüpfen werde.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: eboja am 05. Juli 2011, 10:26:07
Ich finde das Tagebuch auch eine sehr gute Idee, gerade, wenn Ihr einen Hühnerhof in der Nähe habt. Vor dort könnten gut Geräusche und/oder Gerüche kommen, die wir nicht wahrnehmen. Vielleicht stellst Du anhand des TB ja fest, dass ihre "Austicker" in einem bestimmten Rhythmus stattfinden, der dann wiederum einen Rhythmus des Hühnerhofs wiederspiegelt, oder so?
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 05. Juli 2011, 10:26:54
Muss sich ein Pferd gerne von der Herde trennen?
Ich glaube - so erlebe ich es - das dass schon ein bißchen eine Typfrage ist. Sie ist noch arg jung, wäre da der Ansatz anfangs zum spazieren gehen einfach jemanden aus der Herde mitzunehmen, der Sicherheit gibt?
Skessa ist beim ausreiten mit nem sicheren Pferd an ihrer Seite viel besser zu händeln, da orientiert sie sich dran alles ist gut. Es nützt nun nichts einfach irgendein Pferd aus der Herde mitnehmen, sondern sie benötigt schon ein sicheres, eins mit dem sie in der Herde auch gut kann.
Mit steigender Sicherheit draussen beim reiten, ist die Anforderung an das "Mitpferd" nicht mehr so hoch. Derzei gehts fast mit allen (anfangs nur mit einem ihrer drei Favoriten Wallache), kleine Ausritte allein gehen mittlerweile auch wieder. Und sie ist jetzt 12.
In so Situationen wo das Pferd einfach unsicher ist - egal von was verursacht - finde ich es nicht so wichtig das sie unbedingt allein raus können und sich von der Herde lösen. Diese gibt Sicherheit, viel mehr als ich es als Mensch der stundenweise Besucher ist geben könnt. Und das ist doch auch gut so!
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 10:32:34
@eboja :nick: der hühnerhof ist ihr sicher suspekt. das merk ich. werd ich mal bewusst verfolgen jetzt.

@alleine raus
nö - es ist nicht so, dass sie von jetzt auf gleich alleine raus soll. hab ja mind. 2 jahre lang drauf verzichtet, weil es nicht mal in der gruppe ohne tamtam ging. heuer waren wir im frühjahr am anfang mit anderen pferden draußen - da hat sie sich dann schon toll verhalten und ich hab mich getraut es dann mal alleine zu probieren. war jetzt länger nicht mehr mit ihr draußen unterwegs und würd auch erst mal wieder beginnen in der gruppe, um das alleine dann auszubauen.

wenn die herdentrennung aber zb am reitplatz eine rolle spielt (einige dinge sprechen dafür, andere wieder dagegen), dann wärs schon gut, wenn sich das langfristig legt. sonst kann ich da ja nie arbeiten...
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 05. Juli 2011, 10:34:39
"alles kommt zu dem der warten kann..."  ;)
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 10:36:12
 :nick:
eben.
das haben die 2 jahre warten ja bewiesen. irgendwann wird schon werden...
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Darleene am 05. Juli 2011, 10:38:25
Ärger Dich nicht Conny.. ich bin auch sehr, sehr ehrgeizig.. in jedem Bereich, kann Dich gut verstehen!  :)

Dinah ist beim gemeinsamen Ausreiten/Spazierengehen sehr, sehr brav...  egal ob in der Gruppe oder zu Zweit.

Ich hab damals glaub ich so angefangen das ich in Sichtweite der anderen allein mit ihr losgegangen bin.. dannn ein paar mal in Begleitung spazieren. Aber sicher nicht oft, da sich das nicht so ergeben hat auch Mangels an Begleitern zu den Zeiten wo ich Zeit hab.
Und dann hab ich gleich mal anfangen das allein weggehen auszubauen. Zu Anfangs hat sie sich natürlich auch aufgeregt... hab das so gut wie es geht ignoriert.. ich muss dazu sagen gewisse Dinge lasse ich von meiner Seite nicht unkommentiert und ignoriere das nicht. Ruhige Momente und Entspannung belohnt. Dann immer weiter ausgebaut. Es gab im Wald immer einen gewissen Punkt wo sie sich extrem aufgeregt hat... dort bin ich immer recht zielstrebig hin.. Jackpot gegeben (natürlich wenn sie halbwegs ruhig war) und ein bisschen weiter gelaufen oder umgedreht. Nach dem Punkt war das spazierengehen meistens kein Thema allein.. ich weiß nicht das war irgendwie so.. na gehn wir wirklich? Echt? Wirklich? Ich kann nicht..ich kann nicht! Oh.. na ich kanns ja doch *freu*  :lol:

Früher hat sie noch geschaut sich ab und zu umgedreht. Das hat auf einmal komplett aufgehört. Ich schätz mal irgendwann checken sie das sie sowiso immer wieder zurück kommen  :)

Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 05. Juli 2011, 10:44:09
ganz versteh ich es ehrlich gesagt nicht.
Ist sie jetzt brav, oder nicht. Conny schreibt sie rastet aus, der Rest sagt sie ist eigentlich total brav.  ???
Ihr müsst davon ausgehen, dass die sie nicht persönlich kennen / arbeiten sehen, nur auf das gehen können was hier steht. Und das verwirrt mich jetzt langsam ein bißchen.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 10:55:26
@darleene
:friends:
es ist halt müßig immer über dieselben dinge zu stolpern :roll:

wenn mein pferd jeden tag um 1 % besser werden würde, wär das training ja in 100 tagen beendet :cheese:

@stefanie
zum einen sehen die leute ja nur einen teil davon und an den guten tagen schauts ja ganz passabel aus.
beim spazierengehen  ist sie aber in der tat brav und entspannt sich von meter zu meter in der gruppe. alleine war sie halt noch spannig, aber immer kontrollierbar und auch mit der bewegung besser. dieses "austicken" ohne teilweise offensichtlichen grund  zeigt sie eigentlich bisher ausnahmslos am reitplatz und da wars mal ganz schlimm - das hat gar niemand gesehen, dann mal weniger schlimm - das haben einige mal mitbekommen und nun halt mal spannig (mit kurz mal aufdrehen) bis gelassen und ruhig.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 05. Juli 2011, 10:56:57
ok, danke für die Aufklärung!  :keks:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Darleene am 05. Juli 2011, 10:59:24
Ok.. stimmt..  ist etwas verwirrend hab ich auch grad gemerkt   :)

Also Conny spricht vom allein mit Dinah spazieren gehen... also Conny + Pferd  :)

Ich red vom in der Gruppe (=mehrere Pferde) /zu zweit (=Dinah + noch ein Pferd) spazieren gehen.
Das war es heuer kein Thema und Dinah war wirklich super..  :dops:.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 11:07:12
vielleicht ist ihr am reitplatz bei gewissen dingen ja auch langweilig nachdem die offene fläche zum rennen einläd und sie ist deshalb halt immer wieder mal kurz vorm absprung und tuts dann halt auch manchmal. teilweise ist es ja von einem quietschen begleitet, wo man wieder auf übermut deuten könnte. ???

nachdem ich mich einfach ungeheuer schwer tu, ihre motivation einzuordnen (die ja vielleicht auch unterschiedlich ist) und sie doch liebend gern am ausgang rumsteht, wenn sie die wahl hat, werd ich einfach noch mal von vorne damit anfangen und tagebuch führen...
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: solera am 05. Juli 2011, 12:07:21
[...] ich möcht, dass es ihr genausoviel spaß macht wie mir. [...]

ich heb das jetzt nur heraus, weil mir das so richtig ins auge gestochen ist: du schreibst nämlich eigentlich, dass es dir so keinen spaß mehr macht (was ich natürlich mehr als verstehen kann) und es kann sein, dass ich da auch mehr die frage nach der henne und dem ei stelle, aber bist du sicher, dass du nicht ob der fahrzeit, der witterung... doch vielleicht unter stress zum pferd fahrst? da sprech ich jetzt wieder aus eigener erfahrung, weil ich eben nicht einfach mal wenn ich lust hab hinter's haus gehen kann und 10x eine 5-minütige einheit machen kann, sondern mal 50km one way zum pferd fahre (egal welches pferd, egal welcher wohnsitz) und dann eben auch keine kleinen einheiten mache sondern ein gewisses programm habe. dann werd ich a) unrund wenn ich das pferd nicht häufig genug seh, aber mir gehen b) die batterien aus und ich halt die einheiten nicht durch wodurch ich schlussfolgerlich mit unseren leistungen nicht zufrieden bin und ein paar wochen später kommst du in den stall und merkst, dass in wirklichkeit weder pferd noch du spaß an der sachen haben, aber ganz eigentlich ist es doch was was euch spaß machen sollte.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 12:23:56
generell macht es mir schon spaß was mit ihr zu machen, aber das fällt halt schwer, wenn ich merke, dass sie halt umgekehrt unter strom steht. und das merk ich meist erst, wenn wir uns im platz befinden bzw. teilweise auf den weg dahin. unter stress fahr ich nicht zum pferd, ich kann auch völlig abschalten, wenn ich da bin. ich fahr auch nur hin, wenn ich lust hab und dann fahr ich mit richtiger vorfreude hin, sonst nicht. hab nicht das bedürfnis immer was machen zu müssen - bleib auch mal 3 tage daheim, wenn ich das gefühl hab, ich kann nicht unbefangen an die sache rangehen.

inzwischen ist der spaßfaktor sicher mal für kurze zeit abhanden gekommen, weil mir das halt schon zugesetzt hat, wie sie sich gebärdet hat - da wollte ich halt, dass sich der erfolg mit kontinuierlicher arbeit und routine einstellt. aber das hat uns nicht weitergebracht und ich hab das bewusst wieder umgestellt und ganz andere dinge an anderen stellen gemacht, um nicht wieder in diese teufelsspirale reinzukommen.

aber mit tagebuch und all den gedanken, die ich jetzt mit auf den weg bekommen hab, gelingt es mir vielleicht genügend zu reflektieren, um womöglich ein muster zu erkennen oder auch bei mir selbst anzusetzen. möcht ja nicht ausschließen, dass es zum teil daran liegt...
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: penelope am 05. Juli 2011, 12:30:41
Was  arbeitest du eigentlich gerade hauptsächlich mit  Dinah?

Sie ist jetzt drei, richtig?
Wenn sie nicht gerade im totalen Wachstumsschub ist und ganz krumm geht, könnte man mit ihr langsam auch beginnen, "körperlich" zu arbeiten.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie langsam mehr Kraft und Selbstbewußtsein bekommt und neben ruhiger "Kleinarbeit" auch etwas tun möchte, was sie körperlich fordert.

Hast du Dinah mal freispringen lassen? Longierst du schon?
Gut - bei solchen Dingen ist es schwirig, die ganz kleinschrittig zu clickern, aber vom Prinzip positiver Verstärkung braucht man dennoch nicht abweichen.

Nicht falsch verstehen: ich meine jetzt kein "auspowern" oder "müde machen", sondern eher, dem Pferd ein Wohlgefühl zu vermitteln, wie man es auch selbst nach dem Sport hat. Auch wenn man sich erst mal überwinden muss.

(Auf die Gerüche aus der Hühnerfarm würde ich allerdings auch achten,  und auch, ob nicht evtl. ein Magnesiummangel vorliegen könnte)
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: solera am 05. Juli 2011, 12:41:54
ja, ich war auch zu jedem zeitpunkt der meinung abschalten zu können und dass ich gerne in den stall fahre und trotzdem hat's eine andere qualität wenn man sich selbst erlaubt vom tagessoll mal spontan abzurücken weil das bauchgefühl dann doch nicht pro arbeiten ist. und dann geht man eben grasen oder putzen, kuscheln & kratzen. oder ich setz mich einfach auf die weide und schau zu - was was einem als einsteller eh viel zu selten möglich ist. irgendwann hab ich beschlossen, dass ich es eigentlich nicht klasse finde, dass mein pferd mein erscheinen mit arbeit gleich setzt und einfach nur da sein auch schon befriedigend sein kann.

ich will dir das damit nicht wirklich einreden! bitte, falls dir dein gefühl sagt, dass es das nicht ist, dann passt das schon, aber ich kenne leider sehr viele, die einem gewissen leistungsdruck anheim fallen, weil ein pferd mit x jahren schon dies und jenes können müsste. und auch wenn einem das nie jemand sagt, sind es doch viele dogmen diesbezüglich, die einfach in den reiterköpfen herumschwirren. und der moment wo du befindest, dass das alles wirklich nicht wichtig ist und du dir mittelmäßigkeit oder auch darunter erlaubst, viele sachen von alleine löst.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 12:52:14
hallo penelope.
danke

@magnesiummangel: kann ich ausschließen. hab eben gezielt ein magnesium- und tryptophanhaltiges ergänzungsfutter dazugefüttert, um auszuschließen, dass ihre reaktionen futterbedingt sind.

ja, sie ist 3. momentan ist sie wachstumsmäßig ziemlich ausgeglichen.

ich hab heuer angefangen mit fis im schritt und übertreten, nun hab ich auch angefangen mit spanischem schritt auf beintarget, um mal was "extrovertierteres" zu machen und nicht immer nur dinge, die ihr viel selbstkontrolle abverlangen. eigentlich wollte ich das fis nun so ausbauen, dass ich da langsam ein longieren anknüpfe. nur möcht ich mir das auch sinnvoll erarbeiten und sie net einfach zentrifugieren. und das haben ihre "eskapaden" inzwischen halt unmöglich gemacht, da gezielt dran weiterzuarbeiten, dass sie schritt für schritt lernt, wie sie am zirkel halbwegs ausbalanciert bewegen kann. ich wollt inzwischen auch das traben in stellung dazunehmen, aber antraben, ohne dass es mit kopfschlenkern quittiert wird, ist am reitplatz kaum möglich. daraufhin hab ich begonnen das antraben abseits vom platz zu erarbeiten, damit ich es dann, wenn es unter signalkontrolle ist, auf den platz übertragen kann.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie langsam mehr Kraft und Selbstbewußtsein bekommt und neben ruhiger "Kleinarbeit" auch etwas tun möchte, was sie körperlich fordert.

ich denke schon auch, dass das eine rolle spielen könnte (siehe meinen post bezüglich langeweile und dass ihr manchmal der sinn nach was "rasanterem" steht), und ich würde das auch gerne machen und hatte das auch geplant, allerdings spult sie sich halt so leicht hoch, dass ich mir dann schon gedanken mache, ob das kontrolliert möglich ist.

wenn ich sie beispielsweise in der mitte vom platz freilasse und sie sich nicht wälzt, dann sprintet sie im gestreckten galopp auf das tor los, um 1 m vorher einzubremsen. und da zappelt sie dann hin und her. und das freispringen hab ich schon öfter mal in erwägung gezogen, allerdings müsste ich da neben mitlaufen - von allein bewegt sie sich nämlich nur in einem radius von 5 m am tor - und da ist sie mir einfach zu ungestüm, dass ich mir das auf die kurze distanz recht traue, weil sie schon mal mit der hh ausschwenkt, wenn ich danach ist. :confused:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 12:58:54
@solera

eigentlich hab ich ja den eindruck, dass dinah sich freut, wenns mal was zu tun gibt und ich komme. rumstehen tut sie eh den ganzen tag :) es ist eben ein riesenunterschied, ob wir was im hof machen oder auf dem platz. aber ich hab eh schon geschrieben, dass ich zukünftig auch einfach tage einführen werde, wo ich mal nix mit ihr gezielt mache, sondern einfach nur anwesend bin.

den leistungsdruck, dass sie dies oder jenes können muss, wollte ich mir nicht machen. aber ich hatte schon ein ziel vor augen und das jahr 2011, wo ich dies erreichen wollte - vielleicht hab ich es unbewusst doch getan. grad deshalb muss ich jetzt mal alles loslassen was ich so an vorstellungen hatte, um das ganze mal objektiv zu betrachten und dann nochmal einen neuen anlauf unternehmen...
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: eboja am 05. Juli 2011, 13:19:27
Hmm, gerade wollte ich fragen, was sie denn macht, wenn Du sie freilaufen lässt, aber das hast Du ja im vorletzten Post schon beantwortet.

Ich bekomme nämlich so ein wenig den Eindruck, dass Du sehr viel "kontrolliertes" mit ihr machst und sie wenig "einfach mal abfetzen" darf mit Dir. Und dass sie das vielleicht einfach mal gerne machen würde. Aber wenn sie dann doch bloß rumsteht und "heim" will... :nixweiss:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: penelope am 05. Juli 2011, 13:25:44

wenn ich sie beispielsweise in der mitte vom platz freilasse und sie sich nicht wälzt, dann sprintet sie im gestreckten galopp auf das tor los, um 1 m vorher einzubremsen.

Und wenn du genau das Verhalten ausnutzt?

Du könntest entlang einer lange Seite eine Gasse aus Flatterband mit einigen Mini-Sprüngen aufbauen und sie zum Ausgang laufen lassen. Am Ende in Tornähe einen kleien Fang aufbauen, in dem du sie dann abholen und gaaanz doll loben kannst.

Da kannst du ihr eigentliches Abwehrverhalten in etwas "bestärkbares" abwandeln. Und mal losdüsen, buckeln und in die Luft keilen um Druck los zu werden ist dabei erlaubt - evtl ist das auch Bestärkung und Positive Verknüpfung mit dem Reitplatz  ;)
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 05. Juli 2011, 13:28:42
als ich Skessa gekriegt hab, war die einzige Reaktion auf dem Reitplatz auch nur "zum Tor renne, beine in den Boden rammen". Also hab ich anfangs einfach jede einheit dann beendet, wenn sie mal brav am Tor vorbei gelaufen ist.
Allerdings war das vor meiner Clickerzeit.. Aber geholfen hats. Aber bei ihr war der Reitplatz als solches einfach negativ besetzt, weil sie Schulpferd war und das gehasst hat. Aber für Dinah scheint es ja nur blöd zu sein, weil sie von der Herde weg ist  ???
Vielleicht ist es ja auch einfach eine Phase wo sie die Herde arg braucht und es gibt sich von allein wieder?
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 13:34:35
@eboja
sie würde schon mitlaufen oder so, aber nachdem sie mal gezielt nach mir getreten und auch erwischt hat beim apportieren (also völlig ungezwungene situation im freilauf beim traben) hab ich das vorerst bleiben lassen. ich vertrau ihr da einfach zu wenig, dass sie abschätzt, dass ich halt kein pferd bin. war auch bisher das einzige mal, dass sowas passiert ist.

selbst wenn ich hinter der reitplatzbegrenzung mitlaufen möchte und sie animier, steht sie lieber am tor rum: lauf du nur mal, ich bleib da. wenn ich sie nach dem wälzen abrufe, kommt sie auch immer angetrabt. generell ist sie sicher mit mehr action zu kriegen, aber ich weiß net, ob ich da nicht auf der strecke bleib...

@penelope
wäre eine überlegung wert. muss ich mir mal durch den kopf gehen lassen. danke schon mal für den anreiz :D

@stefanie
ich weiß eben nicht, ob es alleing das von der herde weg ist oder ob da auch andere dinge noch mit im spiel sind. aber sehr häufig hab ich schon den eindruck, dass sich sich vor was erschreckt (was ich nicht bemerke oder zu spät) oder eben ihren unmut kundtut (über was auch immer) - und das sehe ich völlig wertfrei so. und das losrennen zum tor hin hat sich eben erst heuer so durchgesetzt - letztes jahr konnte ich problemlos freiarbeit machen mit ihr. wenn sie mal bummeln gegangen ist, kam sie auch gleich wieder an.
kann schon sein, dass es sich von allein wieder gibt - nutzt eh nix: eine freundin sagte heute zu mir: das einzige was du tun kannst, ist das beste aus der situation zu machen. werd ich tun.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: eboja am 05. Juli 2011, 13:42:21
Auf der Strecke bleiben sollst Du natürlich nicht! :neinnein: :knuddel2:

Wenn, dann natürlich nur mit "Abstandhalter-Waffe", und das muss dann natürlich auch funktionieren. Deine Sicherheit muss immer vor gehen!
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: solera am 05. Juli 2011, 13:45:56
ich hab damit nicht gemeint, dass dinah sich nicht freut, dass du kommst und mal abwechslung in den alltag bringst. auch nicht, dass sie nicht arbeiten will - das macht mein zwörgelchen zb. auch nicht - ganz im gegenteil - der kleinen sind 10ha weidefläche wurscht und sie kommt zum tor getrottet mit der erwartungshaltung "und was mach ma heute lustiges?", aber nur der kleinste anflug von stress und druck, den ich MIR auferlege resultiert darin, dass sie mir um die ohren fliegt. somit bin ich mein pensum komplett gegen 0 gefahren was die kleine nicht sonderlich lustig findet und mir ganz elegant erklärt, dass sie - wo sie im stall auch nicht mehr das kinderzimmer bewohnt - auch keine führübungen mehr braucht und endlich mal was g'scheites machen will. und im inneren zwiespalt zwischen "irgendwas musst du machen um aus der kleinen ein tolles pferd zu machen" und "kinderarbeit ist auch plöt" versuch ich mein arbeitspensum sehr abwechslungsreich zu gestalten und das heißt auch schon mal, dass wir alleine ins gelände gehen, weil da funktioniert das mit den führübungen, weil da ist sie ja dann auch schon ein großes mädchen. das ist aber jetzt keine empfehlung sondern einfach eine individuallösung, die genausogut in die hose hätte gehen können.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 13:47:44
Auf der Strecke bleiben sollst Du natürlich nicht! :neinnein: :knuddel2:

Wenn, dann natürlich nur mit "Abstandhalter-Waffe", und das muss dann natürlich auch funktionieren. Deine Sicherheit muss immer vor gehen!

seh ich auch so. deshalb hab ich mich dann auch mit der gerte "bewaffnet", die ja nur als abstandshalter und touchierhilfe gedacht war, blöderweise hatte ich dann meine griffel net im griff, als es mir zu bunt wurde :roll: wenn sie schon mal da ist :roll:

naja, ich hätte mir nicht gedacht, dass hier doch noch soviele gedanken zu dem thema zusammenkommen und alle haben schon mal mein gehirn passiert vorher, nur hab ich jetzt halt noch zusätzliche ideen dazu. danke!


edit:
ach so hast du das gemeint, solera. ich werd das mal bewusst beobachten bei mir.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 05. Juli 2011, 13:48:49
klar da kommen immer mehrere Faktoren zusammen.
Bei Skessa ist immer kritisch wenns sich a) was verändert hat (neue Dinge da, oder gewohnte Dinge weg), wenn dann noch b) Wind dazu kommt ist Polen offen. manchmal reicht eins von beiden, manchmal braucht es auch beides zusammen.
Ganz furchtbar ist auch immer wenn sie rossig ist, dann kann man sich gar nicht von den Wallachen trennen und wenn man dann noch was anspruchsvolles machen soll, wird die ganz komisch. Allerdings ists schon besser, früher hab ich sie wenn sie rossig war einfach gelassen wo sie war...
Vielleicht ist es an solchen Tagen auch einfach ne doofe Konstellation von Dingen die sie irgendwie aus der Fassung bringen. Und bewegen ist halt einfach ne Form von Stressabbau.
ich würd mir auch gar keine Gedanken machen, wenn ich in sonem Fall die Gerte mal gebrauchen müsste. Ich glaub die utnerscheiden schon sehr gut, wo es ein "unfairer" Einsatz war... bild ich mir ein jedenfalls.

Ihr macht das schon!!  :dd:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 05. Juli 2011, 13:52:22
ok, da sind wir eh derselben meinung. wollte es nur nochmal explizit erwähnen!
hormone schließ ich net aus - grade im frühjahr. ein tagebuch wird da sicher gute dienste tun, um vielleicht einen rythmus zu erkennen bzw. das ganze etwas einzugrenzen.

ganz klar: primär baut sie dadurch stress/angst ab. aber die interpretation ihres stresses ist eben das schwierige. ist es "vorfreude aufs laufen" oder "unmut, dass sie von den anderen weg muss" oder "ist der platz blöd für sie" oder "kommt grade ein vogel geflogen" oder "ist irgendwas anders und kommt das nochwas dazu - krabumm"...
sie kann halt auch das gegenteil: festwurzeln. naja - sie ist ein sehr vielseitiges pferd :cheese:

danke fürs daumendrück!
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Mannimen am 05. Juli 2011, 14:00:42
Sich auf ein Pferd voll und ganz einzulassen bedeutet halt auch keine Anforderungen zu stellen und auch nichts zu kontrollieren. Das ist verdammt schwer und eigentlich auch nur auf abgesperrtem Terrain möglich.

Mit Undine hatte ich sehr oft diese Situation, dass sie so total anteilnahmelos war, geistig abwesend und teilweise auch völlig wegetreten. Sie stand dann da und hat auf nichts  mehr reagiert. Da hätte ich sie auch mit der Gerte antiken können und sie würde das wenig kümmern. Aber sobald andere Pferde in der Nähe waren, war sie wieder hell wach und völlig aufgedreht. Da wurde sich in Zehne gesetzt wie man es von Hengsten nur kennt.

Ich habe sie einfach gelassen und mich davon distanziert. Sie hat sich ausgesponnen und erst danach wieder an mich erinnert. Zumindest wurde mir ein Blick gewürdigt und nicht mehr nur die kalte Schulter gezeigt, so als wollte sie mir sagen: Ach, Du bist ja noch da! Was willst Du denn noch hier? Ich schaute sie nur an und sie war sichtlich irritiert. Doch dann ergriff sie wieder die Initiative und lief ein paar Schritte vor, stoppte kurz und drehte sich erneut zu mir um. Als ich ihr folgte lief sie weiter und weiter. Sie führte mich zielstrebig zu ihrer Freundin, eine kleine Ponnystute. Bei ihr angekommen sah sie mich mit einem langen fragenden Blick an. Die kleine begrüßte mich freundlich und Undine begann friedlich und entspannt zu grasen. Erst als ich wieder gehen wollte, musterte sie mich erneut, so als wolle sie wissen wo ich hin möchte. Sie nahm ihren Kopf erst wieder runter, als ich stehen blieb. Das war schon witzig. So setzte ich mich ins Gras zwischen die zwei und sie wichen keinen Meter von meiner Seite. Als dann sich andere Pferde zu uns kamen wurde es langsam ungemütlich und ich fühlte mich doch ein wenig bedrängt. Das schien Undine zu bemerken und vertrieb die Anderen. Da flogen plötzlich Hufe und es wurde geschnappt. Mir war's entschieden zu viel und ich stand auf, um das Feld zu räumen. Undine hat mich dann noch bis zum Tor begleitet und jeden angegiftet, der es wagte unseren Weg zu kreuzen. Das war echt beeindruckend und ich hätte damit nie gerechnet. Aber mir wurde klar, dass sie das alles nur für mich tat und das auch erst als ich anfing ihr zuzuhören und mich voll auf sie einzulassen. Dazu muss man aber auch wissen, dass sie ohnehin im Rang sehr weit oben stand. Sie wich nur einen einzigen Wallach aus, von dem sie sich auch ab und an mal besteigen ließ. Wenn der ankam räumte sie das Feld auch wenn ich bei ihr war. Und sie hat nicht schlecht gestaunt, dass ich ihm nicht ausgewichen bin. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte sie dessen Begegnung mit mir.

Ja, da könnte ich noch endlos weiter schreiben. Das ist total spannend sich in so einen Herdenverband zu integrieren und auf die Tiere einzulassen. Zumindest habe ich das so erlebt. Sie kennen uns ja nur als die, die sie mit Futter usw. versorgen aber auch ständig etwas von ihnen verlangen. Sie müssen sich immer nach uns richten. Ich habe mir mal die andere Seite angeschaut. Das war eine Welt, die sich mir bislang  so nicht erschlossen hatte. Undine hat mir ein Teil davon gezeigt und das mit einer Leidenschaft, die ich bei der Arbeit von ihr überhaupt nicht kannte. Das war einfach ein anderes Pferd.

Sorry, dass ich wieder so ausgeschweift bin. Ich kann dieses Tier einfach nicht mehr vergessen.
Manfred
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 05. Juli 2011, 14:24:38
was mir grade noch so eingefallen ist..........

wie arbeitest du eigentlich am reitplatz? frei, oder am schnürl......

ich kann dir diesbezüglich nur von der elfe berichten. die hatte ja massiven stress, bei allem, was nur ansatzweise nach "arbeit" roch.
reitplatz und roundpen waren hochdramatische orte, sobald ein mensch mit dabei war.

anfangs, als ich das raubtier in mir noch nicht so im griff hatte, hab ich immer halfter und strick drauf gehabt. irgendwann war mir das rumgespringe, losreißen, vorbeischießen dann doch zu blöd, vorallem, weil sie ja jedesmal einen ruck bekam.

also, alles weg. wenn sie abgezischt ist, hab ich mich hingesetzt. sie freudig empfangen (anfangs fürs wiederkommen bestätigt, aber das ist heikel, wegen verhaltenskette, drum hab ich sehr schnell irgend ne einfache übung drangehängt. z.b. anfassen lassen usw)

bei der elfe hats halt fast ein jahr gedauert, bis der reitplatz positiv besetzt war und sie nun eher freudig dorthin zieht..........

achja, bei morghain, die manchmal schon auch ihren bordercollie raushängen lassen kann (und, wie du weißt, bin ich höchst allergisch darauf)  breche ich in dem augenblick ALLES ab, was ich gerade gemacht habe, wenn ich nur den anflug eines borders rieche.............

meist montiere ich auch da alles ab, schlendere vielleicht noch ne runde mit ihr und dann is feierabend. das klappt bisher sehr gut, ist für sie nicht frustrierend, weil natürlich handtarget usw. clicks einbringt, das aber für sie kinderkram ist.

die idee mit dem "sich bewegen lassen" finde ich übrigens auch toll. ein bissl longieren oder eben freispringen, traben über stangen und cavaletti schult eine ganz andere seite in und an dinah - vielleicht braucht sie jetzt einfach mehr für ihren körper als für ihren geist?
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: lindalotze am 05. Juli 2011, 15:20:41
Vielleicht versuchst Du es wirklich mal wieder mit freier Arbeit mit ihr. Kopfschlenkern, Quietschen, Explodieren und Hinterndrohen klingt für mich nicht per se nach klebend-ängstlich, sondern eher nach spannig. Ein paar der Verhalten sind klassische Droh- und Abstandsgesten, können aber natürlich auch spielerisch-hengstelnd eingesetzt werden. Von daher denke ich jetzt nicht, dass Verlassensangst Dinahs Hauptproblem auf dem Platz ist, eher generelles Aufdrehen.

Persi musst ein jungen Jahren öfters eine Runde ums Paddock bocken gehen, wenn beim Shaping die Bestärker nicht so fielen, wie sie sich das vorgestellt hatte. Bei Wind und Kälte war das Bedürfnis natürlich häufiger da als bei 30 Grad. Mittlerweile kann sie sehr lange arbeiten und nachdenken, ohne dass sie sich irgendwie sichtbar abreagieren müsste.

Und Taika braucht heute noch gelegentlich eine selbständige Schrittrunde beim Clickern, wenn sie zu arg aufdreht. Anscheinend bläst das das Hirn frei, danach kommt sie gerne wieder und macht weiter.

Wenn Du merkst, dass Dinah dann nur noch am Ausgang ist und wirklich ängstlich nach ihrer Herde sucht, ist das "Alleinlassen" vermutlich nicht das Richtige, dann hat sie wirklich Verlassensängste. Aber einen Versuch in der Richtung würde ich ihr gönnen. Es wird ihr nicht schaden, sich mal auszutoben. Ob das dann nur Abreagieren ist oder ob Angst dazukommt, siehst Du dann schon an der Körpersprache.

Viel Glück!
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 06. Juli 2011, 09:51:41
in letzter zeit hab ich nur an halfter/kappzaum + strick gearbeitet. eben, damit ich da net in ihre schusszone kommt. da hab ich dann beim lossschießen (das jetzt ja in viel geringerer ausprägung vorkommt als noch am anfang im frühjahr) den kopf soweit unter kontrolle, dass mir die hh net zu nahe kommt. wenn ich frei mit ihr gearbeitet hab und sie sich mal davonmachte, musste ich immer aufpassen, dass sie mit net mal mit der hh beim vorbeirasen oder herumspringen "küsst" :roll:

ich hab sie da auch immer freudig empfangen, wenn sie zurückgekommen ist (im letzten jahr noch) und dann auch gleich was drangehängt zwecks verhaltenskette.

nachdem mir im frühjahr von außenstehenden, die uns mal beobachteten (mit clickerbackground) beim training, angemerkt wurde, dass sie schon ganz gerne den trainingsablauf an sich reißt und einfach nur da dabei ist, wo was spannend ist etc. (und sonst halt aufdreht, wenn ihr danach war). da hab ich eben damit begonnen auch mal nur herumzugehen mit ihr am strick und nix zu verlangen, außer, dass sie ruhig mitgeht (clickerrate drastisch verringert). zwischendurch mal was auflockerndes gespielt und bei ruhigwerden den reitplatz verlassen. plötzlich ging sie dann immer und überall an die decke und ich hab mich da wahrscheinlich auch ein bissl versteift aufs ruhigwerden/bleiben/gehen, weil mir das eben viel zu viel wurde und ich mir dachte, dass sie diese selbstkontrolle wohl auch lernen soll. wahrscheinlich bin ich dann zu unflexibel im training gewesen, dass sich das aufgeschaukelt hat.

"spannig" ist der richtige ausdruck. ich hab das gefühl sie steht dann ständig unter strom. inzwischen kann ich teilweise schon zuordnen, ob es angst (radfahrer prescht unhörbar vorbei, am waldrand tut sich etwas, geräusche etc.) oder ärgernis im sinne von "das geht ihr jetzt zu langsam", "sie muss mal ihren emotionen luft machen" "es dauert bereits zu lange" (sie fängt an zu schnappen) ist. aber häufig kann ich es nicht wirklich interpretieren. ich hab aber schon den eindruck, wenn ich jetzt so nach hinten blicke, dass es in letzter zeit vermehrt die "ich mach meinen ärger mal luft"-aktionen sind. vielleicht ist ihr das arbeiten im schritt ja wirklich zu langweilig und sie könnte sich mit mehr bewegung besser drauf einlassen.

@droh- und abstandsgesten
da hab ich mir auch schon öfter gedanken drüber gemacht. als sie mich gezielt getreten hat, war das in einer spielsituation - da war sie völlig frei, hat das apportel im trab unterwegs verloren, drehte sich um, um es zu holen und dabei knallte sie mir eine, weil sie mir in dem moment den hintern zuschwenkte. ich hab sie da weder unter druck gesetzt noch bedrängt, womöglich wars aus der spiellaune heraus ??? generell hat sie es aber nicht so gern, wenn man sie nahe am kopf anfasst. das hab ich langsam aufgebaut, aber wenn sie stress hat, wird sie sofort schnappig. ich mach dann ruhig weiter (inzwischen gelingt mir das ganz gut, am anfang kam mir schon manchmal eine rüge aus, weil sie echt nervig, grob und hartnäckig sein kann), bis sie sich wieder etwas entspannt und versuche rechtzeitig die situation aufzulösen. das ist echt ganz schön arbeit an mir, da mit timing etc. den richtigen zeitpunkt zu erwischen.

was mich in dem ganzen zusammenhang dann halt immer wieder fragezeichen beschert ist eben die sache mit "am ausgang rumstehen bzw. tänzelen". das würd dann dafür sprechen, dass die verlassensängste eine große rolle spielen und dann kann ich mit mehr action und freiarbeit auch brausen gehen...aber ich werd den ansatz mal versuchen und dann einfach die situation beobachten.

heute hab ich sie einfach in den reitplatz gestellt, hab das tor verriegelt und mich ein paar m direkt daneben auf die rohre gesetzt und geschaut, wie sie sich gibt. erst mal glotzte sie ständig beim türl raus, kam dann aber zwischendrin immer mal zu mir. ich hab sie dann nur gestreichelt. auf der hühnerfarm gabs lärm, da musste sie natürlich aufmerksam hinschauen, aber ich hatte nun nicht den eindruck, dass sie sehr gestresst war (das schaut bei ihr dann ja ganz anders aus) wirklich attraktiv wars halt auch nicht für sie und sie kam dann schon mal und schnabbelte an mir rum so nach dem motto: lass uns gehen...als sie sich hinlegte zum wälzen und den fokus vom glotzen nahm (gut, sie kann sich sonst wesentlich entspannter wälzen, sprang gleich wieder auf, aber ich hab das schon mal als "entspannungszeichen" gewertet), hab ich sie vom reitplatz geführt.

muss mir mal ein konzept für die zukunft entwickeln mit auswegen, wenn was nicht so klappt, wie erhofft und dann mal schauen. freiarbeit mach ich persönlich ja total gerne, aber wenn dann muss ich mich da wirklich mit abstandshalter bewaffnen, um meinen sicherheitsradius im notfall verteidigen zu können. so ganz unbefangen wie früher (wo sie noch kleiner und wenige massig war) kann ich das halt nicht zur zeit.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Smiri am 06. Juli 2011, 10:29:06
Die Gedanken, die ich manchmal habe und wo ich mir noch nicht ganz schlüssig bin (möglicherweise passt es hier nicht dazu, dann bitte löschen oder ignorieren)

in der Schule waren wir kinder am bravsten und haben am meisten bei jenen Lehreren gelernt, die eine natürlich-autoritäre Ausstrahlung hatten, die waren recht streng aber gerecht.

hm das Clickerpferd-Mensch verhältnis versucht ja im großen und ganzen auf Druck zu verzichten. Kann es sein, dass "uns" dabei Führungsqualitäten verloren gehen oder wir diese nicht ausschöpfen? Und Führung (ich sag bewusst jetzt nicht Dominanz) und Vertrauen  sind für ein Herdentier doch überlebensnotwendig.

Zu Dinah...Conny verzeih, falls ich dir Unrecht tue - so wie ich dich kennengelernt hab bist du ein sehr netter und  freundlicher, manchmal etwas hibbeliger Mensch - aber vielleicht vermisst Dinah bei dir einfach ein bisschen Konsequenz/Führung, um sich auf dich verlassen zu können.
Vielleicht mag ein Pferd nicht immer so ganz auf sich gestellt sein (und oft selbst entscheiden(können) was es jetzt tut oder nicht), vor allem in so einem schwierigen Alter.
Bitte nicht falsch verstehen: ich mein nicht, dass man sie jetzt unter Druck setzen sollte....aber ich glaub fast, du darfst deine Ziele selbstbewusst in Angriff nehemen. Bei dir gehe ich nicht davon aus, dass dies Ziele sind,die sie wirklich überfordern würden. . Hm ich hab das Gefühl Dinah muss noch lernen, dass du nicht nur ein Mensch für gute Zeiten bist (der Späße mit ihr treibt) sondern auch jemand für schlechte Zeiten, wo sie sich drauf verlassen kann. Und ich weiß eben nicht ob man dieses Gefühl vermitteln kann, wenn man Konflikten immer versucht aus dem Weg zu gehen???
versteht man mein irres gefasel???  :confused:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 06. Juli 2011, 10:36:05
@Smiri: Ich versteh total was du meinst! Und hab das schon bei einigen Clickerern gesehen nämlich dass die Pferde ziemlich "auf sich allein gestellt" sind... Ich denke man muss den perfekten Mittelweg zwischen dem und "keine eigene Meinung zugestehen" finden..
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 06. Juli 2011, 10:43:03
nö, ich versteh das nicht falsch ;)

also konsequenz und führungsqualitäten haben nix mit strenge zu tun. und ich hab das sogar praktisch erprobt die wochen nach den schlimmsten eskapaden. zuerst hab ich mich halt mit "gewalt" gewehrt, dann hab ich das wieder abgestellt und einfach konsequent meinen trainingsplan umgesetzt. wenn dinah mal zum lossprinten oder sonstigen spärenzchen angesetzt hat, hab ich sie wesentlich bestimmter als früher kontrolliert, indem ich sie sowieso direkt am kappzaum hatte. ich hab versucht das geplante umzusetzen, indem ich ihr weniger freiraum zum herumglotzen zugestand, hab sie mehr modelliert als frei geformt. zwar immer mit dem hintergrund, sie nicht zu unterbuttern, aber besser wurds dadurch nicht. sie machte zwar immer wieder mal gute miene über längere strecken, aber wenn sie explodierte, explodierte sie. und dazu kommt, dass mir das auf lange sicht eigentlich zuwider ist. und wenn das für mich nicht authentisch umsetzbar ist, machts erst recht keinen sinn.

ich möchte meine ziele schon selbstbewusst in angriff nehmen, aber ich bin mehr denn je überzeugt, dass das im gegenseitigen einverständnis passieren sollte, auch wenn das heißt, dass ich noch etwas zeit damit zubringen muss, alternative wege einzuschlagen. es passiert sonst leicht mal bei mir, dass ich zu verbissen werde, wie ich auch jetzt wieder bemerkt hab. wie wundervoll sich pferde (auch so unsicherere und dabei temperamentvolle wie dinah es ist) dann trotzdem auf lernsituationen einlassen können und sich zu kooperativen partnern entwickeln, beweisen einige beispiele aus meinem umfeld.

und ja, manchmal bin ich etwas hibbelig, aber am pferd versuche ich das wirklich zu kontrollieren :cheese:



edit: ich glaub halt persönlich, dass ich durch training außerhalb von konfliktsituationen wesentlich besser unsere beziehung festigen kann, als wenn ich es dauernd zur konfrontation kommen lasse, um mich dann wohl oder übel "durchzusetzen" damit es nicht ausartet. wenn das einmal wäre ok - mach ich auch kein drama draus, aber es ist eben immer wieder der fall und ich will damit net alles kaputt machen, was ich mir in den letzten 3 jahren erarbeitet hab. wenn sie mir die führung überhaupt nicht anvertrauen würde, könnten wir nicht auch schon stückchen allein spazieren. ich glaub, wenn es mir gelingt ihre bedürfnisse einzuschätzen und das mit dem vorhaben "trainingsziel" zu verbinden, bin ich überzeugt, dass wir da auf lange sicht besser damit fahren.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: lindalotze am 06. Juli 2011, 11:44:13
Zitat
und wenn das für mich nicht authentisch umsetzbar ist, machts erst recht keinen sinn.

Den Satz find ich ganz arg wichtig!
Mir wurde auch schon gesagt, meine Pferde hielten zu wenig Abstand, seien zu frech und ich würde allzu bittend mit ihnen sprechen. Tatsache ist aber, dass ich sie jederzeit auf Abstand bringen kann, wenn mir drum gelegen ist, und dass sie meinen "Bitten" i.d. R. Folge leisten.

Autorität versuche ich clickerkonform umzusetzen,
- als dass ich mir nicht von den Pferden den Umgangston diktieren lasse. Mit mir wird leise und höflich kommuniziert, oder ich reagier nicht. Notfalls entfern ich mich aus der Situation, dann können sie mit sich selber streiten. Und im äußersten Notfall kann ich auch lauter und gröber sein als jedes der Tierchen. Wenn ich dann mal laut werde, schlägt das ein wie eine Bombe, eben WEIL in dem Moment ein ganz großer Unterschied zum normalen Umgangston gegeben ist. (Ist aber zum Glück schon seit Jahren nicht mehr nötig gewesen.)
- als dass ich das Trainingstempo bestimme und mich nicht antreiben lasse.
- als dass ich entscheide, wann ich was mitspiele und wann nicht.
- als dass ich entscheide, was geclickt wird und was nicht.
- als dass ich nur halbwegs kontrollierte Pferde in meiner Nähe dulde und trainiere, rumspacken müssen sie alleine. Ich halte sie dann einfach auf Abstand. (Dabei ist es anfangs nützlich, KEINE Leine am Pferd zu haben, sondern eher ein Abstandserhaltungsmittel in der Hand, weil meine Arme kürzer sind als ihre Haxen.)

Kurz: ich bin ihr Trainer und Reiter und Pfleger, ein Mensch mit schwachem Körper und hohem Sicherheitsbedürfnis. Sie sind meine Mitarbeiter und Mitstreiter, die von mir ihre Bedürnfisse erfüllt und eine Ausbildung kriegen, so gut ich es eben vermag.

Das sind die Aspekte, auf die ich tatsächlich Wert lege, und das Weltbild, das ich von den Rössern und mir habe. Und die ich daher mit meiner so genannten "Persönlichkeit" authentisch umsetzen kann.  Und das kaufen mir die Viecher erstaunlich reibungslos ab, obwohl ich offensichtlich aus einer anderen Welt komme, körperlich eine Null bin im Gegensatz zu ihnen und vermutlich nur die Hälfte von allem wahrnehme, was sie mitkriegen.

Eine aufgesetzte Autorität, , mit Werten und Ansprüchen, hinter denen man nicht wirklich steht, wird glaub jedes Pferd in kürzester Zeit durchschauen und sie entsprechend nicht abkaufen.  Ebenso ein "künstliches Leitpferd", das körperliche Überlegenheit vorgaukelt oder ein Durchsetzungsvermögen signalisiert, das es im Endeffekt gar nicht hat.

*philosophie-exkurs-ENDE*

Insofern denke ich schon, dass Cännsi mit ihren Ansichten Recht hat und auf Dauer damit klarkommen wird.

Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Smiri am 06. Juli 2011, 13:14:06
Puh, bin ich froh, dass ich nicht missverstanden wurde...hab mich schon innerlich geduckt.  :rotw:


Wie gesagt, ich glaub auch nicht, dass ihr das Thema "Reitplatz" nur und ausschließlich am Reitplatz lösen werdet, sondern in einem Rundumpaket.  :dops:

so unkontrollierte Auszucker kenn ich von meinem Oldie...schade, dass ich damals noch nix von clickern wusste. Vielleicht hätte ich so was ändern können, aber bis heute glaub ich fest daran, dass er krank war. Entweder haben ihm seine körperlichen Probleme so auf die Psyche geschlagen oder er war tatsächlich psychisch krank. Ich war kurz davor im Antidepressiva zu geben im Selbstversuch... :cheese: (nicht dass dir das jetzt helfen würde...)

kannst du alles körperliche ausschließen? Wachstumsschmerzen, Zähne, Borreliose, Herpes? Sorry falls ihr das schon mal woanders durchgekaut habt.
Ansonsten würd ich den Reitplatz auch durchaus angenehm gestalten mit Füttern dort oder kleinen Lieblingsübungen oder  strizis vorschlag probieren - je nach deinem Gefühl.

Edit: hab jetzt noch bissl gelesen:
1) ich glaub fest dran, dass es ecken/flächen gibt, wo irgendwas damit nicht stimmt und deshalb die Pferde sehr komisch rreagieren - sei es die HÜhner (schlattag??)oder komische Strahulung/Energie...
2)Conny, erfreu dich an deinem jungen Pferd, solang es jung ist...die darf auch mal auszucken - sei nicht sooo streng und ehrgezig, sie werden viel zu schnell groß.  :janick:. Solange sie dich nicht gefährdet mit ihren auszuckern (das musst du ihr halt noch klar machen) nimm es gelassen, dann braucht sie das halt in dem Moment. Vielelicht darfst du diese auszucker nicht so negativ belegen , vielelicht hat sie ja schon stress swenn sie sich eigentlich bewegen möchte und mag dir das nicht zeigen weil du da negativ drauf reagiert hast bisher...und dann hält sie sich solang zurück bis es nicht mehr geht??
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 06. Juli 2011, 13:21:21
kannst du alles körperliche ausschließen? Wachstumsschmerzen, Zähne, Borreliose, Herpes? Sorry falls ihr das schon mal woanders durchgekaut habt.

ja an wachstumsschmerzen hab ich tatsächlich schon mal gedacht, aber irgendwie passt das nicht so ins bild. sie machts ja eben auch beim einfachen herumgehen, ohne dass ich sie in eine form locke oder so...ich weiß aber auch nicht, wie sich wachstumsschmerzen oder wobei die sich äußern ???

zähne wurden erst gemacht (war sie erst vor ein paar monaten dran - alles bestens). sie verlor halt zwischenzeitlich mal welche, aber ich hätt da nix gemerkt.

borreliose, herpes kann ich nicht ausschließen. wär so ein verhalten typisch?

hm, ich werd halt den gedanken net los (immerhin hab ich sie ja schon seit knapp 3 jahren ;) ), dass sie halt einfach ein sehr extrovertiertes pferd ist und es einfach psychischen ursprungs (langeweile, unter- oder überforderung, bewegungsdrang, angst) ist, und ich halt zu "dämlich" bin um das situationsgerecht richtig einordnen zu können und das training unter den aspekten zu gestalten :rotw:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: sparko am 06. Juli 2011, 13:46:52
hm, ich werd halt den gedanken net los (immerhin hab ich sie ja schon seit knapp 3 jahren ;) ), dass sie halt einfach ein sehr extrovertiertes pferd ist und es einfach psychischen ursprungs (langeweile, unter- oder überforderung, bewegungsdrang, angst) ist, und ich halt zu "dämlich" bin um das situationsgerecht richtig einordnen zu können und das training unter den aspekten zu gestalten :rotw:

gerade deshalb braucht sie umso mehr führung und einen klaren strukturierten rahmen der ihr sie a) führt und ihr b) sicherheit (!) gibt! stell dir ein trotzigen obercoolen teenager vor, den soll man auch einerseits recht geben (um ihn nicht  noch trotziger/verärgerter = wutausbruch, zu machen) ihn aber trotzdem eine struktur geben (einen geschützen und sicheren rahmen)! mitspracherecht ok - aber kein "alleinspracherecht"!

du bist nicht zu dämlich - geh einfach mal einen schritt zurück und beobachte euch aus einem anderen blickwinkelt! bzw. lass dich/euch beobachten! oft ist man so "eingefahrn" in  gewissen dingen dass man das wesentliche übersieht. ich spreche aus erfahrung  :cheese: und ich habs mit meinem pferd auch alles andere als leicht (ich würde ihn in dinahs "schiene" einordnen)  :rotw:
hätt ich nicht ständig (prof.)hilfe und vorallem außenstehende von denen ich fast täglich ehrliches feedback bekommen in sachen umgang mit ponette (danke strizi+strizikind  :cheer: ) dann hätten wir uns denke ich schon erschalgen und wären tot unglücklich miteinander!
aber dieses pferd ist meine aufgabe und ich sollte drann wachsen *schnauf*   :nick:

was mir persönich beim lesen sehr auffällt ist dass du sehr vieles als "training" siehst. kann mir gut vorstellen dass auch ihr dieses zu kopf steigt! irgendwo hast du aber erwähnt (ich mags jetzt  nicht raussuchen), dass sie beim sparziern gehen sehr brav ist/war da ihr "einfach gegangen seit" ohne viel zu clickern oder von ihr etwas zu verlangen - finde da hast du dir doch schon eine recht gute antwort gegeben?!
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 06. Juli 2011, 15:01:31
also beim "alleinspracherecht" sind wir nicht. ich bestimme schon, wo wir was machen, wann wir aufhören etc. aber ich hab ihr schon zwischenzeitlich mal ihr "mitspracherecht" gekürzt, weil ich auch den eindruck hatte, dass das halt sein muss, aber im endeffekt hat sich bis auf die ausprägung und häufigkeit des rumspringens (was ja auch an gründen wie wetter, weide, hormone etc. liegen kann) kaum was geändert, die grundspannung an vielen tagen ist trotzdem da. und das ist für mich unbefriedigend - deshalb mag ich so auch nicht arbeiten.

und wie definierst du/ihr "führung" und wie gewährleistet ihr die? ich bin mit meinem pferd nicht am reitplatz und lass sie kopflos durch die gegend bummeln. ich hab schon vor augen, was wir machen wollen (vielleicht sollte ich noch konkreter die schritte aufschlüsseln - da bin ich manchmal zu lasch, was sicher auch für frust sorgen kann). für mich definiert sich das wort führung schon allein dadurch, dass ich fähig bin, mich auf ihre bedürfnisse einzustellen und sie nirgends einfach durch muss (was ja zweifelsfrei einige male der fall war). als führperson sollte sie mir schon vertrauen entgegenbringen, aber das krieg ich nicht dadurch, dass ich sie dauernd in ihren rechten beschneide und mir einbilde, dadurch bleib ich mit der nase vorn. genau deshalb liegt es ja an mir die lage richtig einzuschätzen um die richtige taktik wählen zu können, dass ich ihr keinen stress zumute, der vermeidbar ist bzw. lösungswege erarbeite, dass sie zb die möglichkeit hat ein alternativverhalten anzubieten. ich möcht sie ja davon überzeugen, net sie überreden - das überreden klappt mit leckerlies eh einwandfrei - aber möchte sie das auch und fühlt sich damit wohl? ich kann mich auch damit anfreunden, rücksicht drauf zu nehmen, wenn sie an einem tag mal keine lust hat und wir was anderes machen. und es gibt auch dinge, wo ich merke: sie wird ärgerlich, aber dann komm ich langsam zum ende und zwar dann, wenn sie wieder ruhig ist bzw. mach was anderes, wo wir mit einem guten ergebnis aufhören. das ist für mich kompetente führung, auch wenns mir net immer gelingt alles so umzusetzen.

was verstehst du unter "sicheren rahmen"? wenn sie den reitplatz nicht als solchen akzeptiert, kann ich ihr schon sicherheit geben wollen, wenn sie die nicht annimmt oder das vertrauen zu mir nicht stark genug ist, dass sie das annimmt. da kommt es mir halt am logischten vor, dass außerhalb dieses platzes vielleicht erst mal zu stärken.

beim allein-spazieren ist sie brav, ja - im sinne von kontrollierbar und nicht-losschießen, aber damit meine ich nicht gelassen. ich könnte da gar nichts verlangen außer, dass ich sie dran erinnere, dass wir nebeneinander gehen wollen, weil die situation dafür noch viel zu angespannt ist und futterlob nimmt sie in so einer situation eh nicht. da möcht ich halt die ansätze von cat/bat umsetzen.

und ja, ich sehe alles als training - aber nicht im sinne von: wir schuften jetzt was, sondern, dass jede situation, bevor ich sie voraussetze, geübt und verstanden sein sollte. und man bestärkt (egal ob + oder -) im alltag dauernd, egal ob bewusst oder unbewusst. ich sehe das eher als möglichkeit recht schnell dahin zu kommen, wo ich hinwill, und missverständnisse zu vermeiden, wenn ich die zeichen deuten kann. selbst heute früh, als sie noch so halb geschlafen hat, hab ich mich dazugekniet und sie massiert und gestreichelt. da war ich einfach nur da. aber ich hab sie ja auch bestärkt im ruhig-liegen, im entspannt sein - ist für mich also auch training im weitesten sinne. jedoch sehe ich das wort "training" völlig wertfrei und bin der meinung, dass die stimmung doch wesentlich wichtiger ist.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 06. Juli 2011, 16:45:18
@cännsi: mal ganz ehrlich........... ich kenn zwar dinah und dich (wenn auch beide nicht wirklich soooo gut), aber ich hab euch ja kaum bei der arbeit zu sehen bekommen.

was mir die ganze zeit durchn kopf wuselt sind noch 2 dinge, dann ist glaub ich eh alles gesagt und erwähnt worden.

1) theorie und hintergrundwissen in allen ehren - das wissen wir alle - ohne dem gehts nicht! ABER!!! und das ist total wichtig: die PRAXIS! wie gesagt, ich hab dich nie wirklich arbeiten sehen - kann dazu also nur rein mein subjektives gefühl zu "papier" bringen, wenn ich lese, was du schreibst. ich hab immer den eindruck, du zer-hirnst alles vollkommen, kommst aber irgendwie nie auf auf den punkt oder zu einem konklusio - keine ahnung, wie ichs genau benennen soll...... wie gesagt - NICHT persönlich nehmen, das ist mein popeliger eindruck.

2) was ich auch so überhaupt NICHT verstehe: cinni wohnt ja (im vergleich zu uns hier) wirklich "ums eck". WARUM, um gottes willen, krallst du dir diese frau nicht, und ihr arbeitet regelmäßig gemeinsam - an dir und an/mit dinah. dieses alleine-herumwurschteln mit so einem problem bringt außer frust meist garnix. ich hätt mir fr. alex schon verhaftet und 2 x die woche würde das am stundenplan stehen. das wären dann mal nägel mit köpfen - überhaupt, wenn du, wie du ja selber geschrieben hast, auch mal dazu neigst, deinen emotionen nach zu geben (was ich sowieso komisch finde - weil ich prinzipiell nix davon halte, seine emotionen runter zu schlucken - schon garnicht einem tier gegenüber. man wird vollkommen unlesbar für das tier - und das wundert sich dann doch ziemlich, wenn's dann doch aus einem herausbricht.....................)

Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 06. Juli 2011, 17:28:58
1) theorie und hintergrundwissen in allen ehren - das wissen wir alle - ohne dem gehts nicht! ABER!!! und das ist total wichtig: die PRAXIS!

was das jetzt mit meinem letzten Beitrag zu tun hat, frag ich mich schon. Es geht schließlich um die PRAXIS und mit welchen lösungsstrategien ich ansetzen könnte. das ganze halt auf ein menschliches kopfproblem zu reduzieren, halte ich halt für nicht ausreichend. lieber mach ich mir vorher gedanken drüber, wie ich in einer situation reagieren könnte, als dann hilflos dazustehen. oft reicht allein schon das aufschreiben/aussprechen um sich dessen bewusst zu werden und es umsetzen zu können.

@ich hab immer den eindruck, du zer-hirnst alles vollkommen, kommst aber irgendwie nie auf auf den punkt oder zu einem konklusio

was ist daran zerhirnen, wenn ich sage, dass ich so nicht arbeiten möchte, dass ich über dinahs emotionen drüberfahr. was meints denn alle mit führungskompetenzen? wie sieht die umsetzung bei euch in der praxis denn aus? wie "verteidigt" ihr grenzen um und vor allem wie kann man das clickerkonform umsetzen? grade deshalb hab ich das thema aufgegriffen, um halt mehr input zu bekommen. und da werd ich meine gedanken ja wohl ausdrücken dürfen bzw. auf posts stellung nehmen, wenn da was so "halbweich" rüberkommt, wo ich nix damit anfangen kann, weil die umsetzung dazu eben so oder so aussehen kann.

ich hab mir sehr wohl eine conclusio rausgenommen, indem ich jetzt halt alle faktoren zusammenzähle, weiß worauf ich jetzt schauen muss und mir ein konzept stecke - worauf beziehst du denn, dass ich das nicht tu. sicher schmück ich meine beiträge mehr aus, als manch anderer, ich möcht aber halt alles gesagt haben.

ja und ich glaub wir hatten das thema eh schon x mal, aber wenn wir es wieder durchkauen wollen: ich möchte halt objektiv auf dinge reagieren können. so arg negative emotionen arten doch schnell mal in gewalt aus, was ja auch passiert ist und dann kommt man immer ins strafen und handgreiflichkeiten. ich WILL das NICHT! punkt. mal eine verbale rüge - ok - und ich bin mir auch sicher, dass  ich in einer "unguten" situation auch eine gewisse abwehrhaltung ausdrücke schon allein über die körpersprache. zu mehr möcht ich mich einfach nicht mehr hinreißen lassen. und ich halte das für richtig, weil es eben ein lebewesen mit gefühlen ist und ich das auch respektieren möchte, selbst wenn sie mal unter stress ist. sie kanns halt nicht sagen, was sie bedrückt. ausgeteilt ist aber gleich mal was...

Und NEIN ich nehm das nicht persönlich.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cinnamon am 06. Juli 2011, 17:46:35
 

Autorität versuche ich clickerkonform umzusetzen,
- als dass ich mir nicht von den Pferden den Umgangston diktieren lasse. Mit mir wird leise und höflich kommuniziert, oder ich reagier nicht. Notfalls entfern ich mich aus der Situation, dann können sie mit sich selber streiten. Und im äußersten Notfall kann ich auch lauter und gröber sein als jedes der Tierchen. Wenn ich dann mal laut werde, schlägt das ein wie eine Bombe, eben WEIL in dem Moment ein ganz großer Unterschied zum normalen Umgangston gegeben ist. (Ist aber zum Glück schon seit Jahren nicht mehr nötig gewesen.)
- als dass ich das Trainingstempo bestimme und mich nicht antreiben lasse.
- als dass ich entscheide, wann ich was mitspiele und wann nicht.
- als dass ich entscheide, was geclickt wird und was nicht.
- als dass ich nur halbwegs kontrollierte Pferde in meiner Nähe dulde und trainiere, rumspacken müssen sie alleine. Ich halte sie dann einfach auf Abstand. (Dabei ist es anfangs nützlich, KEINE Leine am Pferd zu haben, sondern eher ein Abstandserhaltungsmittel in der Hand, weil meine Arme kürzer sind als ihre Haxen.)

Kurz: ich bin ihr Trainer und Reiter und Pfleger, ein Mensch mit schwachem Körper und hohem Sicherheitsbedürfnis. Sie sind meine Mitarbeiter und Mitstreiter, die von mir ihre Bedürnfisse erfüllt und eine Ausbildung kriegen, so gut ich es eben vermag.

Das sind die Aspekte, auf die ich tatsächlich Wert lege, und das Weltbild, das ich von den Rössern und mir habe. Und die ich daher mit meiner so genannten "Persönlichkeit" authentisch umsetzen kann.  Und das kaufen mir die Viecher erstaunlich reibungslos ab, obwohl ich offensichtlich aus einer anderen Welt komme, körperlich eine Null bin im Gegensatz zu ihnen und vermutlich nur die Hälfte von allem wahrnehme, was sie mitkriegen.

Eine aufgesetzte Autorität, , mit Werten und Ansprüchen, hinter denen man nicht wirklich steht, wird glaub jedes Pferd in kürzester Zeit durchschauen und sie entsprechend nicht abkaufen.  Ebenso ein "künstliches Leitpferd", das körperliche Überlegenheit vorgaukelt oder ein Durchsetzungsvermögen signalisiert, das es im Endeffekt gar nicht hat.

*philosophie-exkurs-ENDE*

Insofern denke ich schon, dass Cännsi mit ihren Ansichten Recht hat und auf Dauer damit klarkommen wird.



 :thup: :thup: :thup:  (http://cosgan.de/images/smilie/konfus/a075.gif)  (http://cosgan.de/images/smilie/konfus/a075.gif)  (http://cosgan.de/images/smilie/konfus/a075.gif)
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 06. Juli 2011, 17:48:08
ach ja, hatte ich ganz vergessen (danke cinni fürs aufgreifen): danke linda für deinen äußerst konstruktiven beitrag :)
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: prigal am 06. Juli 2011, 19:10:56
Ich kann da nicht viel dazusenfen aber mir haben die Doppelstunde bei Moni und die Doppelstunde die sie bei uns im Stall war ziemlich die Augen geöffnet welche "Umgangsfehler" sich über die Jahre bei mir eingeschlichen haben. Man wird wirklich "betriebsblind" - ich bin das beste Beispiel dafür. Noch dazu wenn man rundum keine Clickerer hat die die gleiche Technik haben und mit denen man sich austauschen kann.

Da ich momentan mit Moses eher ein eintönigeres Programm im Roundi hab und er da auch eher net so motiviert ist anfangs, mach ich immer so ca. 10-15 Minuten Training und wenn ich merk Pferderl wird unrund dann brech ich bei einer guten Stelle ab und geh ein paar Minuten raus zum Grasen. Zum Schluß gibts dann immer das Kraftfutter im Roundi wodurch er das nächste Mal wieder motiviert ist was zu tun.

Worauf mich Moni auch aufmerksam gemacht hat ist daß Klein-Moses eine Konzentrationsfähigkeit von ca. 10 Minuten hat - dann ists vorbei. Hätte ich mir bei einem 5-jährigen auch nicht gedacht aber ich vermute mal daß ich das zuwenig gefördert hab in jungen Jahren.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Muriel am 06. Juli 2011, 19:26:23
Zitat
nachdem mir im frühjahr von außenstehenden, die uns mal beobachteten (mit clickerbackground) beim training, angemerkt wurde, dass sie schon ganz gerne den trainingsablauf an sich reißt und einfach nur da dabei ist, wo was spannend ist etc. (und sonst halt aufdreht, wenn ihr danach war). da hab ich eben damit begonnen auch mal nur herumzugehen mit ihr am strick und nix zu verlangen, außer, dass sie ruhig mitgeht (clickerrate drastisch verringert). zwischendurch mal was auflockerndes gespielt und bei ruhigwerden den reitplatz verlassen. plötzlich ging sie dann immer und überall an die decke und ich hab mich da wahrscheinlich auch ein bissl versteift aufs ruhigwerden/bleiben/gehen, weil mir das eben viel zu viel wurde und ich mir dachte, dass sie diese selbstkontrolle wohl auch lernen soll. wahrscheinlich bin ich dann zu unflexibel im training gewesen, dass sich das aufgeschaukelt hat.

Hm, verstehe ich das richtig, dass Du damit eigentlich Aufdrehen/Herumkaspern bestärkt hast und es fürs ruhige Gehen eher weniger Bestärkung gab? :juck:

Wie sieht es denn mit Kopfsenken aus? Das kann man wunderbar auch im Gehen bestärken und dann damit die Dauer erhöhen- es gibt eine recht hohe Clickrate, und das Pferd wird durch das Kopfsenken (theoretisch  ;) )  beruhigt. Oder eben nur Gehen von Pylon zu Pylon bestärken und das ausweiten, und falls Dinah Kopfsenken anbietet, eben aufgreifen und bestärken.
Beim Reiten mit Mirko hatte ich den Effekt, dass er um so ruhiger wurde, je mehr Clicks es gab. Er musste sich nicht sorgen dass es Clicks und Futter gab.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 06. Juli 2011, 20:13:21
Den Satz find ich ganz arg wichtig!
Mir wurde auch schon gesagt, meine Pferde hielten zu wenig Abstand, seien zu frech und ich würde allzu bittend mit ihnen sprechen. Tatsache ist aber, dass ich sie jederzeit auf Abstand bringen kann, wenn mir drum gelegen ist, und dass sie meinen "Bitten" i.d. R. Folge leisten.

Autorität versuche ich clickerkonform umzusetzen,
- als dass ich mir nicht von den Pferden den Umgangston diktieren lasse. Mit mir wird leise und höflich kommuniziert, oder ich reagier nicht. Notfalls entfern ich mich aus der Situation, dann können sie mit sich selber streiten. Und im äußersten Notfall kann ich auch lauter und gröber sein als jedes der Tierchen. Wenn ich dann mal laut werde, schlägt das ein wie eine Bombe, eben WEIL in dem Moment ein ganz großer Unterschied zum normalen Umgangston gegeben ist. (Ist aber zum Glück schon seit Jahren nicht mehr nötig gewesen.)
- als dass ich das Trainingstempo bestimme und mich nicht antreiben lasse.
- als dass ich entscheide, wann ich was mitspiele und wann nicht.
- als dass ich entscheide, was geclickt wird und was nicht.
- als dass ich nur halbwegs kontrollierte Pferde in meiner Nähe dulde und trainiere, rumspacken müssen sie alleine. Ich halte sie dann einfach auf Abstand. (Dabei ist es anfangs nützlich, KEINE Leine am Pferd zu haben, sondern eher ein Abstandserhaltungsmittel in der Hand, weil meine Arme kürzer sind als ihre Haxen.)

Kurz: ich bin ihr Trainer und Reiter und Pfleger, ein Mensch mit schwachem Körper und hohem Sicherheitsbedürfnis. Sie sind meine Mitarbeiter und Mitstreiter, die von mir ihre Bedürnfisse erfüllt und eine Ausbildung kriegen, so gut ich es eben vermag.

Das sind die Aspekte, auf die ich tatsächlich Wert lege, und das Weltbild, das ich von den Rössern und mir habe. Und die ich daher mit meiner so genannten "Persönlichkeit" authentisch umsetzen kann.  Und das kaufen mir die Viecher erstaunlich reibungslos ab, obwohl ich offensichtlich aus einer anderen Welt komme, körperlich eine Null bin im Gegensatz zu ihnen und vermutlich nur die Hälfte von allem wahrnehme, was sie mitkriegen.

Eine aufgesetzte Autorität, , mit Werten und Ansprüchen, hinter denen man nicht wirklich steht, wird glaub jedes Pferd in kürzester Zeit durchschauen und sie entsprechend nicht abkaufen.  Ebenso ein "künstliches Leitpferd", das körperliche Überlegenheit vorgaukelt oder ein Durchsetzungsvermögen signalisiert, das es im Endeffekt gar nicht hat.

*philosophie-exkurs-ENDE*

Insofern denke ich schon, dass Cännsi mit ihren Ansichten Recht hat und auf Dauer damit klarkommen wird.



AUSGEZEICHNET formuliert!!! da bin ich vollkommen bei dir..........
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: sparko am 06. Juli 2011, 20:45:43
Den Satz find ich ganz arg wichtig!
Mir wurde auch schon gesagt, meine Pferde hielten zu wenig Abstand, seien zu frech und ich würde allzu bittend mit ihnen sprechen. Tatsache ist aber, dass ich sie jederzeit auf Abstand bringen kann, wenn mir drum gelegen ist, und dass sie meinen "Bitten" i.d. R. Folge leisten.

Autorität versuche ich clickerkonform umzusetzen,
- als dass ich mir nicht von den Pferden den Umgangston diktieren lasse. Mit mir wird leise und höflich kommuniziert, oder ich reagier nicht. Notfalls entfern ich mich aus der Situation, dann können sie mit sich selber streiten. Und im äußersten Notfall kann ich auch lauter und gröber sein als jedes der Tierchen. Wenn ich dann mal laut werde, schlägt das ein wie eine Bombe, eben WEIL in dem Moment ein ganz großer Unterschied zum normalen Umgangston gegeben ist. (Ist aber zum Glück schon seit Jahren nicht mehr nötig gewesen.)
- als dass ich das Trainingstempo bestimme und mich nicht antreiben lasse.
- als dass ich entscheide, wann ich was mitspiele und wann nicht.
- als dass ich entscheide, was geclickt wird und was nicht.
- als dass ich nur halbwegs kontrollierte Pferde in meiner Nähe dulde und trainiere, rumspacken müssen sie alleine. Ich halte sie dann einfach auf Abstand. (Dabei ist es anfangs nützlich, KEINE Leine am Pferd zu haben, sondern eher ein Abstandserhaltungsmittel in der Hand, weil meine Arme kürzer sind als ihre Haxen.)

Kurz: ich bin ihr Trainer und Reiter und Pfleger, ein Mensch mit schwachem Körper und hohem Sicherheitsbedürfnis. Sie sind meine Mitarbeiter und Mitstreiter, die von mir ihre Bedürnfisse erfüllt und eine Ausbildung kriegen, so gut ich es eben vermag.




DANKE!!!!!!! @cännsi DAS ist für mich führung und "ein sicheren rahmen geben (grenzen setzten)"!!
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: strizi am 06. Juli 2011, 21:00:37
was das jetzt mit meinem letzten Beitrag zu tun hat, frag ich mich schon. Es geht schließlich um die PRAXIS und mit welchen lösungsstrategien ich ansetzen könnte. das ganze halt auf ein menschliches kopfproblem zu reduzieren, halte ich halt für nicht ausreichend. lieber mach ich mir vorher gedanken drüber, wie ich in einer situation reagieren könnte, als dann hilflos dazustehen. oft reicht allein schon das aufschreiben/aussprechen um sich dessen bewusst zu werden und es umsetzen zu können.

was ist daran zerhirnen, wenn ich sage, dass ich so nicht arbeiten möchte, dass ich über dinahs emotionen drüberfahr. was meints denn alle mit führungskompetenzen? wie sieht die umsetzung bei euch in der praxis denn aus? wie "verteidigt" ihr grenzen um und vor allem wie kann man das clickerkonform umsetzen? grade deshalb hab ich das thema aufgegriffen, um halt mehr input zu bekommen. und da werd ich meine gedanken ja wohl ausdrücken dürfen bzw. auf posts stellung nehmen, wenn da was so "halbweich" rüberkommt, wo ich nix damit anfangen kann, weil die umsetzung dazu eben so oder so aussehen kann.

ich hab mir sehr wohl eine conclusio rausgenommen, indem ich jetzt halt alle faktoren zusammenzähle, weiß worauf ich jetzt schauen muss und mir ein konzept stecke - worauf beziehst du denn, dass ich das nicht tu. sicher schmück ich meine beiträge mehr aus, als manch anderer, ich möcht aber halt alles gesagt haben.

ja und ich glaub wir hatten das thema eh schon x mal, aber wenn wir es wieder durchkauen wollen: ich möchte halt objektiv auf dinge reagieren können. so arg negative emotionen arten doch schnell mal in gewalt aus, was ja auch passiert ist und dann kommt man immer ins strafen und handgreiflichkeiten. ich WILL das NICHT! punkt. mal eine verbale rüge - ok - und ich bin mir auch sicher, dass  ich in einer "unguten" situation auch eine gewisse abwehrhaltung ausdrücke schon allein über die körpersprache. zu mehr möcht ich mich einfach nicht mehr hinreißen lassen. und ich halte das für richtig, weil es eben ein lebewesen mit gefühlen ist und ich das auch respektieren möchte, selbst wenn sie mal unter stress ist. sie kanns halt nicht sagen, was sie bedrückt. ausgeteilt ist aber gleich mal was...

Und NEIN ich nehm das nicht persönlich.

ja, es geht NUR um die praxis! was ich damit sagen will?? ich habe den eindruck, dass du in der theorie wirklich gut belesen und weit gebildet bist. jedoch so deine stolpersteine in der praktischen umsetzung hast. drum auch die frage, warum du dir nicht hilfe in form von ganz profanem unterricht holst..... ich, z.b., bin quasi mit reittheorie "groß geworden".......... und manche dinge, erschließen sich mir JETZT - nach 36 jahren - jetzt erst finden theorie und umsetzung in der praxis/gefühl zu einander........

mit "zerhirnen" meine ich absolut nicht, dass du dir keine gedanken machen sollst und einfach dein pferd plattwalzen sollst. um gottes willen - das kann doch nicht dein ernst sein, dass du DAS aus meinen worten gelesen hast............. ich meinte damit, das man manchmal sehr gut beraten ist, das ganze wissen um ich weiß nicht was alles, mal daheim zu lassen und als vollkommen unbeschwertes "kind" an sein pferd zu gehen. es ist oft höchst erstaunlich, welche resonanz man dabei vom pferd bekommt und was man nicht alles über sich selber lernt.

führungskompetenz und autorität, aber auch genauso strenge (die in meinen augen absolut NICHT negativ ist. STURHEIT - DAS ist bei mir ganz unten durch!) hat linda doch schon wunderschön erklärt! mehr gibts zu dem thema kaum noch zu sagen.

manchmal frage ich mich, wie du dazu kommst, was du in meine posts hineininterpretierst............. hier wird kein pferd geschubs oder gezerrt, unterbuttert oder eben "einfach-mal-festgehalten", geschweige denn gerupft, angeschrieen oder zu irgendetwas gezwungen und es kommt auch weder zu handgreiflichkeiten noch zu strafen.
mich trifft dein unverständnis meiner worte persönlich, da du schon einige male bei uns warst und uns mit den pferden erlebt hast...............  was ich dann für antworten bekomme, da frag  ich mich, ob du mir das ernsthaft zutraust, was du da schreibst.

ich bin ganz bei dir, wenn du sagst, du willst keine handgreiflichkeiten. aber, gegenseitiges vertrauen, sicherheit und respekt (im positivsten sinne dieses wortes - hat in meinen augen nämlich gaaaaanz viel mit achtung zu tun!!) erarbeitet man sich auch nicht in den heiklen situationen  - dort sieht man "nur" wie weit das gediehen ist........... das erarbeitet man sich minutiös im täglichen umgang mit dem pferd. da entscheidet dann der partner pferd, ob der partner mensch wirklich vertrauenswürdig ist, ob er es wert ist, respektiert zu werden und ob im "notfall" soviel der beiden vorigen eigenschaften vorhanden ist, dass sich parnter pferd bei partner mensch sicher fühlt. ist doch umgekehrt genauso!!!

ich brauch, um echtes vertrauen in ein pferd zu bekommen immer MINDESTENS ein jahr gemeinsamen weg. viele, viele kleine gemeinsame erlebnisse - gute wie nicht sooo berauschende. dann beginnt das gefühl "vertrauen" wurzeln zu schlagen und kann zu wachsen beginnen..................

wenn es dir nicht recht ist, dass ich mich an deiner diskussion beteilige oder anteil an eurem problem nehme, dann sag es bitte und ich werde kein einziges wort mehr zu deinen themen tippen. :rotw:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: eboja am 06. Juli 2011, 23:13:20
Ich habe so ein wenig den Eindruck, dass (mal wieder) unterschiedliche Bilder, die bei bestimmten Worten / Aussagen entstehen, zu Missverständnissen führen.

Und es kommt, meiner Meinung nach, noch dazu, dass verschiedene Menschen einfach unterschiedlich sind. Ich bin ganz klar "kopfgesteuert" und tue mich mit "emotionalem Vorgehen" recht schwer. Eine gute Freundin ist dagegen "ganz herz", d.h. sehr emotional, und macht vieles einfach aus dem Gefühl heraus, was ich so eben nicht könnte. Deshalb ist sie weder besser noch schlechter als ich, sondern halt einfach anders. Und könnte vermutlich manche meiner Vorgehensweisen genauso wenig umsetzen, wie ich manche ihrer Vorgehensweisen.

*Friedenspfeife-in-den-Raum-stell* ;)
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 07. Juli 2011, 09:16:57
@prigal
das hat glaub ich nichts mit "in jungen jahren zu wenig fördern" zu tun. zumindest kann ich das nicht bestätigen. ich hab mit dinah schon früh was gemacht - konzentration war aber nach wenigen minuten weg. und das ist heute auch noch nicht viel anders - kommt natürlich auf die tagesverfassung an, aber wirklich konzentriert was machen - oft ist schon nach 10 min. die konzentration weg, dann gehts mal 20 min. mit denkpausen. ich denke, dass sich das auch mit der zeit erst entwickeln wird.


das kann doch nicht dein ernst sein, dass du DAS aus meinen worten gelesen hast.

nö - hab ich ja auch nicht so geschrieben. ich wollte nur mal die frage in den raum stellen, wie ihr diese vielzitierte "führung" halt clickerkonform umsetzt? einfach zu sagen, dass ein unsicheres, extrovertiertes pferd halt führung und grenzen braucht - das ist mir völlig klar. jedoch gibts eben verschiedene möglichkeiten das auch umzusetzen. ich kann es zb wie linda beschreibt machen, oder eben solange alles im rahmen ist die clickerphilosophie leben (mit meinungsfreiheit etc.), wenns aber mal nicht so klappt, trotzdem "durchgreifen". und das ist für mich halt ein beispiel für wasser predigen und wein trinken. das möcht ich eben nicht mehr und bin dankbar, dass es eben leute gibt, die das auch in worte fassen - wie linda. ich wurde aus sparkos post halt net ganz schlau, wie sie das halt gewährleistet. wenn ihr das eh alle so wie linda seht und es so lebt ist meine frage damit ja beantwortet.

manchmal frage ich mich, wie du dazu kommst, was du in meine posts hineininterpretierst............. hier wird kein pferd geschubs oder gezerrt, unterbuttert oder eben "einfach-mal-festgehalten", geschweige denn gerupft, angeschrieen oder zu irgendetwas gezwungen und es kommt auch weder zu handgreiflichkeiten noch zu strafen.
mich trifft dein unverständnis meiner worte persönlich, da du schon einige male bei uns warst und uns mit den pferden erlebt hast...............  was ich dann für antworten bekomme, da frag  ich mich, ob du mir das ernsthaft zutraust, was du da schreibst.

wo hab ich denn geschrieben, dass ich dich damit gemeint hab ??? ich frag mich manchmal auch, was du in meine posts hineininterpretierst bzw. wieso du dich gleich persönlich angegriffen fühlst? Ich tus doch auch nicht, auch wenn du gerne mal mit "um gottes willen" auf den punkt kommst, wo man sich schon mal dumm vorkommen kann. ich hab lediglich geschrieben, dass "man" eben bei negativen emotionen leicht in dieses muster kippt und dass das bei mir halt der fall war (ich werde dann immer wieder "handgreiflich" oder ungerecht strafend) und ich das so nicht mehr haben möchte. und deshalb möchte ich eben den weg gehen, meine emotionen dosiert einzusetzen bzw. ihnen net ungebremst freien lauf zu lassen, grad wenns um die negativen geht (ist mir ja auch schon 2 jahre gelungen und das war für mich persönlich befriedigend - nur ist mir heuer halt mal der kragen geplatzt).

es ging lediglich um die feststellung von dir, wieso man emotionen unterdrückt, weil man fürs pferd unlesbar wird. ich bin mir sicher, dass mir das gar nicht so gelingt, weil meine körpersprache eben schon ausdrückt, wie ich empfinde. ABER ich wollte nun endlich mal alle fragezeichen beseitigen, wieso ich mit dem thema so umgehe. wenn du intuitiv besser drauf bist nach 36 jahren ist das ja beneidenswert - mich führts halt schnell mal in eine sackgasse. deshalb kann ich trotzdem wie "ein kleines kind" zu meinem pferd auf die koppel gehen und es abknutschen - ganz ohne theoretischen overload - oder ich rede einfach mal mit ihr, wenn ich sie putze und denk auch nicht dauernd "oh, jetzt steht sie grad bei punkt so und so - click".


@heike
ja das kann schon eine rolle spielen. das "aufdrehen" hab ich als solches nicht gewollt bestärkt bei der freiarbeit, hab schon viel wert auf ruhe gelegt, aber wenn sie beim antraben mal mit dem kopf geschlenkert hat, hab ich das halt in kauf genommen. aber das hab ich laaange nicht mehr am reitplatz gemacht, eben damit ich das net unbewusst zur norm mache. deine tipps find ich gut - danke! kopfsenken geht gut in allen möglichen situationen und an vielen orten - das kann ich sicher ergänzend einsetzen.

@eboja
ist zwar unnötig, aber wenn sie schon mal da ist (http://www.smiley-channel.de/grafiken/smiley2007/rauchen/smiley-channel.de_rauchen008.gif)

ich denke, dass ich nun ganz gut "bewaffnet" bin für die zukunft.



Smiley repariert. Gruss, Esther Danke :cheese:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cinnamon am 07. Juli 2011, 10:13:25
auch das bauchgefühl ist eine ansammlung von erfahrungswerten, nur scannt unser gehirn die gespeicherten informationseinheiten so schnell ab, dass wir das gefühl haben "aus dem bauch heraus" zu entscheiden, obwohl wir in wahrheit in sekundenbruchteilen unzählige entscheidungsmöglichkeiten durchspielen, informationen bewerten und mit früheren emotionen und erfahrungsmomenten abgleichen.
auch gefühle sind in wahrheit hochkonzentriertes wissen.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: lindalotze am 07. Juli 2011, 11:43:20
Zitat
auch das bauchgefühl ist eine ansammlung von erfahrungswerten, nur scannt unser gehirn die gespeicherten informationseinheiten so schnell ab, dass wir das gefühl haben "aus dem bauch heraus" zu entscheiden, obwohl wir in wahrheit in sekundenbruchteilen unzählige entscheidungsmöglichkeiten durchspielen, informationen bewerten und mit früheren emotionen und erfahrungsmomenten abgleichen.
auch gefühle sind in wahrheit hochkonzentriertes wissen.

Rrright!  :thup:

Und Danke an Euch für die lobenden Worte zu meinem Laber-Beitrag  :rotw:
Zitat
wie "verteidigt" ihr grenzen um und vor allem wie kann man das clickerkonform umsetzen?

Ich beschreibs mal konkret, wie ich es mache:
Bei einem frei laufenden, eher aufmandelnden Pferd, das eine bekannte Tendenz zum Treten hat, nehm ich eine Bogenpeitsche mit. (feste Länge ca. 1,40 m + Bogen mit Schlag) Das ist mein Sicherheitsabstand, in den das Pferd im aufgedrehten Zustand nicht rein darf.

Kommt Pferd mir aufgedreht nahe, lass ich die Peitsche auf dem Boden hüpfen, so dass Pferd das rechtzeitig und deutlich sehen kann. Dabei macht der Peitschenschlag durchaus Hüpfer bis auf Kopfhöhe. Aber so, dass Pferd nicht flottgemacht wird oder Angst kriegt und wegrennt, sondern einfach sichtbar. (Man kann auch ein bißchen Tüte am Schlag befestigen, aber nichts zu Raschliges. Das hängt vom Pferd ab. Bei Pferden mit ausgeprägtem Jag-Drauftret-Instinkt würde ich es lassen, das Ding soll nicht noch animierend wirken.) Pferd muss jedenfalls die Chance haben, rechtzeitig zu sehen und zu bremsen oder abzuwenden. Habe ich das Gefühl, das Pferd sieht mein "Abstandsdrohen" nicht, werde ich größer und die Peitsche zischiger, agressiver, bis ich eine Reaktion am Pferd bemerke.

Wenn Pferd dann trotzdem meint, in meine Peitsche reinlaufen zu müssen, hat es den Peitschenschlag  irgendwo am Körper, halt an dem Teil, mit dem es reinläuft.  - Natürlich nicht bös eine runterhauen, sondern etwa so, wie wenn ein aufdringliches Pferd von einem anderen mit dem Schweif abgewehrt wird. In der Regel erschrickt das Pferd kurz über die plötzliche Berührung und bremst schlagartig. Je nach Temperament wird der Schreck dann erst mal "rausgelaufen" oder es folgt eine Denkpause.

Ziel ist es nicht, das Pferd dabei zu treiben oder zu jagen, sondern es soll nur den Abstand halten. Ansonsten darf es tun, was es mag, und wird nicht belästigt. Wenn es sich runterfährt und stehen bleibt, nehm ich die Peitsche hinter mich, geh ruhig zu ihm und versuch eine Kontaktaufnahme. Dann machen wir was Friedliches zusammen. Wenns wieder aufdreht, geht das Spiel von vorne los.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: verena am 07. Juli 2011, 11:51:14
Grr, PC hat meinen kompletten Beitrag gelöscht,- das nachdem ich mich durch 4 Seiten gekämpft habe (bin im Urlaub, daher nur phasenweise am PC). Sorry, vielleicht hab ich später noch den Geist ihn nochmals zu schreiben! :cheese:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: lindalotze am 07. Juli 2011, 12:02:41
Fass ihn halt kurz...wenns schon ich das nicht kann, vielleicht schaffst es dann Du.  :lol:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 07. Juli 2011, 12:20:31
vielen dank, linda für deine mühen. kriegst einen riesen  :keks: und ein dickes :-*

@eni
mei - ich kenn das. wenn du die muse net mehr findest, nochmals was zu tippseln - merk es dir fürs nächste mal und wir bequatschen das von angesicht zu angesicht :keks:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: eboja am 07. Juli 2011, 12:26:46
auch das bauchgefühl ist eine ansammlung von erfahrungswerten, nur scannt unser gehirn die gespeicherten informationseinheiten so schnell ab, dass wir das gefühl haben "aus dem bauch heraus" zu entscheiden, obwohl wir in wahrheit in sekundenbruchteilen unzählige entscheidungsmöglichkeiten durchspielen, informationen bewerten und mit früheren emotionen und erfahrungsmomenten abgleichen.
auch gefühle sind in wahrheit hochkonzentriertes wissen.
Falls Du das (auch) auf mein Post münzt: sicher ist das so, wie Du schreibst. Aber es gibt trotzdem unterschiedliche Typen Menschen. Eine (von vielen!) Typisierungen unterteilt in "Tuer", "Fühler" und "Denker". Die einen lernen am schnellsten, wenn sie Sachen einfach machen, die anderen, wenn sie ein Gefühl dafür kriegen und die dritten, indem sie sie verstanden haben (mal ganz grob dargestellt). Natürlich ist im Endeffekt eh jeder ein Mischtyp aus allen dreien, aber man hat halt unterschiedliche Tendenzen, wie man am schnellsten lernt. Am "einfachsten" ist Unterricht für beide beteiligten, wenn Lehrer und Schüler dem gleichen Typ angehören (damit meine ich menschliche Lehrer und Schüler).
Da das aber eigentlich weit off-topic ist, gibt's dafür für mich die :schwingkeul: und ich bin auch schon wieder ruhig ;).
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cinnamon am 07. Juli 2011, 15:30:58
nein, münzt nicht auf dein post ;-)

gerade bei neuen bewegungsabläufen und komplexen aufgaben  geht`s ohne analytisches denken nicht. das liegt an den mangelnden erfahrungen.
ein guter lehrer wird einem deswegen die richtigen bilder oder worte geben, um das gelernt umzusetzen und nicht gebetsmühlenartig sein mantra repetieren, in der hoffnung, dass der schüler früher oder später ohnehin irgendwie drauf kommt.  
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cinnamon am 11. Juli 2011, 13:51:15
alles was NEU gelernt wird, wird natürlich auf positive Art vermittelt, aber meine Wuffs haben mir gezeigt, irgendwann kommt der Moment  wo ich den "Befehl" mit Gebrüll oder mit einem nachdrücklichen Klapps absichern muss.  
nö, muss man nicht, das kann sogar kontraproduktiv sein - siehe poisoned cue.

ausnahmesituationen sind ausnahmesituationen, das hat aber nichts mit absichern zu tun. viel lässt sich auch durch prävention vermeiden.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: penelope am 11. Juli 2011, 14:59:07
viel lässt sich auch durch prävention vermeiden.


Das kann ich gerade in diesem Fall nur unterschreiben.

"Getobe" mit einem Pferd auf dem Reitplatz finde ich eh kritisch: Gymnastischer und Erzieherischer Nutzen sind kaum da, dafür die stete, Gefahr, dass es doch zu wild wird und aus dem Ruder läuft. Das kann man auch einfach sein lassen und wieder auspacken, wenn alles andere bombenfest sitzt.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Smiri am 11. Juli 2011, 15:13:33
nö, muss man nicht, das kann sogar kontraproduktiv sein - siehe poisoned cue.

ausnahmesituationen sind ausnahmesituationen, das hat aber nichts mit absichern zu tun. viel lässt sich auch durch prävention vermeiden.


ja, sicher...aber es sind halt tiere und nicht immer lässt sich alles vorhersehen und planen! Ich bin ja eh noch am lernen  :cheese:
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 11. Juli 2011, 15:15:15
 :nick: sehe ich auch so wie meine vorrednerinnen, smiri.
und ja, es ist nicht immer leicht :cheese:

nein, bin im juli nicht dabei. im dezember erst wieder.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 43 am 11. Juli 2011, 15:26:37
@cinni, danke!  :five:

@conny,
ich habe u.a. auch ein wenig daran gedacht, ob deine Maus vielleicht im Moment sozusagen ne echte Halbstarke mit Richtung selbstbewusster Erwachsenen wird, die nun jeden "Anlass" nutzt um rumzuflitzen und rumzuflippen? (Grad auch wenn es im Frühlin angefangen hat und sie eher keine(!) Unausgewogenheiten mit ihrem Körper hat - also in Saft und Kraft steht)
WIe ist denn ihre Position in der Herde mittlerweile? Ist sie da vielleicht grad in einer Veränderungsphase? Wie sind ihre Lieblingskumpels drauf? Eher ruhige Charaktere oder eher Raufbolde mit Körpereinsatz?
Vielleicht wirkt sich das Verhalten, dass sie in der Zeit ohne dich auf der Koppel "einübt", auch auf ihre Gesamtstimmung und ihr Gesamtkörperlichkeit aus? Und Gesamt-... .würde dann bedeuten, dass sie sich eben auch dir gegenüber im Gesamtkonzept benimmt.

Ich fände es spannend zu beobachten, wie sie bei ihrer Rumflipperei wirkt?  eher ängstlich? eher energiegeladen? eher aufmüpfig u selbstbewusst? eher unausgelastet? eher aus irgendwelchen Gründen abgelenkt oder uneins mit sich selbst? eher auffordernd/spielerisch? insgesamt vielleicht ungeduldig und körperbetont?


Könnte mir vielleicht auch vorstellen, dass es u.a. eine Frage der Balance ist... um nochmal das "Mitte finden" Bild zu strapazieren... aber bezogen aufs Training.
Fände es spannend zu sehen: War das bisherige Training (also aller Umgang) in der Balance oder hatte es ein Tendenz in eine Richtung?

Wieviel ruhige, denk-lastige Dinge habt ihr geübt?   <-->  Wieviele spontane, schnelle, große, energiegeladene? (haste schon mal Kopfschlenkern beim von dir wegsausen oder ähnliches geclickt?
Wieviele Kleinbewegungen habt ihr geübt? <--> Wie viel Action?
Wieviel an dir dran? <--> Wieviel mit Abstand?
Wieviel "folgen" ---> wieviel "weggehen"?
Wieviel Selbstkontrolle? <--> Wieviel einfach alle 5e Grade sein lassen? (Das wäre für mich zB am Strick nebeneinander einhergehen ohne CB, Grasen lassen, Pferdl putzen ohne CT, Pferdl bekraulen ohne CT....)


Noch ein (vielleicht komischer) Gedanke. Ich würde wohl einfach weiter auf den Reitplatz gehen, die Vorschläge die schon kamen, dass man dort auch einfach mal nur Füttern oder Futtersuchspiele machen kann, find ich prima.
Aber ich würde auch alles andere machen, erhlich gesagt. Und wenn sie sich dabei in der Nähe vom Tor am wohlsten fühlt, dann würd ich halt in der Nähe vom Tor bleiben. Oder immer mal auch davon weggehen und dann wieder als zusätzliche Belohnung wieder dort weitermachen. Und dort! ganz viel "von mir weggehen", "abwenden" und "Gertenradius einhalten" clickern. Und weiter weg vom Tor ab und an auch die Lieblingsübungen abfragen.
Oder dort auch schon freistehend putzen.

Wenn die Gefahr besteht, dass Frau Pony körperlich zu massiv wird, hast halt frei auf dem Platz einfach die besseren Vorraussetzungen sie daran zu erinnern, dass bitte mehr Abstand angebracht ist. Und sie hat dann auch das Recht, weggehen zu dürfen.

Ach und gegen Treiben für Bewegung spricht doch nix?? Kleinschrittig aufgebaut, erst aus relativer Nähe und dann mit immer größerem Abstand und immer mehr Schwung und immer mit CT kann die Gerte doch auch einfach ein Signal sein?

Lass dir keine grauen Haare wachsen! Das ist bestimmt, wie das Allermeiste, auch nur eine Phase!


PS Ui schon wieder weiter Antworten...
Zitat
Gymnastischer und Erzieherischer Nutzen sind kaum da
- ist das wirklich so schlimm? FInd ich ja nich... Vielleicht macht es ja Spaß?  Und wenn Pferd zb auf der einen langen Seite und ich auf der anderen hoch und runter hupfen, hält sich das Gefährliche auch in Grenzen.
Conny, grad bei der Longiererei auch... was is denn soo schlimm am "zentrifugieren"? Oder am Freilauf in einem Roundpen oder auf die Hälfte abgeteilten Platz? Der LK ist halt schon seehr kontrolliert und sehr kleinschrittig (das ist ja grad seine Stärke!) aber will man bis dahin echt gar nicht mehr locker flockig an der Longe trabseln lassen? Du kannst doch dabei trotzdem CLickkriterien einbauen: zufälliges nach innen schauen, Kopf senken, Hinterhand mehr unter den Schwerpunkt bringen, abschnauben, weiches aus- oder anrollen, außen bleiben und und und
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: verena am 11. Juli 2011, 15:57:12
Was mir noch eingefallen ist: ich verstehe es, wenn Du Dich im Moment spielerisch neben Dinah nicht so ganz wohlfühlst. Geht mir mit Gloa auch noch so. Ich kann nicht 100% ausschließen, daß nicht in einer Spielephase, und damit meine ich Bewegungsspiele, ein mit Kopfschlenkern und Quietschen verbundenes Ausschlagen kommt, wobei sie den Focus halt einfach wo anders hat und ich 'im Weg ' stehe. Mach Bewegungsspiele nur mit einem Gegenstand, zB. Ball, den Du immer von Dir wegwerfen/rollen kannst. Oder, vielleicht ist es möglich, Dinah ist im Viereck, Du motivierst sie stimmlich, laufst aber außerhalb des Vierecks entland der Abtrennung mit, dann bist Du in einer Sicherheitszone und kannst aber trotzdem mit Dinah rennen. Und sie kann auch völlig frei rennen ohne Strick und  Longe.  Falls sie Lust drauf hat.
Vielleicht wäre es auch möglich, einfach die Videocam mitlaufen zu lassen und mal eine Episode hier reinzustellen. Oft ist man so aufs Pferd konzentriert, daß man die Mimik gar nicht so gut mitkriegt, wäre interessant, so wie Franzi geschrieben hat, rauszufinden ob Dinah immer eher ängstlch-gespannt ist oder eher unlustig oder übermütig. Ich denke das wäre immens wichtig auch fürs weitere Vorgehen.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: verena am 11. Juli 2011, 15:59:42
Noch eine Frage: hat sie in der Herde einen Spielgefährten mit dem sie so richtig  rumrennt und spielt?
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: penelope am 11. Juli 2011, 16:54:23
PS Ui schon wieder weiter Antworten...  - ist das wirklich so schlimm?

Conny, grad bei der Longiererei auch... was is denn soo schlimm am "zentrifugieren"? Oder am Freilauf in einem Roundpen oder auf die Hälfte abgeteilten Platz? Der LK ist halt schon seehr kontrolliert und sehr kleinschrittig (das ist ja grad seine Stärke!) aber will man bis dahin echt gar nicht mehr locker flockig an der Longe trabseln lassen? Du kannst doch dabei trotzdem CLickkriterien einbauen: zufälliges nach innen schauen, Kopf senken, Hinterhand mehr unter den Schwerpunkt bringen, abschnauben, weiches aus- oder anrollen, außen bleiben und und und

Nö - gar nichts ist daran schlimm - nur ist es eben auch überhaupt nicht schlimm, wenn man es weg lässt, wenn man sich unwohl dabei fühlt und es keinen Spaß macht.

Deinem letzten Absatz finde ich auch gut. Genau mit den Bedenken, hab ich mich mit meinem Jungpferd nicht so weit an den Longenkurs gehalten: das locker flockige, auch mal Quatsch machen dürfen, fehlt mir da für ein junges Pferd.
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: eboja am 11. Juli 2011, 22:51:39
Ich habe die Beiträge, die sich v.a. mit Smiris Beitrag und der Frage, ob man für ein verlässliches Verhalten rein positiv ausbilden kann oder nicht, beschäftigen, in einen separaten Thread verschoben und zwar hierhin (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=1877.0).
Titel: Re:Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: cännsi am 12. Juli 2011, 10:06:07
ui soviele (berechtigte) fragen - danke an franzi und auch eni. :keks:

ich muss die alle mal durch den kopf gehen lassen und anworte grob - zeit ist grade etwas knapp und pferd muss jetzt sowieso ein paar tage hinten anstehen.

@longiererei
ich find per se am "zentrifugieren" nix schlimmes dran, wenn das net volle kanne auf die beine geht, was ich mir aber bei ihrem temperament eben gut vorstellen könnte. nur würd ich mir das halt gerne mit der distanz positiv erarbeiten wollen und sie net einfach rausscheuchen. irgendwie hat mir für dieses unterfangen halt bisher die muße gefehlt.

@freilauf und hinter einer begrenzung mitlaufen
da steht sie lieber rum. animieren lässt sie sich nur, wenn ich unmittelbar nebenher laufe. wie gesagt, ich hab das dann abgestellt, weil ich mich da einfach unsicher gefühlt hab - selbst mit gerte. mit einem längeren abstandshalter setz ich nun nochmal an.

@herdenposition
da gehört sie inzwischen eher zu jenen, die austeilen und mal in die schranken weisen. sie sucht sich eigentlich vorzugsweise die jungen (jünger als sie oder in etwa gleich alt) in der herde aus, mit denen sie dann läuft und kabbelt, aber wo sie im rang drübersteht (so zumindest meine beobachtungen). richtig raufen hab ich sie eigentlich noch nie gesehen in dem stall, aber schon so hin und her mit steigi etc.

@balance und ausgewogenheit der übungen
könnte durchaus eine rolle spielen - hab ich eh schon weiter vorne mal gepostet, dass ich mich wohl auch etwas auf das kontrollierte, langsame "versteift" hab, weil sie halt auch mal mitkriegen sollte, dass das tempo von mir ausgeht und nicht von ihr. die wildesten eskapaden kamen halt ganz am anfang zum vorschein, wo wir grade wieder mal am platz waren nach der winterpause und da hatte ich garantiert noch keine lektion überstrapaziert. ich hab den eindruck (wenn ich so rekapituliere), dass das damals ihre rebellische art war zu zeigen, dass sie keinen bock drauf hat - auf ruhiges gehen. sie schien mir da immer am absprung zu sein und gespannt wie eine feder. ich würde den zustand eher mit "aufmüpfig, hormongesteuert, körperbetont, energiegeladen, selbstbewusst" bezeichnen - ich finde, das trifft alles ganz gut zu.

manchmal (wahrscheinlich) je nach umgebungsgeräuschen etc. wirkt sie einfach nur von beginn an angespannt und schreckt sich halt vor alles. das kann ich inzwischen schon relativ sicher einordnen, wenn ich die auslöser höre und sehe. da ist sie auch ganz anders von der körpersprache und braucht oft einige minuten, um wieder runterzukommen.

aber sie "pullt" auch mal und da setzt sie richtig von hinten an, macht den hals rund (da hab ich auch mal ein ohrenanlegen bemerkt) und drückt ab. da macht mir das eher keinen ängstlichen eindruck, sondern den eines halbstarken, der halt mal protestiert. eben, weil die balance zwischen den übungen vielleicht nicht passt oder die art der bestärkung zu wenig variabel ist, sie zu geladen für ruhige übungen ist etc. wenn ich mir deine fragen so ansehe, kann ich das durchaus phasenweise mit "ja" beantworten: tendenz in eine richtung. die ausgewogenheit fehlte vielleicht. und da kann ich eben das training gezielt steuern und in der waage halten - dass nicht eines überwiegt, das andere dafür zu kurz kommt. als ich sie mal vereinzelt nachdrücklich in die schranken gewiesen hab und mich körperlich "gewehrt" habe, hab ich das ausschließlich auf diese aktionen tun wollen, wo sie mir halt den eindruck machte, dass sie einfach ihr temperament und ihren "eigensinn" net im zaum halten will. natürlich kann ich im nachhinein net ausschließen, dass ich da auch mal was bestraft hab, was angstbedingt war, weil es anfangs einfach mit so einer intensität und häufigkeit kam, dass mir "überlegen und handeln" da halt zu lange gedauert hätte.

@franzi
mit deinen ansätzen, fragen und gedanken kann ich wirklich sehr viel anfangen und kann ja auch das ein oder andere für uns schon beantworten. jedenfalls sprichst du viel an, worüber ich mir schon gedanken gemacht hab, aber ich hab wohl das ein oder andere in dem zusammenhang vernachlässigt.

und ansonsten auch an alle:
danke für die konstruktiven beiträge.
Titel: Re: Was, wenn der Reitplatz nur für Stress sorgt?
Beitrag von: Yuki am 19. Juni 2022, 11:16:28
Wie sieht es denn jetzt aus?
Es sind ja immerhin schon mehr als 10 Jahre vergangen, aber es würde mich total interessieren wie ihr das Problem schlussendlich gelöst habt.

Lg