Das hat bei mir einige Knoten im Gehirn gelöst („nie Füttern ohne Click davor!“) und ich hab mich die letzten Wochen auch fleißig an die Umsetzung gemacht. Umgetrieben hat mich da zweierlei:
1.) Schon längere Zeit hatte ich mich gefragt, was ich eigentlich „Unterwegs“ mit zwei Ponys clickere. „Den Moment“ wohl kaum – allein schon aus dem Grund, dass nur seeehr selten beide gleichzeitig „das richtige“ tun. Meistens eher anders: einer blödelt und trödelt oder will flotter und der andere hält/steht/geht astrein neben mir. Also hab ich beherzt das „C“ vor dem „B“ weggelassen. Hat ein bischen gedauert, weil der Automatismus ja auch bei mir gut sitzt, aber inzwischen klappt es ziemlich gut. Statt dessen sage ich in der Regel „braaav“, „Suuuper“ oder „guuut“ (bei einem Wort zu bleiben, daran muss ich noch hart arbeiten), verbunden mit der Hoffnung, dass auch schön klassisch zu konditionieren. Und siehe da: nicht nur, dass die befürchtete Folge (unhöflich werden, auf die Pelle rücken) nicht eingetroffen ist – wir sind jetzt wesentlich entspannter und ruhiger unterwegs. Besonders durch den leicht hyperaktiven Cello geht ja sozusagen bei jedem Click ein Ruck durch´s ganze Pony. Jetzt verbinde ich das Lobwort konkret mit dem Namen, wenn grade der neben mir belobigt werden soll und für den anderen, der oft ja auch etwas weiter weg ist, ist das lange nicht so auffällig wie der Click . Dass sie ihre Namen unterscheiden können, glaub sich ziemlich sicher. Beide warten meist auch, bis die Hand beim Maul ist. Auch da muss ich natürlich immer auf Selbstdisziplin achten. Und erfreulicherweise hab ich dadurch die Futtermenge auch ganz erheblich reduziert, weil grade für die „leichten Übungen“ Aufmerksamkeit und Wortlob völlig ausreichend sind.
2.) Inspiriert durch über den Winter sehr intensives Schauen von Marc-Lubetzki-Filmen und die „Wild Whispering“ –Bücher von Dawn Westcott hatte ich eh schon angefangen, doch deutlich zwischen Situationen zu unterscheiden, in denen ich konkret was vom Pony möchte, etwas trainiert werden, eine neue Sache positiv belegt werden soll usw. und dem doch größeren Anteil der Zeit, in dem entweder etwas passiert, das quasi schon automatisiert ist, leicht fällt oder wir etwas tun, was alle recht nett finden. Und bei letzterem die Beziehung und das gemeinsame Tun in den Mittelpunkt zu stellen und nicht die materielle Belohnung.
Das passt beides gut mit dem geänderten Vorgehen zusammen.
Insgesamt kann ich feststellen, dass das Click-Geräusch grade bei Cello den Aufregungslevel deutlich erhöhen kann. Beim sehr in sich ruhenden Onki ist das nicht so, der ist eher der ernsthaft zuhörende und es genau wissen wollende Professor. Dabei nehme ich noch nicht mal so einen gruseligen Metallclicker, sondern, nun ja, eine Art Schnalzer und den inzwischen auch immer leiser. Den „Click“ setze ich also überwiegend dann ein, wenn es wirklich um ganz konkrete Aktionen, Bewegungen, Neues usw. geht. Ist im Moment gar nicht sooo viel.
Gruß
Katja