Hallo ihr Lieben!

Nachdem ich jetzt einige Bücher über Gymnastizieren und Bodenarbeit gelesen habe, hab ich mir gleich einen guten Kappzaum zugelegt.
Praktisch angefangen haben wir noch nicht, bisher hab ich alles theoretisch gelesen und habe schonmal im Vorfeld eine Frage:

Wie belohnt ihr mit Kappzaum? Wenn ich das richtig verstanden habe, muss der Kappzaum relativ eng sein, damit er nicht rutscht.
Kann ich dann trotzdem  geben? 

Und wie ist das beim Longieren? Wenn ich clicke, muss theoretisch gleich die Belohnung folgen...
Soll nach dem Click also jedes Mal das Longieren abgebrochen werden und dann  ? Und dann wieder von Vorne beginnen??

Fragen über Fragen 
Freu mich über eure Tipps!

lg Steffi

Hi,
meine Leckerlies sind ja normale Futterpellets. Die kann ich auch prima mit Kappzaum füttern. Zu groß sollten sie ja eh nicht sein.

Und beim Longieren ist für mich normal: Click wenn eine gute bewegungsphase da war, Pferd stoppt, ich gehe hin, füttere, gehe wieder in die Mitte und weiter gehts. Will ich gezielt loben ohne dass er stehenbleiben soll, gibt es ein Verlaufslob (ohne Futter).

Danke für deine Antwort Muriel!

Ich glaube, meine Leckerlies sind zu groß, werde es auch mal mit Futterpellets probieren.
Das sollte dann mit Kappzaum kein Problem darstellen 

beim kappzaum kommts halt auch drauf an, welches du hast (starres eisen, oder 3-teiliges, oder gliederkette, oder nur-leder) und auch, wie du es am kopf verschnallst.
für die normale handarbeit würde ich bei einem "normalen" pferd (also, kein jungpferd beim anreite oder korrekturpferd) sowieso immer die trense bevorzugen.

zum longieren ist klar, dass das kappzaum ruhig und ohne zu verrutschen sitzen muss - kommt also auch ein bissl auf dein pferd drauf an, wie fest du es zumachen musst.

zur belohnung verwende ich melassefreies müsli, das können sie auch mit einem relativ fest verschnallten kapp gut mümmeln. und, ja - wie muriel schon schrieb, beim longieren unterbricht der click den bewegunsfluss - das pferd stoppt. ich stapfe zu ihm, es gibt  , ich geh wieder zur mitte und interessanter weise machen beide pferde genau da weiter, wo wir aufgehört haben (und bitte, das hab nicht ich so eingeführt, sondern eindeutig die mädls)

am anfang ist das zugegebener maßen "etwas" mühsam............ bei der tinkerin bin ich bis zu 10 x in einer runde zu ihr hin und hab gefüttert, weil sie den kopf 0,5cm gesenkt hat (das kam mir damals wie ne lebensaufgabe vor - sie lief wie ne giraffe an der longe............) tja, aber 2 monate später lief sie in schritt und trab konstant im v/a - auch über 4-5 runden ohne bestätigung und heute (etwa 2 jahre später) bestätige ich v/a eigentlich überhaupt nicht mehr/ganz selten - lobe nur noch mit der stimme und sie läuft und läuft und läuft....... 

Hallo Strizi, danke auch für deine Antwort

Der Kappzaum, den ich gekauft habe, ist gegliedert (Isi-Kappzaum vom Krämer) und schön gepolstert!

Kannst du mir erklären, warum du bei der Bodenarbeit trotzdem eine Trense verwenden würdest? 

Bei Meinem ist es so, dass er leider beim Longieren ein bisschen "durchdreht". Also sobald er an die Longe gehängt ist, losdüst, Kopf hoch, buckelt und aushaut.
Ich weiß nicht, ob er schlechte Erfahrungen gemacht hat, oder es einfach so nicht mag. 
Aber auf jeden Fall möchte ich das jetzt mit Kappzaum probieren und versuchen ihm das Longieren mit Clicker angenehmer zu machen!

Das wird dann wohl auch so sein, dass ich sehr oft rausstapen muss, um ihm  anzubieten 

also, wenn er dir abzischt und wegbuckelt, dann würde ich auf ganz kurze distanz zu longieren beginnen und halt selber fleißig in der mitte einen großen kreis stapfen - immer VIEL geradeausgehen usw. - aber da gibts hier genügend anregungen, zum sinnvollen und abwechslungsreichen longieren.

warum ich für die handarbeit ne trense bevorzuge?
ich erarbeite an der hand dinge, die ich dann beim reiten brauche, bzw. verfeinere dinge, die meine pferde vom reiten her kennen - und ich reite mit trense.

ich lege viel wert auf abkauübungen, stellung, dehnung usw. da ist mir ein kappzaum viel zu unpräzise. longieren hingegen würde ich NIE am gebiss. mit ner longe kann man nie so fein arbeiten, wie wenn man knapp am pferd ist - wie bei der handarbeit!

kappzaum für die handarbeit nur ganz am anfang, bei einem jungpferd, das gerade in die arbeit kommt oder bei einem korrekturpferd (wie meine elfe eins ist)

Hi, Jack hatte zu Beginn auch eher spannende Ideen an der Longe. Ich habe zuerst einige Zeit geführt und dabei Kopfsenken bestärkt, bis er berechenbar Kopfsenken angeboten hat. Zu der Zeit habe ich eigentlich nicht viel anderes mit ihm gemacht, so dass für ihn Clickertraining = Kopfsenken bedeutete.
Als er soweit war (ca 2 - 3 Wochen Führtraining) habe ich ihn wieder an die Longe gehängt und erst auf kurzen Abstand begleitet und wieder jedes Kopfsenken bestärkt, dann den Abstand vergrößert und wieder Kopfsenken bestärkt.
Bis er dann an der Longe lief, wieder abdüste und im Trab aussenrum rastet und irgendwann die Idee hatte, dass da ja was mit Kopfsenken war und den Hals minimal entspannte - Click und
so haben wir das weitergeführt über Wochen und Wochen, ich habe wirklich so gut wie nichts anderes mit ihm gemacht außer Longieren mit Kopfsenken und dem Versuch, die Linie einzuhalten.
Das hat eigentlihc sehr gut funktioniert und mittlerweile läuft er auch konstant mit tiefem Kopf, fast egal was ist, und ich bestärke das nur noch in Ausnahmefällen.

Das mit dem Kopfsenken üben klingt super. Was für ein Signal hast du denn da verwendet?
Weil Hand auf den Widerrist legen ja mit dem großen Abstand der Longe dann nicht so praktisch ist 

gar keins.    da Kopfsenken das meist bestärkte Verhalten war, hat er es eben immer angeboten, und ich habe das natürlich belohnt.
Ich glaub ich habe bei ihm bis heute noch kein Signal dafür

Danke für eure Hilfe!!! 
Werd ich heute gleich mal ausprobieren 

Ich muss gestehen, ich arbeite eher selten mit Kappzaum, weil ich es nicht mag, wenn das Pferd in der Maulbewegung eingeschränkt ist. Ich hab da ähnliche Gewissensprobleme wie mit dem Sperrriemen ...Ich longiere eigentlich selten, wenn, dann mit Doppellonge oder am Knotenhalfter, aber ob das nun richtiges Longieren ist... Auf Distanz gehe ich immer hin, um zu belohnen und mir ist es auch lieb, wenn er am Platz bleibt.

Als Kommando für das Kopfsenken auf Distanz nutze ich das Absenken der Hand und zwar die, die die Longe nicht führt. EInfach eine einladende Geste von oben nach unten. Klappt wunderbar.

LG Sady