Habe gerade etwas Zeit, ältere Threads zu lesen.
Ein klasse Artikel zur "Dominanz"!
Nur schade, daß den vermutlich wirklich nur diejenigen lesen, die ohnehin nicht mehr auf dieser Schiene laufen....
zu AbbeyWoods Fragen:
Dominanz ist keine Charaktereigenschaft, sondern bestimmt eine Situation. Der Fuchs ist dominant über die Braune, weil er gerade sehr durstig ist und die Braune von der Tränke wegschiebt. Die Braune ist dominant über den Fuchs, wenn sie in den Schatten will und er im Wege steht. Der Fuchs führt den Weg zur Koppel an und ist da dominant. Die Braune verhindert, daß er als Erster durch das Tor läuft, ist hier dominant über den Fuchs.
Dominanz ist also ein munteres Wechselspiel - und warum auch nicht? Ist doch praktisch! Ich bin oft dominant bei den Haushaltseinkäufen, mein Mitbewohner bei Allem, was mit Holz zu tun hat (hacken und sowas). Finde ich prima so.
Das Argument allerdings, daß "echte" Dominanzbeziehungen nur innerartlich stattfinden können, weil dazu auch sexuelle Konkurrenz gehört einerseits und andererseits die Körpersprache nicht imitiert werden kann, fand ich übrigens schon immer falsch oder zumindest schlecht. Hauptsächlich wirkt es als eine Art Totschlagargument, denn natürlich will man keinen Nachwuchs mit seinem Tier zeugen...
Aber es ist doch merkwürdig! Denn wir können trotz unterschiedlicher Körpersprache exzellent miteinander kommunizieren, oder? Das dürfte daran liegen, daß wir als frühere Pferdejäger erkennen mußten, welches Tier eine erfolgversprechende Jagd signalisiert, und umgekehrt muß ein Pferd am Gang des Wolfes am Horizont erkennen können, ob der schon satt ist oder auf der Pirsch. Verständnis für artübergreifende Körpersprache steckt also in uns Menschen, wie in den Pferden (und Hunden und...).
Ach ja... Spannendes Thema!
Beste Grüße,
Dörte.