Ich mag mal ein Update zu unseren Hustenthemen da lassen - irgendwie bekomme ich meine Gedanken sonst nicht ruhig gestellt
Zur "Erinnerung" - Beide Minions haben ihr eigenes Lungenthema:
- Sissi evtl. Lungenfibrose oder eine Autoimmunkrankheit. Bemerkbar durch einmaliges Husten beim ersten Trab und manchmal ganz wenig weiß-schaumiger Schleim beim Schnauben (kaum zu sehen). Behandelbar ist es nicht, man kann nur dem Schleim helfen besser rauszukommen mit Inhalation, Schleimlöser und Bewegung.
- Elmo hat eine verengte Luftröhre und beim Röntgen der Lunge hat man auch deutlich Entzündungen in den Bronchien gesehen. Auffällig war sein "stoßartiges" Einatmen (in dem Moment, wo die Luftröhre aufgrund ihrer ovalen Form zusammengeklappt ist) und die tagtäglich vorhandene Bauch-/Pressatmung. Gegen die verengte Luftröhre kann man nichts machen - außer dem Pferd ein schönes restliches Leben mit unbekanntem Ende bereiten.. Bei schlimmerer Atmung durch die Entzündungen in den Bronchien kann mit Cortison inhaliert werden.
So weit, so schlecht
Dass beides "unheilbar" ist, damit hab ich mich mittlerweile abgefunden.. Ist halt so und nicht zu ändern. Beiden Ponys kann natürlich etwas Linderung verschafft werden durch das Inhalieren (wobei Sissi da arg viel Stress hat) und durch das Bewegen kann bei Sissi der Schleim aus der Lunge befördert werden. Bei Elmo habe ich das Gefühl, dass das Konditionstraining dafür gesorgt hat, dass er mit der zusammenfallenden Luftröhre derzeit keine Probleme hat *auf Holz klopf*.
Letztes Jahr habe ich sehr viel Zeit und Energie reingesteckt, mit beiden Ponys täglich inhaliert, beide bewegt usw. Sowohl eine "Testphase" nur mit NaCl, als auch mit Cortison und eine weitere "Testphase" mit NaCl+Ectoin. Resultat: keine Veränderung. Bei Sissi habe ich nicht wirklich eine erwartet, denn Schleim wird stetig nachproduziert, aber Elmos Bauchatmung ist eben auch geblieben und ich weiß nicht, ob die von den Entzündungen kommt oder von der Luftröhre
Was gut wäre, um die Lungen beider Ponys weniger zu belasten, wäre nasses Heu. Das ist allerdings einfach nicht möglich - in diesem Stall nicht und in anderen auch nicht
Einen Stall für Minis zu finden ist schon eine Kunst... Und dann noch einen Allergikerstall? Den 6er im Lotto muss man erstmal haben.. Der Kompromiss war nun, dass das Heu in dem jetzigen Stall einfach super gut ist und wir das so noch in keinem anderen Stall hatten. Staub hat man wohl auch beim besten Heu, ich glaub, das ist normal... Und bisher hat's auch alles so gepasst, aber seit einigen Wochen reagieren beide Ponys total empfindlich ohne dass die Heuqualität sich verschlechtert hat
Sie husten beide (!), Sissi röchelt auch richtig. Nicht jeden Tag.. AM Anfang nur, als der Heuballen sich dem Ende geneigt hat und der Rest da doch sehr staubig war. Aber aktuell schütteln Tine und ich so viel wie möglich auf, damit der grobe Staub schon mal so raus ist und dennoch gibt es immer mehr dieser "schlimmeren" Tage... Als wenn sie es einfach immer schlechter vertragen und/oder die Erkrankungen weiter fortgeschritten ist
Das wäre sicher auch irgendwie "normal" für beide, aber trotzdem trifft's mich an eben diesen schlimmen Tagen wie ein Schlag.
Der 1. Hilfe-Plan ist zunächst, dass das jetzt der vorerst letzte ganze Heuballen sein wird, der in die Heuglocke gestellt wird. Stattdessen werd' ich Netze füllen und diese kräftig aufschütteln vor dem Reinhängen, damit so viele kleine und große Partikel wie möglich rausfliegen und -rieseln. Die Netze sollen dann auch so tief wie möglich angeboten werden, damit die ganze Fresshaltung entspannter ist und nichts mehr in Augen und Nüstern rieseln kann. Wenn ich da bin, kann ich zusätzlich loses Nassheu im Bottich anbieten - wobei die Ponys das letztes Jahr konsequent nicht gefressen haben. Sissi bekommt dazu Bewegung und immer mal Schleimlöser in akuten Phasen + wir werden das Inhalieren wieder positiv aufbauen. Elmo bekommt auch seine Bewegung, wir könnten "prophylaktisch" inhalieren (er hat keinen Schleim) oder ich versuche mal Bronchienerweiterer für ihn (das haben wir als einziges nicht getestet).
Aber was, wenn das nicht reicht?
Während Sissi vermutlich auch 24/7 auf staubfreier Wiese stehen könnte im Zweifel, ginge das mit Elmo nicht (Explosionsgefahr). Heu wässern geht wie gesagt nicht bzw. nur für die Mahlzeit, die ich selbst herrichten kann und wenn ich mit einem Bedampfer um die Ecke komme, schickt mir der SB sicher die Stromrechnung
(wobei ich da auch nicht weiß, wie viel man im Voraus bedampfen kann)
Vielleicht denke ich zu weit im Voraus, aber ich habe bei meiner (Ex-)RB hautnah miterleben dürfen, wie aus "Hustet einmal beim reiten" ein "hustet permanent und immer, reiten ist nicht mehr möglich, egal ob nasses Heu oder Wiese, man denkt er erstickt gleich" geworden ist
Ich fühle mich einfach so machtlos und habe das Gefühl, gerade "tatenlos" dabei zuzuschauen, wie die Probleme voranschreiten