Ja?
Ich hatte Heike vor allem so verstanden, dass sie einfach nochmal erklärt hat, warum man erst nach dem Click in die Leckerlitasche greift. Und das machst du ja eh so?

Bettina - genauso meinte ich das. Ich habe in jedem Fall diese Sekunde oder halbe Sekunde Zeit, das Futter zu präsentieren. Dauert es länger das Futter herauszuholen, sollte ich evtl eine andere Futtertasche benutzen bei der es schneller geht, oder die Handhabung und Darreichung des Futters ohne Pferd üben, damit das flüssig geht.
Die Nebenwirkungen, die ein in der Hand gehaltenes Futter hat, sind erheblich größer als die Lernverzögerungen, die ich durch ein viertel-sekunden-schneller-verabreichtes Futter habe.

Manfred, hast Du mit Paco denn hinter einer Absperrung gearbeitet oder frei irgendwo (ich nehme mal an in der Box?)

Manfred, hast Du mit Paco denn hinter einer Absperrung gearbeitet oder frei irgendwo (ich nehme mal an in der Box?)

Richtig und am Anbinder, da die Sache beim Führen ja eh nur gemogelt war und eine Notlösung darstellte. Das will ich hier aber nicht weiter ausführen, weil es das Bild verzerrt, wenn man die Hintergründe nicht kennt.

Beim Anbinder wollte Frauchen in der Zwischenzeit schon mal putzen und Paco stand nicht still, wie auch, wenn er "Hummeln" im Hintern hat. Aber ich war natürlich wieder an allem Schuld und sollte es dann einfach nur sein lassen. Schließlich bestimmt sie den Umgang mit ihrem Pferd und nicht ich.

Außerdem habe ich mich schon daran gewöhnt, dass es heute so und morgen wieder so sein wird. Mann kann es der Frau eben nicht immer Recht machen.

als mensch mit zwei gesunden händen ist es durchaus möglich eine zeitnahe umsetzung herzustellen.
außerdem sollen diese beiden ereignisse - reiz und verstärker - ohnehin nicht  zeitgleich passieren:
http://www.youtube.com/watch?v=UC4V8dJxGRw
cs = conditioned stimulus, also der konditionierte, bedingte reiz - zb. der clicker
us = unconditioned stimulus, der unbedingte reiz - zb. futter

variante b gibt mehr information als variante a, wo der fokus rein auf dem us liegt.

Cinni, das ist echt lieb von dir aber ich verstehe leider kein Wort.

experiment a: zeitgleiches auftreten von cs + us, exp. b: cs + us erfolgen nacheinander (entspricht dem clicken und anschließenden belohnen).
auf den ersten blick würde man sagen, dass experiment a eine größere assoziation bewirkt, weil beide ereignisse zeitgleich auftreten - das gegenteil ist aber der fall. die aufmerksamkeit liegt nur auf dem us, die information, die der cs mit sich führt, wird nicht wahrgenommen.
zudem löst der clicker oder jeder andere marker genau das dilemma, dass man oft nicht zeitnah belohnen kann. wenn ich das kann, brauche ich keinen clicker ;-) da reicht die zeitnahe verknüpfung von futter oder das öffnen der boxen- oder wohnungstür beim hund als funktionelle belohnung alleine.

der zweite teil ist übrigens auch interessant.
das lernverhalten und die dopaminausschüttung  hängen von der unvorhersehbarkeit der belohnung ab (siehe glücksspielautomat).

Danke Cinni,

für die erklärende Übersetzung.

Wenn ich das richtig verstanden habe, würde eine zeitgleiche Belohnung eher vom Click ablenken und ist daher besser zu vermeiden.

Aber es geht auch ohne einen Clicker, wenn die Belohnung zeitgleich zu dem Ereignis erfolgt, welches bestärkt werden soll.

Wenn mir also kein Clicker zur Verfügung steht, sollte ich sehr schnell mit meiner Belohnung sein, um sie mit dem gewünschten Verhalten verknüpfen zu können. Erfolgt diese Verknüpfung jedoch mit einem Click, dann darf nur verzögert belohnt werden, damit eben keine Ablenkung passiert.

Da muss man ja froh sein, dass bei uns Menschen allein die Reaktionszeit schon eine Sekunde beträgt und wir Männer zwei Dinge gleichzeitig ohnehin kaum hinbekommen.
 

PS. Glücksspiele können auch süchtig machen!

Danke für die Erklärung mit dem erst-clicken-dann-die-hand-in-die-leckerlitasche 

Ich muss das wohl mal genauer machen bei uns. Ich glaub, das mache ich oft falsch.