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Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen

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Ich hoffe der Titel ist nicht zu kryptisch :shy:

Ich bin auf der Suche nach sinnvollen Übung zum Erhalte der Gelenkbeweglichkeit und Muskelaufbau drumherum, die möglichst im Stand oder mit wenig Bewegung gehen. In einem anderen Thread ging es bereits um Bewegung (Spazierengehen etc.) und Beschäftigung für den Kopf (Targettraining, Signalunterscheidung und Co.), was aber beides meine Frage nicht so richtig beantwortet.

Die Krümeline hat, wie vermutlich viele ältere Pferde, Probleme mit den Fesselgelenken, Sprunggelenken und damit zusammenhängend auch den Knien. Sie kann sich im Offenstall bewegen und tut das an guten Tagen auch (dann natürlich gleich buckelnd und herumrennend), liegt an anderen Tagen aber auch viel und braucht nach dem Aufstehen lange, um sich einzulaufen. Dabei versucht sie ein Hinterbein oft und viel zu entlasten, was das diagonale Vorderbein aber auch nicht wirklich abfangen kann und überlastet dadurch oft die andere Diagonale.

Kurzum, ich suche Übung im Stand oder mit wenig Beinaktion, die ihr dabei helfen, sich möglichst gut auszubalancieren und die Gelenke so beweglich wie möglich zu halten, ohne Entzündungen auszulösen.

Was sie schon kann, zumindest von den Signalen her:
  • Einzelne Schritte vor und zurück
  • Einzelne Schritte seitlich a la Multiple Mats (das geht oft aber nur in eine Richtung
  • Gewichtsverlagerung nach hinten ohne Beinbewegung
  • Geschlossenes Stehen in Pose
  • Ein rudimentäres Sitzbeinhöckertarget

Mir fehlt so ein bisschen die Idee, wie ich ihr im Stand dabei helfen kann, aus der Steifheit raus zu kommen, weil sie ohne psychisch nicht in der Lage ist, mit mir zu laufen. Außerdem schiebt sie dann mit den ewig langen Hinterbeinen einfach nur vorwärts, was den Gelenken vermutlich auch eher nicht so viel bringt.

Die Balancepads die wir haben sind für sie zu instabil, das macht mehr Bewegung als sie ausgleichen kann. Wippen mag sie gerne und für meinen laienhaften Blick sieht es auch schon ganz ok aus, aber dort belastet sie das schwächste Hinterbein so gut wie gar nicht und ich hab immer ein bisschen Angst, dass das fürs andere dann zu viel ist.

Ich hab ein kurzes Video vom Wippen angehängt, weils da glaub ich besser zu sehen ist, was ich mit "Belastung vom Hinterbein vermeiden" gemeint ist. Im Stand steht sie oft auch komplett geschlossen da, das finde ich schon sehr klug von ihr. Meistens aber eher mit nach hinten raus gestellten Beinen etc.

https://youtu.be/xQyZzquwRO8

Aber unabhängig vom konkreten Fall der Krümeline würde ich mich über alles freuen, was euch zum Thema einfällt, welche Übungen man "seniorengerecht" umwandeln kann, mit welchen ihr gute Erfahrungen gemacht habt, was theoretisch eine gute Übung sein könnte, wie ihr es trainiert habt usw.
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #1 am: 03. Januar 2021, 16:09:46 »
Also mit Abbey hab ich immer mal so ein paar "crunches" gemacht, so dass sie gezielt ein hinterbein belastet hat :juck:
Das hab ich auch immer wieder durch die Futterposition gemacht - also zB die ganze Schüssel so gehalten, dass sie das Gewicht mal auf Bein X schiebt.
Aber ob das was geholfen hat :nixweiss:
Liebe Grüße!
Seelenpferde hat jemand einmal Pferde wie dich genannt- Pferde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten darf und die einen auf andere Wege führen.
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #2 am: 03. Januar 2021, 18:32:32 »
Mir fällt noch das Knietarget ein, also wo sie das Hinterbein heben und einem das Knie (das echte) in die an der Flanke wartende Hand drücken. Das könnte man auch je nach Beweglichkeit, Alter und Befinden natürlich so dosieren, dass "Bewegungsamplitude" und Dauer fürs Pferd passen.
Bei Berta mache ich das gern und oft und bilde mir ein, dass es dem Erhalt der Beweglichkeit ganz gut tut.
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #3 am: 03. Januar 2021, 20:50:03 »
Ich habe Minette in sehr schlechten Phasen (von denen wir zum Glück nur wenig hatten) auch teilweise nur in Haltung gefüttert (mit ein bisschen Laufen dazwischen), also per Fütterposition gymnastiziert. Allerdings erst nach einer Einheit im Unterricht, weil das gar nicht so einfach war  :shy:
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #4 am: 03. Januar 2021, 20:58:48 »
Toby hatte vor ein paar Monaten eine Phase, wo er jegliche Arbeit in Bewegung mit Schnappen beantwortet hatte und da haben wir auch nur im Stand, mit ihm gearbeitet für die Zeit.
Eine Aufgabe war es mit der Hand auf dem Widerrist ganz leicht das Gewicht vom inneren Vorderbein zum äußeren Vorderbein zu verlagern und wieder zurück (mit dem Hintergrund Gedanken, dass dann irgendwann mit den Zügeln zu machen) Toby fand das total entspannend und das hat ihn richtig geschmeidig gemacht.
Am Gewicht nach hinten verlagern arbeiten wir mit beiden Ponies fleißig, da könnte man noch den Kruppeherein Gedanken dazunehmen, also beim Gewicht nach hinten verlagern eine Kruppeherein Parade geben. Das gleiche kann man wohl mit dem Schulterherein im Stand auch machen, aber Libelle hatte keine Geduld das mit mir zu üben :roll:
LG Janina und Libelle
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #5 am: 03. Januar 2021, 21:55:28 »
Was ist mit diesen Übungen, wo das Pferd nicht nur targetmäßig mit einem Körperteil deine Handfläche berührt, sondern bewusst gegendrückt? Mir fällt der Name gerade nicht an... Weißt du aber, was ich meine?
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #6 am: 04. Januar 2021, 07:49:47 »
Isometrische Übungen? Hat da nicht Frieda mit Nika viel gemacht?

Steppen könnte ich mir noch gut vorstellen. Zweibeinwippen eher nicht, da gibt's ja doch immer mal Gelenkverkippungen.
Liebe Grüße
Anett

Sternschnuppenteam
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #7 am: 04. Januar 2021, 09:43:00 »
Wenn Balance Pads zu instabil sind, könnte man dann nicht auch Holzstücke mit Isomatte bekleben? Die dürften ja dann nicht so nachgiebig sein und hat vielleicht trotzdem einen Effekt.
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #8 am: 04. Januar 2021, 11:33:21 »
Das ist ja auch immer wiederkehrendes Dauerthema bei Carinjo und mir...

Ich mache in solchen Phasen viel Knietarget (wie Bettina beschrieben hat) und Pilates - letzteres, weil er es liebt, ob die Ausführung immer so richtig gymnastisch wertvoll ist, ist fraglich.
Ansonsten mag ich Schulter- und Hüfttarget. Entweder als richtige Schritte zur Seite mit dem jeweiligen Bein oder auch nur im Sinne einer isometrischen Übung, dass das Gewicht in meine Hand verlagert wird.

Um die Belastung der Vorderbeine ein wenig zu verändern, geht auch gut einfach ein Nasentarget weit rechts oder links von der Mittellinie, so dass mit Kopf und Hals das Gewicht auf das entsprechende Vorderbein kommt.
Und das Karpalgelenks-Target haben wir mal angefangen, mit der Idee, das entsprechende Vorderbein eine Weile in der Luft halten zu können.
Viele Grüße,
Esther
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #9 am: 04. Januar 2021, 14:02:49 »
Ich finds voll beruhigend, dass ihr solche Tage auch habt bzw. kennt  :friends:

Zum Thema isometrische Übungen hab ich glaub ich noch einen Gehirnknoten. Würdet ihr da eher das Bein trainieren, dem es schwer fällt oder eher die anderen, um sie zu stärken, oder einfach ausgeglichen einmal rundherum :juck:

Füttern in diversen Balancepositionen können wir eh gut, vielleicht wäre also auch ganz simples und banales Mattentraining in Kombination mit Grown-Ups / Pose / Gewichtsverlagerung voll ausreichend.

Ist es eurer Erfahrung nach also wirklich manchmal so, dass Bewegung einfach nicht geht oder schon zu viel ist? Beine heben im Stand (zur Hufbearbeitung etc.) ist ja leider sowieso ein Dauerthema.
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #10 am: 04. Januar 2021, 17:30:27 »
Isometrische Übungen? Hat da nicht Frieda mit Nika viel gemacht?

Genau das mein ich  :keks:

Rein intuitiv würde ich jetzt sagen, dass es von der Übung abhängt, welches Bein ich wie trainiere.. Und was ich damit erreichen will.. Aber ich kenne auch nicht viele Übungen und Wirkweisen  :kicher: Da kann sicher jemand mit mehr Erfahrung was hilfreicheres dazu sagen  :lol:
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #11 am: 04. Januar 2021, 18:42:33 »
Zitat
Ist es eurer Erfahrung nach also wirklich manchmal so, dass Bewegung einfach nicht geht oder schon zu viel ist? Beine heben im Stand (zur Hufbearbeitung etc.) ist ja leider sowieso ein Dauerthema.
Ich glaube, das kommt ganz aufs Pferd und dessen Erkrankung an. Bei uns war/ist es eher das WIE und WAS der Bewegung und insgesamt orientiere ich mich v.a. an der Laune, die in unserem Fall ausschlaggebender als das Gangbild ist. Es ging schon mal quasi gar nichts, gerade geht seit längerer Zeit wieder viel und manche Dinge gehen halt seit Jahren nicht mehr. Isso - aber das weißt und kennst du ja. Ich vertraue da inzwischen meinem Bauchgefühl und darauf, dass Minette mir sagt, was geht und was nicht.
Im Hinblick auf "Bewegung hilft bei Arthrose" würde ich vielleicht regelmäßig danach fragen und auch mal nach Kompromissen suchen, aber im Zweifel hat bei uns das Pony recht. Wenn natürlich ein Thema dahintersteht wie eine nötige Hufbearbeitung, damit sich der Zustand nicht verschlechtert, ist das wieder schwierig - ist bei uns (zumindest mit dem Beschlagen) ja ganz ähnlich. Da ists bei uns dann ehrlicherweise ein "muss jetzt, aber so schnell und angenehm für dich wie möglich"  :shy:  Das hängt aber bestimmt auch wieder vom jeweiligen Pferd ab, inwieweit das so machbar ist.
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #12 am: 05. Januar 2021, 09:28:13 »
Ich habe mit Monty jetzt immer mal wieder ein Podrücktarget geübt.
Im Gegensatz zum Potarget, wo er zu meiner Hand kommt, drückt er gegen meine beiden Hände, die oberhalb seiner Schweifrübe liegen. Das Prinzip war ihm recht schnell klar und ist vielleicht nicht ganz so schwierig oder einseitig belastend wie bei isometrischen Übungen an nur einer Seite und noch mal anders als eine von vorne initiierte Gewichtsverlagerung nach hinten.

Was ich auch mal geübt habe, ist ein Verlagern des Gewichts von einem Bein weg. Nur ganz wenig, so dass es allein ein ganz kleines Schwanken ist. Denn was ich aus dem Feldenkrais mitgenommen habe, ist, dass keine großen Bewegungen zu einer verbesserten Bewegung führen, sondern das Bewußtsein über "was passiert wenn?" und da kann man dann auch schon mal nur eine Bewegung denken oder den Hauch der Bewegung ausführen, damit das Hirn neue Verknüpfungen dazu schafft. In unserer Gruppe nennen wir das gerne: Blümchenturnen mit Kopfkino!  :kicher:
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #13 am: 05. Januar 2021, 10:42:18 »
Gezielt am ENTlasten zu arbeiten ist auch nochmal ein Ansatz, stimmt. Danke :dops:

Diese kleinschrittigen Geschichten werden sicher der Krümeline sehr entgegenkommen und taugen auch als "Paddockgymnastik" :kicher:
LG Tine
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Re: Muskelaufbau und -erhalt bei Arthrose mit stationären Übungen
« Antwort #14 am: 05. Januar 2021, 10:47:17 »
Zum Thema isometrische Übungen hab ich glaub ich noch einen Gehirnknoten. Würdet ihr da eher das Bein trainieren, dem es schwer fällt oder eher die anderen, um sie zu stärken, oder einfach ausgeglichen einmal rundherum :juck:
Ich würde beide Seiten in etwa gleich trainieren. Zum Einen musst Du Dir dann nicht lange Gedanken darüber machen, welcher Muskel auf welcher Pferdeseite in welcher Bewegung wie angesprochen wird, zum Anderen kannst Du nicht aus Versehen ein neues Ungleichgewicht schaffen, weil Du etwas zu einseitig trainiert hast.

Wenn aber mal etwas auf einer Seite überhaupt nicht geht, kannst Du auch nur auf der funktionierenden Seite bleiben und hast zumindest auch einen kleinen Effekt auf die andere Seite. Was den Muskelaufbau betrifft sicherlich nicht sehr ausgeprägt, aber was die Koordination angeht. Dadurch, dass die Nervenbahnen von rechts und links sich im Rückenmark treffen, hat ein Reiz auf der einen Seite immer auch einen Effekt auf die andere Seite.
Viele Grüße,
Esther
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