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Disengaging of the hips

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Disengaging of the hips
« am: 15. Dezember 2009, 10:26:52 »
das Lösen der Hüfte - Untertreten - wird bei A.K. auf verschiedene Weise erreicht.

1.) Vom Boden aus steht in der Historie ihrer Arbeit zuerst die sogenannte "Duct-Tape-Lesson".
Dabei sind am Pferd verschiedene Punkte mit Klebeband markiert. Dies erleichtert es dem Menschen, präzise zu sein und wirklich jedesmal den selben Punkt zu treffen.
Es gibt die Punkte vorne am Bug, an der Schulter seitlich, am oberen Teil der  Hüfte (upper Hip Spot UHS) und weiter unten Richtung Sitzbeinhöcker (lower Hip Spot LHS).
Der UHS ist der für das Untertreten und seitwärts weisen wichtige Punkt.

Jeder Punkt kann sich in sechs Richtungen bewegen (und so das Pferd in Bewegung bringen): vor, zurück, rechts, links, rauf, runter.

Mit der Gerte wird sachte an die Punkte getippt/gezeigt, jede kleinste Bewegungsbereitschaft wird verstärkt.

2. Das Untertreten durch Bewegung (siehe auch hier)
• Vom Boden aus wird das Pferd in einem Schritt weiter untertreten, wenn es herumschwingt, um sich das Leckerli abzuholen.
Regelmässig passiert das sicher zu Beginn des PRE-WWYLM, wo man in einem Pylonenzirkel läuft und bei jeder Pylone stehenbleibt und clickt.
Das Pferd wird zu Beginn nicht unbedingt direkt stehenbleiben, sondern etwas weiterlaufen und sich dann zum Menschen hindrehen um das Futter zu bekommen. Der erste Schritt in diese Drehbewegung ist das Untertreten.

• Wenn man mit dem Pferd um eine Pylone herumgeht in einer engen Wendung, macht der Mensch einen sehr kleinen Kreis und das Pferd einen grossen. Stoppt man in der Wendung die Vorhand (durch eine Aufwärtsbewegung der Führhand am Strick) erreicht man das selbe Herumschwenken - der erste Schritt in das Herumschwenken ist das gewünschte Untertreten.
Diese Bewegung ist auch eine Vorbereitung vom Boden aus für Hip-Shoulder-Shoulder

• 3-Flip-3 vom Boden aus
3F3 beginnt damit, am Zügel entlangzustreichen und ein seitliches Nachgeben zu bestärken. Hat man damit eine regelmässige gute Rückmeldung, beginnt man es in eine gezählte Übung umzuwandeln.

also 1 mal anfragen, komplettes Nachgeben (kein Click!- der "Release" wird das Verlaufslob beim Reiten
2. Anfrage, nachgeben
3. Anfrage, nachgeben
Sich zum Pferd hindrehen und es einen Schritt herumschwenken lassen so dass es zu einem Schritt Untertreten kommt - C+B
Das Herumschwenken passiert hier durch die Führhand am Strick - durch die vorhergehende Übung ist das vorbereitet.
Dadurch ist es nicht mehr nötig, in diesem Stadium mit der Gerte an der Hüfte einzuwirken, es ergibt sich durch die Bewegung.

Wenn das gut klappt, also 3x anfragen und dann untertreten lassen, geht es weiter mit der Verschieben der Schultern.

Das 3x Nachgeben anfragen ist ein System von "gut, besser, am besten".
Jedes seitliche Nachgeben sollte also weicher sein und etwas mehr Biegung im Hals beinhalten als das vorhergehende.
Dadurch wird das Untertreten optimal vorbereitet, weil die ganze Wirbelsäule schon "vorgelockert" und biegebereit wird.

Nach dem Untertreten folgt das Verschieben der Schultern.
Durch das Untertreten ist das Pferd nun in der optimalen Balance, um aus der Hüfte weich und weit unter den Schwerpunkt zu treten. Die Schultern können sich heben, sie werden frei um dann eine nach außen fußende Bewegung der Vorderbeine zuzulassen.
Für die Vorstellung: In etwa das was die VH bei einer Traversale macht, nur eben der Ansatz dazu. Das äussere Vorderbein fußt also von mir weg.
ich verschiebe die ganze VH nach aussen, und weil die Hüfte vorbereitet ist, entsteht ein erster schön ausbalancierter, müheloser Seitengang.

• Beim Reiten
am besten irgendwo mitten in der Bahn reiten, ohne Bande.
Dann den inneren Zügel leicht anheben, und sich komplett umschauen, so dass ich zur Hüfte schaue - allerdings stelle ich mir eine FahnenStange vor, die aus der HH hervorschaut, so dass mein Blick nicht zu tief kommt.
In dem Moment wo ich mich derart drehe, bekommt das Pferd durch den Sitz einen Drehimpuls und tritt mit dem inneren Hinterfuß etwas weiter unter - C+B.

Zu Beginn ist diese Drehbewegung recht gross, mit der Zeit wird sie viel kleiner (ich muss gestehen, als ich das ausprobiert habe, habe ich geschaut dass ich ganz alleine war  :lol: )

Im weiteren Verlauf kann man diese Drehung dann im Herumreiten um Pylonen einsetzen, um dann das Untertreten in der Wendung etwas zu verstärken bzw zu nutzen, um gut um die Pylonen herumzukommen.

man sieht das ganz gut bei meinem Video, wo ich ohne Sattel reite.
Die Turns werden immer flüssiger, da das Untertreten immer weicher vonstatten geht.
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Re:Disengaging of the hips
« Antwort #1 am: 15. Dezember 2009, 10:27:19 »
Es ist ein steter Prozess. Ich fand es hilfreich, parallel vom Boden und vom Sattel aus zu arbeiten. Je mehr man sich auf die Untertret-Bewegung focussiert, desto klarer wird es auch fürs Pferd.

Nebenbei passiert ein wirkliches Lösen der Hüfte - Mirko hat in den letzten Jahren im Stoppen eine ungute Mechanik entwickelt, weil er einfach die Hinterfüsse gegen den Boden gerammt hat und sich in seinen Gelenken gestoppt hat, statt die Bewegung hindurchfedern zu lassen.
Als ich mit dem Untertreten begonnen habe (im Mai/Juni) habe ich nach einiger Zeit ein immer besseres Anhalten festgestellt.
In der Reitsequenz, die vor dem Ohne-Sattel-reiten stattfand, habe ich einen perfekten Stopp entdeckt (aus dem Trab) wo er sehr weich das ganze Becken abkippt und schön und prompt und ausbalanciert anhält.  :D

Auf dem Kurs hatte ich auch schon ein paar sehr schöne Stops.

Derzeit arbeite ich daran, den im obigen Hip-Shoulder-Shoulder beschriebenen "Gene-Kelly-Glide" zu entdecken.  :D

Das ist es  was für mich die Faszination dieser Arbeit ausmacht, denn sie ist wirklich reitweisenübergreifend. Das Pferd wird insgesamt unglaublich fein und rittig.  :D
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Re:Disengaging of the hips
« Antwort #2 am: 15. Dezember 2009, 10:27:53 »
Hallo Heike,

danke für den Thread!

Das Bein soll vermutlich nicht nur seitlich treten, sondern auch deutlich nach vorne, oder? Ich argwöhne, da bei Oscar noch eine Baustelle zu haben, er tritt zwar seitlich über, kreuzt aber üblicherweise sehr knapp vor dem anderen Bein (generell, jetzt nicht explizit bei den Kurland-Übungen). Hast Du da Ideen, wie er zu einem weiter-vorne-fußen animiert werden kann (jetzt abgesehen von reinem shaping)?
Viele Grüße,
Esther
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