Hi,

Gestern haben wir wieder mit dem Clickertraining angefangen, nach ca. 6 Monaten Pause.
Beim ersten Versuch hat eigentlich alles schön geklappt, aber er hat dann angefangen zu schnappen und ist aufmüpfig geworden, da haben wir es dann erstmal sein lassen und uns mehr mit NH beschäftigt.

Ich war anfangs total begeistert von NH und fand es toll, wie die Profis mit ihren Pferden umgingen. Wir hatten auch Unterricht bei zwei verschiedenen Trainern und ich muss sagen, Gismo war fast immer voller begeisterung dabei und ich anfangs auch. Aber sobald ich mit ihm alle war, haben wir die Übungen gemacht, und ich hatte nicht mehr so Probleme im Umgang mit ihm. Aber irgendwie konnte ich ihn nicht begeistern, er hat es halt gemacht was ich von ihm wollte, mehr oder weniger, aber die Aufmerksamkeit und Begeisterung hat gefehlt. Jetzt fehlt sie auch schon bei mir, ich mach die Übungen halt, aber so wirklich spaß macht es mir ja nicht...so hab ich dann nach Alternativen gesucht und bin mal wieder auf Clickern gestoßen. Hab sehr viel gelesen und es gestern wieder probiert.

Gismo konnte sich sehr gut noch an alles erinnern, was ich ihm damals schon ein bischen mit Clickern beigebracht hab, also war die Konditionierung sehr kurz und wir finden mit der Höfflichkeit an, die er aber auch noch kannte. Er war total begeistert bei der Sache  Hab aber auch gemerkt wo meine Fehler waren, als ich das erste mal angefangen hab.
Hab diesmal versucht drauf zu achten, dass meine Hand bei der Belohnung ausgestreckt ist und wenn er das Betteln anfängt oder schnappt, dann geh ich einfach kurz weg...es ist aber am Anfang gar nicht leicht alles zu beachten :-)
Ich bin aber froh, dass er trotz Verfressenheit, die Leckerlies normal aus der Hand isst.
Wollte dann auch gestern Rückwärts üben, aber igendwie hat das nicht so funktioniert....ich will ihm beibringen, dass wenn ich beide Arme vorstrecke er rückwärts geht...wie stell ich das am besten an?
Wenn ich die Arme vorstrecke dreht er seinen kopf weg oder er versucht nach meinen Händen zu schnappen, rückwärts geht er nur wenn ich auf ihn zugehe...aber dann verbindet er es ja mit meinem gehen und nicht mit den Händen...wäre dankbar für Ratschläge ;-)

Und noch ein paar Fragen:

1.Bei der Höfflichkeitsübung nimmt er den Kopf leicht zur Seite und wartet...was ja super ist, aber wenn ich clicke bewegt er seinen kopf in meine richtung, ist das ok? Also er geht nicht mit dem Kopf nach vorne und holt sich das Leckerlie, aber er schaut mich dann erwartungsvoll an.

2.Beim Versuch Rückwärtsgehen, wenn ich beide Arme nach vorne tu, dann bewegt er deinen Kopf von einer hand zur anderen und schnappt vielleicht auch mal...wenn ich glück hab geht er dann vielleicht einen schritt rückwärts...aber dann weiß ich nicht, ob er versteht, dass C+B fürs Rückwärtsgehen war oder für eine bestimmte Kopfbewegung...sollten wir mehr an der Höfflichkeit arbeiten?

3. Wie macht ihr eurem Pferd klar, dass es jetzt vorbei ist? Wenn ich aufhören will, ist es immer sehr schwer mit ihm...er ist dann halt sehr aufdringlich.

Leider ist mir dann auch gestern noch ein blöder Fehler unterlaufen, ich dachte ich hab noch ein Stück Karotte in der Jackentasche...er hat einen schönen schritt rückwärts gemacht ... ich hab geclickt...und dann festgestellt, dass ich doch nichts mehr hab :-(

Vielleicht hat ja der ein oder andere noch ein paar Tipps für mich was ich besser machen kann. Würde mich sehr darüber freuen :-)

Hallo Jeannette,

schön, dass Du es nochmal mit dem Clickertraining probierst!

Wollte dann auch gestern Rückwärts üben, aber igendwie hat das nicht so funktioniert....ich will ihm beibringen, dass wenn ich beide Arme vorstrecke er rückwärts geht...wie stell ich das am besten an?
Wenn ich die Arme vorstrecke dreht er seinen kopf weg oder er versucht nach meinen Händen zu schnappen, rückwärts geht er nur wenn ich auf ihn zugehe...aber dann verbindet er es ja mit meinem gehen und nicht mit den Händen...wäre dankbar für Ratschläge ;-)

Wenn Du weisst, dass er sicher rückwärts geht, wenn Du auf ihn zu gehst, dann kannst Du das folgendermaßen aufbauen: erst streckst Du Deine Arme vor, so wie Du das später mal als Signal nutzen willst.  Es wird nichts passieren, weil er ja noch nicht weiss, was Du damit meinst. Also gehst Du nach einer kurzen Pause (eine Sekunde oder weniger) auf ihn zu. Er geht rückwärts, das clickst und belohnst Du. Wenn Du das oft wiederholst, wird es irgendwann passieren, dass er schon anfängt rückwärts zu gehen, während Du noch die Arme ausgestreckt hast, ohne auf ihn zu zu gehen. Das ist vielleicht anfangs nur eine Gewichtsverlagerung rückwärts, aber das sollte Dir dann erstmal schon reichen, also gleich clicken und begeistert belohnen. Er lernt einfach, dass die ausgestreckten Arme eine Vorankündigung für das Auf-ihn-zu-gehen ist, also verknüpft er nach und nach die ausgestreckten Arme mit dem Rückwärtsgehen.

Das kann schon in einer Übungseinheit passieren, oder auch viele Übungseinheiten brauchen, bis er die Verknüpfung macht. Das hängt vom einzelnen Pferd ab, manche lernen sowas schneller, andere brauchen dafür länger. Also einfach geduldig weiter üben, irgendwann kapiert es jeder!

1.Bei der Höfflichkeitsübung nimmt er den Kopf leicht zur Seite und wartet...was ja super ist, aber wenn ich clicke bewegt er seinen kopf in meine richtung, ist das ok? Also er geht nicht mit dem Kopf nach vorne und holt sich das Leckerlie, aber er schaut mich dann erwartungsvoll an.

Ich finde das okay, aber das ist egal . Wichtig ist, was DU okay findest. Es gibt da keine vorgegebenen Regeln, sondern jeder kann für sich entscheiden, welches Verhalten er bei seinem Pferd sehen will und welches nicht. Und das dann entsprechend trainieren.

3. Wie macht ihr eurem Pferd klar, dass es jetzt vorbei ist? Wenn ich aufhören will, ist es immer sehr schwer mit ihm...er ist dann halt sehr aufdringlich.

Ja, das ist anfangs sehr schwer. Wobei ich eh nicht trenne. Wenn er im "Alltagsleben" was gut macht, bekommt er genauso einen Click und , wie in einer "Trainingssituation" (wobei ich eh auch noch manche Alltagsdinge trainieren muss). So wirklich ein Patentrezept dafür habe ich nicht, ich habe einfach alle Bettelei ignoriert und bin meinen Beschäftigungen nachgegangen. Aber vielleicht hat da ja jemand anderes einen besseren Tipp.

Hallo Jeanette, werde ich gleich noch "ordnungsgemäß" begrüßen gehen

Nur zum letzten Punkt: Mein Pferd (bin aber auch nur RB) orientierte sich anfangs u.a. auch an der Leckerlitasche was Trainingseinheiten betrifft. Das hat dann sozusagen als Ende-Signal gewirkt. Ich hab noch für irgendwas gutes einen kleinen Jackpot gegeben und die Leckerlitasche (die ist kreischbunt, sehr gut sichtbar ) dann demonstrativ abgenommen und weggelegt - außer Reich- und Sichtweite, versteht sich.

Das ging ganz gut, so wusste sie dann nach ein paar Mal, dass nun Feierabend ist. Habe das gar nicht bewusst so gemacht, aber rückblickend hat das eigentlich gut funktioniert. 
(Mittlerweile clickern wir eh in allen Bereichen, halt mal mehr, mal weniger, da ist das nicht so das Problem.)

Und wegen des vergessenen Möhrenstücks: Ist mir auch schon passiert. Die Belohnung muss ja kein Futter sein, du kannst zumindest in solchen Situationen dann mit dem Kraulen einer Lieblingsstelle oder so belohnen. Futter ist halt nur meistens die hochwertigere Belohnung....

Gestern war ein toller Tag!

Er hat es dann am Ende ganz gut verstanden, dass er rückwärtsgehen soll wenn ich die Arme vor nehme...das war toll 

Er fängt zwar noch das Betteln an, wenn ich eine Pause zu lang mach oder ich dann mit clickern aufhöre...aber als ich gestern dann in die Sattelkammer gegangen bin um die Sachen zum reiten zu holen, hat er sofort aufgehört mit betteln und hat total verdutzt geschaut, weil ich ihn hab einfach da stehen lassen  das sah richtig goldig aus.

Das mit streicheln hab ich auch probiert...aber in den über 2 Jahren hab ich noch keine lieblingsstelle gefunden...und wenn ich clickere hat er überhaupt keine lust auf streicheln oder so ein "Weiberkram"  Da ist er zu Männlich  Schmusen tut er nicht so viel und dann auch nur wenn er von alleine kommt.

Boah, ich kann deine Probleme voll verstehen!
Cani war genauso und ich hab auch mal aufgegeben und dann wieder begonnen. Sie war extrem hektisch und fordernd und hat oft geschnappt. Seit wir neu begonnen haben, ist vieles besser weil ich oft hinter der Abtrennung mit ihr gearbeitet hab. Wurde sie lästig ging ich einen Schritt zurück und sie konnte mich nicht mehr erwischen.
Seit dem schnappt sie nur mehr, wenn sie etwas neues lernt und es nicht sofort versteht oder wenn sie schlecht drauf ist. Da schnappt sie dann leider sehr unvermutet.