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Pferdehaltung / Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Letzter Beitrag von mochuisle am 19. März 2024, 14:50:59 »
Ich mach tierärztliche Ernährungsberatung ja beruflich und geb vielleicht auch mal meinen Senf dazu :)

Gerade bei leichtfuttrigen Rassen kommt man um die (streng) rationierte Fütterung in aller Regel nicht herum, da sie eben genetisch darauf selektiert wurden, mit nur sehr wenig Futter auszukommen. Fjordpferde sind meiner Erfahrung nach an Leichtfuttrigkeit nicht zu überbieten, ich habe ja selbst einen Fjordwallach und die Kombination aus niedrigem Bedarf und schnellem Fressen ist einfach unübertroffen. Durch die extreme Ponyleichtfuttrigkeit kombiniert mit einem für Ponys ziemlich hohen Stockmaß, ist der Bedarf auch wirklich in benötigter Heumenge pro 100 kg Idealgewicht niedriger als z.B. bei Shetlandponys, da man bei der Errechnung des Energiebedarfs ja mit der metabolischen Körpermasse (Idealgewicht hoch 0,75) rechnet, die bei größeren Tieren im Verhältnis zum gewogenen Körpergewicht geringer ausfällt als bei kleineren.

Bei Ponys errechnet man den Erhaltungsbedarf mit folgender Formal: (Idealgewicht^0,75)*0,4. Das macht bei einem Fjordpferd je nach Größe (400 - 450 kg angenommenes Idealgewicht) ca. 36 - 39 MJ ME. Zum Vergleich: ein klein geratenes Warmblut mit 450 kg Idealgewicht hätte einen Bedarf von (450^0,75)*0,52 = 51 MJ ME

36 - 39 MJ ME sind in Heu umgerechnet verdammt wenig. Je nach Heu hat man ca. 6 - 7 MJ ME im Kilogramm, das wären dann nur 5,1 - 6,5 kg Heu und damit teils weniger als 1,5 kg / 100 kg Idealgewicht.

Meine beiden Wallache bekommen im Winter zusammen 13 - 14 kg Heu am Tag und liegen damit jeweils an der 1,5 kg Heu / 100 kg Untergrenze, weiter reduzieren ist also definitiv unter Tierschutzaspekten in meinen Augen nicht möglich. In einer anderen Haltungsform wäre es auch mit der aktuellen Menge so nicht möglich, aber ich habe den Luxus, dass ich 4 mal am Tag füttern kann und dabei die erste und letzte Mahlzeit direkt nach meinem Aufstehen bzw. vor meinem Zubettgehen liegen. Beide Pferde hatten in den Pensionsställen zuvor rückblickend Anzeichen für Unwohlsein (Schmerzgesicht mit dauerhaft hochgezogenen Nüstern und Sorgenfalten) - woher das kam kann man natürlich nicht sagen. Seit sie in Eigenregie stehen, haben sie beide aber eine völlig entspannte Mimik und ich gehe davon aus, dass der Magen beider Pferde absolut in Ordnung ist, da es auch sonst keinerlei Anzeichen gibt.

Ein Faktor durch die Rationierung ist lediglich Langweile, die im Winter ein Thema ist. Im Sommer haben sie immer Zugang zu ihrem abgegrasten Trail und knabbern da vor sich hin (das wäre auf sandigen Böden keine Option, aber hier haben wir sehr schwere Böden, auf denen das ohne große Erdausnahme geht).

Mein Plan für den nächsten Winter ist, mehr mit Stroh und Slowfeedern zu arbeiten, um die Fresszeiten zu verlängern. Da muss ich aber auch auf die diesjährige Heuernte hoffen, da mein aktuelles Heu vom letzten Jahr so eiweißarm ist, dass ein Strecken mit Stroh keine Option ist. Bzw. müsste ich dann wiederum so viel Eiweiß zufüttern, dass ich mir damit wieder zu viel Energie in die Rationen hole.

Die Idee für Knabberäste finde ich immer sehr nett, allerdings ist sie in der Praxis für die meisten einfach gar nicht umsetzbar. Das bisschen, was an Ästen oder Zweigen auf einem normal bepflanzten Hof anfällt, reicht in der Regel für vielleicht 3 von 365 Tagen im Jahr (bei uns nicht mal). Und das Beschneiden von Büschen, Hecken oder Bäumen im Außenbereich ist zwischen dem 1.3. und 30.9. per Gesetz verboten. Das kann man auf dem eigenen Grundstück vll noch machen und hoffen, dass einem keiner was will, aber außerhalb würde ich tunlichst nicht an irgendetwas herumschneiden (und auch nichts mitnehmen, was eh schon herumliegt - alles hierzulange gehört irgendwem).

Als Tierärztin finde ich es immer etwas verquer, dass bei den meisten Pferdebesitzern die Angst vor Magenproblemen oder "Stress" durch Fresspausen größer ist, als die Folgen von Übergewicht. Dabei muss man einfach sagen, dass Magenerkrankungen beim Pferd multifaktoriell sind und man es mit Fresspausen alleine nicht schafft, Magengeschwüre auszulösen. Und Stress sehe ich in den meisten Ställen auch eher durch unpassende Gruppenzusammensetzungen, mangelnde Möglichkeit zu freier Bewegung und ungeschickter Fütterung. Insbesondere die immer populärer werdenden zeitgesteuerten Raufen sind mMn aus Tierwohlsicht ganz oft ein riesiges Problem, da die Pferde sich vor und nach dem Öffnen einfach gegenseitig richtig böse die Köpfe einschlagen - dieses Phänomen habe ich in Gruppen, die klassisch per Hand mit Portionen gefüttert werden, so noch nicht beobachten können. Heufresspausen (bis zu 4 - 6 Stunden) an sich machen meiner Beobachtung und Erfahrung nach erst mal nur Langeweile, die man bis zu einem gewissen Grad während einer Gewichtsreduktion in meinen Augen auch einfach verschmerzen muss. Langeweile ist besser als die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur zur Rationierung ermutigen, man muss natürlich gewährleisten, dass die Portionen auf möglichst 4 Mahlzeiten verteilt werden. Wenn das händisch nicht möglich ist, gibt es da ja mittlerweile auch z.B. Heuschränke für die Box oder hier im Forum haben auch einige Lösungen gebastelt, wie Portionen erst mit Zeitschaltuhr freigegeben werden.

SaBo, hast du denn eine Heuanalyse vorliegen? Die würde eine konkrete Berechnung noch mal erleichtern, da man dann den Energie- und Eiweißgehalt auch tatsächlich kennt. Viele Ställe haben natürlich sehr viel unterschiedliches, zugekauftes Heu, das macht es dann wieder schwieriger, aber da muss man dann eben mit Menge X anfangen und schauen, wo sich das Maßband hinbewegt.


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Pferdehaltung / Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Letzter Beitrag von Friedalita am 19. März 2024, 14:36:03 »
Baccara steht ja aktuell in der Box und ich kann somit die Heumenge steuern. Sie hat ein Zielgewicht von 500kg, dass wären also 7,5 kg Heu am Tag. Ich füttere eine Mischung aus erstem Schnitt und zweiten Schnitt, aktuell fange ich an nach und nach Stroh dazu zugeben, damit ich 1/3 der Ration circa ersetzen kann. Sie bekommt noch 500 Gramm Mash am Tag dazu, dass rechne ich nicht raus. Bei zwei Portionen lose verfüttern reicht das tatsächlich gerade gut aus. Sie frisst Halm für Halm, stopft nicht mehr so und wird auch nicht mehr ungemütlich, wenn ich mit der neuen Portion komme.

Bei 4 bis 5 Mal die Woche Gelände mit 7 km Strecke, davon 4-5 kmTrab und Galopp hat sie abgenommen. Also bevor man an Rechenbeispielen und Aufstellungen verzweifelt würde ich einfach mal machen und die Bewegungen nach und nach steigern.  Alleine was dann schon an Blähungen und Wassereinlagerungen rausgeht ist viel, da sieht man erst einmal, wie dick sie tatsächlich sind.

Ich will mir noch ein Refraktometer anschaffen, dann kann ich einfach zu Hause den Zuckergehalt vom Heu und Gras bestimmen.  :)
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Pferdehaltung / Re: Heufütterung - Erhaltungsbedarf? Wie viel füttern zum Abnehmen?
« Letzter Beitrag von SaBo am 19. März 2024, 13:34:27 »
Er steht doch prinzipiell in einer Paddockbox oder? Könntest du da miut dem Stall sprechen und fragen, ob sie ihn mal 24h drin lassen könnten? Vielleicht so, dass du für die Zeit das Füttern übernimmst und die Heumengen abwiegen kannst  :juck:

Ja klar, das kann ich natürlich machen. Die Notwendigkeit war für mich allerdings noch nicht so groß, weil ich ja dann das Problem mit der fehlenden Rohfaser-Menge trotzdem noch lösen müsste. Also mal blöd gesagt: Wenn ich jetzt weiß, dass Gabor bspw. 3.800g Rohfaser benötigen würde, um satt zu werden, die ideale Heumenge aber nur 2.200g liefert, müsste ich den Rest ja weiterhin mit Stroh oder Hölzer auffangen. Und da ich das ohnehin tun müsste, wäre die genaue Menge erstmal weniger relevant :juck: So zumindest mal meine Gedanken dazu. Aber vielleicht mach ich es trotzdem mal - oder grob hochrechnen. Zumindest für nachts kann ich das ja problemlos. 12 Stunden in die Box wären zumindest mal halb so lang wie 24 - wie Ponyfreundin ja auch sagt.

Jetzt im neuen Stall haben wir mit abgewogenen Heuportionen, dazu Stroh (nicht ganz ad.lib, aber wir schauen, dass immer ein bisschen was in der Raufe ist) und Randgras und wenn möglich ein bisschen Äste/Knabberzeug schön Gewicht reduzieren können, sodass ich sogar mal mit ruhigem Gewissen "nur" MedicalTraining o.Ä. machen kann, ohne, dass ich innerlich schon wieder damit beschäftigt bin für den nächsten Tag einen Marathon zu planen und zu rechnen wie lange wir für die Leckerlies traben müssen. :rotw: (das Übergewicht und die Angst vor Folgeerkrankungen haben mich extrem gestresst)

Ja, mich stresst es auch enorm. Zumal hier die Rehefälle und EMS-Diagnosen echt aus dem Boden sprießen. Den Stall zu wechseln würde bei uns aktuell nur bei einem Aktiv-Stall Sinn machen. Ansonsten kenn ich kaum Offenställe, die nicht 24h Heufütterung anbieten. Da ist die Mischung aus Gruppe und Box bei uns eigentlich ideal.

Wie viel Heu und Stroh füttert ihr denn? Also tatsächlich in Kilo? Rein rechnerisch müsste ich meinem 148cm großen Pony weniger als 8kg am Tag geben. Und das sieht so wenig aus  :o Hab jetzt aber auch schon in Facebook-Gruppen etc. gelesen, dass dort 7kg für Fjordpferde gefüttert werden...

Das einzige, was geholfen hat, war die zeitweise Schließung der Raufen für 2 x 4 Stunden am Tag, sprich Reduzierung der Heumenge. Das hat tatsächlich bei allen einen signifikanten Gewichtsverlust verursacht.  :nick:
Und mit der Möglichkeit von dir ihn nachts in der Box mit einer von dir bestimmten Heumenge zu halten, ist richtig Gold wert.  :nick:
Umdie Fresspausen nicht zu lang zu haben, was du letztendlich bei zehn Stunden Box aller Wahrscheinlichkeit nach haben wirst, solltest du schauen, wie lange er so an einem Kilo Heu frisst. Wenn er xy Kilo in der Nacht bekommen soll, könntest du ihn zeitgesteuert in zwei oder drei Portionen so füttern, dass er nicht zu lange Leerlauf hat.


Wir überlegen schon, wie wir einen zeitgesteuerten Heuschrank selbst bauen könnten. Oder eine Kiste, bei der der Deckel automatisch schließt... Das sollte von der Größe her gut in eine Box passen. Kaufen kann man so Schränke ja auch, hab ich gesehen. Für 3.000€ ein richtiges Schnäppchen.  :lol:

Und mal drei Zweige einer Hasel oder Birke oder Erle abknipsen - davon stirbt bei den wüchsigen Arten kein Strauch oder Tier.

Ne, das ist klar. Das mach ich ja auch. Aber nicht jeden Tag und nicht die Menge, die es vermutlich benötigen würde, um wie oben beschrieben den Sättigungsgrad durch Hölzer zu erreichen.. Oder ich unterschätze den Rohstoffgehalt eines Astes.

Ich hab mich auch zu unserer Führanlage informiert. Die Pferde kommen 5 Tage die Woche für jeweils 1h rein. Das find ich schon recht lang. Aber freie Plätze gibt es derzeit ohnehin nicht, aber ich würde mich mal auf die Warteliste setzen lassen.
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Pferdehaltung / Re: Allgemeiner Fütterungsthread
« Letzter Beitrag von vermouth am 17. März 2024, 20:43:28 »
Das Sempermin Müsli habe ich auch schon angeschaut, das wär tatsächlich noch was für den Notfall :nick:

Ich kann nicht sagen, wie lange sie ohne MiFu auskommt, bevor sie Sand frisst. Sie nimmt jetzt seit Wochen schon kaum mehr MiFu auf und hat zwischendrin immer mal Sand abgeschleckt. Wir befinden uns also grad inmitten einer Pause :confused:

Mit viel zu viel Kräutermüsli von Krämer hat sie gestern endlich mal eine Portion gefuttert, aber ich kann ihr nicht täglich 100g von dem Müsli geben (heute hätte es schon wieder mehr sein dürfen)….
Wir werden mal zuerst Sapodoris versuchen, davon braucht man schon viel weniger, als von den meisten anderen… Ist dann hoffentlich auch einfach zu kaschieren.

Akrobatik mochte sie übrigens auch noch nie - Lexa war damals das einzige, was sie angenommen hat :P
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Pferdehaltung / Re: Allgemeiner Fütterungsthread
« Letzter Beitrag von JeyChey am 17. März 2024, 20:37:25 »
Minnie frass quasi nix. Und wenn, dann nicht länger als 3 Tage.
Mit Glyx Müsli (Resten einer Kollegin^^) hab ich ihr dann das Maroske schmackhaft gemacht. Mittlerweile frisst sie fast alles.

Wir haben Futterproben von Sapodoris, Agrobs und weiteren kommen lassen. Der Hafi war freundlicher Abfalleimer :P
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Pferdehaltung / Re: Allgemeiner Fütterungsthread
« Letzter Beitrag von Osirii am 17. März 2024, 17:02:22 »
Das Zeug ist doch total scharf und riecht super intensiv.  :-X
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Pferdehaltung / Re: Allgemeiner Fütterungsthread
« Letzter Beitrag von fritzipony am 17. März 2024, 16:00:39 »
Als Trick kann man probieren unter die Nüstern 2 bis 3 Tropfen Eukalyptus oder Pfefferminzöl zu tropfen. Kaschiert Gerüche, die Pferden unangenehm sind.
Wie lange könntest du MiFu weglassen, bis sie anfängt Sand zu schlecken?
Vielleicht kannst du auch ne kleine Pause mit MiFu machen?
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Pferdehaltung / Re: Allgemeiner Fütterungsthread
« Letzter Beitrag von Osirii am 17. März 2024, 10:49:14 »
Ja dann habe ich doch vllt. das richtige für dich: St.Hippolyt Sempermin Müsli. Damals gab es vom Hersteller auf Anfrage auch Proben - Jim frass auch ne ganze Zeit lang nichts anderes.
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Pferdehaltung / Re: Allgemeiner Fütterungsthread
« Letzter Beitrag von vermouth am 17. März 2024, 10:03:20 »
Asmara ist zum Glück nicht richtig mäkelig. Sie findet inzwischen aber Bierhefe auch bäh! Und Schwarzkümmel(-presskuchen) wollte sie noch nie fressen.

Falls nicht schon probiert, könnte ich dir eine Probe Sapodoris Purvital schicken (in Pulverform; ohne Eisen und ohne Mangan, weil bei uns zur Genüge im Heu vorhanden).

Ja, Schwarzkümmel geht hier auch gar nicht  :lol:
Vielen Dank für das Angebot, Tine hat tatsächlich auch das Purvital und mir fast zeitgleich mit dir eine Probe angeboten  :dops:

Kannst du dir mal von den anderen Einstellern bei euch verschiedene Mifu-Proben holen zum ausprobieren?
Könnte ich bestimmt, aber ich hab zu niemandem so ein Verhältnis, dass ich fragen würde  :rotw:
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Pferdehaltung / Re: Allgemeiner Fütterungsthread
« Letzter Beitrag von Sonnieh am 17. März 2024, 09:36:44 »
Kannst du dir mal von den anderen Einstellern bei euch verschiedene Mifu-Proben holen zum ausprobieren?
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