Sind eure Pferde einfach per se "nett", oder gab es da anfangs auch Trainingsbedarf?
*räusper* nee
Mirko war super gierig und unkonzentriert, sobald Futter im Spiel war. Lange vor Clickerzeiten habe ich für ca 1 Jahr geübt "ich trage ein Leckerlie in der Tasche und Herr Pony konzetriert sich trotzdem". Da ging es später nur mit dem Clickertraining, dass er damit klarkam, Futter zu bekommen. Bei ihm habe ich auch erst in den letzten Jahren begonnen, Futter "nur so" zu geben.
Jack war.... schwierig
Er hat 9 Monate gebraucht, um in Anwesenheit von Futter noch das Hirn benutzen zu können
Nach 8 Monaten habe ich ernsthaft überlegt, ob ich das Clickern mit ihm einfach sein lasse, weil es soooo nervig war. Da ich keine andere Wahl hatte, habe ich weitergemacht, und nach weiteren 4 Wochen war die Sache dann ausgestanden und heute ist er größtenteils superhöflich.
Bei ihm arbeite ich bei der Hufbearbeitung ohne Click, und beim Spazierengehen, aber auch bei der Arbeit an der Hand bzw im Nahbereich, oder im Galopp, da gibt es dann "allgemeines bejubeln" und dabei bremst er dann nicht abrupt, sondern hält schön an.
Amadeus war anfangs auch sehr gierig und total gestresst mit der großen Menge an Futter. Mit ihm konnte man am besten arbeiten, wenn er quasi immer Essen im Maul hat. Seit wir Anfang des Jahres das Pausentraining begonnen haben, ist er wesentlich entspannter und ich füttere jetzt sehr viel ohne Click, so nebenbei.
Bei ihm hat man besonders gut gemerkt, wie der Click auch immer ein Erregungsmoment ist, was die Entspannung dann eher nicht fördert.
Generell brauche ich den Click eben, um Bewegungsmomente zu markern, oder wenn es drauf ankommt, den kleinsten Ansatz einer Idee zu bestärken. Gerade bei Anfängerclickerpferden finde ich es sehr wichtig, weil sie über ihr Verhalten noch so unbewußt sind. "Clickerclevere" Pferde, die wissen, was sie gerade angeboten haben, können da viel besser differenzieren. Aber solange ein Pferd noch im "irgendwie gibt es jetzt immer Essen" - Modus ist, würde ich nicht ohne Click füttern.