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Nerven liegen blank

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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #30 am: 25. Januar 2010, 09:48:21 »
Ich habe den Teil, der sich mehr um die "Behandlung" von Aggressionsverhalten beim Hund dreht, rausgezogen, er ist jetzt hier.
Viele Grüße,
Esther
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EscyKane
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #31 am: 29. Januar 2010, 00:29:59 »
Gut :D

Ich wollte mich nur schnell melden!
Nicht dass ihr denkt ich hätte euch vergessen!  :watch:

Ich hab nur grad so wenig Zeit (jaja und dann um Mitternacht noch online  :lol: )

Also kurzer Zwischenbericht: Das einmalige 300PP-Üben des Kopftief-Führens hat dazu geführt dass Freixe das beim nächsten Mal direkt angeboten hat, ohne Aufforderung  :D Und seine Frustrationsschwelle scheint sehr hoch zu liegen. Einmal hatte ich beispielsweise gar kein Futter dabei weil ich eigentlich Grasen-Schrittführen war, aber das war so fürchterlich dass ich nochmal 10min zum Führen in die Halle bin. Sofort klebte der Kopf am Boden. Und obwohl es keine Clicks gab, blieb das auch die meiste Zeit über so  :D

Das Grasen an dem einen Tag war wie gesagt grauenhaft. Das war der Tag des erneuten Kälteeinbruchs und bei uns der einzige schneefreie noch dazu (die Tage vorher hatte es allmählich getaut, und am nächsten lag Neuschnee). Ich dachte ich tu dem Jungen etwas gutes und wollte die 10min-Runde um die Koppeln drehen, damit er ein wenig grasen kann. Schon nach ein paar Metern kam dann die Kutsche von einer Fahrt zurück, fuhr etwa 60m an uns vorbei und Freixes Schweif stand senkrecht  :roll:
Kurz darauf sah er noch zwei Pferde wegreiten, beide Male musste er natürlich glotzen. Strickzuppeln als Aufforderung zum Weitergehen führte zu 2, 3 sehr angespannten Schritten, dann schlug er wieder alle Viere in den Boden und starrte mit hoch erhobenem Kopf den Pferden hinterher.
Danach kam dann erstmal die kritische Stelle der Strecke, eine Senke mit Bäumen und Bach, da ist er immer sehr nervös. Auf dem Wiesenstück anschließend graste er dann relativ ruhig, ließ mich dabei aber völlig außer Acht und zog mich auch mal einfach ins Feld, wenn da etwas lecker aussah. Mangels Clickerausrüstung ging ich mit -V ran, also fixierte seine Hinterhand, bis er mich wieder beachtete, die Hinterhand von mir weg drehte und den Kopf zu mir hin. Alternative wäre Tauziehen am Strick gewesen und das wollte ich halt nicht.
Die ersten 2, 3 Versuche reagierte er allerdings überhaupt nicht auf meinen Hinterhand-Blick, sodass ich ihm den Strick auf die Kruppe klatschen musste (naja, es lag noch eine 300g-gefütterte Winterdecke drauf, also mehr ein Hallowach als eine Strafe). Führte zu spontanem Herumschleudern  :roll: gefolgt von hektischem Weitergrasen  :grmpf: aber nach 3, 4 Wiederholungen wurde es besser, er ließ sich durch Blick auf die Hinterhand vom Gras lösen ohne dabei hektisch zu weichen (ich wollte ja nur das Festbeißen lösen  :lol: ).
Wir blieben dort ein paar Minuten, dann ging es weiter, leider habe ich da den ungünstigsten Zeitpunkt erwischt - vor uns kam gerade eine Reiterin um die Ecke, vom Ausritt zurück. Freixe wieder "GLOTZ!" und da er zur Säule erstarrte, ließ ich sie erst einmal an uns vorbei, um ihr dann zu folgen. Freixe wollte den beiden schneller folgen, drängelte, überholte mich. Ich hielt an, schickte ihn ruhig zurück, ließ ihn einen Moment stehen, dann führte ich erneut an. Das ging ein paarmal so und durch die Unterbrechungen vergrößerte sich unser Abstand zur Reiterin, Freixe wurde ärgerlich, bis er irgendwann beim Anführen einen senkrechten Wut-Hopser in die Luft machte und ich entschied, zu warten bis die Reiterin fast schon außer Sichtweite war. Danach konnte Freixe sich auch wieder MEINEM Tempo anpassen  ;D
Dann kam eine Abzweigung, die wir immer zum Grasen genommen hatten als er noch fit war. Der Weg führt ein Stück weiter um den Hof herum und dort gibt es viel ungeschnittenes Gras. Ich wollte aber den kurzen Weg zurück nehmen. Freixe schaute schon einige Meter vorher demonstrativ wirklich fast 90° nach rechts, Richtung des Weges, den ER nehmen wollte, ich wollte geradeaus. Durch das nach-Rechts-Schauen bedrängelte er mich mit seiner linken Schulter, ich reagierte wieder indem ich die HH fixierte (dieses Mal im Schritt), das half recht gut, aber nur kurzfristig, daher ging ich dazu über, ihn praktisch in Stellung zu führen, bis wir an der Abzweigung vorbei waren.
Dann kam uns noch eine Reiterin entgegen und Freixe schoss einmal übermütig an mir vorbei. Kurz vor dem Hof nahe der Schnellstraße ließ ich ihn dann nochmal grasen bis - genau - die Reiterin zurückkam  :roll: :confused: :grmpf: und Freixe sich ein weiteres Mal hochspielte. Ich wartete dann auf sie und wir gingen die letzten Meter gemeinsam, als zu allem Überfluss auch noch ein Bus mit extrem lautem Geknatter (Keilriemen im Eimer  ???) und ein Auto mit Vollgas und aufheulendem Motor an uns vorbei fuhren.

Seitdem habe ich keine weiteren Gras-Spaziergänge mehr gestartet  :roll:

Wenn Freixe arg hampelig ist, geht er aufs Laufband, da kann er eigentlich nur Schritt gehen, ist sicher am gesündesten. Ansonsten führe ich brav.
Danach gibt es immer noch eine Runde clickern.

Ich habe mehrere Videos für euch:
300PP mit Kopfsenken im Schritt, eine Demonstration wie Freixe reagiert wenn ein Pferd an uns vorbei reitet,
unser Repertoire an Übungen,
und die erste Einheit Ring auf Pylone fädeln mit bernhardin'scher Sabotage.
Sobald ich Zeit habe, lade ich das hoch  ;D
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EscyKane
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #32 am: 30. Januar 2010, 11:19:42 »
Soo, hier die ersten 2 Videos!

1. langweiliges Schritt Führen, aber ich bin froh wenn sich das mal jemand ansieht und schaut ob wir das so richtig machen.
Einmal habe ich die Reiterin gebeten außen an uns vorbei zu reiten, da seht ihr mal die Giftelei.
http://www.youtube.com/watch?v=WeiiVrLRJ7Q

2. Beschäftigungstherapie Tricktrainng
Weil ichs auf Video haben wollte is da auch nochmal Spanischer Schritt drauf, werd ich aber nicht mehr abfragen die nächste Zeit.
http://www.youtube.com/watch?v=bsLAkWrLBDk
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #33 am: 30. Januar 2010, 19:12:36 »
Hallo Alena,

ich habe gerade nicht die Zeit, mir beide Videos ganz anzuschauen, deshalb habe ich ein bißchen ins Schritt/KS reingeschaut und dann zum Giften vorgespult. Ich finde, er macht das doch prima, solange einigermaßen Abstand da ist! Das andere Pferd kam vor dem Giften ja schon ein paar (2-3?) Mal an ihm vorbei, und er war friedlich. In der Gifte-Situation sah es für mich auch ziemlich nah aus (auch in den anderen Situationen, übrigens), so nah würde ich auch Oscar garnicht am Hufschlag lassen, wenn jemand vorbeireiten wil. Vielleicht täuscht das auch, aber es sah aus, als wäre da keine Pferdebreite Platz zwischen den beiden gewesen. Und dann finde ich etwas Giftelei völlig legitim!

Viele Grüße,
Esther
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EscyKane
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #34 am: 30. Januar 2010, 22:05:49 »
Hallo!

Also zum Giften: Ich hab das hier mal fürs Video bewusst provoziert, daher so dicht. Ist auch sein Boxennachbar-Kumpel, mit dem er sich eigentlich gut versteht.
Bei anderen Pferden kann auch durchaus bei 10m Abstand noch dieses Giften auftreten und es ist bei 20x40m Hallen nicht einfach so viel Abstand immer einzuhalten.

Ich führe normalerweise auf dem 3. Hufschlag damit 1 Sicherheitshufschlag zwischen uns und den Reitern ist. Das ist teilweise auf dem Zirkel arg eng, dann führen wir quasi eine Volte  :-\ aber meist würden wir den Reitbetrieb zu sehr behindern, viel ganze Bahn einzubauen, ich versuche immer dort zu führen wo gerade niemand ist.

Gestern war es arg voll in der Halle. Drei Reiter, davon ein sehr unsicherer Reiter mit Freixe noch unbekanntem Friesen, eine Stute mit der er eigentlich nicht giftet sowie eine Stute die er ganz gerne mal angiftet. Da war die Situation, dass wir quasi nur noch auf der Volte geführt haben damit wir immer einen "angenehmen" (soweit halt möglich) Abstand zu den Pferden einhalten konnten. Ich habe den Friesen und die Stute, die er mag, dazu genutzt, mal das "Click für Blick" Ding auszuprobieren.
Bei dem Abstand und den eigentlich freundlichen Pferden hat er auch immer schön mit Ohren vor neugierig die Fremdlinge angeschaut. Gab dann auch immer fleißig C+B, hat aber den Nachteil dass er dadurch die (parallel laufende) Übung 300PP-Kopfsenken unterbrach, da er ja den Kopf hob um die Pferde anzuschauen. Teilweise ist er sogar stehen geblieben und hat sich bemüht, 3x Angucken+Click zu bekommen während das Pferd an uns vorbei ging  :lol:
Bei der Stute, die er nicht mag (früher war das übrigens nicht so, da war sie seine Fast-Boxennachbarin und er fand sie total süß  :lol: ) musste ich deutlich größeren Abstand halten damit die Ohren nicht nach hinten klappten, was nicht immer so leicht war, da die Reiterin auch viele Lektionen inkl Traversalen geritten ist. Ich habe mich auch getraut, hier für das Giften zu clicken, war mir aber noch seeehr unsicher dabei. Zwischendurch ließ er mal die Ohren vor und ich hatte den Eindruck, es nützt was, dann giftete er mal wieder extrem und ich war mir dann wieder unsicher. Naja, war erst die erste Einheit.

Heute war ich dann mit nur einem Pferd in der Halle - die Stute, nach der Freixe getreten hat  :-[ Die Besitzerin hat mich auch nochmal drauf angesprochen, klang aber sehr verständnisvoll, ich habe mich entschuldigt und ihr gesagt, dass Freixe noch nie nach einem Pferd getreten hat und ich das nicht wusste, dass er sowas machen könnte. Sie war daraufhin absolut freundlich und wir unterhielten uns auch ein wenig.
Witzig war, dass sie mir vorher als ich mit einem Pony eines Mädels Kompliment geübt habe, noch sagte, ich müsse mich mit der Belohnung beeilen da sich das Pferd nicht so lange merken könne, wofür es die gibt  :lol: echt jetz, darum mach ich mit meinem ja Clickertraining  :nick:

Jedenfalls war Freixe zu dieser Stute EXTREM giftig. Ich gab wieder Click für Blick, wobei diese dieses Mal wirklich hätten töten können!  :P Ich ging von vorneherein mit großem Abstand, aber als sie einmal außen an uns vorbei trabte, wollte er aus dem 300PP-Kopfsenk-Schrittgehen sogar mit angelegten Ohren auf sie zu schießen!  :o Ich habe ihn gerügt und kurz am Strick geruckt, mehr aber nicht. Hatte auch die Sorge, dass ich das möglichwerweise durch das Clicken für giftige Blicke provoziert habe.
Daraufhin haben wir erstmal angehalten und ziemlich mittig im Zirkel positioniert, und jedes freundliche Anschauen geclickt, wenn die Stute auf dem anderen Zirkel in unsere Richtung lief (also quasi die gesamte offene Zirkelseite, mit über 10m Abstand). Das war dann auch unsere Hauptübung. Zwischendrin 300PP mit Kopfsenken, möglichst immer auf dem jeweils anderen Zirkel als die Hafistute, und wenn diese dann mal zu uns rüber kam, habe ich zugesehen genügend Abstand für einen freundlichen Blick herstellen zu können.
Am Ende hatte ich den Eindruck, dass er nicht mehr ganz so garstig war und sie auch wirklich gerne  :lol: ansah.

Achja und seit ein paar Tagen haben wir pro Führeinheit 1-3 Ausraster dabei, zB wenn es irgendwo knackt, die Hallentür geschlossen wird, einmal sogar als das Click-Geräusch ertönte - trotz Kopfsenken im Schritt schießt er dann ab, bockt Terre-a-terre artig in einer halben Volte (am durchhängenden Strick) um mich herum und bleibt dann aufgeregt vor mir stehen  :roll: Verhindern kann ich das wohl nicht. Gut fürs Bein ist es auch nicht - das war heute nach drei solcher Attacken wieder deutlich wärmer.
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #35 am: 30. Januar 2010, 22:17:47 »
blöde frage aber wieso clickt man für giftig drein gucken?  ???
www.spassmitpferd.bplaced.net


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EscyKane
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #36 am: 30. Januar 2010, 22:33:07 »
Cinni, hier:

Oder "Click für Blick" (auch gut geeignet als Trainingsstufe nach "open the bar") jedes freiwillige, aktive Ansehen von Fremdpferden clickern, egal ob Freixe dabei zunächst "böse" guckt. Auch hier werden die Fremdpferde zunehmend etwas positives.

Für die, die Angst haben, dass man so das "andere Pferde hassen" verstärken könnte: nein, das geht nicht, denn der Clicker löst gute Gefühle aus, das ist zu Hass und Aggression inkompatibel. Was passieren kann, dass das früher in der Situation gezeigte Verhalten noch eine Weile auftritt, aber es fehlt dann bald die dahinter liegende negative Emotion, es ist also nur noch Show, um den Click aszulösen. Bin ich soweit, kann ich auch relativ schnell diese Show abstellen. Natürlich darf während so eines Trainings nix negatives vom Fremdpferd dem Schüler zugefügt werden, dann bricht das Vertrauen fix zusammen... aber bei Pferden ist es im Vergleich zu Hunden ja doch seltener, dass man auf von ihren Besitzern nicht kontrollierbare Freiläufer trifft, die "der tut nix - das hat er ja noch nie getan" heissen  >:(

Mir geht es halt erstmal drum, dass das Tier die Situation anders wertet, eben als nicht mehr bedrohlich, unangenehm, denn dann fällt meist auch das von uns unerwünschte Verhalten weg bzw. lässt sich ziemlich einfach abstellen. Viel schwieriger ist es, in der noch stressenden Situation ein Alternativverhalten zu erlernen und durchzuhalten.

Ich probier es jetzt mal aus ein paar Tage, hab ich mir gedacht.
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EscyKane
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #37 am: 30. Januar 2010, 22:55:02 »
So, nächstes Video, dieses Mal nicht so langweilig:
Vom Hund sabotierte erste Trainingseinheit Ring auf Pylone fädeln!

http://www.youtube.com/watch?v=UPiKrB3VXUg

Viel Spaß!
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EscyKane
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #38 am: 30. Januar 2010, 23:45:56 »
und hier noch Teil 2, mit Tuch fangen und Gymnastikring werfen! :D

Dann habt ihr erstmal Ruhe vor meinen Videos :D

http://www.youtube.com/watch?v=TXB4WM01QaQ
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #39 am: 31. Januar 2010, 12:30:46 »
Also zum Giften: Ich hab das hier mal fürs Video bewusst provoziert, daher so dicht. Ist auch sein Boxennachbar-Kumpel, mit dem er sich eigentlich gut versteht.
Bei anderen Pferden kann auch durchaus bei 10m Abstand noch dieses Giften auftreten und es ist bei 20x40m Hallen nicht einfach so viel Abstand immer einzuhalten.
Ah, das hatte ich falsch verstanden, entschuldige. Ich dachte, er giftet immer erst bei dieser geringen Entfernung.

Das Training, das Du beschrieben hast, klingt in meinen Augen schon mal ziemlich gut! Es dauert natürlich, bis er aus dieser Giftigkeit rausfindet, aber er scheint ja schon erste Ansätze zu zeigen. Vielleicht ist er momentan auch ein wenig irritiert, weil sich da zwei Gefühle zu mischen beginnen (Ärger o.ä., was die Giftigkeit auslöst, und das angenehme Gefühl, das sich beim Click einstellt).
Viele Grüße,
Esther
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EscyKane
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #40 am: 31. Januar 2010, 17:51:26 »
Hi eboja!
Danke erstmal! Wenn das Training von dir soweit "abgesegnet" ist kann ich ja so weitermachen. Allerdings ernte ich jetzt endgültig verständnislose Blicke - nicht nur dass ich überhaupt mit so nem Knackfrosch trainiere, Strafen jeglicher Art umgehe und massenhaft Leckerchen ins Pferd stopfe, jetzt lobe ich es auch noch fürs Giften!  :confused:  :lol:

Freixe hat ja eh einen hohen Stresslevel. Bei allem.
Bei der Bodenarbeit, wenn ich ihn sehr nah am Kopf fixiere (was sich oft nicht vermeiden lässt), wenn ich viele Gertenhilfen geben muss,
beim Clickern, wenn er nicht auf die Lösung kommt,
beim Reiten, wenn ich mehr Hinterhandaktivität fordere,
beim Fressen, wenn ein Pferd es wagt ihn dabei anzuschauen oder sich ihm zu nähern,
beim Putzen und Eindecken,
und beim Reiten und im Umgang mit Hunden, wenn irgendwer zu nahe kommt.

Das alles, obwohl er letzte Weidesaison der unangefochtene Boss der Herde war. Wenn ER als erster rein in die Box wollte, warteten alle anderen Pferde mindestens 5m hinter ihm. Ein böser Blick, und alles flüchtete - sehr praktisch wenn man sein Pferd in Ruhe von der Koppel holen will  :nick: Die meisten Pferde hatten großen Respekt bis Angst vor ihm, aber eines war zum besten Freund auserkoren, der durfte alles, inklusive mit ihm den Apfel teilen, den ich mit auf die Koppel gebracht hatte.

Er war auch schon in anderen Herdenzusammensetzungen nicht der Ranghöchste, hat aber auch nicht viel an seinem Verhalten geändert. Er war nicht ausgeglichener oder sowas, was man meinen könnte, wenn er mit der Leitposition überfordert ist.

Da ich was zum Ruhigstellen gesucht habe zum Zufüttern, bin ich auf eine Beschreibung gestoßen, die perfekt auf Freixe passt. Ich werde es jetzt mal bestellen, eh wegen der Stehpause, aber wenn es anschlägt, füttere ich es vielleicht dauerhaft weiter.

Ansonsten rufe ich einen Tierkommunikator...  :P :roll:
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #41 am: 01. Februar 2010, 16:18:33 »
Hallo Alena,

bei Pferden kenne ich mich diesbezüglich überhaupt nicht aus, deshalb ist es arg weit aus dem Fenster gelehnt... Aber wenn er ständig so einen hohen Stresslevel hat, könnte ihm körperlich was "fehlen". Damit meine ich jetzt nicht unbedingt eine Krankheit (wobei ich das mal direkt auf die Schilddrüse komme, aus Hunde-Erfahrung), sondern vielleicht auch ein Mineralstoff- oder Spurenelement-Mangel. Ich musste mich das (leider) wegen unseres Hundes ziemlich einarbeiten und es ist schon sehr erstaunlich, was bestimmte Futter-/Essen-Bestandteile so für Auswirkungen haben können.

Aber: das bezieht sich halt auf Hunde, wie das bei Pferden ist, weiss ich absolut nicht!
Viele Grüße,
Esther
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EscyKane
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #42 am: 01. Februar 2010, 20:28:09 »
Jup, eboja, auf den Trichter bin ich jetzt auch gekommen und zwar durch diese Beschreibung hier:

Zitat
Störungen des Energiestoffwechsels sind die häufigste Ursache für Stress beim Pferd. Erkennbar ist sie daran, dass Pferde sich besonders eifrig bis übereifrig zeigen. Sie können nicht “warten” und sind schwer zu Ruhe und gelassener Mitarbeit zu bringen.
Zitat
Widersetzlichkeiten, aggressives, aber auch apathisches Verhalten, Immunschwäche, Allergien, Magengeschwüre, Koppen, Weben, Headshaking, Boxenlaufen sind als Hinweis darauf zu werten, dass das Pferd überfordert ist. In solchen Fällen ist nach den Ursachen zu suchen; meist kommen mehrere Stressfaktoren als Auslöser zusammen, deren Ursprung oft in der Vergangenheit zu suchen ist. Dazu können frühere Mängel in Aufzucht, Haltung und Fütterung ebenso gehören wie z. B. latent noch vorhandene Viruserkrankungen.
Zitat
Magnoquiet® empfiehlt sich
ganz besonders
• für übereifrige und sensible Pferde
• bei Anzeichen von Lernschwierigkeiten
im Training
• für unerfahrene Pferde vor Wettkampfsituationen
und Transport
• zur Bewältigung negativer Erfahrungen
• bei Ruhigstellung und Trennung
(z. B. Rekonvaleszenz)
• bei „Gespenster-Sehen“
• für Pferde, die im normalen
Pferdealltag verhaltensauffällig sind
• für Pferde, bei denen sich Stereotypien
wie Koppen, Weben und Boxenlaufen
entwickelt haben
(Abklärung und Behandlung gesundheitlicher
Ursachen, z. B. Magenerkrankung beim Kopper,
vorausgesetzt)
• für Pferde, die sonstige Stresssymptome
zeigen, z. B. Headshaking

Zitat
Fortdauernder Stress jedoch, der aus Lebenssituation und langfristig belastenden Krankheiten (Viren z. B.)
resultiert, führt zu einer generell reduzierten Serotoninproduktion, so dass wohl letztlich die Stressfolge selbst zum Stressfaktor wird und zur Depression führt. Depressionen können sich auf unterschiedlichste Art äußern, mit Apathie verbunden sein oder auch mit plötzlichen Ausbrüchen von Aggression; Verhaltensauffälligkeiten und Konzentrationsmängel sind immer damit verbunden. Durch eine zusätzliche Versorgung mit Tryptophan kann der Serotoninspiegel angehoben werden.

Zitat
Die Stressfaktoren, denen ein Pferd ausgesetzt ist, sind vielfältig, sie reichen vom ungenügenden Individualabstand zum unverträglichen Nachbarn, über fremde oder störende Eindrücke, die die Sinnesorgane überfluten, bis hin zu eigenen Erkrankungen, die mit Schmerzen verbunden sind oder auf andere Art das Wohlbefinden beeinträchtigen.

Aus der Produktbeschreibung von iwest Magnoquiet, http://www.iwest.de/Download/MagnoStress.pdf

Kann ich fast alles abhaken. Beim Clickern der Übereifer, nicht zuhören können, und dann der Stress, wenn er nicht auf die Lösung kommt.
Giftigkeit gegenüber anderen Pferden, sowohl in der Box als auch beim Reiten, evtl durch halbhohe Boxentrennwände Stress durch zu wenig Individualabstand
Ich hatte ja auch schon vermutet dass er Magengeschwüre hat, ist ja auch so eine Stress-Symptomatik.
Leberprobleme, die Freixe hatte, sind auch aufgeführt als Ursache in der iwest-Produktbeschreibung.

Einen Mangel hat er laut Blutbild nicht, aber was heißt das schon? Ich werde das jetzt füttern, zumindest während der Stehzeit. Danach evtl langsam absetzen, und sollte sich die Situation dann verschlechtern, bleiben wir einfach dabei.
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #43 am: 01. Februar 2010, 21:47:12 »
Das Magnesium kenne ich jetzt nur zur Entspannung von Muskeln (ich habe jetzt aber nur Deine Zitate gelesen, nicht den ganzen Waschzettel), aber das Tryptophan ist auf jeden Fall gut, eben wegen des Serotonins.

Ich bin mal sehr gespannt, was Du berichtest!
Viele Grüße,
Esther
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Re:Nerven liegen blank
« Antwort #44 am: 01. Februar 2010, 22:23:12 »
würde ja auch mal wieder zu der Muskelproblematik passen - du hattest ja auch schon mal Erfolg mit gezieltem Vit. -E und anderen Präparaten, gell?

Videos kann ich momentan nicht gucken, die ruckeln total  >:( liegt an Flash und an meinem neuen alten Computer *doofercomputerist* *aberschönleise*  ;) da muss ich dann mal an den PC gehen, was aber jetzt gerade nicht geht.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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