Ich studiere mich grade durch das Kurland-Step-by-Step- Buch, das ich Frühjahr eigentlich nur wegen meines ausgeprägten „Book-Hoarding“- Triebes mitgeordert habe und bin äußerst positiv überrascht, dass da meine Wellenlänge ziemlich gut getroffen wird. Vorher kannte ich ja nur das uralte deutsche Cadmos-Buch und hab hier im Forum ab und an hinsichtlich ihres Systems mal quergelesen.
Es gibt ja nun schon eine große Bandbreite unter dem Sammelbegriff „Clickertraining“ – vom „Original“ a’ la Zootier-Training mit viel Technik, Struktur und Plan, aber ohne „Druck“, Manipulation, Hilfsmittel, über „Beziehungsclickerer“, „Intrinzenclickerer“ zu muntere „Mischern“, wo man dann schon manchmal irritiert ist über die unterschiedlichen Ansichten, aber natürlich auch gut Ideen bekommt, was für einen selbst und die eigenen Pferde denn am besten passen könnte.
Am Kurland-Ansatz gefällt mir nun besonders gut, „Druck „ (in „“, siehe auch die spannende Diskussion an anderer Stelle hier im Forum) als Information/ Signal zu nutzen und dem Pferd so zu erklären, dass es sich eben nicht „gedrückt“ fühlt, sondern engagiert mitmachen und verstehen kann.
Für mich ist das sehr alltagstauglich. Grade bei Nio sehe ich sehr deutlich, dass er körpersprachlich sehr fein reagiert und ganz schnell auf leichte Berührung/ leichtes Strickwedeln versteht, welche (dann geclickte und bekekste) Bewegung ich denn gerne hätte – „ach, das, klar, kann ich und mach und danke für den Keks“.
Da er das eine oder andere Mal auch sehr deutlich und offensiv gezeigt hat, wann es ihm, physisch und noch mehr psychisch“ zu viel ist, bin ich in höchstpersönlichem Eigeninteresse auch sehr darauf bedacht, Berührungen als Information zu etablieren und nicht als „nun mach mal, sonst…!“.
Ich frag mich jetzt, ob sich auch ihr Reitbuch lohnen würde …? Es ist ja nicht billig und auch nicht mehr das jüngste und vom „Draufsitzen“ bin ich ja auch noch ein paar Jährchen entfernt (außer Gismo beschließt in seinem sechsten Lebensjahr, nun fix vom Saulus zum Paulus zu mutieren). Es enthält ja auch einen umfangreichen Vorbereitungsteil vom Boden aus – lohnt der sich, auch wenn man ein noch recht junges Pferd hat? Als jahrelange „Waldreiterin“ bin ich von irgendwelcher Reitkunst weit entfernt, finde allerdings, dass bei den Reitbildern sehr viel Pferde hinter der Senkrechten sind. Das muss dann sicherlich so nicht im Detail nachmachen … Ich hoffe auch, dass die sehr gute Reitlehrerin von Freundinnen um die Ecke sich dann auch meiner annehmen kann, wenn wir über wann auch immer die Grundbegriffe von oben erarbeitet haben.
Auf Ebay habe ich grade sehr günstig ihr anderes Buch von 2007 ergattert und bin gespannt.
Gruß
Katja