Hallo Berenike,
hast du schon Kopfsenken geübt? Das ist eine tolle Beruhigungsübung. Wenn du das ev. schon vorher geübt hast mit z. B. Druck im Nacken oder ähnlichem, kannst du das auch einfach frei formen. Das geht dann wohl am besten in der Box, weil da nicht so viele Ablenkungen sind. Formen bedeutet, dass du dich hinstellst (oder nimm dir einen Stuhl, das ist bequemer) und einfach abwartest, was Delia macht. Wenn sie zufälligerweise den Kopf etwas tiefer nimmt, C/B. Irgendwann nach vielen kleinen Schritten (oder ev. schneller) wird sie den Kopf ganz tief haben. Da würde ich auch an der Dauer arbeiten. Du kannst ein Signal einführen, aber du kannst auch (ev. auch zusätzlich) jedes Kopfsenk-Angebot von ihr annehmen, einfach aus der Idee raus, dass sie das beruhigt und dass das ihre liebste Clickerübung (bzw. Bettel-Übung) wird. Wenn das im Stall (wir sind immer noch im Stall!) so gut klappt, dass sie dauernd damit "bettelt", würde ich langsam mit ihr nach draußen gehen und fragen:
Kannst du einen Schritt draußen sein und Kopfsenken? C/B
Kannst du zwei Schritte draußen sein und Kopfsenken? C/B
Kannst du drei Schritte draußen sein und Kopfsenken? C/B
Kannst du vier Schritte draußen sein und Kopfsenken? C/B
Kannst du fünf Schritte draußen sein und Kopfsenken? C/B
Kannst du sechs Schritte draußen sein und Kopfsenken? C/B
Das ganze natürlich nicht so linear aufgebaut, wie ich es geschrieben hab, sondern etwas variabel und immer wieder in den "sicheren Kindergartenbereich" zurück.
Das bedeutet auch nicht, dass Delia ab sofort nur noch mit gesenktem Kopf draußen rumlaufen darf oder dass ihr nicht mehr aus dem Stall raus dürft, bis das sitzt, aber ich würde am Anfang hauptsächlich im "sicheren" Bereich trainieren. Das Kopfsenken könnt ihr dann später auch zum Spazierengehen dazu nehmen. Das bringt sie vielleicht auch etwa runter.
Eine weitere Übung, die ich intensiv üben würde, wäre Handtarget, also "Nase an Hand". Das kann man auch schön beim Spazierengehen einsetzen. "Nase an Hand" schließt vorausstürmen oder ähnliches aus
Und Handtarget kann auch eine "Schmusedecke" werden, d. h. eine Übung, die man immer mal dazwischenschieben kann, entweder weil Pferd beim Training von schwierigen Dingen ein paar leichte Clicks zwischendurch verdienen können soll oder weil man die Aufmerksamkeit des Pferdes wieder auf sich lenken möchte, wenn es abgelenkt ist.
VG
Katja