Das hat jetzt wieder nichts mit Aktiv-Reaktiv zu tun, aber ist denn jeder Reiz, der da zu einer Reaktion führt, gleich ein aversiver? (Ernstgemeinte, nicht rhetorische Frage!)
nein, natürlich nicht - sonst könnte man ja keinen clicker = konditionierter reiz verwenden ;-)
ganz prinzipiell: nicht das hilfsmittel entscheidet über die wirkung, sondern die art + weise, wie ich es trainiert habe. ich verwende auch eine gerte als verlängerten arm zum longieren, habe das longieren per se aber geformt (haltung, positionierung, anheben der schulter) und erst danach die gerte als signal eingeführt. ich könnte genausogut meerschweinchen sagen oder drei mal in die hände klatschen ;-)
als treibende hilfe habe ich die gerte nach wie vor nicht im programm, weil ich mit der impulsation noch nicht hundert prozent zufrieden bin. wann man das spätere signal einführt, ist natürlich trainersache - ich bin bisher gut damit gefahren, das signal nicht zu früh ins spiel zu bringen, sondern wirklich erst, wenn ich eine 100% zuverlässige, prompte, "perfekte" reaktion habe. klar - zu verbessern gibt es immer was, aber es wäre gleichsam sinnlos, die gerte (oder ein anderes signal) ins spiel zu bringen, wenn das pferd nichtmal prompt und sicher antreten kann.
dadurch hat sie eine ganz andere wirkung, als wenn ich sie erst ins spiel bringe, wenn die anfängliche trägheit und zögerlichkeit überwunden ist.
aversiv würde die gerte wirken bzw. -v wäre sie dann, wenn ich sie zum unangenehm machen verwende (zb. die hinterhand touchiere oder damit rum wedle), um eine bewegung zu bekommen. in dem moment, wo das pferd einen ansatz macht, sich zu bewegen, verschwindet die gerte (etwas unangenehmes wird entfernt).
es kommt also immer darauf an, wie man eine übung aufbaut und sie am leben hält, dh. welchem verstärker sie unterliegt.
auch ein körperlich präsent machen kann bei sensiblen pferden zum aversiven reiz werden, genauso wie ein strenger blick oder ein strenges wort.