Oiii so viele Antworten! Ich finde es klasse dass ihr mir so helft!
kleinpony, auf Dauer will ich das Pferd nicht latschen lassen weil ich auch auf Wanderritte gehen will und ab und zu in der Halle arbeiten. Aber zwischen intensiver Dressurarbeit täglich und nur latschen lassen ist ja ein weites Feld. Jedenfalls kann ich ein vorübergehendes Latschen durchaus tolerieren, wenn das Pferd dafür weniger Stress hat.
Nenn mir mal einen Grund, warum ein Pferd geritten werden MUSS. Mir zumindest fällt keiner ein. In Sachen Blockaden, Rückenprobleme etc. bin ich der Meinung, dass die durch's Reiten eher entstehen können als durch Nicht-Reiten. Gymnastizieren kann man auch anders.
Wohl wahr
Gerade das mit dem Reittier verstehen bei uns nur wenige. Viele machen mit ihrem Pferd gar nichts außer Reiten, meine RL eingeschlossen, ich denke denen fehlt das Verständnis für Spaß an der Bodenarbeit.
Ich habe für mich gemerkt: Alles, was micht stresst, hilft meinen Pferden gar nicht. Vernünftig gymnastizieren bring uns nur etwas, wenn meine Pferde dabei entspannt mitmachen können.
Seh ich auch so aber meine RL leider nicht
Ja, das Problem kennt glaub jeder. Schwierig wirds, wenn die Leute einem täglich auf den Nerven rumtrampeln können und vielleicht, wie bei Escy, auch noch großen Einfluss im Umfeld haben. Und wenn man weiß, dass sie Widerspruch sanktionieren werden.
Ich habs mitbekommen, wie es mit der anderen Freundin aus unserer Einstellergemeinschaft gelaufen ist. Meine RL hat ihr Pferd von Anfang an mit betreut und Reitstunden gegeben und geritten und reiterlich sind sie dadurch auch weiter gekommen. Dadurch war überhaupt so etwas wie eine Dehnungshaltung möglich. Doch dann entwickelten sie sich eher rückwärts, die Stute hatte viel Stress und fing an sich zu verweigern und die RL sah auch ein dass sie zurzeit nicht weiterkommt. Die Besitzerin hat die Stute daraufhin zum Schöneich gegeben, doch meine RL hat das sehr persönlich genommen. Für sie war das wie eine Kritik "Du hast es ja nicht hinbekommen" und fühlte sich verraten. Daraufhin hat sie ALLES schlecht gemacht was so mit der Stute passiert ist. Das Schöneich Zeug fand sie grauenhaft, die Reitstunden, die die Besitzerin danach bei einer Schöneich-Trainerin hatte ebenfalls. Anfangs hielt sie sich halbwegs zurück, und gab nur ab und zu ungefragt einen Kommentar ab, wenn wir uns mit der Besitzerin unterhalten haben, zB wenn ich sagte "Oh, die Fussel hat aber echt super zugelegt und Muskeln aufgebaut!" dann sagte sie, halblaut zu sich selbst "Na ja, ich seh das anders..." aber natürlich so dass die Besi es hören konnte.
Irgendwann ist es dann eskaliert und sie hat die Besi vor dem halben Stall runtergeputzt, dass ihre Stute, wenn sie so weitermachen würde, in spätestens einem halben Jahr platt wäre, und sie heulen könnte wenn sie das Pferd laufen sieht.
Sie nimmt so etwas halt sehr persönlich und fühlt sich gekränkt, wenn man jemand anderen zu rate zieht als sie. Ich wollte beispielsweise einen Sitzkurs machen, bei einer Bekannten die sich auf Sitzschulungen spezialisiert hat, und erzählte ihr davon, ihm Glauben sie würde das gutheißen. Sie selbst sitzt nämlich alles andere als perfekt auf ihrem Pferd und sie weiß das auch, und daher wäre ich nie auf die Idee gekommen eine Sitzschulung bei ihr zu machen. Aber sie erwiderte sofort, sie könne mir doch auch Longenstunden geben. Als ich versuchte ihr zu erklären, dass ich gerne eine Sitzschulugn hätte, die nicht nur die sichtbaren Probleme löst, sondern die Ursachen erkennt und daran arbeitet, behauptete sie sie könne das auch und war beleidigt, dass ich lieber bei einer Sitz-Spezialistin Unterricht nehmen wollte.
N bisschen Angst habe ich schon dafür, was passiert wenn ich mein eigenes Ding mache, denn ich weiß dass sie das wohl kaum akzeptieren wird und mir bei jeder Gelegenheit sagen wird was ich alles falsch mache.
Escy, zur Frage selbst:
- von der Muskulatur her macht es Sinn, nur alle zwei Tage gezielt zu trainieren und dazwischen was anderes zu tun. Also 3-4 Mal die Woche reicht gut.
Das hatte ich auch gehört, dass das aus Sportmedizinischer Sicht sogar sinnvoller ist als tägliche Belastung.
- es ist völlig normal, dass ein Pferd lockerer in den Stall/ Auslauf zurück geht, als es am nächsten Tag rauskommt. Die Lösungsphase wurde nicht zum Spaß erfunden.
Und es ist doch auch normal, dass Pferde nicht jeden Tag gleich gut drauf sind und sich mit jedem Tag verbessern oder zumindest an der bisherigen Bestleistung sind, oder?
Sind es wirklich die RLs, die nur turnier- und erfolgsorientiert sind, oder sind das vielleicht eher die Reiter? Vielleicht freut sich sogar einer der Lehrer, wenn er einen Schüler bekommt, der ernsthaftes Interesse hat, an soliden und guten Grundlagen zu arbeiten.
Also ich habe hier drei Reitlehrer zur Auswahl:
Der eine betreibt Rollkur und Druckreiterei vom feinsten - fällt also weg
Die zweite lässt meines Erachtens zu viele Lektionen reiten, lässt die Pferde nicht lösen oder zwischendrin entspannen und wenn die nicht mehr laufen wird eine Kandare eingeschnallt.
Der dritte ist ehemaliger Reitlehrer bei der Polizeireiterstaffel, von den Ergebnissen die er bringt noch mit Abstand am besten, aber er hat einen militärischen Ton drauf und seine Pädagogik ist unter aller Sau (wenn ein Pferd keinen fliegenden Wechsel springen will, dann lassen wir es so oft in die Ecke gegen die Bande traversieren und zwingen es somit in die andere Richtung weiter zu galoppieren, bis es klappt. Und es klappte eine gesamte Reitstunde nicht, ohne dass das Konzept überdacht worden wäre).
Sollte ich einen Reitlehrer außerhalb finden, dann würde ich ihn gern an den Stall holen. Allerdings könnte ich mir dann vermutlich nur noch selten Stunden leisten