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Clickern beim reiten vs. Überforderung ?

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Ehemaliges Mitglied 23
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Clickern beim reiten vs. Überforderung ?
« am: 18. August 2010, 09:47:04 »
So ich muss euch mal meine neusten Gedanken präsentieren und bin gespannt was ihr dazu meint...

Also kurzer Schwenk zurück; Skessa hat seit etwa drei Jahren immer mal wieder Probleme mit nem alten Muskelfaserriss an der Hinterhand. Das ist einfach ihre Schwachstelle und kann beim bergaufreiten, angaloppieren usw. immer mal wieder verspannen.

So, jetzt hab ich gerade aktuell wegen dem Muskelfasserris mal wieder acht Wochen Reitpause hinter mir. Gestern bin ich das erstemal wieder drauf gesesses und wollte eigentlich nur das sie locker am langen Zügel gerade aus läuft. Aber was macht das Pony, geht sofort in Versammlung (was ja grundsätzlich schön ist), bietet Schulterherein, Hinterhandwendung usw. an. Sprich sie spannt und strengt sich die ganze Zeit an. Klar das hab ich ja auch mit ihr geclickert. D.h. ich werde jetzt auch wieder am normalen vorwärts laufen arbeiten usw.

Trotzdem drängt sich mir die Frage auf; stehe ich mit dem clickern nicht immer ein bißchen am Rande der Überforderung? Das Pferd will es richtig machen und strengt sich über Gebühr an?
Wie krieg ich das geregelt?
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Anke
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Re:Clickern beim reiten vs. Überforderung ?
« Antwort #1 am: 18. August 2010, 10:12:42 »
Hi,

clicker doch zu Abwechslung Entspannung, Nichtstun... hatte schon den ein oder anderen Hund, der so aus dem übereifrigen Arbeitsmodus wieder raus kam.

ciao
Anke
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Re:Clickern beim reiten vs. Überforderung ?
« Antwort #2 am: 18. August 2010, 10:13:23 »

Trotzdem drängt sich mir die Frage auf; stehe ich mit dem clickern nicht immer ein bißchen am Rande der Überforderung? 
nö  8)
hast du keine signale für die einzelnen übungen?  
dass in der entstehungsphase sachen öfter angeboten werden, ist eh normal. gibt ja meistens auch besonders viel aufmerksamkeit + lob dafür. aber mit fortlaufendem training sollte man dem bald ein eindeutiges kommando/hilfengebung zuordnen und ungefragte angebote ignorieren - auch wenn`s schwer fällt.
differenzieren zwischen lockerem va + einer aufgerichteten, versammelten haltung sollte demnach eigentlich kein problem sein.
ich würde mir an deiner stelle einfach überlegen, was genau du vom pferd möchtest und das klar formulieren. indem man alles annimmt, schneidet man sich eigentlich ins eigene fleisch. bei phlegmatischen kandidaten mag das ja noch wurscht sein, aber wennst so einen überehrgeizler an der hand hast, schaffst es womöglich tatsächlich ihn an den rande eines nervenzusammenbruchs zu clickern ;)
ist aber im prinzip nur ein trainingsfehler, der clicker katalysiert das einfach nur in seiner ausprägung.
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Clickern beim reiten vs. Überforderung ?
« Antwort #3 am: 18. August 2010, 10:23:17 »
Ja das mit dem trainingsfehler ist mir klar;

vielleicht kurz zur Vorgeschichte. Ich clickere noch nicht allzulange, beim reiten vielleicht erst so etwa drei Monate.
Ich arbeite schon lang viel dressurmäßig mit Skessa und sie hat sich richtig gut rausgemacht in letzter Zeit. Also hab ich mit dem Clicker ein gutes Schulterherein geclickt, als bestätigung. Ich hab das nicht mit dem Clicker erarbeitet sondern mit gutem Reitunterricht. Mit dem Clicker hab ich sie dann nur bestätigt, ja genau das wollte ich.

Also sollte doch die Körperhilfen das Zeichen sein, so hat sie es gelernt. Jetzt fängt sie schon mit Schulterherein an, wenn ich zum beispiel nur auf den Zirkel abbiegen will.

lockeres vorwärts/abwärts, hatte ich konvenzionell mit nem langen Zügel erarbeitet, jetzt fängt sie aber an sich auch am langen Zügel zu stellen und z.B. ein Schulterherein anzubieten. Ich mein das ich da klar gegenarbeiten muss, in dem ich das "normale" laufen bestätige ist schon klar.

Trotzdem hab ich etwas Bammel das sie sich selbst überfordert. Ich kenn das von ihr nicht, konnte mich immer blind drauf verlassen, dass sie sich nicht überanstrengt. Ist Neuland für mcih ...

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Re:Clickern beim reiten vs. Überforderung ?
« Antwort #4 am: 18. August 2010, 12:53:32 »
Ich habe nicht den Eindruck, dass es unbedingt ein Trainingsfehler ist, sondern eine ganz klare Antwort von Skessa, welche Art von Training sie vorzieht. ;)

du erlebst dass sich das Pferd entscheidet, vorher bestärktes Verhalten lieber anzubieten als "konventionell" erarbeites, was sie nicht anbieten würde, weil es nicht bestärkt wurde.

es gibt nun zwei Möglichkeiten:
entweder Du entscheidest Dich, beim Reiten gezielt mehr zu bestärken - und dann eben auch das "normale", also Antreten, Kopf fallen lassen, geradeaus gehen usw.
Oder Du könntest das SH komplett ignorieren (vorerst) und geradeaus gehen bestärken, dann aber erstmal "ganz normal" weiterarbeiten ohne C+B.
Ich hab immer mal wieder Einheiten ganz ohne Clicker beim Reiten, wo es mir um die Hilfenreaktion, ums Vorwärts, um das "ganz normale" geht.
Allerdings muss ich sagen, dass die clickerlosen Einheiten immer weniger werden, das liegt auch daran dass sich mein Focus komplett ändert. ;)

Wenn das Pferd ein SH anbietet, ist das für mich noch kein Zeichen von Überforderung oder dass sie sich selbst überfordert, denn das macht sie ja von selbst, also auch in einer anderen Körperspannung (einer ihr selbst genehmen) als wenn du es "forderst".

Dennoch: In dem Stadium, das Du findest dass es körperlich zu anstrengend ist, würde ich es komplett ignorieren wenn sie es anbietet. Dann aber in der nächsten Runde zb über die Hilfen ganz kurz anfragen, bestärken, und dann wieder entspannt anreiten und etwas anderes machen. So weiß sie, dass das bestärkte Verhalten stattfindet und ihre Hoffnung sich erfüllt, aber du behältst (oder bekommst) trotzdem die Kontrolle darüber.

Das ist die Schwelle, an die man gelangt, wenn man sich drauf einlässt, beim Reiten zu clickern. Und es ist tatsächlich sehr leicht, einem Pferd etwas anzuclickern, was körperlich eben nicht zielführend für korrekte Gymnastik ist. Eine Möglichkeit, solche Momente fürs Pferd besser vorzubereiten, wäre die vorhergehende Aufwärmarbeit am Boden. So ist das Pferd schon locker und vorgewärmt und kann dann auch solche Übungen anbieten, ohne sich selbst zu überfordern.

lg Heike
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Clickern beim reiten vs. Überforderung ?
« Antwort #5 am: 18. August 2010, 12:59:28 »
vielen Dank für die Antwort.

Ja ich glaube du könnest recht haben. Skessa ist nicht für tumbes Geradeaus zu begeistern. Und eigentlich finde ich die Sache ja auch ganz toll!! Wäre da nicht die muskuläre Problematik bzw. meine Angst das sie sich körperlich bzw. muskulär überfordert. (am Freitag lass ich ein Blutbild mit Muskelwerten machen, evtl. lässt sich auch da eine Ursache finden).

Das mit dem ignorieren und in der nächsten Runde dann selbst abfragen finde ich super! probier ich aus!

Aufwärmen tu ich meist vom boden, entweder ne Runde spazieren oder etwas Handarbeit usw.

Evtl. haben wir ja beim Clickerkurs Gelegenheit das wir mal ne Reiteinheit machen, oder zwei.
Ich werde auch mal bei Franzi fragen ob sie mir hin und wieder mal Clicker RU gibt, wenn sie eh schon bei uns am Hof ist  ;) Kann bestimmt nicht schaden!
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Melle
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Re:Clickern beim reiten vs. Überforderung ?
« Antwort #6 am: 18. August 2010, 13:12:44 »
Evtl. haben wir ja beim Clickerkurs Gelegenheit das wir mal ne Reiteinheit machen, oder zwei.
Ich werde auch mal bei Franzi fragen ob sie mir hin und wieder mal Clicker RU gibt, wenn sie eh schon bei uns am Hof ist  ;) Kann bestimmt nicht schaden!

sie ist heute abend wieder da und so wie ich mitbekommen habe am dienstag, wenn du sie fragen magst ;)
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