Spannend!
Ich bekekse beim Winzi auch und immer "einfache" Verhaltensweisen, die ich gerne sehe und definitiv sicher und immer haben möchte. Zum Teil gehört es sicherlich auch zu einem unserer Rituale: Halfter anziehen und Strick anclipsen gibt immer Keks!
Und das ist auch so z. B. beim gehen durch unsere Tore: ich öffne das Tor, er geht GANZ durch, wartet, ich schließe das Tor, C+B.
Dabei ist es mir egal, ob er gerade durchgeht, etwas schräg oder sich nach dem durchgehen doch noch mal zu mir umdreht.
Hufe auskratzen (sofern er nicht eh Schüsselfutter vor der Nase hat): genau dasselbe.
Jeder Huf gibt Keks.
Das ist ein Teil Ritual, wie ich schon geschrieben habe und zum Teil auch eine Wertschätzung meinerseits, weil ich diese Verhalten einfach immer wieder toll finde. Und dann habe ich kein Problem damit, ihm das immer wieder mit einem Keks mitzuteilen.
Würde er es auch ohne Keks machen?
Wahrscheinlich schon.
Würde das Verhalten ohne Keks im Laufe der Zeit schlechter werden?
Möglich.
Ich sehe keine Notwendigkeit die Kekse in bestimmten Situationen auszuschleichen, weil es ein Teil unserer Basikommunikation ist. Clickern ist für mich Kommunikation!
Und bestimmte stressige und angespannte Situationen erfordern aus meiner Sicht definitiv eine höhere Keksrate auch für gut bekanntes Verhalten.
Beim Langzügeln zum Beispiel ist es etwas anderes: nicht jedes antreten wird bekekst, sonst käme ich ja nie von der Stelle.
Da ist Variabilität gefragt, um das gute antreten aufrecht zu erhalten, aber auch die Schrittzahl zu erhöhen.
Und Winzi muss sich nicht immer juchuhmäßig freuen, denn ein "einfacher" Click zum warten nach dem Tor ist jetzt nix großartig jubelnswert, trotzdem ein "Danke" wert. Eigentlich möchte ich auch nicht, dass er auf den Click geiert und sich womöglich vor Aufregung darauf vor mir durchs Tor quetscht.
Das erste Mal mit allen vieren auf dem Wackelbrett aber als Gegenbeispiel, der Click ist dann gepaart mit meiner Aufregung und dem Gejubel schon in einer ganz anderne Kategorie und da ist auch sicherlich mehr Stolz und Begeisterung beim Winzi zu finden. Es ist ja auch sehr befriedigend eine neue Aufgabe gelöst zu haben.
Ich denke, dass in einem Click und der Futtergabe sehr viele Komponenten eine Rolle spielen und ein schlechtes Gewissen sollte man bestimmt nicht haben. Aber ich habe Alexandra Kurland im Ohr, die sagt, wenn ein Loop, also eine Kette von Signal - Verhalten - C+B sauber ist, ist es quasi deine Verpflichtung weiter voran zu gehen (wenn du dein Zielverhalten erreichen möchtest). Wenn man also auf etwas "hinarbeitet", sollte man sich eben überlegen, wann und wofür man die Clicks setzt.